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2.7

Am Abend des Überfalls hat man mich erneut in das Zelt des Colonels gebracht. Die fehlende Zeltwand ist offenbar ersetzt worden, sodass sich der alte Muff nach Zigarrenqualm und verbranntem Petroleum nicht verflüchtigen kann. Jedoch sind die Löcher nur notdürftig geflickt worden, wie mir die farbigen Stofffetzen zwischen dem dunklen grün verraten. Die Fetzen haben die selben Farben wie die Uniformen der Soldaten und so liegt die Vermutung nahe, dass die Flicken genau daraus gefertigt worden sind. Woher Nadel und Faden stammen frage ich mich schon gar nicht mehr.

"I have to admit, that your friends are quite good at raiding our transports.", teilt mir Wayland mit, als er bemerkt wie ich auf das neue Muster der Zeltwand blicke nachdem ich in das Zelt eingetreten bin.

"They're not my 'friends'.", teile ich ihm daraufhin mit.

Das sollten auch die letzten Worte sein, die ich mit ihm an diesem Abend wechsele. So lautet zumindest mein Plan, doch wie nur allzu oft änderte sich dieser nach nur kurzer Zeit. Zuvor jedoch schweige ich, egal was mir auch an den Kopf geworfen wird. Colonel Wayland hat dafür sogar einen Soldaten zu sich bestellt, der ein paar Worte Deutsch spricht. Nur um sicher zu gehen, dass ich auch jedes Wort verstehe. Gleichzeitig aber auch um sicher zu stellen, dass ich nichts sagte, das er nicht verstehen würde.

Allerdings handelt es sich bei dem Übersetzer um ebendiesen Mann, der sich für mich eingesetzt hat und schlussendlich dafür verantwortlich ist, dass ich überhaupt hier bin. Gabe Jones hat ein weiches Herz, wie ich feststellen durfte und deshalb bin ich ihm etwas schuldig. Bestimmt weiß der Colonel davon, aber den Gefallen, dem ich Jones schulde, werde ich an anderer Stelle begleichen. Dafür wird er mir dankbarer sein, als wenn ich ihm nun diese lächerlichen Fragen beantworte, denn es sind mehr als ein paar Antworten zu Fragen, die viel zu unwichtig sind um sie überhaupt zu stellen, die ich ihm schulde.

Aber ich weiß auch, dass zu schweigen alles nur noch komplizierter machen könnte. Dabei möchte ich doch nur noch mehr Unheil verhindern. Also beginne ich damit ihnen klar zu machen, dass ich es ihnen nur einmal erklären werde und mich nicht wiederholen werde. Dazu stelle ich noch die Forderung nicht unterbrochen zu werden. Ich habe schon Angst, dass das zu dreist gewesen ist, doch angesichts meines langen Schweigens zuvor sind sie wohl dazu bereit sich anzuhören, was ich zu sagen habe.

So beginne ich ihnen von meiner Flucht zu erzählen. Dabei lasse ich kein Detail aus; selbst von Marie erzähle ich, auch wenn ich kaum die Kraft dazu aufbringen kann die Gefühle zu verdrängen, die dabei in mir wieder aufkeimen. Aber ich halte durch und als ich an der Stelle ankomme, an der ich in dem Hydra Stützpunkt aufwache, fahre ich mit dem fort, das ich mit dem Doktor genauestens durchgesprochen habe. Ich gebe ihnen genau die Informationen über Dienstpläne, über Lieferungen, über die Anzahl der Soldaten, Zivilisten und Wissenschaftler, die sich derzeit in der Basis befinden und über die Vorräte, die Zola mir gegeben hat. Ob sie richtig sind bezweifle ich, aber ich weiß auch nicht, ob ich mit dieser Vermutung falsch liege, sodass ich zu keiner Zeit das Gefühl habe zu lügen. Je länger ich jedoch rede und rede, desto schwerer fällt es mir damit aufzuhören und nicht noch damit fortzufahren, welche Pläne Doktor Zola geschmiedet hat, um den Männern in diesem Lager eine Falle zu stellen, in die sie mit Sicherheit tappen werden.

Zumindest sieht es ganz danach aus, denn was ich in den Gesichtern mir gegenüber erkenne ist nicht etwa Misstrauen oder Skepsis, sondern ein Ausdruck, der mir sehr nahe an etwas wie Vertrauen und Glauben herankommt. Allerdings lege ich mich bei der Deutung ihres Gesichtsausdrucks nicht zu schnell fest, denn sie können sich dennoch jeder Zeit dazu entschließen, alles als Lüge anzusehen. Das könnte von ihnen selbst ausgehen oder durch den kleinsten Fehler meinerseits ausgelöst werden. Ich muss also weiterhin vorsichtig bleiben und jeden noch so kleinen Schritt genauestens überdenken um sie schlussendlich von mir zu überzeugen.

Als ich schließlich in meiner Erzählung dort angekommen bin, als ich auf Dougan und Jones gestoßen bin, herrscht zunächst beiderseitiges Schweigen. Man kann dem Colonel förmlich die Denkprozesse ansehen, die in seinem Kopf gerade ablaufen müssen. Er weiß wohl doch nicht so recht, ob er mir nun glauben kann oder nicht.

"My sympathies.", unterbricht nach kurzer Zeit Gabe Jones das Schweigen.

Es fällt mir zunehmend schwerer dem prüfenden Blick von Colones Wayland Stand zu halten. Nervös schwirren meine Gedanken umher, wie eine Fruchtfliege, die um ein Stück fauliges Obst herum kreist. Nach und nach beginne ich immer nachlässiger im Kampf gegen meine Nervosität zu werden. So beginne ich unruhig mit dem Fuß auf dem Boden zu tippen. Das bleibt so viel ich erkennen kann, unbemerkt, doch in meinem Fingerspitzen beginnt es bereits zu kribbeln. Wie ich meine Hände knete oder Däumchen drehe wird er jedoch mitbekommen.

"Let's say I believe you.", meldet sich plötzlich Wayland zu Wort, "Let's say I would let you go. What would it make me then?"

Er erschreckt mich geradezu damit. Doch ich entspanne mich gleichzeitig auch und mein Fuß steht wieder fest auf dem Boden ohne nervös zu zucken. Ich habe schon Angst mich zu sehr entspannt zu haben, aber der Colonel scheint keine Notiz davon genommen zu haben.

Stattdessen sieht er mich erwartungsvoll an, doch ich brauche eine Weile und die schwammige Übersetzung von Jones um zu begreifen, dass er auf eine Antwort auf seine Frage wartet.

"A righteous man, I think.", antworte ich ihm schließlich, jedoch etwas unsicher.

"Some would call it naive.", entgegnet er mir. Doch nach einer kurzen Denkpause, meint er: "They can call it what they want, I still believe you." Als ich jedoch keine Reaktion zeige auf seine Aussage, fügt er noch an, "You can leave now."

Doch auch, als Gabe Jones es erneut übersetzt, bleibe ich still sitzen. Ich habe noch nicht alles erreicht, das ich erreichen wollte. Ganz im Gegensatz zu meinem Gegenüber, dessen Ziel es wohl gewesen sein muss, eine freie Zelle für neue Gefangene zu schaffen. Damit ist er nur allzu erfolgreich gewesen. Das selbe möchte auch ich nun: einen kleinen Erfolg.

"What about my brother?", will ich wissen.

Erneut fängt Colonel Wayland darauf an zu grübeln und wieder einmal kann ich mein Geschick im Verhandeln beweisen, allerdings dieses Mal nicht für mich selbst, sondern für jemandem, der mir am Herzen liegt. Es ist eine Herzensangelegenheit und immer wieder höre ich die Stimme meines Vaters in meinem Kopf, der versucht mir verständlich zu machen, dass das immer auch einen viel zu großen Vorteil für die gegnerische Partei birgt. Niemals konnte ich das so gut verstehen, wie gerade in dieser Situation. Zudem habe ich nichts gegen den Colonel in der Hand. Sogar das Gegenteil ist der Fall: ich bin ihm fast schon etwas schuldig. Das ist nicht gerade etwas, das meine Position in dieser Verhandlung stärkt. Ganz zu schweigen von dem Punkt, bei dem ich erfahren muss, dass die Jakobs Einheit für den Tod von einem seiner besten Freunde verantwortlich ist.

Das wäre wohl auch der Grund für ein Scheitern meinerseits gewesen, hätte ich ihm zuvor tatsächlich alles von dem erzählt, das Doktor Zola wollte, das ich ihm erzähle. So ködere ich ihn immer wieder mit neuen Informationen, die ihn schließlich dazu bringen davon abzusehen meinen Bruder vor ein Kriegsgericht zu stellen. Allerdings kann ich ihn nicht dazu erweichen ihn aus seiner Zelle zu lassen, egal wie viele Krümel an Informationen ich ihm häppchenweise zuwerfe.

Was ich jedoch erreichen kann, ist im Lager bleiben zu dürfen. Wayland hat nämlich begriffen, dass ich noch mehr wichtige Informationen besitzen musste und ihm wohl bisher nur die Unwichtigsten gegeben haben muss. Er wird mich zwar nicht bei der Planung für einen Angriff auf den Hydra Stützpunkt dabei haben wollen, aber ganz sicher wird er weitere Informationen wollen. Allerdings werde ich dafür gelegentlich auch etwas verlangen. Ich werde nur Acht geben müssen nicht zu viel zu fordern.

Schließlich werde ich von Colonel Wayland entlassen oder viel mehr entlasse ich ihn. Mit der Zeit schien er mir immer mehr an Boden zu verlieren, aber trotzdem ist es mir nicht gelungen ihn umzustimmen was Jakob angeht. Doch es wird nicht meine letzte Chance gewesen sein. Da bin ich mir ganz sicher.

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