17. Kapitel
Als ich dieses Mal auf dem Wettkampfgelände stand, war ich optimistischer, als beim letzten Mal. Wir hatten mittlerweile tatsächlich reale Chancen zumindest in der besseren Hälfte zu landen. Da dies keiner der Pflichtwettbewerbe war, war es auch deutlich leerer, als beim letzten Mal.
»Soll ich dir helfen?«, fragte July mich lachend.
»Das wäre super.« Diese Rüstungen waren einfach viel zu kompliziert. Wie sollte man so etwas bitte schnell und auch noch alleine anziehen? Es war mir schon ein bisschen peinlich, dass ich so eine Rüstung nicht so einfach anziehen konnte. Schließlich schafften es alle anderen auch in Blitzgeschwindigkeit.
Mit geübten Griffen half July mir mit meiner Rüstung, bis schließlich alles saß. Ich nahm den Bogen und den Köcher und hängte mir beides um. Das Kurzschwert sicherte ich in einem Schafft an meiner Hüfte. Wir hatten uns zwar darauf geeinigt, dass ich den Fernkampf übernehmen würde, aber es könnte immer dazu kommen, dass ich auch mal in der Nähe würde Kämpfen müssen. Ana hatte mir in den letzten Wochen etwas geholfen das Kämpfen mit einem solchen Ding zu erlernen. Ich fühlte mich zwar nicht mehr ganz so hilflos, wie zuvor, aber der Fernkampf war mir dann doch lieber. Wir hatten es mittlerweile auch geschaffte, die Zeit die der Pfeil brauchte, um von selbst in den Köcher zurück zu kommen, auf drei Minuten zu verkürzen.
Jemand zog den Stoff des Zeltes zur Seite und kam in unser Vorbereitungszelt. »Kommt, es geht los«, sagte Professor Hall.
Ich atmete noch einmal tief ein und aus und folgte dann den anderen. Soweit ich das mitbekommen hatte, würde jedes Team, wir wussten nicht, wie viele es gab, an einem anderen Ort des Waldes starten. Danach sollten wir versuchen so viele Teams wie möglich auszuschalten. Damit war ausknocken und nicht umbringen gemeint. Sollten wir jemanden umbringen, würden wir disqualifiziert werden und es gäbe sicherlich auch noch irgendein rechtliches Problem. Wenn ein Team fünf Minuten lang bewusstlos war, ertönt ein Gong und sie werden aus dem Wald gebracht. Das Team, welches als letztes noch vollständig im Wald ist, hat gewonnen. An sich erinnerte es mich ein bisschen an die Hungerspiele aus den Tributen von Panem, auch wenn es hier natürlich nicht um Leben und Tod ging.
Wir kamen an unserem Startfeld an. Der Wald war vollständig von einer Wüstenillusion verdeckt. Das sollte dafür sorgen, dass wir uns nicht schon vorher ein genaueres Bild über den Wald machen konnten.
»Bleibt versteckt und mischt euch so wenig ein, wie möglich«, sagte Professor Hall zu uns, bevor sie sich zurückzog. Wir waren uns alle einig gewesen, dass wir nicht wirklich viele Chancen hatten, also war der Plan uns so unauffällig, wie möglich durch den Wald zu schleichen und erstmal die anderen sich gegenseitig ausschalten zu lassen. Sollten wir aber ein Team zufällig alleine antreffen sollten wir natürlich kämpfen, um nicht wie die totalen Feiglinge da zu stehen. Es zählte schließlich nicht, wie viele Gegner man ausgeschaltet hatte, sondern wie lange man am Leben blieb. An sich fand ich dieses Prinzip ziemlich gut. Schließlich bedeutete es, dass ich weniger kämpfen musste.
Neben mir dehnten Sorana und July sich noch etwas und versuchten sich etwas zu entspannen. Ich entschloss mich, es ihnen gleich zu tun.
»Gleich geht es los«, rief jemand und schnell stellten wir uns vor die Illusionswand, die gleich verschwinden würde. Mein Puls raste schon jetzt. Der erste Gong ertönte. Es war das Startsignal und augenblicklich verschwand die Wüste vor uns und wir konnten einen Dichten Laubwald erkennen. Ich kletterte schnell auf einen Baum und wir alle tarnten uns. Dann liefen wir los. Gegenüber unserer Gegner waren solche Tarnungen zwar praktisch, aber leider verlor ich ständig die beiden aus den Augen. July ließ aber alle paar Meter eine Mohnblume wachsen, so dass ich sie trotzdem immer wieder fand. So schnell ich konnte, kletterte ich von einem Baum zum anderen. Die ersten paar Minuten verliefen ziemlich ruhig. Niemand kam uns entgegen und in der Ferne hatten wir auch schon den ersten Gong gehört, was hieß, dass ein Team weniger im Rennen war.
Leider dauerte es nicht lange, bis ich in der Ferne einen fliegenden Jungen, wie Peter Pan entdeckte. Sofort verstärkte ich meine Tarnung und versuchte leise näher zu ihm zu kommen. Wenn er da war, war sein Team bestimmt nicht weit. Tatsächlich entdeckte ich nur wenige Meter hinter ihm auf dem Boden einen Hund und ein Mädchen, das neben diesem Hund lief. In welchem Jahr sie waren konnte ich schlecht sagen. Sie könnten sowohl im zweiten, als auch im letzten Jahr sein. Ich bezweifelte, dass man woanders im ersten Jahr schon lernte zu fliegen oder sich in einen Hund zu verwandeln.
Schnell kletterte ich zu Sorana und July zurück und zog einen kleinen roten Stein aus einem Beutel an meiner Seite, den ich vor ihnen auf den Boden fallen ließ. Sofort blieben sie stehen. Der rote Stein stand dafür, dass Gegner vor uns waren. July zog sich etwas in den Schatten der Bäume zurück und Sorana kam zu mir auf den Baum.
»Fliegender Junge, Hund und Mädchen«, flüsterte ich und deutete in die Richtung, in der ich sie gesehen hatte. Sie nickte und kletterte ein paar Bäume weiter, wo auf dem Boden etwas mehr Platz war und nicht alles voller Gestrüpp. July verstand und begann langsam den Boden dort aufzuweichen. Zumindest war das ihre Aufgabe. Sehen konnte man nicht, dass der Boden dort nun einsackte wenn man drauf trat, aber das war ja auch genau der Sinn. Professor Hall hatte uns immer eingeschärft, dass wir immer wenn möglich den Ort des Kampfes selbst aussuchen sollten. Damit hatte man gleich einen kleinen Vorteil.
Ich begann nun mir die Bäume um unseren Kampfplatz genauer anzusehen, um den für mich besten Platz zu finden. Kaum war ich auf meinem sicheren Ast angekommen, hörte ich auch schon etwas zwischen den Bäumen entlang rauschen und in einen Baum einschlagen. Ich sah zu dem Baumstamm, den es getroffen hatte und erkannte einen Wurfstern. Ich war wohl doch nicht die Einzige, die den Fernkampf vorzog. Sie würden gleich da sein, also zog ich einen Pfeil aus dem Köcher und spannte langsam meinen Bogen.
Die drei schienen wohl nun zu wissen, dass hier jemand war, denn statt des Hundes lief nun ein anderer Junge neben dem Mädchen und alle hielten Waffen in den Händen und sahen sich zu allen Seiten um.
July sollte den Boden nun so präpariert haben, dass jeder auf diesem Untergrund an sich einsinken würde, doch die Oberfläche hielt sie stabil, sodass das andere Team erst einmal in die Mitte unseres Platzkampfes kommen konnte. Als sie in der Mitte ankamen, gab Sorana ein Zeichen und Augenblicklich begannen sie einzusinken. Hektisch versuchten sie irgendwie wieder rauszukommen, aber July tat ihre Sache richtig gut. Sie merkten nicht einmal, dass sie sich beim Versuch heraus zu kommen immer weiter voneinander entfernten.
Ich lächelte und schoss den ersten Pfeil ab. Es waren Betäubungspfeile. Statt des Mädchens traf ich den Baum hinter ihr. Sofort sahen sich die drei suchend in meine Richtung um. Schnell legte ich den nächsten Pfeil an und schoss ab. Dieses Mal traf ich den Jungen, der vermutlich davor ein Hund war. Dort, wo sein Kopf den Boden berührte, wurde dieser wieder hart. Wir wollten schließlich nicht, dass er versank. Das Mädchen sah ihn erschrocken an und fühlte seinen Puls während der fliegende Junge voller Anstrengungen versuchte irgendwie aus dem Sumpf zu entkommen, in dem er sich befand. Bevor ich nach meinem nächsten Pfeil greifen konnte, hatte der Junge schon einen Wurfstern in der Hand und warf ihn in meine Richtung. Schnell umfasste ich den Baumstamm. Der Wurfstern traf genau in meinen Ast und brachte ihn zum Beben. Hätte ich mich nicht festgehalten, läge ich wohl nun am Boden.
Immerhin hatte ich jetzt die volle Aufmerksamkeit von beiden, was auch genau mein Plan war. Sicherheitshalber kletterte ich aber doch noch ein paar Bäume weiter nach links, damit der Junge das nächste Mal nicht noch mich traf. Diese Wurfsterne sahen ziemlich scharf aus und waren sicherlich nicht zum Betäuben verhext worden.
Ich schoss weiter ein paar Pfeile ab, um mir ihrer Aufmerksamkeit sicher zu sein. Leider lehnten sie sich immer ziemlich weit hin und her, sodass sie mir immer knapp auswichen. Hinter ihnen sah ich, wie Sorana mit ihrem Schwert sich den beiden näherte. Diese schienen das aber nicht wirklich wahrzunehmen. Sie waren viel zu beschäftigt meinen Pfeilen auszuweichen und waren außerdem auch schon bis zur Hälfte ihrer Oberschenkel eingesunken.
Mit einem gezielten Schlag auf den Hinterkopf des Mädchens, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf sich. Diesen Moment nutzte ich, um den Jungen einen Pfeil ins Bein zu schießen, der Augenblicklich nicht mehr die Möglichkeit hatte dem Mädchen zur Hilfe zu kommen und umfiel. Während Sorana sich um das Mädchen kümmerte, kletterte ich ihnen entgegen. Als ich ankam, lagen alle drei auf dem Boden.
»Das war einfach«, sagte Sorana und ich nickte zustimmend. July band die drei entfernt von einander mithilfe der Pflanzen an Bäumen fest und ließ sie sicherheitshalber noch einmal etwas im Boden einsinken. »Sicher ist sicher«, meinte sie.
»Glaubt ihr, sie nehmen es uns übel, dass wir sie ausgeschaltet haben«, fragte ich.
»Natürlich, aber sie hatten vermutlich schon geahnt, dass sie nicht weit kommen würden«, sagte Sorana. Dann warf sie einen Blick auf die Waffen der anderen, die wir abseits von ihnen versteckt hatten. »Meint ihr, wir dürfen die benutzen? Nur für den Wettkampf. Danach gebe ich sie ihnen gerne wieder zurück«
»Warum nicht«, meinte July und sofort teilten wir die Waffen auf. Ich nahm die Wurfsterne, die Anderen die Schwerter.
»Die Anderen werden vermutlich nicht so leicht«, meinte Sorana mit einem letzten Blick auf unsere Gegner, als wir weiterliefen.
»Du hast vermutlich recht«, sagte ich, besserte dann meine Tarnung nach und kletterte auf einen Baum, wo ich zunächst mal die Pfeile, die bereits wieder zurückgekommen waren so verhexte, dass sie wieder Betäubungspfeile waren und das gleiche auch mit den Wurfsternen machte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es auch bei den Wurfsternen geklappt hatte, aber man konnte ja hoffen. Ein Gong ertönte. Viele konnten es nun nicht mehr sein. Mit dem Team, das wir ausgeschaltet hatten, waren nun schon drei Teams raus. Professor Hall vermutete, dass nicht mehr, als acht Schulen an diesem Wettbewerb teilnehmen würden, also nur noch maximal vier andere Teams, von denen sich zwei hoffentlich bereits bekämpften. Während wir durch den Wald liefen hörten wir noch zwei weitere Gongs. Der eine musste für das Team sein, das wir ausgeschaltet hatten. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Es lief ziemlich gut. Es sollten nur noch um die drei Teams da sein.
»Hört ihr das«, flüsterte July. »Dort kämpfen welche.«
Jetzt hörte ich auch die Kampfgeräusche. »Ich glaube, das sind erfahrenere Kämpfer«, sagte ich. Ich konnte sogar auf diese Entfernung die Magie spüren, die in ihrem Kampf benutzt wurde.
»Nachsehen«, sagte Sorana knapp. Eigentlich hatte ich wenig Lust in einen Kampf hinein zu rennen, aber vielleicht waren die ja so sehr in ihren Kampf vertieft, dass sie uns nicht einmal bemerken würden. Leise schlichen wir in die Richtung, aus der wir die Kampfgeräusche hörten. Als wir dort ankamen und im Schutz der Bäume auf den Kampf blicken konnten, der dort im Gange war, blieb ich fasziniert stehen. Sie kämpften keinen Kampf mit Waffen, sondern einen mit Magie. Es war unglaublich faszinierend dabei zu zusehen, wie sie umherflogen und andere nur mit einem Handwink zu Fall brachten. Es war eindeutig, dass das Team, das Näher bei uns war gewinnen würde. Sie waren viel stärker und gerade fiel auch schon der zweite aus dem anderen Team.
»Seht mal«, flüsterte Sorana und zeigte auf die andere Seite des Kampfplatzes, wo ein weiteres Team sich versteckt hielt. Wenn Professor Hall Recht hatte, waren das hier nun alle Teams, die noch übrig waren. Es dauerte nicht lange, bis auch der letzte gefallen war. Das hieß wir, das Team, das aus ziemlich guten Magiern bestand und das Team, das eben noch hinter den Bäumen auf der anderen Seite war, waren die einzigen, die noch übrig waren. Dann flog mein Blick zurück zu den Bäumen. Die, die eben noch auf der anderen Seite hinter den Bäumen waren, waren weg. Das schien wohl auch den anderen aufzufallen, denn wir zogen uns etwas weiter zurück und veränderten unsere Position. Wenn alles gut lief, würden sich die beiden anderen Teams jetzt gegenseitig fertig machen und wir würden das letzte Team total überraschen und selbst ausknocken. In einem normalen Kampf gegen eines der anderen Teams hätten wir keine Chancen.
»Wo sind die?«, fragte July.
»Leise«, zischte Sorana.
Plötzlich tauchte ein Gesicht vor uns auf, das uns mindestens so erschrocken ansah, wie wir es waren. Reflexartig zog ich einen Pfeil aus dem Köcher und schoss ihn auf den Jungen, der daraufhin umkippte. »Sorry«, sagte ich.
»Mia«, sagte Sorana genervt, »jetzt fliegen wir auf, schnell weiter.«
»Warte«, sagte July und ließ die Pflanzen in der Nähe ihn schnell Fesseln und verdecken, während ich mir meinen Pfeil zurückholte. Wir mussten ja nicht unbedingt Spuren hinterlassen.
Wir folgten Sorana und kletterten soweit, wie möglich, weg von ihm, bis wir fast dort ankamen, wo das andere Team vorhin noch war.
»Hey, könnt ihr euch erinnern, ob der Junge, den ich ausversehen abgeschossen habe, einer von denen war, die eben gekämpft haben«, fragte ich.
»Jetzt wo du es sagst, ich glaube schon. Hat er nicht diese mini Wirbelstürme losgelassen«, meinte Sorana.
»Ja, das war er«, sagte July.
»Hey«, hörten wir jemanden rufen. Erschrocken fuhren wir zusammen, denn das war nur knapp drei Meter neben uns. Schon hielt ich in meiner Hand einen Wurfstern, bereit ihn auf jeden zu werfen, der jetzt hinter den Bäumen hervor trat. Sorana und July hatten ebenfalls ihre Waffen in der Hand.
»Dachtet ihr, es fällt uns nicht auf, wenn ihr einen von uns umhaut«, rief diese Stimme wütend und kurz darauf hörten wir zwei Schwerter gegeneinander schlagen. Als wir unseren Blick nach rechts wandten, sahen wir zwei Jungen gegeneinander kämpfen. Beide eindeutig älter, als wir, und ehe wir es uns versahen, waren wir mitten im Kampfgeschehen drin.
»So war das aber nicht geplant«, murmelte ich. Zum Abhauen war es nun zu spät.
»Wir helfen denen, die zu dritt sind. Die haben größere Siegeschancen«, rief Sorana uns noch zu, bevor sie sich verteidigen musste. Ich warf den Wurfstern auf die nächst beste Person in der Nähe, die sich im letzten Moment noch wegduckte. Eigentlich hatte ich den Wurfstern nur loswerden wollen, aber nun musste ich zu meinem Kurzschwert greifen. Immerhin hatte ich auf einen der Jungen, die gekämpft hatten geworfen. Ich versuchte mich so gut es ging, zu halten, aber das war ziemlich schwer gegen jemanden, der offensichtlich so viel Erfahrung hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich eine Person im rasanten Tempo uns näherte. Schnell sprang ich zurück und der, gegen den ich bis eben noch versucht hatte zu kämpfen, wurde von der Person mitgerissen. Ich versuchte zu Sorana zu kommen und ihr zu helfen, aber kurz bevor ich bei ihr ankam, wurde mir der Bode unter den Beinen weg gezogen und ich spürte einen harten Schlag gegen meinen Kopf. Dann wurde alles schwarz.
Lauter werdende Geräusche nahm ich um mich herum wahr. Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Blauer Stoff blickte mir entgegen. Langsam setzte ich mich auf und sah mich um. Tragen schwebten neben einander in einem blauen Pavillon. Ich war wohl mal wieder in Krankenpavillon gelandet.
»Ah Mia, du bist wach«, sagte jemand neben mir. Ich drehte mich um und entdeckte July auf der Trage neben mir. Hinter ihr lag Sorana. Julys Arm steckte in einem Verband. Kurz warf ich einen Blick in den Spiegel, der neben der Trage hing. Ich hatte eine Verbandskrone. Schon wieder.
»Ist Sorana schon wach«, fragte ich.
Sie schüttelte den Kopf, »Nein, sie hat am längsten von uns durchgehalten und ihre Verletzungen sollten spätestens morgen früh fertig geheilt sein.«
»Weißt du, wie auf welchem Platz wir sind?«
Jetzt grinste July. »Du warst ja schon weg, als noch alle drei Teams gegeneinander gekämpft haben. Kurz nachdem wir das eine Team besiegt hatten mit dem anderen Team, hatten sie mich ausgeschaltet. Angeblich hat Sorana noch eine Weile alleine durchgehalten, hat aber dann irgendwann doch gegen zwei Gegner verloren. Einen konnte sie glaube ich noch ausschalten.«
Mir gefiel es ganz und gar nicht, dass ich so früh schon ausgeknockt wurde, aber an sich war es ja klar, dass ich nicht so lange durchhalten würde. »Heißt das, wir sind zweiter geworden«, fragte ich sicherheitshalber nach.
»Ja das sind wir«, rief July fröhlich. Dann hörten wir ein leises Stöhnen. »Sorana«, sagte sie.
Sorana setzte sich langsam auf. »Was ist passiert?«
»Du hast super gekämpft und wir sind zweiter geworden«, sagte July freudenstrahlend.
»Wirklich«, fragte Sorana.
»Aber sowas von. Wir haben die Preisverleihung leider verschlafen, aber Professor Hall war dort und hat das Schild mitgenommen, das wir gewonnen haben. Es hat eine wunderbare Größe, ist nicht zu schwer, aber widerstandsfähig. Sogar ein bisschen gegen Magie«, sagte July.
»Das ist toll. Ehrlich gesagt hätte ich echt nicht damit gerechnet, dass wir auch nur in der besseren Hälfte sind oder überhaupt einen Kampf gewinnen«, meinte Sorana.
»Ich auch nicht«, meinte ich.
Eine ältere Magierin kam auf uns zu. »Ist alles in Ordnung mit ihnen? Ihre Verbände lassen sie bitte bis zu ihrer Abreise noch an, dann kommen sie zu mir und ich mache sie ab. Sie Miss Heyden werden ihre Verbände erst morgen früh abnehmen. Am Abend werde ich sie nur noch einmal wechseln.«
»Gut, danke«, sagte Sorana lächelnd und die Frau verschwand wieder.
»Los, ich habe gehört, es gibt kostenloses Essen im grünen Pavillon«, sagte July.
Zusammen gingen wir zu dem Pavillon, der schon voll mit anderen Magiern war. An der linken Seite gab es Essen, an der rechten Getränke und in der Mitte einen langen Tisch, an dem schon einige Leute saßen. Im hinteren Teil des Pavillons wurde Musik gespielt.
Sofort stürzten wir uns auf das Buffet. Es war Tradition nach jedem Kampf etwas gemeinsam zu essen. Quasi als Zeichen des Friedens und der Gemeinschafft. Wie immer würden wir erst spät abends mit dem Schiff ablegen und über Nacht zur Academy zurück fahren. Wir luden uns unsere Teller voll und setzten und an den Tisch.
»Du warst doch die, die mich mit dem Pfeil abgeschossen hatte oder?«, fragte plötzlich der Junge, der schräg gegenüber von mir saß. Er war etwas älter als ich und ich erkannte ihn als den, den ich eigentlich nur ausversehen abgeschossen hatte.
»Das war ein Reflex«, sagte ich entschuldigend und richtete schnell meine Konzentration auf das Essen.
»Warte, du warst die mit den Pfeilen«, fragte ein Mädchen zu meiner rechten.
»Äh, ja«
»Du bist gut«, sagte sie. Als ich mich etwas vorbeugte, um sie zu sehen, erkannte ich, dass es die war, aus dem ersten Team mit dem Hund und Peter Pan.
»Danke«, sagte ich. Es gab also immerhin etwas, in dem ich nicht ganz so schlecht war.
»Kann ich meine Wurfsterne zurück bekommen«, fragte Peter Pan.
»Was? Achso, klar«, meinte ich, als mir einfiel, das ich die noch immer bei mir trug. Ich reichte sie ihm. »Die sind noch betäubend. Keine Ahnung, wie du die Wirkung weg bekommst«, sagte ich.
Die meisten anderen waren total nett. Klar, einige waren mies gelaunt, weil sie nicht so gut platziert waren, aber an sich war die Stimmung gut und ich fand es sogar ein wenig schade, als Professor Hall zu uns kam und wir zurück zum Schiff mussten.
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Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel.
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