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15. Kapitel

Nervös rutschte ich auf meinem Platz hin und her. Mein Zusammenbruch war nun ein paar Wochen her. Seitdem hatten mir Ana, Luan und Nicu geholfen wieder alles auf die Reihe zu kriegen. In der Prüfung war ich natürlich durchgefallen. Geschichte war schon am nächsten Tag gewesen und es war ein Wunder, dass ich überhaupt etwas aufs Papier bekommen habe. Natürlich war ich durchgefallen. Die anderen beiden, Magie und Brauen, hatte ich mit ach und krach bestanden.

»Mia«, sagte Ana genervt zu mir und hielt mich fest, so dass ich nicht mehr weiterrumrutschen konnte. Wir saßen nebeneinander auf der Tribüne und sahen den anderen Wettkämpfern zu, wie sie sich gegenseitig fast umbrachten. Ich hatte schon nach dem Ersten genug gehabt und wollte am liebsten wieder abhauen. Das war nichts für mich und ich wollte nicht mit verrenkten Gliedmaßen und Blutüberströmt in einem der Krankenpavillons aufwachen, von denen es hier einige gab, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es darauf hinaus laufen würde. Nervös rückte ich meine Rüstung zurecht, bei der ich mir sicher war, dass sie mir nicht viel nützen würde und mich eher noch behinderte.

Als ich zu Ana rüber sah, merkte ich, dass sie schon längst nicht mehr das Geschehen in der Arena verfolgte, sondern sich suchend umsah.

»Suchst du jemanden?«, fragte ich sie.

»Mein Bruder müsste hier irgendwo sein«, meinte sie, ohne aufzuhören ihren Blick über die Menschenmasse schweifen zu lassen.

Ihr Bruder mal wieder. Ich hatte Luan in der Schule lange bedrängt, bis er mir gesagt hatte, dass sie eigentlich immer ein Herz und eine Seele, ein eingeschworenes Team waren und es nichts gab, was sie aufhalten konnte, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten. Seit der Schulwahl aber, stritten sie sich nur noch.

»Wie sieht er denn aus?«, fragte ich.

»So wie ich. Nur kürzere Haare und eine etwas andere Haltung. Manche sagen, seine Nase ist etwas länger«, sagte sie. »Wir sind Zwillinge«, schob sie noch hinterher.

»Ah«, sagte ich. Zwillinge also.

Ich ließ ebenfalls meinen Blick über die Magier hier schweifen, konnte aber niemanden sehen, der Ana irgendwie ähnlich sah. Bei Magiern war das ganze zum Glück etwas einfacher. Sie sahen alle kunterbunt aus und es gab nur wenige Magier, die dunkelbraune Haare, wie Ana hatten. Als ich sie von der Seite ansah, merkte ich, dass sie in der strahlenden Sonne ziemlich stark schimmerten. Ihre Haare hatten etwas perlmutartiges.

Irgendwann gab Ana es auf, sich nach ihrem Bruder umzusehen und verfolgte wieder die Wettkämpfe.

Nach den nächsten vier Kämpfen, kam Professor Rashid, der uns hier her begleitete, genauso wie unsere weibliche Schulleiterin, Professor Tamasi, um uns zu sagen, dass wir nun mit dem Aufwärmen beginnen sollten.

Seufzend stand ich auf und folgte ihm, während Ana sofort energiegeladen aufsprang und es offensichtlich kaum noch erwarten konnte, bis es losging.

Auf einem der Zahlreichen Übungsplätze, die über das gesamte Wettkampfgelände verteilt waren, begannen wir uns erstmal aufzuwärmen und danach gingen wir nochmal die Taktik durch.

»Also, wie gesagt, Miss Calvo kämpft gegen den stärkeren und sie Miss Lokelani versuchen den anderen abzulenken, von den anderen beiden wegzulocken und nicht ausgeknockt zu werden, bis Miss Calvo fertig ist und sie gemeinsam den schwächeren umlegen«, wiederholte Professor Rashid, was er schon mindestens tausendmal gesagt hatte. In meinen Augen war das eine ziemlich dämliche Taktik, aber ich hielt meinen Mund. Sie hatten von so etwas sicherlich mehr Ahnung, als ich.

»Ana, Mia, ihr müsst mitkommen. Die, die vor euch dran sind, haben schon begonnen«, sagte Professor Tamasi. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, dass unsere Schulleiter uns immer mit unseren Vornamen ansprachen.

Schweigend folgten wir Professor Tamasi zum Eingang der Arena. Ich wünschte, irgendwas würde passieren, dass der Wettkampf kurzfristig abgebrochen wird. Eine der tausend Fackeln, die hier aus irgendeinem Grund herumstanden, könnte umfallen und ein Feuer könnte sich ausbreiten, oder das alles wird von einer riesigen Welle überschwemmt, das Meer war nicht gerade weit. Oder ein Ufo kommt und saugt die Arena ein. Ich merkte, wie meine Hoffnungen immer unsinniger wurden.

»Ok, hier wären wir. Wenn es soweit ist, werdet ihr reingerufen. Ihr geht dann in die Mitte der Arena zu der Frau, die dort steht. Sie erklärt euch nochmal kurz die Regeln. Viel Glück«, sagte sie und verließ uns.

Ich warf einen Seitenblick auf Ana. Nun schien sie etwas angespannt zu sein und sah konzentriert in die Arena. Meine Hand wurde schwitzig und mir drohte das Schwert aus der Hand zu fallen. Nervös wischte ich meine Hände ab und hielt das Schwert fester.

Wir hörten Applaus und dann sahen wir, wie links eine Person auf einer Trage herausgebracht wurde und zwei, die stark bluteten ihnen folgte. Dahinter kam noch ein bulliges Mädchen, das bloß ein paar Schrammen im Gesicht hatte, ansonsten aber ziemlich zufrieden mit sich aussah.

»Von der Mage Academy, Anasuya Calvo und Mia Lokelani«, rief auf einmal der Ansager. Das Tor schwang auf und nun hatte ich freie Sicht in die riesige Arena. Stocksteif blieb ich stehen und sah sie aus großen Augen an. Ich konnte noch abhauen. Ich könnte einfach umdrehen und wegrennen, aber in dem Moment griff Ana mich am Arm und zog mich mit sich durch das Tor in die Arena. Als ich einen Blick zurück warf, sah ich, wie es zufiel und sich wieder verriegelte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich schluckte.

In der Mitte der Arena bei einer hochgewachsenen Frau in silberner Rüstung, erwarteten uns schon zwei Mädchen, die mit ihren wilden kurzgeschnittenen Haaren auf den ersten Blick ziemlich gefährlich aussahen und uns herausfordernd ansahen. Ana hatte bei ihrem Anblick sofort eine Angriffshaltung eingenommen und sah sie angriffslustig an. Ein Blick auf das Logo ihrer Schule, dass sie auf der Rüstung hatten, zeigte dass sie von dem gleichen Kampfinternat kamen, auf dem auch Anas Bruder war. Mir schnürte sich augenblicklich die Kehle zu. Sie waren von einer Kampfschule! Sie waren auch beide mindestens ein, zwei Jahre älter, als wir.

»Gut, ihr kennt die Regeln nehme ich an, aber jetzt noch mal die wichtigsten. Gestartet wird dort hinten«, die Frau zeigte auf eine schwarze Linie, etwa zehn Meter von der Mitte entfernt. »Ihr startet, wenn der Schuss ertönt. Wenn ein zweiter Schuss ertönt hört ihr sofort mit dem auf, was ihr tut. Entweder ist der Wettkampf beendet oder er wird aus einem anderen Grund unterbrochen. Ihr dürft euch gegenseitig nicht umbringen. Keine Körperteile abtrennen, verstümmeln, oder ähnliches. Alle Teilnehmer müssen spätestens nach zwei Wochen Behandlung wieder so aussehen, wie vor dem Kampf. Bis auf ein paar Narben vielleicht. Gewonnen habt ihr, wenn beide Gegner gleichzeitig fünfzehn Sekunden auf dem Boden liegen. Dann ertönt der zweite Schuss, ihr habt gewonnen und helft den anderen wieder auf die Beine. Nur Waffen, keine Magie, aber das wisst ihr denke ich schon. Also, an eure Plätze«, rief sie und wir drehten uns um und gingen zu der Linie.

»Das wird schon«, sagte Ana und hatte dabei fest die Zähne zusammen gebissen. Sie sah so aus, als würde sie nur darauf warten, endlich auf die Beiden losgehen zu dürfen und ihnen eigenhändig den gar aus zu machen. Wobei, unsere zwei Gegnerinnen auch nicht gerade friedlicher aussahen. »Also, du lenkst die Linke ab, während ich die rechte k.o. schlage. Dann helfe ich dir mit ihr, aber versuch sie so weit wie möglich von mir zu entfernen und dich nicht aufspießen zu lassen«, sagte Ana. Ich nickte nur stumm.

Als der Schuss ertönte rannten wir mit den Schwertern in der Hand los. Da ich viel langsamer, als Ana war, kam sie alleine bei den beiden an, die sie sofort gemeinsam Angriffen. Das sah nicht gut aus, aber zum Glück war Ana eine gute Schwertkämpferin. Ich beschleunigte noch einmal meine Schritte und ging auf die Linke zu. Ich wollte mit der flachen Seite meines Schwertes gegen ihren Kopf schlagen, aber sie war natürlich schneller. Ehe ich es mir versah, war ich schon in einen Kampf mit ihr verwickelt. Während ich verzweifelt versuchte keinen Hieb abzubekommen und auch mein Schwert nicht zu verlieren, versuchte ich sie etwas von den anderen weg zu locken, aber es war offensichtlich, wer die Oberhand hatte. Während mir der Schweiß ausbrach und ich mich mit allem, was ich hatte, auf meinen Kampf konzentrieren musste, hatte ich das Gefühl, das meine Gegnerin nur mit mir spielte. Sie schien nicht mal ansatzweise angestrengt und ich war mir sicher, dass sie mich, wenn sie wollte, sofort umlegen könnte. Ich war ihr dankbar, dass sie es nicht tat, aber das änderte nichts an meiner Position als Unterlegene.

Ich konzentrierte mich voll und ganz auf meinen Kampf. Dass Ana auch noch da war und kämpfte, hatte ich schon fast wieder vergessen. Die meisten ihrer Schwerthiebe schaffte ich gerade so zu parieren, aber einige trafen auch meine Rüstung, für die ich in diesem Moment sehr dankbar war. In meinem Kopf konnte ich Professor Halls Stimme durch die Arena peitschen hören, wie sie »Lokelani, tot«, rief.

Ich wollte aber nicht tot sein. Verzweifelt versuchte ich mit meinem Schwert in eine Lücke ihrer Rüstung zu kommen. Ich war nun so auf mein Schwert konzentriert, dass ich ihres vergaß. Im Augenwinkel sah ich die Klinge auf mich zu sausen und schaffte es gerade so, mich etwas zur Seite zu ducken. Trotzdem spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Wange und spürte, wie mir das Blut die Wange herunter tropfte. Ich verlagerte mich wieder in die Defensive und versuchte keine weiteren Schwerthiebe mehr abzubekommen.

Ich musste nur lange genug durchhalten, bis Ana mit der Anderen fertig war und sie mir helfen konnte. Ich riskierte einen kurzen Seitenblick zu ihr rüber. Es sah nicht gerade gut aus. Die Andere hatte eindeutig die Oberhand, hielt sich aber nicht, wie meine, zurück, sondern versuchte alles, um Ana niederzustrecken. In der Millisekunde, in der ich abgelenkt war, hatte meine Gegnerin mir noch einen tiefen Schnitt in meine rechte Hand verpasst. Kurz dachte ich, sie hätte meine Hand komplett abgetrennt, die Schmerzen waren schrecklich, aber es war nur ein sehr tiefer Schnitt. Schnell versuchte ich wieder mit der linken Hand mein Schwert von dem Boden aufzuheben, welches ich fallen gelassen hatte. Tränen vermischten sich mit dem Blut und dem Schweiß auf meiner Wange. Meine Gegnerin ließ mich mein Schwert wieder aufheben, aber mit dem Schwert in der linken Hand konnte ich nicht sonderlich viel ausrichten. Ich war Rechtshänderin und wir hatten bisher erst eine Trainingsstunde, in der wir lernen sollten, wie es war mit der anderen Hand zu kämpfen.

Ich hörte nun das Publikum, das ich bisher erfolgreich ausgeblendet hatte, brüllen und kurz darauf, stand Ana an meiner Seite. Ich sah, wie sie ihren linken Fuß nicht wirklich belastete und am Ende ihrer Kräfte schien. Ana an meiner Seite gab mir wieder etwas Kraft und mit neuem Optimismus versuchte ich mit meinem Schwert auf meine Gegnerin einzustechen. Diese aber grinste mich nur an, was mir ziemlich Angst machte. Im nächsten Moment, spürte ich, wie etwas sehr hartes, hart gegen meinen Hinterkopf schlug und mich die Dunkelheit willkommen hieß.

Als ich aufwachte, lag ich irgendwo. Über mir war ein helles Tuch gespannt. Ich versuchte mich etwas aufzurichten, und mich umzusehen. Ich lag auf einer Trage, mit denen die Verletzten aus der Arena getragen werden. Offensichtlich, war ich in einem der Krankenpavillons, denn es schwebten noch weitere Tragen neben mir.

»Mia, du bist wach. Das ist gut«, hörte ich jemanden neben mir sagen. Ich drehte mich etwas und erkannte Professor Tamasi, die neben mir hockte.

»Ana«, war das einzige, was ich sagen konnte.

»Sie liegt hier«, sagte sie und bewegte sich ein Stück zur Seite, so dass ich hinter ihr eine weitere Trage sehen konnte, auf der Ana lag. Sie sah ehrlich gesagt nicht gut aus. Um ihren linken Fuß war ein dicker Verband. Ebenso um ihren Arm und ihren Kopf. »Sie wacht bestimmt gleich auf. Dürfte nicht mehr so lange dauern«, sagte sie.

»Wir haben verloren?«, fragte ich, obwohl es eigentlich offensichtlich war.

Sie nickte und ich ließ meinen Kopf zurück fallen. Sofort spürte ich einen stechenden Schmerz.

»Vorsicht«, meinte Professor Tamasi.

Ich tastete mit der linken Hand nach meinem Kopf und spürte dort einen Verband. Professor Tamasi reichte mir einen Spiegel und ich konnte sehen, dass ich ebenso wie Ana, eine weiße Verbandskrone auf meinem Kopf sitzen hatte. Der Schnitt an meiner Wange war kaum noch zu sehen. Als ich auf meine rechte Hand sah, sah ich dort einen weißen Verband.

»Morgen darfst du den Verband um deinen Kopf abnehmen. Deine Hand sollte aber noch wenigstens fünf Tage in einem Verband bleiben und danach solltest du sie erstmal nicht sonderlich benutzen«, sagte sie.

Ich gab ihr den Spiegel wieder zurück. Nach einer halben Ewigkeit des schweigenden Wartens, wachte Ana endlich auf. Nachdem Professor Tamasi ihr alle Fragen beantwortet hatte und sie auch ihre Verbände begutachtet hatte, verschwand Professor Tamasi mit den Worten, »Seid heute Abend pünktlich am Hafen«.

»Was war passiert?«, fragte ich Ana.

»Ich dachte, sie wäre ohnmächtig und bin zu dir gekommen. Anscheinend hatte sie nur so getan, auf jeden Fall hatte sie dir von hinten mit dem Schwert gegen den Kopf geschlagen und dann war es eigentlich auch nur eine Frage der Zeit, wie lange es dauern würde, bis sie mich ebenfalls ausgeknockt hatten«, sagte sie. Ich sah ihr deutlich die Enttäuschung über sich an.

»Tut mir leid«, sagte ich.

Sie sagte nichts dazu. Sie sagte nicht, dass es mir nicht Leidtun sollte, das wäre auch eine Lüge gewesen. Ich war schlecht. Richtig schlecht.

»Nächstes Jahr hauen wir sie um«, sagte Ana und überrascht hob ich eine Augenbraue. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie nun nie wieder mit mir an einem Wettkampf teilnehmen wollt.

»Das werden wir«, sagte ich. Dann sah sie sich um.

»Lass und ein bisschen rumlaufen. Ich habe keine Lust hier den ganzen Tag rumzuliegen«, sagte Ana.

Schnell standen wir auf und verließen den Pavillon. Ob wir diesen überhaupt verlassen durften, wussten wir nicht, aber es war uns auch ziemlich egal.

Jetzt, wo ich mir das Wettkampfgelände richtig ansehen konnte, bemerkte ich, dass es mich an ein Festivalgelände erinnerte. Überall standen kleine Stände und Magier liefen aufgeregt herum.

»Komm, ich habe Hunger«, sagte ich und zog Ana hinter mir her zum nächsten Essensstand.

Mit unserem Essen in der Hand stellten wir uns etwas abseits der Menge hin. »Wo stehen wir jetzt eigentlich?«, fragte ich.

»Naja gestern standen wir glaube ich noch auf Platz Zehn von Sechzehn. Wie es heute Abend aussieht, keine Ahnung, aber bestimmt nicht besser. Wenn wir irgendwann einmal gewinnen wollen, müssen wir dieses Jahr in die bessere Hälfte kommen. So bekommt unsere Schule Aufmerksamkeit und nächstes Jahr bekommen wir mehr Schüler, vielleicht auch talentiertere Schüler und dann sind wir nächstes Jahr besser platziert, bekommen mehr Aufmerksamkeit und noch mehr neue talentierte Schüler.«

»Noch ist es möglich das Ruder herumzureißen, oder? Also ich meine unter die besten Acht zu kommen. Alle die noch kommen, müssen sich eben noch einmal mehr anstrengen.«

»Ja, du hast Recht. Wir können uns jetzt nicht mehr wirklich schlechte Platzierungen leisten. Nur falls du es vergessen hast, wir haben beide noch jeweils einen Wettkampf vor uns«, sagte Ana grinsend.

»Erinnere mich bloß nicht daran«, meinte ich missmutig. Ich hatte ehrlichgesagt wenig Lust noch einen Wettkampf für unsere Schule zu verlieren und uns so noch auf den letzten Platz zu befördern.

»Ich hoffe, die Jungs hatten mehr Erfolg, als wir. Wenn dann müssten sie gleich zu der zweiten Runde antreten«, meinte Ana. »Komm, las uns mal nachsehen« Schon zog sie mich an der Hand hinter sich her durch die Massen.

Ehrlichgesagt hatte ich total vergessen, dass es ja auch noch ein Jungenduo aus dem zweiten Jahr gab, das für uns antrat. Mit einem Mal war ich wieder etwas glücklicher. Zum einen, weil die Jungen bestimmt gewonnen hatten, etwas anderes konnte ich mir schlecht vorstellen. Zum anderen, weil Ana und ich, wenn wir gewonnen hätten, noch zu weiteren Runden hätten antreten müssen. Die Magier waren ziemlich pragmatisch in dieser Angelegenheit. Wer in einer Runde verloren hatte, wäre tot und somit in echt nicht fähig zu einer weiteren Runde antreten zu können. Wenn man gewann, aber einer, ausgeknockt wurde, darf er trotzdem nächste Runde wieder teilnehmen. Ich stolperte Ana hinterher und versuchte den ganzen Magiern auszuweichen, doch ich konnte nicht verhindern den ein oder anderen unangenehm anzurempeln.

»Nicht so schnell«, rief ich. Meine Kräfte hatten sich noch nicht wirklich regeneriert und wenn Ana mich so hinter sich her zog, dass ich in jeden zweiten Magier hineinlief, würde es mit Sicherheit nicht so schnell besser werden.

Endlich wurden es wieder weniger Magier und wir kamen der zweiten Arena, wo die Jungen gegen einander kämpften, näher.

»Über dem Publikumseingang hängt eine Übersichtstafel«, meinte Ana und steuerte mit mir im gemächlichen Schritt Tempo darauf zu. Die nun leeren Teller stellten wir während des Gehens auf dem Boden ab. Ich hatte noch nicht wirklich verstanden, wie es funktionierte, aber alles, was man auf dem Boden abstellte, verschwand und kam dorthin, wo es hingehörte. Unsere Teller zum Beispiel erschienen gerade vermutlich an irgendeinem Essensstand frisch geputzt im Regal. Wenn irgendwo ein verlorenes Schwert herumlag, verschwand es ebenfalls und kam dann bei einer Art Fundkiste an.

Abrupt blieb Ana stehen, so dass ich in sie hineinlief. »Was ist?«, fragte ich. Sie hatte ihren Blick fest auf einen Punkt in der Magiergruppe am rechten Waffenzelt gehängt.

»Geh du schon mal vor, ich komme gleich nach. Muss nochmal auf die Toilette«, sagte sie abwesend, ohne ihren Blick abzuwenden und ging auf die Gruppe zu.

Verwirrt sah ich ihr nach und versuchte auszumachen, wen sie so fixiert hatte. Langsam folgte ich ihr. Ich war eigentlich nicht jemand, der andere verfolgte, aber zum einen ging es zu den Toiletten nach links, dort war ein unübersehbares Schild, und zum anderen ging es ihrem Fuß noch nicht wirklich gut und am Ende lag sie irgendwo auf dem Gelände rum und konnte nicht mehr aufstehen.

Trotz ihres Fußes war Ana überraschend schnell. Immer mal wieder verlor ich sie kurzzeitig aus dem Blick. Sie entfernte sich immer mehr von den großen Massen. Bald hörte ich wieder ihre Stimme, »Alik, bitte hör mir wenigstens kurz zu«, sagte sie aufgebracht. Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich sie schließlich sah. Sie bog mit einem Jungen hinter einem leeren Zelt ab. Den Jungen konnte ich sofort als ihren Zwillingsbruder identifizieren. Selbst der kurze Blick, den ich eben auf ihn werfen konnte, hatte gereicht um zu sehen, dass er wirklich einfach nur wie eine männliche Ausgabe von ihr mit etwas kürzeren Haaren aussah.

Unauffällig versuchte ich ihnen zu folgen. Zu meinem Glück blieben sie hinter dem Zelt stehen. Ich fand einen Eingang in das leere Zelt und setzte mich dort hin, um auf Ana zu warten. Nicht das sie noch dachte, ich hätte sie belauscht.

»Wir haben das doch bereits gründlich ausdiskutiert«, hörte ich einen Jungen sagen, der wohl Alik war. Nun, ich konnte nun wirklich nichts dafür wenn sie so laut stritten, dass ich ungewollter Zeuge wurde. Ehrlich gesagt war ich aber schon ziemlich neugierig darauf, was es mit ihrem Bruder auf sich hatte. Das da irgendetwas war, war ja schon lange klar gewesen.

»Ich möchte dich nur verstehen«, sagte Ana, »früher warst du noch nicht so, warum hast du auf einmal so sehr deine Meinung geändert? Deine ganze Lebenseinstellung, wenn man es mal genau nimmt.«

Neugierig rutschte ich etwas näher. Das versprach interessant zu werden. Worum ging es überhaupt?

»Erinnerst du dich noch daran, was mit Jesos Familie passiert ist?«, fragte er.

»Na klar, sie hatten mal wieder einen ihrer dämlichen Rituale gemacht und sich dabei in die Luft gejagt«, meinte Ana ungerührt.

»Das sagt man zumindest. Ich habe Jeso vor einer Weile getroffen und nun ja, er hat durchscheinen lassen, dass er etwas damit zu tun hatte.«

»Ja und?«

»Sag mal, ist dir das denn vollkommen egal?«

»Jeso war schon immer etwas verrückt und eigentlich war ja auch klar, dass er etwas damit zu tun hatte. Was passiert ist, ist passiert und lässt sich nicht mehr ändern. Sie werden ihn für eine Weile nicht mehr raus lassen, habe ich gehört«

»Er hatte einen kleinen Bruder. Er war auch im Haus. Hey du bist meine Schwester, ich liebe dich und ich möchte nicht irgendwann gegen dich kämpfen müssen«, sagte er.

Ich war mir ziemlich sicher, dass er mit Kämpfen nicht meinte in einem dieser Wettkämpfe zu kämpfen. Konnte es sein, dass -

»Denkst du ich? Du weißt, du kannst immer noch zurück. Bitte«, sagte Ana flehend.

»Zurück?!«, sagte er, »ganz sicher nicht. Ich meinte eher, es ist noch nicht zu spät mit zu mir zukommen. Noch geht es.« Er klang ebenfalls beinahe schon flehend.

Sie schnaubte spöttisch. »Sicher. Was haben sie dir gesagt, dass sie dir so den Kopf gewaschen haben?«

»Die Wahrheit, aber du scheinst die zwei ja so anzuhimmeln, dass du nicht mehr klar denken kannst. Hast du sich denn noch nie gefragt, ob es noch einen anderen Weg gibt?«

Langsam zog ich mich zurück. Ich wollte nicht mehr weiter zuhören. Statt Antworten hatte ich nun nur noch mehr Fragen als vorher und ich war mir echt nicht sicher, was ich von dem ganzen halten sollte. Soweit ich es verstanden hatte, waren sie früher auf einer Seite bei irgendeiner Sache, aber jetzt hatte ihr Bruder die Seite gewechselt und sie waren auf gegnerischen Seiten, bei denen es wohl offensichtlich nicht unüblich war, gegeneinander zu kämpfen. Das sie dies nicht wollten war auch offensichtlich, aber keiner wollte seine Seite wechseln. Ich hoffte einfach mal, dass es nicht um etwas Großes ging. Vielleicht hatte ich auch alles nur falsch verstanden und es ging um etwas vollkommen anderes.

Plötzlich hörte ich, wie zwei Schwerter gegeneinander klirrten. Schnell sprang ich auf. Die Sonne stand so, sodass ich genau die Schatten der beiden sehen konnte. Beide hatten ein Schwert in der Hand und kämpften. Soweit ich es erkennen konnte, schienen sie nicht gerade friedlich zu kämpfen und ich war mir sicher, wenn nicht bald etwas passieren würde, würden sie sich gegenseitig noch umbringen. Hatten sie nicht eben noch gesagt, sie wollten nicht gegeneinander kämpfen?

Schnell überlegte ich, was ich tun konnte. Ich könnte mit einem der herumliegenden Schilde rausgehen und versuchen die beiden auseinander zu bekommen. Damit würde ich aber auch zugeben, dass ich Ana gefolgt bin und gelauscht hatte. Ich könnte aber auch eine andere Person versuchen auf die beiden aufmerksam zu machen. Ich entschied mich für Variante zwei. Schnell schlüpfte ich aus dem Zelt heraus und ging in die Richtung, wo einer der Aufseher stand, die dafür sorgen sollten, dass sich hier niemand die Köpfe einschlug.

»Entschuldigung«, sagte ich und versuchte dabei den Akzent von Ana nachzuahmen. Mittlerweile merkte ich, dass mein britischer Akzent immer unauffälliger wurde. »Ich glaube, ich habe dort hinten zwei Magier kämpfen gesehen«, sagte ich und deutete in die Richtung aus der ich kam. Der Aufseher nickte nur und ging gemächlich in diese Richtung. Schnell lief ich weiter, zu dem Ort, wo Ana sich von mir getrennt hatte. Ich hoffte, sie würden keine großen Probleme bekommen, wegen dem Aufseher. Nach dem ich etwas herumirrte, fand ich den das Toilettenschild wieder und stellte mich dorthin, wo wir auch vorhin standen.

Nervös sah ich mich um. So langsam müsste sie ja mal kommen. Was, wenn der Aufseher sie irgendwohin mitgenommen hatte, oder sie sich schon die Köpfe eingeschlagen hatten, bevor er überhaupt da war, oder wenn sie verletzt zu einem Krankenpavillon gebracht wurde? Ich hätte doch selbst einschreiten sollen. Dann hätte ich zwar vermutlich einen ziemlichen Streit mit Ana, aber wenigstens ginge es ihnen gut.

Ich war so dumm. Warum musste ich immer den einfachen Weg nehmen? Warum war ich immer so ängstlich und konnte die Sachen nicht selbst in die Hand nehmen? Wütend auf mich selbst starrte ich in die Menge. Wenn sie nicht da war, bevor der übernächste Kampf angesagt wurde, würde ich nach ihr suchen. Warum war ich eigentlich nicht in der Nähe geblieben? Es war doch klar, dass wir uns auf einem so großen und überfüllten Gelände nie wieder finden würden.

Gerade als das Ergebnis des Kampfes angesagt wurde, sah ich, wie Ana auf mich zukam.

»Du hast aber lange gebraucht«, sagte ich.

»Wurde aufgehalten«, meinte sie Schulterzuckend. Nichts ließ darauf schließen, dass sie eben einen Streit mit ihrem Bruder hatte, gekämpft hatte und von einem Aufseher erwischt worden war. »Gut, ich denke, wir können dann mal gucken, wie die Jungs so abgeschnitten haben«, sagte sie lächelnd und wir liefen auf die Arena zu.

»Schade«, sagte Ana, als sie zur Anzeigetafel hinaufschaute.

»Immerhin haben sie noch einen weiteren Kampf gehabt, das ist doch total gut. Sie waren unter den besten acht«

»Aber nicht auf den ersten Plätzen«

»Nun gut, wir haben aber nicht mal eine Runde geschafft. Tut mir übrigens richtig Leid deswegen«

»Muss es nicht und gib dir nicht alle Schuld. Wir waren ein Duo, das heißt, entweder sind wir beide am Sieg beteiligt oder beide an der Niederlage Schuld. Nachdem wir unsere letzten Wettkämpfe dieses Jahr beendet haben, werden wir gleich mit dem Training für das nächste Jahr beginnen, dann können wir nur noch gewinnen«

Gemeinsam liefen wir auf die Tribüne und setzten uns auf zwei leere Plätze, um noch bei dem letzten Kampf zu zusehen. Während des Kampfes warf ich einen Seitenblick auf Ana. Ihr Streit mit ihrem Bruder wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Worum ging es?


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Sorry für die Verspätung, aber die letzten Tage waren sehr stressig für mich. Ich hoffe ihr hattet einen guten Rutsch ins neue Jahr, keine Rakete ist in euer Zimmer geflogen und ihr hattet entspannte Tage.

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