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CHAPTER 55- PLAYING WITH OPEN CARDS

SPRINGFIELD, PENNSYLVANIA, TOLD BY ANA

,,Da bist du ja wieder", sagte mein Dad bzw. Adoptivvater, als ich von Nates Penthouse nach Hause zurückgekehrt war und die Haustür hinter mir geschlossen hatte. 

,,Ja", murmelte ich und wollte eigentlich sofort in mein Zimmer. 

Bevor ich die Treppen hinauflaufen konnte, fing er mich in unserem Flur ab: ,,Du hast noch gar nichts von New York erzählt. Wenn du willst, sage ich Mariah, dass sie uns etwas zu Essen machen soll. Tut mir leid, wenn wir dafür gestern nicht so viel Zeit hatten. Der neue Deal musste abgeschlossen werden und ... " 

,,Es war toll und ich habe keinen Hunger", unterbrach ich ihn, während ich meine Tasche im Flur abtstellte. 

,,Was ist los mit dir, Ana? In letzter Zeit bist du so abwesend und distanziert. Ist es wegen gestern, weil du das erste Mal richtig im Rampenlicht standest? Wenn dir das zu viel war, hättest du ruhig etwas sagen können", sagte er.   

Ich wusste, dass sie mich liebten, aber es fühlte sich so anders an, seit ich das mit der Adoption herausgefunden hatte. 

Trotzdem entschied ich mich, sie weiter Mom und Dad statt Veronica und Kenneth nennen.

 ,,Alles ist bestens", entgegnete ich und versuchte zu lächeln. 

,,Ich bin nur ein bisschen müde", schob ich noch hinterher, wovon ich hoffte, dass es als Erklärung durchging. 

,,Dann waren du und Nate wohl zu lange wach", sagte er mit einem Schmunzeln und stellte seine Kaffeetasse auf der Kommode ab. 

,,Ja, ich gehe dann mal nach oben." 

,,Ana, warte, ich wollte dich noch fragen, ob du Lust hast mit mir Donnerstag ein Match zu spielen. Wie du weißt, brauchen wir einen neuen Investor und Lydias Vater hat sich zur Verfügung gestellt. Die Cunninghams konnten gestern nicht zu dem Event kommen, haben sich aber danach noch telefonisch gemeldet, als sie von dem Angebot gehört haben." 

,,Was?", fragte ich meinen Vater völlig perplex und blieb auf dem Treppenaufsatz stehen.

,,Ich dachte, er wäre Angestellter in einer Anwaltskanzlei", erwiderte ich schnell hinterher.

 ,,Nein, anscheinend hat er in North Carolina die Jobrichtung gewechselt und hat dabei ein paar gute Deals abgeschlossen. Wusstest du, dass Lydia wieder da ist?", hakte mein Dad.  

Dabei blickte er mich fragend an. 

,,Ja, ich habe sie in der Schule gesehen." ,,Warum hast du denn nichts erzählt? Ihr wart doch beste Freundinnen." ,,Das ist zwei Jahre her, Dad." ,,Man war doch nicht jahrelang befreundet und dann plötzlich nicht mehr. Ich glaube, dass euch das Match gut tun wird", sagte er und schnappte sich seinen Aktenkoffer. 

Wenn er wüsste, was damals wirklich passiert war, würde er das sicher anders sehen. 

,,Ich muss jetzt noch in die Firma und ein paar Sachen erledigen. Wir sehen uns dann morgen." 

Dann ließ er die Tür hinter sich zufallen. 

Die letzten Monate lief die Firma meiner Eltern wirklich nicht gut und sie mussten eine Reihe Angestellter entlassen, weshalb ich sie unterstützen wollte, auch wenn ich dafür einen Nachmittag mit Lydia aushalten musste. 

Immerhin war eine Pleite das, was ,,mich" zu einer Kriminellen machen würde. 

Ich nahm mein Handy aus der Tasche und rief Mia an, da mich die Tatsache, dass Lydias Familie jetzt zurecht Teil der ,,High Society" war, wirklich stutzig machte. 

Vor zwei Jahren hatten die anderen die beiden wahrscheinlich in die Clique der ,,High Society" integriert, weil die Cunningham Schwestern ihnen Drogen beschaffen konnten, aber dass Lydias Familie auf einmal so reich war, überraschte mich, zumal sie bisher keine große Sache daraus gemacht hatte. 

Nach dem dritten Klingeln ging Mia ran. 

,,Hey Mia, also ich habe gerade etwas sehr Interessantes über Lydia erfahren", sagte ich und wartete auf ihre Reaktion. 

,,Mia?", fragte ich nach einer Weile. 

,,Ja, du Ana, es ist gerade echt ein schlechter Zeitpunkt." 

In ihrer Stimme konnte ich hören, wie aufgewühlt sie war. 

,,Wo bist du gerade?" ,,Bei meiner Tante." ,,Ich komme gleich rum", sagte ich und schnappte mir wieder meine Tasche.

 In diesem Moment klopfte es an der Tür. 

,,Ri? Was machst du denn hier?", fragte ich überrascht, als ich sie hinter unserer großen Haustür erblickte. 

,,Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich vorhin einfach so abgehauen bin." ,,Schon gut", sagte ich. 

,,Mariah, ich bin jetzt wieder weg", rief ich, bevor ich die Tür erneut hinter mir zuzog. 

,,Wo musst du denn hin?", fragte Riley mich. 

,,Zu Mia. Sie schien eben am Telefon sehr aufgewühlt." ,,Was ist passiert? Ich konnte sie vorhin nicht erreichen." ,,Ich weiß es nicht, aber nach den drei Tagen kann ich mir alles Mögliche vorstellen", meinte ich und steuerte auf mein Auto in der Garage zu. 

,,Heute Morgen wollte ich eigentlich auch noch über etwas Anderes mit dir reden", meinte Riley, nachdem wir das Grundstück meiner Familie verlassen hatten.

,,Okay?", fragte ich etwas verunsichert. 

,,Was hältst du eigentlich von Alicia und Nate? Ich habe dich das noch nie richtig gefragt und wollte nur sichergehen, dass du dich nicht irgendwie unwohl fühlst oder so", meinte Riley. ,,Sie ist nett und Nate mag sie. Anfangs fand ich es natürlich etwas überraschend, dass er sie gleich hierher gebracht hat, aber inzwischen, nach der Sache mit James in Miami, sehe ich das anders. Wenn jemand glücklich ist, sollte man ihn eben nicht daran hindern. Trotzdem ist es wirklich aufmerksam von dir, dass du an mich denkst." 

,,Wofür hat man denn schließlich Freunde und wer genau ist dieser James?", fragte sie neugierig und sah mich mit einem fordernden Blick an, damit ich es ihr erzählte. 

,,Nur jemand, den ich in Miami kennengelernt habe und der echt weise war, wenn es um Lebensratschläge ging", erklärte ich meiner Freundin und konzentrierte mich wieder auf die Straße. 

,,Also war dieser James wie Mrs. Baker und steinalt?", hakte Riley nach und durchbohrte mich dabei mit ihrem Blick. 

,,Nur weil jemand weise ist, muss er doch nicht gleich eine Mrs. Baker oder alt sein", antwortete ich mit einem Kopfschütteln. 

,,Na ja, solange du dich da nicht in diesen James verknallt hast, ist ja alles halb so wild", gab mir Riley zurück und sah wieder aus dem Fenster.  

Wenn sie nur wüsste, was dort wirklich geschehen war, wäre sie sicherlich nicht so ruhig geblieben. 

,,Schau mal, da vorne ist Julie", meinte sie schließlich, nachdem wir in die Straße des Cafés eingebogen waren und Julie auf der anderen Straßenseite erblickten. 

 ,,Was macht ihr denn hier?", fragte Julie überrascht, als ich den Wagen eingeparkt hatte uns sie uns durch Rileys Rufen ebenfalls gesehen hatte. 

,,Nur mal kurz nach Mia sehen. Ich habe versucht dich vorhin anzurufen. Ist bei dir denn alles okay?", fragte Riley Julie. 

,,Ja, ich war da gerade nochmal in New York, sorry." ,,Was? Warum das denn?", fragte ich. ,,Lange Geschichte. Ich musste einfach mal ein bisschen Dampf ablassen und beim Joggen kann ich das am Besten. Also, was war jetzt mit Mia?"

,,Meine Schwester braucht eine Spenderniere", erklärte Mia uns wenige Augenblicke später, als wir in das Café ihrer Tante eingetreten waren. 

Beim Aussprechen dieser Worte bildeten sich Tränen in ihren Augen. 

Wir setzten uns mit ihr hin und nahmen sie in den Arm.

Für ein paar Sekunden verharrten wir so. 

Ich glaube, dass es genau das war, was Mia in diesem Moment brauchte. Jemanden, bei dem sie all diese Gefühle, die sie hatte, rauslassen konnte. 

,,Ich wusste es schon seit Toronto. Ich bekam den Arztbericht ein paar Tage früher zugeschickt", sagte Mia. ,,Oh mein Gott, das tut mir so unfassbar leid", antwortete Ri. 

Auch ich legte mitfühlend meine Hand auf Mias ab, da ich mir kaum vorstellen konnte, was sie und ihre Familie Schweres durchmachen mussten. 

,,Vorhin wollte ich vor Emma nicht so zusammenbrechen, glaubt mir, sie hat schon genug Probleme." ,,Das muss echt hart für sie sein, das verstehe ich", sagte Jul. ,,Nein, das tut keiner von uns wirklich. Sie hat unzählig viele Narben am Bauch. Lange Zeit versteckte sie sie. Jetzt hat sie sich akzeptiert und einen Bikini getragen und wurde von Paxton, Chuck und ihren angeblichen Freundinnen als entstellt bezeichnet. Manchmal wünschte ich mir echt, dass sie sehen müssten, was Emma seit ihrer Geburt durchmachen muss." 

,,Die sind Arschlöcher. Ich würde die am liebsten alle ohrfeigen und so richtig fett in die Eier treten", sagte Riley sichtlich angespannt. 

,,Ich auch, wir stehen hinter Em. Wenn sie das will, zahlen wir es ihr gerne heim. Da hätte ich nichts dagegen", antwortete Julie. ,,Ja, Paxton, Chuck und all die anderen sind hirnlose Idioten und verdienen es nicht anders", ergänzte ich. ,,Danke Leute und sogar Ana benutzt mal Schimpfworte", meinte Mia und das erste Mal zeichnete sich ein kurzes Grinsen auf ihren Lippen ab.

,,Das, was in Toronto passiert ist, macht mich echt fertig und dass die Sachen, die ich erfahren habe, jetzt Realität werden, noch viel mehr." 

Mia schnaubte sich die Nase und steckte ihr Taschentuch zurück in die Tasche. 

,,Wir sollten mit offenen Karten spielen", erklärte sie uns gegenüber. 

,,Ja, das sollten wir", sagte Ri. ,,Wenn wir nicht mit uns darüber reden, mit wem denn sonst? Wir sollten das nicht alles in uns reinfressen, sondern lieber darüber reden. Auch wenn wir dazu gestern noch nicht bereit waren und ich jetzt eigentlich auch noch nicht, aber ich denke es hilft uns in irgendeiner Weise", ergänzte Julie und entschied sich anzufangen. 

,,Ich habe erfahren, dass bald jemand, der mir viel bedeutet sterben wird. Ich dachte erst, dass es sich um Mia handelte, aber du bist in der Zukunft noch nicht tot, also scheidest du eigentlich aus und Ana würde erst in ein paar Jahren sterben." ,,Na ja, wenn ich keine Drogendealerin werde, dann hoffentlich nicht", meinte ich daraufhin. 

Diese Vorstellung war immer noch surreal und durfte sich auf keinen Fall eines Tages bewahrheiten. 

,,Ja, das hoffe ich echt nicht für dich, ... also so zu enden. Ich habe außerdem herausgefunden, dass ... , dass ich einen Halbbruder namens Blake habe." ,,Was?", riefen Mia, Ri und ich gleichzeitig. 

,,Mir wurde ein Link von einer Schauspieleragentur in New York geschickt, die seine Mutter leitet. Daraufhin habe ich Kontakt mit ihm aufgenommen, ohne zu sagen, dass ich seine Halbschwester bin und er hat mich heute nach New York eingeladen, damit ich in diesen Schauspielkurs aufgenommen werde." ,,Hast du es ihm gesagt?", fragte Mia. ,,Gott, nein! Die Situation war schon peinlich genug. Wir mussten einen Akt proben und dabei hätte ich ihn fast küssen müssen." 

,,Das hast du doch nicht gemacht, oder?", fragte Ri entsetzt. 

,,Nein, ich habe es darauf geschoben, dass ich lesbisch bin. Ich bin danach freiwillig gegangen und bin mit der Frau zusammengestoßen, mit der mein Dad damals eine Affäre hatte. Sie hat mir deutlich gemacht, dass ich mich fern von ihrem Sohn halten soll." ,,Das war dann wohl der Beweis, dass er wirklich dein Halbbruder ist", sagte Mia und schenkte uns allen etwas zu trinken ein. 

,,Ja, und er sieht meinem Dad so ähnlich. Beide haben diesen kessen aber vertrauensvollen Blick und die gleichen weichen Übergänge zu den Wangenknochen." 

Julie griff sich als Erste einen Kaffee, was bei dem, was sie gerade erzählt hatte, durchaus verständlich war. 

Sie hatte diese Nacht bestimmt kein Auge zugemacht. 

,,Das ist echt unfassbar. Weißt du schon, was du jetzt machen willst?", fragte ich sie einen Moment später. 

,,Nein, ich will die Ehe meiner Eltern nicht erneut aufs Spiel setzten, aber er verdient es seine Familie zu kennen, oder?", fragte sie uns zögerlich. 

,,Ja, definitiv", antwortete Riley. ,,Ich hatte eine extrem einsame Kindheit. Die meisten meiner Familienmitglieder leben in Südamerika und ich habe sie noch nie kennengelernt. Anscheinend wollen sie das ja auch nicht, aber du hast ein Recht darauf, deinen Bruder kennenzulernen und er auch", schob sie hinterher und nickte dabei heftig.

 ,,Ja, das sehe ich auch so. Weiß dein Dad denn von Blake?", fragte Mia Julie. 

,,Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er keinen Kontakt zu seinem Sohn will, allerdings fand diese Affäre statt, als er mit meiner Mom verlobt war." ,,Du solltest wahrscheinlich erst mal mit ihm reden. So hätte ich deinen Dad echt nicht eingeschätzt", sagte ich. ,,Ich ja auch nicht. Aber was soll ich ihm sagen? Dass wir mal eben in das Jahr 2029 gereist sind und mir jemand unbekanntes diesen Link geschickt hat?" ,,Das hört sich ziemlich bescheuert an, da muss ich dir zustimmen", entgegnete Riley und mischte in ihren Kaffee etwas Milch.  

Ich tat dasselbe, da auch ich die letzten Nächte nicht besonders viel Schlaf abbekommen hatte. 

,,Oder du musst etwas finden, was die Affäre irgendwie auffliegen lässt", ergänzte Mia. ,,Ja, aber das Beste kommt erst noch: Mein Bruder und Lydia sind ein Paar und haben sich heute in der Schauspielschule die ganze Zeit aneinander geschmiegt. Das läuft schon seit über sechs Monaten", ergänzte Julie angewidert, sodass ich mich an meinem Kaffee verschluckte. 

,,Wenn das ein Scherz ist, dann ist er echt schlecht", meinte Mia. ,,Nein, und glaubt mir, ich wünschte, dass es so wäre", gab Julie zurück und schüttelte den Kopf. 

,,Dein Bruder tut mir jetzt schon leid", beurteilte Riley die Situation und rümpfte ihre Nase. 

,,Tja, ich werde ihn wohl sowieso nicht so schnell wiedersehen und wirklich lange haben Lydias Beziehungen oder Alibibeziehungen wegen der Affäre mit Mr. Richard ja auch nicht gehalten", meinte Julie, wobei ihr Optimismus wieder sichtbar wurde. 

Auch wenn es etwas mit einer vielleicht in der Zukunft gescheiterten Beziehung zwischen Lydia und ihrem Bruder zu tun hatte. 

 ,,Na ja, aber jetzt ist sie wirklich ein Teil der ,High Society'. Ihre Familie ist reich und ich soll am Donnerstag ein Match mit ihr spielen, damit mein Dad den lang ersehnten Deal bekommt, den Lydias Vater ihm anscheinend bieten kann", antwortete ich meiner Freundin und hoffte die Situation damit nicht wieder schlimmer zu machen. 

,,Warte, was? Sie hat das doch aber nicht an die große Glocke gehangen?", fragte mich Riley irritiert. 

,,Ja und genau das macht mir Sorgen und dass sie mit Julies Bruder etwas hat, wobei sie doch letztens noch etwas von Mr. Richard wollte", antwortete ich. ,,Vielleicht solltest du das deinem Bruder erzählen? Ich meine, ihn vor Lydia zu retten, bringt euch vielleicht näher zusammen", schlug Mia vor, woraufhin Julie nur den Kopf schüttelte. 

,,Das kann ich nicht, dann hält er mich nur für noch verrückter. Aber genug von mir. Was ist mit dir, Mia?"

,,Ich weiß gar nicht, wo ich überhaupt anfangen soll. Also ich habe die ganze Sache notgedrungen Liam erzählt", fing Mia an und berichtete uns von dem Treffen mit seiner Grandma in der Drogerie in Toronto, davon, wie rücksichtsvoll Liam auf die potenzielle Schwangerschaftssache reagiert hatte und dass er die ganze Zukunftssache langsam auch anfing zu glauben. 

,,Toronto war einfach ein sehr einschneidendes Erlebnis", beendete sie ihren Part der Geschichte und sah erleichtert aus, all das erzählt zu haben. 

 ,,Das hat echt gut getan. Riley, du bist die nächste." ,,Warum denn ich?" ,,Weil wir mit offenen Karten spielen und du neben mir sitzt", antwortete Mia. 

Einen Moment lang saß Riley noch etwas beleidigt da. 

,,Wenn du willst, kann ich auch anfangen, aber ... ", sagte ich. ,,Nein, schon gut", erwiderte Riley und beugte sich etwas näher zu uns. 

,,Meine Mom wird nächstes Jahr Diabetes Typ1 bekommen und ich habe echt keine Ahnung, wie wir das finanzieren sollen." ,,Das tut mir echt leid. Der Typ1 ist echt eine super unfaire Krankheit. Eine Freundin meiner Eltern ist daran auch erkrankt, also weiß ich ein bisschen was darüber. Die Behandlung und das Insulin müsst ihr doch aber nicht alles selbst bezahlen. Ihr habt doch eine Krankenversicherung", antwortete Mia. ,,Ja, um das Geld solltest du dir am wenigsten Sorgen machen", ergänzte ich. 

Immerhin wusste ich ja von Rileys Ausbeute. 

,,Sie hat aber keine Versicherung und Kohle schon gar nicht", gab Riley plötzlich zurück. 

 ,,Was?", fragte Mia irritiert. 

Und auch ich konnte eins und eins zusammenzählen. 

,,Deshalb also der Schmuck." ,,Ja, deshalb der Schmuck", entgegnete Riley und sah zu mir. 

,,Was für ein Schmuck?", fragte Julie uns. 

Ri seufzte einmal tief: ,,Nachdem ich das erfahren habe, habe ich Panik bekommen. Ich bin in einen Schmuckladen in Los Angeles eingebrochen, habe die Wertgegenstände mit hergebracht und Ana heute Morgen gezeigt." ,,Also ist deine Mom illegal hier?", fragte Mia. 

Ihr Gesichtsausdruck sah besorgt aus.

,,Ähm ... ja und keiner außer mir, ihrer Freundin Ashley und meinem Dad und nun euch weiß das. Sie hatte Angst ausgewiesen zu werden, immerhin sah oder sieht es für sie nicht besonders gut aus." ,,Das ist nicht gut, eigentlich gar nicht gut", antwortete ich. ,,Ich weiß", entgegnete Riley gereizt. 

,,Wenn sie wirklich die Diabetesdiagnose bekommen sollte, dann sollte sie das jetzt schon abklären lassen, bevor ihre Blutzuckerwerte über Monate hinweg erhöht sind. Das könnte ihre Organe stark schädigen, aber vor allem ihre Nieren", meinte Mia besorgt.

,,Ich weiß, aber sie kann nicht einfach ins Krankenhaus gehen und mal eben ihren Blutzucker testen. Wenn sie Diabetes hat, würden die sie doch sofort stationär aufnehmen", sagte Julie. ,,Na ja, man bräuchte erst mal ein Gerät, um den Blutzucker zu messen, um festzustellen ob es stimmt oder schon eingetreten ist und das möglichst unauffällig. Man kann ja nachschauen, ob der Blutzucker schon leicht erhöht ist", ergänzte ich. ,,Und wie kriegt man so ein Gerät?", fragte Riley uns. 

,,Ich besorge das Gerät von Moms Freundin und dann testen wir den Blutzucker deiner Mom. Ich habe das schon mal gemacht, also sollte das kein Problem sein." ,,Danke, danke, danke", sagte Riley und gab Mia einen dicken Kuss auf die Wange. 

,,Schon gut. Was ist sonst noch in L.A. passiert?" ,,Nichts, das wars", gab Riley zurück und bediente sich an einem Cupcake.

,,Du weißt schon, dass ich sehen kann, wenn Leute lügen", entgegnete Mia. ,,Ich lüge aber nicht." ,,Doch tust du. Dir wächst gleich eine Pinocchionase an", antwortete Mia und legte ihren Kopf schief. 

,,Komm schon, du kannst uns alles erzählen. Wir sind deine Freunde." 

Riley stockte und rührte nur in ihrem Kaffee herum. 

,,Das ist aber echt furchtbar und zeigt noch mehr, dass ich eine Hure bin." ,,Du bist keine Hure, Riley. Auch wenn Darren das behauptet hat", sagte Mia und griff nach ihrer Hand. 

,,Ach nein? Nachdem ich herausgefunden habe, dass Caleb in der Zukunft ein echter Arsch sein wird, bin ich fremdgegangen mit einem Typen, dessen Namen ich nicht mal weiß!" 

Das saß. 

Wir alle sahen Riley entsetzt an. 

Wie hättet ihr an Mias, Anas und Julies Stelle auf Riley Geständnis reagiert? 

,,Das kann unmöglich dein Ernst sein, Ri. Ich dachte, dass du ihn liebst", sagte Mia und stand auf. 

,,Das tue ich und genau deshalb hatte ich auf eure Unterstützung gehofft, wenn ich es ihm sage", antwortete sie und hielt Mias Hand fest. 

,,Sowas kann ich aber nicht unterstützen, Ri. Damit hast du dir deine Zukunft mit Caleb schon versaut, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat und jetzt bricht deswegen auch noch unsere erst gerade gebildete neue Clique auseinander", sagte Julie und steckte sich ihre Kopfhörer wieder in die Ohren. 

,,Ich gehe jetzt, ich muss gleich wieder zu Hause sein. Für uns waren diese Tage auch sehr hart, aber trotzdem treffen wir nicht eine solche Entscheidung, die eben nicht nur dich und ihn betrifft. Hanna kennt Caleb jetzt auch schon ewig und muss sich dann zwischen euch entscheiden, wenn ihr euch getrennt habt. Und das ist echt scheiße", sagte sie und verließ das Café. 

Mia und ich standen etwas ratlos da. 

,,Sie hat Recht, Ri. Du musst ihm die Wahrheit sagen. Das ist das Mindeste, was er jetzt verdient. Er war immer für dich da und wir haben uns auch mit ihm angefreundet. Wir machen alle Fehler, aber sie dürfen nicht dafür sorgen, dass alles, was wir uns aufgebaut haben, deshalb zerbricht. Ich gehe jetzt wieder zu meiner Familie. Die wundern sich bestimmt schon, wo ich bin", sagte Mia und ging ebenfalls. 

Ri hatte Tränen in den Augen.

,,Und, willst du mir auch noch weismachen, was für eine Hure ich bin?", fragte Riley und sah mich an.

 In diesem Moment hatte ich keine Ahnung, was ich sagen sollte. 

Stand ich auf der Seite von Julie und Mia oder hielt ich zu Riley? 

Immerhin hatte ich mich in Miami ja auch verliebt und es hatte unschön geendet, wozu ich aber noch gar nicht gekommen war. 

,,Weißt du Ri, das was wir in der Zukunft erlebt haben, rechtfertigt unser Verhalten keineswegs, aber du lässt die Zukunft deine gesamte Gegenwart beeinflussen und genau das darf eben nicht passieren", entgegnete ich. 

Dieser Moment war der erste von vielen, in dem wir realisierten, was für einen großen Einfluss die Zukunft doch auf unser gegenwärtiges Leben hatte. 

,,Caleb verdient die Wahrheit. Es tut mir leid, was dir mit Darren passiert ist und ich hätte es verstanden, wenn du Abstand davon brauchst, berührt zu werden, aber du hast genau das Gegenteil von dem getan, was dir von deiner Therapeutin geraten wurde", sagte ich und ließ Riley mit einem unguten Gefühl zurück ...

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