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1.2

Endlich hatte ich etwas sinnvolles zu tun während ich hier festsitze. Ich würde diesen Doktor Zola finden und Felix zu ihm zurück bringen. Weiter südlich zu ziehen ist allein zu gefährlich. Würde ich das Risiko trotzdem eingehen, wüsste ich nicht wo die nächste Stadt, der nächste sichere Bunker ist, in dem ich mich vor den Bombern verstecken könnte. Würde ich nicht rechtzeitig in der nächsten Stadt ankommen, müsste ich die Nacht auf freiem Feld verbringen. Einmal war das schon der Fall gewesen. Meine kleine Schwester und ich haben uns unter einem Baum versteckt und haben dicht beieinander gelegen um uns gegenseitig zu wärmen um nicht zu erfrieren. Doch nun war ich allein und ein Feuer würde meinen Standpunkt verraten und wer wusste schon wer mich dort finden würde? Landsleute, die mich für eine Spionin und Verräterin halten würden, weil ich als junge Frau allein reise? Soldaten der Alliierten, die mich für den Feind halten würden? Piloten, die mein Feuer für ein gutes Ziel für ihre Bomben halten? In allen Fällen hätte ich nicht mehr lange zu leben.

Doch wo sollte ich mit der Suche beginnen? Wo könnte dieser Zola zu finden sein, wenn er überhaupt noch lebte? Ich war schon so weit auf meiner Flucht gekommen, dass ich nicht einmal mehr wusste wie die Stadt hieß, durch deren Straßen ich gerade zusammen mit Felix, den ich aufgrund seines fehlenden Beins trage, auf der Suche nach etwas essbarem streifte. Während ich gehe kraule ich ihn gedankenverloren hinter den Ohren. Er scheint das zu mögen, denn er liegt vollkommen entspannt in meinen Armen.

Etwas das die Suche nach dem Doktor sichtlich erschwert ist, dass man die Ortsschilder entfernt und zerstört oder versteckt hatte, genauso wie alle Straßenschilder und alles andere was dem "Feind" bei der Orientierung hätte helfen können. Doch welchen Nutzen hatte das, wenn die Alliierten genug Papier hatten um hunderttausende Karten von Deutschland zu drucken, sodass jeder ihrer Soldaten zum Schluss eine eigene besaß? Natürlich waren diese Karten nicht auf dem neuesten Stand, aber das konnte nur zu ihrem Vorteil sein, denn in den letzten Jahren waren fast ausschließlich neue Gebäude für Wehrmacht, Ss und Hydra gebaut worden. Es war also nur einfacherer geworden deren Stützpunkte, Zentralen und Kasernen ausfindig zu machen. Man musste nur die neuen Häuser finden.

Doch leider befindet sich nicht einmal eine alte Karte in meinem Besitz, mithilfe derer ich versuchen könnt anhand des Weges, den ich bereits zurückgelegt habe, meinen ungefähren Aufenthaltsort herauszufinden. Danach fragen kann ich auch niemanden.

Man hat das Knirschen des Kieses unter den Reifen der Transporter schon von weitem kommen hören. Frau Schmied war daraufhin wie ein aufgescheuchtes Huhn durch das ganze Dorf gerannt und hat allen von der wunderbaren Fügung des Schicksals berichtet, dass der Führer persönlich zu ihrem Geburtstag am heutigen Tag kommen würde. Sie war auch in unser Haus gekommen und das war unser Glück, denn die Transporter sollten kommen um jeden arbeitsfähigen Mann und jede arbeitsfähige Frau in die Fabriken zu bringen. Frau Schmied war schon immer sehr naiv gewesen, doch ihr geliebter Führer hätte sich nie in einem einfachen Truppentransporter herumfahren lassen, wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Doch das ganze hatte auch seine gute Seite, denn sie hatte uns die nötige Zeit verschafft, die wir brauchen um das nötigste an Essen in eine Tasche zu packen und zu verschwinden.

"Immer nach Süden. Wir werden uns dann dort treffen. Ihr wisst doch wo Süden ist?", erkundigt sich Mutter noch einmal bei mir und meiner Schwester, "Das Moos an den Bäumen wächst auf der westlichen Seite und nachts ist der Polarstern im Norden. Orientiert euch daran. Vergesst das nie."

Sie ist mindestens genauso aufgeregt und hat mindestens genauso viel Angst wie ich in diesem Moment. Sie würden uns erschießen, wenn sie uns auf der Flucht erwischen. Wegen Fahnenflucht oder Landesverrat oder noch schwerwiegenderen Vergehen. Doch wir werden uns gut verstecken.

"Ja, Mami. Wir wissen wo Süden ist.", meint daraufhin Marie, meine kleine Schwester mit den Augen rollend, "Du hast es uns nur mindestens eintausendmal erklärt."

"Passt gut aufeinander auf.", weist Mama uns dann an und gibt Marie noch einen letzten Kuss auf die Stirn. Bevor sie das selbe auch bei mir macht, scheint sie es sich doch noch anders überlegt zu haben und zieht mich in eine feste Umarmung und flüstert mir, "Vertraue niemand, hörst du niemandem", ins Ohr. Als sie mich wieder loslässt nicke ich ihr zu um ihr zu zeigen, dass ich verstanden habe.

"Und jetzt geht! Beeilt euch!", flüstert sie während sie die Hintertür öffnet. Ich nehme Maries Hand und gemeinsam rennen wir hinaus. Einige hundert Meter weiter machen wir eine kurze Pause, versteckt im hohen Gras, um wieder zu Atem zu kommen. Ich blicke zurück und sehe wie gerade ein Soldat das hölzerne Ortsschild anzündet und beobachte wie die Flammen sich langsam ausbreiten und das Holz schwarz färben.

Irgendwann nachdem ich, ich weiß nicht wie lange, durch menschenleere Straßen gestreift bin, stoße ich auf eine ganze Menschenmenge. Sie haben sich alle fein säuberlich in einer Schlange aufgestellt und scheinen ungeduldig darauf zu warten endlich das andere Ende zu erreichen. Was dort wohl ist? Konnte ich jemanden danach fragen? Besser nicht, sonst entlarve ich mich noch als jemand, der nicht von hier ist und dann werden sie beginnen Fragen zu stellen. Also laufe ich einfach an den Menschen vorbei. Einige sehen mich mit komischen Blicken an, sagen aber nichts dazu und andere scheinen mich gar nicht zu bemerken. Wohingegen wiederum andere einen, für sie anscheinend sehr wertvollen Gegenstand, umklammern und mich mit abschätzigen Blicken mustern.

Nachdem ich an zwanzig vielleicht auch dreißig Menschen vorbeigelaufen bin, entdecke ich ein kleines Mädchen, das zerbrochene Ziegelsteine kunstvoll aufeinandergestapelt hat um daraus einen kleinen Tisch für sich und ihre Puppe zu bauen. Als sie mich sieht, steht sie gerade neben einem zweiten Häufchen Ziegelsteine, der wohl ein Stuhl sein soll und auf den sie ihre Puppe gesetzt hat und betrachtet ihr Werk stolz bevor sie sich suchend umsieht. Wahrscheinlich um ihre Eltern zu suchen, die wahrscheinlich in der Schlange anstehen, damit sie ihnen stolz den Tisch und den Stuhl zu zeigen kann. Doch ich scheine ihre Aufmerksamkeit auf mich gezogen zu haben, sodass sie völlig vergessen haben muss weiter nach ihren Eltern zu sehen.

Langsam bewegen sich ihre Mundwinkel immer weiter auseinander. Schließlich wandern sie nach oben und dann wie aus einer wundersamen Eingebung heraus schreit sie lachend: "Wuff!"

Als wäre das noch nicht das wunderlichste an der ganzen Situation beginnt das kleine Fellknäul, Felix, das bis gerade eben noch zu schlafen schien, in meinen Armen zu bellen und strampelt mit seinen Beinchen, um sich aus meinem Griff zu befreien. Behutsam setze ich auf den Boden, da ich nicht möchte, dass er mir hinunterfällt und sich deswegen verletzt. Im selben Moment, in dem die drei kleinen Pfoten den Boden berühren, sende ich ein Stoßgebet an alles an das ich noch glaube und bitte darum, dass Felix das Mädchen nicht verletzt. Als gäbe es wirklich irgendetwas, das meine Gebete erhört - oder vielleicht können Hunde einfach nur Gedanken lesen - humpelt der kleine Hund auf das Mädchen zu, welches immer noch breit girnsend auf das Tier zugelaufen kommt und bei Felix angekommen zärtlich dessen Kopf tätschelt.

"Liebes Wuffi.", sagt sie dann und wendet sich wieder ab um sich wieder um ihre Puppe zu kümmern.

Darauf kommt das kleine schwarze Fellknäul winselnd wieder zu mir zurück gehumpelt. So abgewiesen zu werden hat er nicht verdient, aber was soll ich schon dagegen tun? Es ist ein kleines Mädchen und ich bin nicht ihre Mutter. Um Felix ein wenig darüber hinweg zu trösten nehme ich ihn wieder auf den Arm und setze, ihn hinter dem linken Ohr kraulend, meinen Weg entlang der Schlange fort. Bevor wir nach seinen Besitzer suchen, sollten wir uns vielleicht zuerst etwas zu Essen besorgen. Ich könnte wetten, dass diese Menschen auf etwas zu Essen warten.

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