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Twenty-three

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LOUISE

~ '3. Stock' - Annenmaykantereit ~

Mit geöffnetem Mund starrte ich die Innengestaltung des Hauses an, in dem wir uns befanden. Oder vielmehr die des Foyers, denn das reichte schon, damit mir die Kinnlade runterklappte. Der Boden war gefliest und ich hätte wetten können, dass das Marmor war, original eingeflogen aus Italien. Die schwarz-weißen Fliesen glänzten, als würde es sich dabei um eine riesige, polierte Eisfläche handelt. Vor uns führte rechts und links eine große gewundene Treppe in die oberen Stockwerke. Dazwischen war eine weite, geöffnete Flügeltür, die offenbar in den Raum führte, in dem die eigentliche Party stattfand. Alles wurde von einem prunkvollen Kronleuchter, der aus hunderten einzelnen Kristallen zu bestehen schien, in goldenes Licht getaucht. Rechts neben der Tür fand man eine kleine, gemütliche Sitzlounge, die zu dieser Zeit jedoch nicht belegt war.

Alle schienen sich im Wohnzimmer geradeaus versammelt zu haben, wohin auch Sunny, John und ich uns nun begaben. Ich fühlte mich in dieser Villa fast nicht wie auf einer Highschoolparty, sondern vielmehr wie auf einem Galadinner mit der First Lady.

Auch das Wohnzimmer war groß und elegant eingerichtet. Links gab es eine weitläufige Ledercouchgarnitur und rechts die Küche inklusive Marmor und Kochinsel. Leider verlor diese ein wenig an Wirkung, da auf ihr unzählige Flaschen und Gläser abgestellt worden waren. Bestimmt würde über den Abend hinweg hier noch kräftig gemischt und gematscht werden. Direkt gegenüber der Tür, wo wir standen, befand sich eine riesige Fensterfront, dahinter konnte man in der Dunkelheit eine verlassene Terrasse erkennen. An den Wänden hingen tatsächlich ein paar Gemälde. Abstrakte Kunst.

Der Beat war laut, die Luft jetzt schon stickig, das Licht gedimmt und Menschen in aufgekratzter Partylaune.

John schien sofort ein paar Leute zu finden, die er kannte, und stürzte sich ins Getümmel, während ich noch ganz überwältigt von den ganzen Eindrücken im Türrahmen stehen blieb. Einige der Jugendlichen kannte ich vom Sehen aus der Highschool, mit ein paar konnte ich mich erinnern schon einmal ein paar Worte gewechselt zu haben, andere wiederum waren mir völlig fremd.

Plötzlich sah ich mich Angesicht zu Angesicht mit Jason Miller, Johns bestem Freund. Ich hatte mich in der Schule schon ein paar mal mit der Gruppe unterhalten, die John mir als seine Freunde vorgestellt hatte und vor allem Jason schien einen Narren an mir gefressen zu haben.

Mir war fast klar, dass er auf mich stand, denn ganz ehrlich – das war ziemlich offensichtlich. Schon allein die Tatsache, dass er jetzt hier auftauchte, kaum dass wir den Raum betreten hatten...

Ich fand es irgendwie witzig, da Jason augenscheinlich zu diesen Jungs gehörte, die etwas zu viel Beliebtheit abbekommen hatten und sich nun für unwiderstehlich hielten. Sunny hatte mir erzählt, dass er schon eine kleine Anzahl von Mädchenherzen gebrochen hatte, die sich wohl ein bisschen zu viele Hoffnungen gemacht hatten. Und genau deswegen fand ich es verdient, wenn er sich jetzt mal Hoffnungen machte. Vermutlich war ich sowieso nur ein weiteres Spiel. 

Ich würde nämlich garantiert nicht seinem Charme verfallen, vielmehr war es auch für mich nur ein bisschen Spaß. 

„Na Ladies!" Jason zog die Worte sehr lang und grinste noch breiter. Dabei war er meinem Gesicht so nahe, dass ich schnell einen Schritt zurück trat. Man musste ihm positiv anrechnen, dass ich noch keine Fahne roch. Immerhin war er schon nüchtern verrückt genug.

„Hi", erwiderte ich ein wenig trocken.

Sunny meinte nur: „Jason..." Warum ihre Freude wohl sarkastisch klang?

„Ihr scheint etwas zu Trinken gebrauchen zu können!"

Ohne auf unsere Antwort zu warten, griff er nach meinem Arm.

„Ich freue mich auch dich zu sehen", sagte ich, während ich am Handgelenk zur provisorischen Bar gezogen wurde und Sunny einen Blick zuwarf, der deutlich sagte: Komm gefälligst mit!

Jason mischte uns drei Getränke, wie es aussah aus Kirschsaft, Vodka (sehr, SEHR viel Vodka) und irgendeinem Fruchtlikör. Ich nippte nur kurz an meinem, bevor ich ihm ins Ohr zischte: „Entschuldigst du uns kurz? Sunny und ich haben nur was zu erledigen."

Ich wartete nicht darauf, dass er Fragen stellte, sondern zog nun selbst meine beste Freundin wieder nach draußen zu der Sitzecke neben der Tür. Sie musste mich dringend auf den neuesten Stand bringen, was ihre Beziehung zu meinem Bruder anging. Denn ich hatte es im Gefühl, dass da irgendetwas vorgefallen war, von dem ich nichts wusste. Das Letzte, was ich wusste, war, dass John sich bei Sunny entschuldigt und sich von Naomi getrennt hatte. Doch es passte nicht ins Bild, dass die beiden plötzlich so fuchsteufelswild aufeinander waren, wie ich ja vorhin im Auto gemerkt hatte.

„Was machen wir jetzt hier?", fragte Sunny verwirrt, während ich mich schon in die karminroten Kissen fallen ließ.

„Da gibt es doch etwas, was du mir erzählen willst. Bezüglich meines Bruderherzes...? Ich kann mich nämlich nicht an den Grund dafür erinnern, warum ihr so tut als wärt ihr Pfeilgiftfrösche."

Sunny setzte sich auch zu mir aufs Sofa und ihr Blick sagte alles: Dass sie gehofft hatte, ich würde nichts merken und dass ihr alles ziemlich unangenehm war.

„Was ist los? Ich finde, als deine beste Freundin UND als Johns Schwester habe ich ein Recht, das zu erfahren."

„Aber das ist es doch gerade!", stöhnte Sunny. „Du bist seine Schwester. Ich kann dir doch jetzt nichts Schlechtes über ihn erzählen. Wenn ich dich da mit reinziehe, dann wärst du gezwungen, dich auf die Seite von einem von uns beiden zu stellen. Und ich kann nicht von dir verlangen, dass du dich gegen deinen Bruder verschwörst."

„Es kann doch aber auch gut sein, dass ich zwischen euch stehe! So kann ich sozusagen neutrale Vermittlerin sein. Streitschlichterin, Kupplerin - nenn es wie du willst! Außerdem geht es euch beiden doch damit nicht gut. Da kann ich doch nicht tatenlos zusehen!"

Sunny seufzte schon wieder. „Da du es ja jetzt eh gemerkt hast, kann ich dir auch alles erzählen. Und vielleicht hast du Recht. Vielleicht brauche ich wirklich jemanden zum Reden und Streitschlichten."

„Leg los. Mein Drink steht schon bereit", witzelte ich, um sie ein bisschen aufzumuntern.

„John war am Dienstag bei mir und hat mich noch mal gefragt, ob ich ihm verzeihen kann. Er hat mir auch erzählt, dass er mit Naomi Schluss gemacht hat und ich war schon fast dabei, mich ihm in die Arme zu werfen. Und dann sagt der Mistkerl mir, dass er eine Affäre mit unserer Schulsekretärin hatte! Wie soll ich ihm vertrauen? Ich war verdammt noch mal so weit, dass ich mit ihm zusammen sein wollte und dann das! Er war erst mit mir zusammen, kurze Zeit später mit Naomi und hat sie dann mit dieser blöden Sekretärin betrogen, bevor er mit beiden Schluss macht und wieder mit mir zusammen sein will. Da redet der noch von Vertrauen! Wie soll ich ernsthaft glauben, dass er eine richtige Beziehung will! Mich liebt!"

Sunny hatte sich da sehr hinein gesteigert und schimpfte was das Zeug hielt. Ich konnte es ihr jedoch nicht verdenken.

„Mir fiel dann einfach nichts anderes ein, als ihn zu behandeln, wie ein Pfeilgiftfrosch. Ich hab ihm ziemlich üble Sachen an den Kopf geworfen. Und dann ist er auch sauer geworden und... Das tut mir so furchtbar leid." Sie konnte wirklich nicht mehr. Ihre Schultern sackten nach unten und ihr Blick wanderte zu ihren Füßen. Mir fiel auf, dass ich meine beste Freundin noch nie weinen gesehen hatte, obwohl sie so eine schwere Zeit durchmachte. Auch jetzt schienen ihre Augen nicht feucht.

„Liebst du ihn?", fragte ich.

„Ja. Wenigstens das weiß ich jetzt." Ein trauriges Schnauben verließ ihre Lippen. Plötzlich sah sie mich an.

„Du wusstest von der Affäre? Mit der..."

Beschämt nickte ich und betrachtete meine Finger. Ich hatte mir schon fast gedacht, dass sie das meinte mit dem Schlechtem, was sie über meinen Bruder sagen könnte. Ich hätte ihr diese Geschichte schon früher erzählen sollen. Doch ich wollte das John überlassen.

„Schon gut" So kraftlos wie jetzt hatte ich Sunny noch nie erlebt. „Dann sind wir jetzt wohl quitt."

„Hey", ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Du darfst jetzt nicht aufgeben. Du bist so kurz vorm Ziel." Ich hielt zwei Finger nur ein winziges Stückchen voneinander entfernt nach oben.

Ihr seid so kurz vorm Ziel!"

„Aber... Liebt er mich wirklich? Nach all dem?"

Mir wurde klar, dass ich die beiden wirklich nicht mehr ihrem Schicksal überlassen durfte. Sonst wurde das doch nie etwas!

„Na klar liebt er dich! Er macht das doch alles nur weil er dich liebt. Hör zu, als du ihm im Frühjahr gesagt hast, du willst nichts von ihm, da hast du ihn sehr verletzt. Erstes Zeichen, dass er dich liebt. Dann war Naomi für ihn da und war nett und treu und großherzig und seine beste Freundin, die er einfach nicht im Stich lassen konnte, als sie mit ihm zusammen sein wollte. Er dachte ja, das mit euch wird nichts mehr. Dann hat er aber gemerkt, dass du ihm doch zu viel bedeutest, als dass er mit einer anderen zusammen sein konnte. Zweites Zeichen. Aber Naomi war eben so treu und nett und so weiter, sodass er sie nicht verletzten wollte. Er hat ihr versucht zu erklären, dass Schluss ist, doch das funktionierte nicht. Also hat er mit Laureen geschlafen – ich glaube da hat er auch zu viel getrunken – damit Naomi es merkt, aber sie hat ihm verziehen. Er wusste eben nicht mehr, was er nun tun sollte. Und ob du ihn überhaupt willst. Schließlich hast du schon mal Schluss gemacht. Er macht das alles nur für dich, verstehst du? Weil er dich liebt!"

Ich atmete tief durch. Aber leider sah Sunny noch nicht ganz überzeugt aus. Dieser ganze Stress zwischen den beiden schien wirklich bis in das Herz ihrer Seele zu reichen.

„John hat viele Fehler gemacht, ja. Aber doch nur weil er dich liebt. Er hat gute Absichten. Und das Wichtigste: Er bereut, was er getan hat. Er bereut es. Er will sich ändern, Sunny. Und du kannst ihm dabei helfen. Ihr könnt beide gegenseitig an euren Fehlern wachsen. Zusammen."

„Ach Lou!"

Ehe ich es mich versah, zog mich Sunny in eine feste Umarmung.

„Du sagst immer so weise Sachen! Danke. Ich glaube, ich habe es endlich verstanden. Zusammen. Okay." Mit diesen Worten löste sie sich aus der Umarmung, straffte die Schultern und stand auf.

„Und jetzt lass uns tanzen gehen! Dieser Abend wird aufregend, ich hab es im Blut." 

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