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1.6

Nachdem ich herausgefunden habe, wo ich bin oder zumindest bei welcher Organisation, halte ich es für das beste das Zimmer genauer zu durchsuchen. In dem großen Schrank finde ich außer Kleidung, Papier, einem Buch, Tinte und Stiften, auch eine Geheimtür.

Als kleines Kind war ich immer auf der Suche nach den besten Verstecken um beim Versteckspielen zu gewinnen. Deshalb schlich ich mich immer wenn gerade niemand hinsah in den Keller, auf den Speicher oder in den Garten. Als ich älter wurde, hörte ich zwar allmählich auf zu spielen, aber ich nutzte meine alten Verstecke immer noch um dort ungestört zu lesen. Am liebsten mochte ich Detektivgeschichten, da ich selbst ein Detektiv werden wollte. Als ich dann eine Stelle über das Finden von Geheimtüren las, erinnerte ich mich dabei an eines meiner alten Verstecke im Keller, das mir zu ungemütlich geworden war. Ich erinnerte mich an den kalten Luftzug, der aus den Fugen der Mauer kam. Schnell eilte ich dort hin, aber erst nach Tagen fand ich den Mechanismus, von dem ich bis heute denke, dass er die Tür öffnet. Es war ein Rätsel, der den Mechanismus in Gang setzen konnte, aber bis heute habe ich es nicht lösen können; egal wie viele Bücher ich auch nach Hinweisen durchsuchte. Doch aufgegeben habe ich bis heute noch nicht.

Genau wie die versteckte Tür Zuhause, finde ich auch diese anhand des leichten Windes, der mir beim Öffnen des Schranks entgegenweht. Als ich sie entdeckte kam zunächst wieder die alte Neugierde gegenüber verschlossenen Geheimtüren hervor, die sich jedoch schnell in Unsicherheit umschlug und mir als ein ungutes Bauchgefühl immer wieder in Erinnerung ruft wachsam zu sein. Wer auch immer mich hierher gebracht hat; eines steht fest: wer zwei Türen zu einem Raum benötigt und eine davon nicht als solche erkennbar macht, führt nichts gutes im Schilde. Ich beschließe sie vorerst nicht zu öffnen und mir vorher den Rest des Zimmers noch genauer anzusehen. Selbst wenn ich die Tür jetzt öffnen würde und sich dahinter ein alter Geheimgang oder auch nur ein dunkles Zimmer befände, würde ich eine Kerze oder eine andere Lichtquelle benötigen um ihn zu erkunden.

Als nächstes sehe ich unter dem Bett nach und finde nicht einmal Staubmäuse, dann klettere ich auf einen Stuhl in der Hoffnung auf dem Baldachin etwas anderes zu finden als Staub, aber nicht einmal den konnte ich dort oben finden und zu guter Letzt schaue ich in der Schublade des Schminktisches nach. Diese ist enttäuschenderweise und wie auch nicht anders zu erwarten genauso leer wie die Waschschüssel auf dem Tischchen. Der Besitzer dieses Hauses hat anscheinend nicht besonders oft Gäste, denke ich bei dem Anblick der leeren Porzellanschüssel, und wohl auch kein Hauspersonal, auch wenn die makellose Sauberkeit des Raums etwas anderes vermuten lässt. Tatsächlich ist der Boden so sauber, dass man davon essen könnte und auch auf den Möbeln sieht es nicht anders aus. Selbst im Teppich ist kein hartnäckiger Staub oder ein kleiner Fleck zu finden und bei meiner Neugierde habe ich sogar den blitzblanken Boden darunter begutachtet. Wäre meine Mutter hier, würde sie sicher vor Neid platzen. Ich hingegen gehe die Dinge noch einmal im Kopf durch, die ich hier gefunden habe.

Ich öffne erneut den Schrank und muss dabei hartnäckig dem Drang widerstehen die Geheimtür zu öffnen. Stattdessen nehme ich mir das Tintenfass heraus und schließe die Schranktüren schnell wieder. Dann knie ich neben den Teppich und hebe eine von dessen Ecken an und tröpfle etwas von der Tinte auf den Boden darunter. Als ich wieder aufgestanden bin verrücke ich das scheußliche Teil noch um ein paar Millimeter in Richtung Himmelbett. Mal sehen wie das ganze das nächste Mal aussieht, wenn ich wieder in diesem Zimmer bin; falls ich jemals wieder hierherkommen möchte. Das Zimmer mag zwar ganz nett sein, aber unter Gastfreundschaft verstehe ich dann doch etwas anderes. Wo war überhaupt mein Gastgeber?

Ich sollte ihn suchen gehen oder besser gleich die Chance nutzen und von hier verschwinden. Aber wenn ich noch eine Weile bleibe, könnte ich vielleicht sogar eine anständige Mahlzeit bekommen bevor ich weiterziehe. Das würde mir sicherlich guttun. Allein der Gedanke daran noch einmal in dem Himmelbett schlafen zu können, anstatt mich zusammengequetscht auf einer kleinen Holzbank sitzend an eine dreckige Tunnelwand lehnen zu müssen. Mein Entschluss steht fest: ich werde noch für eine Nacht hier bleiben und nicht eine Minute länger.

Bevor ich jedoch losziehe, durchsuche ich den Kleiderschrank nach frischer Kleidung. Zum einen habe ich gerade als ich den Türknauf in der Hand hielt, einen großen Tintenfleck auf dem Saum meines Ärmels entdeckt, der mich sofort mit dem Tintenfleck unter dem Teppich in Verbindung gebracht hätte und zum anderen stinkt das Kleid, das ich nun schon seit Tagen ununterbrochen trage schlimmer als ein Schweinestall. Die Auswahl an Kleidern überrascht mich dann doch ein wenig. Zwar finde ich die Muster scheußlich - was ich auch nicht anders erwartet habe von einem Haufen Männer, die Hosenträger über ihren Jacken tragen - aber der Schnitt ist in Ordnung. Schließlich suche ich mir das in den für meine Augen am erträglichsten Farben, einem rot, grün und schwarzem Karo, aus. Beim Anziehen war die Farbe das kleinste Übel, denn ich musste die Schlinge, mit der man meinen verletzten Arm an meinen Oberkörper gebunden hat, abnehmen und das war noch der einfache Teil. Der Arm versteift sich bei jeder Bewegung und sendet einen höllischen Schmerz durch meinen Körper, aber ich beiße meine Zähne zusammen um nicht zu schreien und zwinge mich selbst dazu immer weiterzumachen und nur kürzeste Bewegungspausen einzulegen. Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit in der Hölle endlich fertig bin, nehme ich den Kamm, den ich bei den ich zwischen den Kleidern gefunden habe und fahre damit ein paar Mal durch meine Haare. Danach streiche ich zu guter Letzt noch mit meiner gesunden Hand das Kleid glatt und gehe zur Tür.

Erneut halte ich den Türknauf in der Hand und glaube für einen kurzen Moment schon, dass ich niemals aus diesem Zimmer heraus komme, aber gegen meine Befürchtung lässt sich dieser tatsächlich drehen. Die Tür schwingt zu meiner Erleichterung fast von allein und völlig lautlos auf und ich trete in einen mit dicken roten Teppichen ausgelegten Gang. An den Wänden hängen keine Bilder, aber sie wurden kürzlich frisch tapeziert. Es riecht nach frischem Kleister und noch etwas anderem, etwas süßlichem. Die Tapeten haben das gleiche geschmacklose Muster wie in dem Zimmer, in dem ich aufgewacht bin. Ob es eine ganze Fabrik gibt, die ausschließlich solche Tapeten herstellt?

In welche Richtung sollte ich gehen? Spontan entscheide ich mich nach rechts zu gehen, als ich plötzlich Gelächter aus ebendieser Richtung höre. Es ist noch fast ein Flüstern, aber es wird schnell lauter. Aus irgendeinem Grund halte ich die andere Richtung nun doch für die bessere und mache abrupt auf dem Absatz kehrt. Dann fällt mir die Tür ein, die noch sperrangelweit offen steht und mache mich schnell daran das zu ändern. Es geht mir viel zu langsam die Tür vorsichtig und langsam zu schließen und ich werde genauso schnell ungeduldiger wie die Stimmen lauter werden. Dann ist sie endlich zu und ich kann endlich weg. Aus irgendeinem Grund möchte ich am liebsten fliehen. Mein Unterbewusstsein hält es anscheinend doch für keine so gute Idee noch etwas länger hier zu bleiben. Die letzten Meter bis zur nächsten Ecke des Gangs sprinte ich. Nach Atem ringend lehne ich mich gegen die Wand, die den beiden immer noch Lachenden die Sicht auf mich nimmt. Angespannt lausche ich über das Geräusch mein lautes Atmen hinweg. Als sich schließlich die Stimmen ganz in meiner Nähe befinden müssen, höre ich wie eine Tür ins Schloss fällt und das anhaltende Gelächter augenblicklich gedämpft klingt.

Meine Atmung entspannt sich langsam wieder und ich möchte schon weiter gehen, als das Lachen plötzlich in etwas, das sich nach Flüchen anhört, umschlägt. Keine Sekunde später öffnet sich eine Tür und ich höre trampelnde Schritte, die durch den dicken Teppichboden gedämpft werden. Für einen Moment bleibt mir das Herz vor Schreck stehen. Dann höre ich wie sie sich von mir entfernen. Zur Sicherheit blicke ich um die Ecke. Es ist niemand mehr zu sehen.

Immer noch schwer atmend setzte ich meinen Weg fort. Dabei komme ich durch zwei weitere Gänge, in denen im exakt gleichen Abstand zur genau gleich aussehenden Tür exakt die selbe krakenförmige Lampe hängt und die alle penibel im gleichen Winkel angebracht wurden, in denen sich an genau der selben Stelle der Übergang von einem zum nächsten Teppich befindet, in denen die Türen nummeriert sind und ein Krake auf den Zahlen sitz und in denen immer genau 15 Tapetenstreifen auf der Seite ohne Türen und 9 auf der gegenüberliegenden Gangseite verwendet wurden. Außerdem befindet sich in der Mitte von jedem dieser Gänge ein kleines Tischchen mit Beinen in Form von Tentakeln. Zu meinem Erstaunen ist es zwar immer dieselbe Vase, die auf dem Tisch platziert wurde, aber der Grad der Verwesung der darin befindlichen Blumen ist jedes Mal ein anderer. Im Dritten Gang durch den ich komme fehlt das Tischchen allerdings. An seiner Stelle befindet sich stattdessen eine Tür, die nicht wie alle anderen aus dem selben dunklen Holz ist, wie die anderen, sondern aus schwarzbemaltem Metall. Rotleuchtend findet sich auch auf ihr das Logo wieder.

Allein die Tatsache, dass diese Tür hier anders ist - auch wenn mir die Verzierung nicht ganz geheuer ist - lässt mich beschließen sie zu öffnen. Jedoch zögere ich ein paar Sekunden, bevor ich sie mit zittriger Hand öffne. Dahinter befindet sich ein Treppenhaus aus kaltem Beton, das mich nachdem ich wenige Stufen hinabgestiegen bin, die geschmacklosen Tapeten und den Teppich, der jedes Geräusch zu verschlucken schien, vermissen lässt. Nun klappern meine Absätze auf dem blanken Stein, hallen in dem hohlen Gebilde wieder und verraten so jedem meine Anwesenheit. Bei dem nächsten Treppenabsatz angekommen verlasse ich das Treppenhaus wieder. Leider finde ich keine weiteren Beschriftungen wie die Nummern auf den Türen zuvor. In diesem Stockwerk war alles aus grauem Beton und die Türen aus etwas dunklerem Stahl.

"Er erwartet Sie schon, mein Fräulein.", ruft eine dunkle unfreundliche Stimme. Verunsichert sehe ich mich um und entdecke nur einen grimmig dreinblickenden Uniformträger.

"Kommen Sie endlich!"

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