Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Thirteen

~ 'The Great Escape' - Patrick Watson ~

LOUISE

Der Abend gestern war schön gewesen. Nachdem Mom und ich alle Tränen überwunden hatten, hatten wir den Film weitergeschaut, den sie angefangen hatte. Als er zu Ende gewesen war, war es schon nach zehn gewesen, doch da wir beide noch Hunger hatten, hatten wir beschlossen trotzdem noch Nudeln zu kochen. Ich hatte Musik angemacht und es hatte damit geendet, dass wir zu Songs wie Sugar von Maroon 5 oder Slow it down von Amy McDonald durch die Küche getanzt und laut gesungen hatten. Dummerweise waren uns dann die Spaghetti etwas zerkocht. Kochen war einfach nicht so unsere Spezialität. Beim Essen dann hatten wir viel geredet. Dabei hatten wir aber das Thema Familie gekonnt umschifft. Ich hatte meiner Mom von der neuen Schule erzählt und von Sunny. Bevor ich ins Bett gegangen war, konnte ich nicht anders, als eben jene noch anzurufen und ihr ALLES zu erzählen. Von vorne bis hinten und von hinten bis vorne. Sie war erst etwas sauer gewesen, dass ich sie um halb zwölf aus dem Bett geklingelt hatte, aber als sie hörte, was los war, war sie sofort hellwach. Wir hatten fast zwei Stunden geredet und danach war ich wie eine Moorleiche ins Bett gefallen.


Jetzt gerade saß ich, in mein bestes Hello Kitty Handtuch gewickelt, auf dem Badewannenrand und putzte mir die Zähne. Es war Montagmorgen und eigentlich sollte ich jetzt schon in der Schule sein, doch John und ich wollten ja... Ja, was wollten wir eigentlich machen? Naja, ich baute einfach mal darauf, dass er sich etwas überlegt hatte. Jedenfalls hatte ich gerade geduscht (endlich, das war schon seit gestern morgen überfällig) und war jetzt dabei, mich fertig zu machen. Mom hatte mich in der Schule krank gemeldet - ich hatte ihr gestern von Johns und meinen Plänen erzählt - bevor sie auf Arbeit gefahren war.

Scheiße, wie spät hatten wir es eigentlich? Wann wollte John nochmal kommen? Mist, ich hatte gar nicht auf die Uhr geschaut, als ich aufgestanden war. Man, ich konnte manchmal so ein Dummkopf sein! Schnell schloss ich die Badezimmertür auf und lief mit nassen Füßen zurück in mein Zimmer, die Zahnbürste noch im Mund. 8:43 Uhr. Aber wann wollte John da sein? Halb zehn? Um neun? Ich war mir fast sicher, dass er um neun gesagt hatte. Shit, um neun! Das war in einer viertel Stunde und ich hatte weder etwas gepackt, noch mich fertig gemacht oder etwas gefrühstückt.

Dann jetzt aber dalli, Louise!

Ich sprintete zurück ins Bad und spuckte als erstes mal die Zahnpasta aus. Jetzt...jetzt brauchte ich was zum Anziehen! Ähh...Jeans, aber vorher noch Unterwäsche. Also zurück in mein Zimmer. Was musste ich denn eigentlich alles mitnehmen?! Verdammt...

Hektisch hetzte ich hin und her, teilweise auf einem Bein, weil ich mir einmal meinen nackten Zeh am Türrahmen anstieß, was scheißeweh tat. Ich warf allerhand Kram in meinen großen Wanderrucksack und bemerkte dabei nicht, dass ich bis jetzt nur einen BH und Jeans anhatte. Zwischendurch stopfte ich mir noch die von Mom fertig geschmierte Honigbrötchenhälfte in den Mund und lief mindestens fünfmal planlos die Treppe hoch und wieder runter. Die Zeit, Mo noch zu füttern nahm ich mir nicht, da er sowieso nur bettelte und vorhin schon etwas bekommen hatte. Der Preis dafür war, dass ich mir die ganze Zeit sein ewiges Gemaunze anhören musste. Gerade war ich dabei, das Unmögliche zu versuchen und meinen Trekkingrucksack zu zu bekommen, als es an der Tür klingelte. Ich grinste, denn ich war so gut wie fertig.

Völlig außer Puste öffnete ich die Haustür und strich mir eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Hi", begrüßte ich John. "Ich bin so gut wie fertig, muss nur noch meinen Rucksack holen."
"Du siehst ja echt heiß aus." John hob grinsend eine Augenbraue.
"Was?" Ich war verwirrt.
"Naja...dein Oberteil. Oder eher dein nicht vorhandenes Oberteil." Er konnte sich das Lachen nicht wirklich verkneifen.
Ich schaute an mir herunter und sah es auch. Ich hatte doch tatsächlich vergessen, mir ein T-Shirt überzuziehen. Oh, verdammt, ich war manchmal echt dämlich.
"Tja, man weiß ja nie, wer vor der Tür steht.", gab ich mich cool. Immerhin ließ mich meine Schlagfertigkeit nie im Stich.
"Hm, da hast du Recht. Also wegen mir musst du dir kein T-Shirt anziehen."
"Hast du's schon wieder vergessen? Du bist mein BRUDER." Ich sprach das letzte Wort extra langsam und deutlich aus.
"Ach jaaa!", er spielte doch tatsächlich den Überraschten, "Wie konnte ich das vergessen. Schaaadee..."
"Pfff, du Idiot!", schnaubte ich und lief zurück ins Haus, um mich anzuziehen und mein Zeug zu holen.

Vier Versuche und einen Erfolg später hatte ich meinen Rucksack zubekommen, ein T-Shirt, Socken und einen Pulli angezogen und meine Schuhe zu geschnürt. Jetzt saß ich zusammen mit John im Auto und wartete darauf, dass er das Auto gestartet bekam, was sich als gar nicht so einfach herausstellte.

"Wo soll's denn eigentlich hingehen, du Pinguin?"
"Wohin du willst, Tiger."
"Darf ich dich daran erinnern, dass ich vor drei Wochen noch 800 Meilen entfernt gewohnt hab und keine Ahnung von der Gegend hier habe?"
"Hmm...Bis ich zwölf war oder so war ich mit Dad ein paar mal Campen auf einer kleinen Insel vor der Küste. Das war ganz niedlich. Und ich hab ein Zelt im Kofferraum also..."
"Okay." Ich hob die Hände als Zeichen, dass ich ihn machen lassen würde, worauf er gleich begann etwas auf dem Navi einzustellen.

Das Auto sprang endlich an und ich seufzte erleichtert auf. Nicht dass unser Trip noch wegen Johns Schrottkache (lasst ihn das ja nicht hören, der köpft mich sonst) ins Wasser fiel.
"Ja, das ist schon ein kleiner Senior, der braucht halt ne Weile", bemerkte John.

Die erste Zeit schwiegen wir nur, doch es war, so fand ich, ein relativ angenehmes Schweigen. In meinem aus bunter Wolle gestrickten Pullover war es schön warm, sodass ich es sehr gemütlich fand auf den abgewetzten Stoffsitzen. Um das Ganze ein bisschen zu verstecken, lag auf jedem von ihnen ein kleines Kissen mit unterschiedlichen Motiven, auf meinem waren schlafende Faultiere, was ich ausgesprochen niedlich fand.

John brach als erstes das Schweigen: "Nenn mir mal fünf Lieblings...dinge. Du weißt schon, was du gerne isst, liest, hörst, machst, etc. Als Bruder sollte ich das doch wissen, allein schon wegen der Geburtstagsgeschenke."
"Egal was?" Ich musste kurz überlegen, dann antwortete ich: "Mein Lieblingsessen ist Kartoffelauflauf mit Zucchini, mein Lieblingsbuch ist Harry Potter und der Gefangene von Askaban, meine Lieblingsfarbe ist grün, mein Lieblingslied ist - oder eins davon - Did you hear the Rain von Geoge Ezra, mein Lieblingsland ist Schweden, mein Lieblingsfilm ist Ein ganzes halbes Jahr... Waren das fünf?"
"Das waren sechs, aber egal. Warum Schweden?"
"Ich gucke gerne Inga Lindström." Bei dem Gedanken an meinen peinlichen Filmgeschmack, der hauptsächlich aus schnulzigen Liebesfilmen bestand, entfuhr mir ein kurzes, peinlich berührtes Lachen. "Und ich würde gerne mal einen Roadtrip mit dem Bulli durch Schweden machen."
"Aaha. Ich habe zwar keine Ahnung wer Inga Lingren ist, aber der Rest klingt cool. Könnte ich mich überreden lassen."
"Sie heißt Lindström und ich glaube, das willst du gar nicht wissen. Jetzt du!", forderte ich ihn auf.
"Äh, was war alles? Naja, ich fang einfach mal an. Mein Lieblingsfilm ist... Hotel Transilvanien - und Die Glorreichen Sieben, mein Lieblingsessen sind Tortellini, mein Lieblingsland ist Argentinien, mein Lieblingssong ist The Great Escape von Patrick Watson und meine Lieblingsfarbe ist rot."
"Warum rot? Und warum Argentinien? Und warum The Great Escape? Ähm, ja, erklär mir einfach alles!" Neugierig wie ich war, sah ich, dass ein leises Schmunzeln Johns Lippen umspielte.
"Also...rot weil... Es ist einfach so eine ausdrucksstarke Farbe und vor allem so gegensätzlich. Zum einen steht sie für Wut und Gefahr, zum anderen aber auch für die Liebe. Es kommt immer ganz darauf an, wie man sie interpretiert."

Mit John konnte man die einen und die anderen Unterhaltungen führen, das stellte ich nicht zum ersten Mal fest. Einmal konnte ich mit ihm rumwitzeln und ihn ärgern, dumme Sprüche klopfen und total die Sau raus lassen. Aber dann gab es auch Momente, und es waren diese Momente, die ich so liebte, da waren unsere Gespräche viel intimer, viel intensiver. Da bewies er, dass er nicht nur alberne Witze in Petto hatte, sondern auch eine kluge, sanfte und nachdenkliche Seite. Ich mochte beides zusammen.

"Argentinien weil...ich habe mal eine Dokumentation über Patagonien gesehen, weißt du, diese Landschaft relativ weit im Süden, und ich fand, es sah so wunderschön aus. Klar, im Fernsehen sieht alles immer viel besser aus, aber das...wow. Deswegen ist es mein Traum mal eine Backpackingtour durch diese unberührten, grünen Berge zu machen."
Ich sah zu ihm und wurde sofort auf den träumerischen Ausdruck in den Augen und dem fernen Lächeln aufmerksam. Mir war sofort klar, dass das wirklich Johns großer Traum war und dass er ihn irgendwann verwirklichen würde. Ich kannte ihn zwar erst ein paar Tage, doch ich war mir dessen sicher.

"The Great Escape...keine Ahnung, du musst es hören." John schloss sein Handy an das Autoradio an und schon ein paar Handgriffe später drangen die Anfangsklänge eines Songs aus den Lautsprechern. Ich kannte ihn vorher nicht, doch er war wunderschön. Es begann mit sanft tröpfelnden Klavierklängen, welche sich durch das ganze Lied zogen und mich an ein Fenster, an das der leise Regen schlug und dahinter einen grauen Himmel denken ließen. Bald setzte die Stimme des Sängers ein, sie klang leicht, unschuldig und unbescholten. Ich achtete nicht sehr auf den Text, wusste nur dass von schlechten Tagen und der großen Flucht gesungen wurde, viel zu sehr war ich auf die Melodie konzentriert.

Als es zu Ende war, fragte John: "Magst du dein Handy auch anschließen und mir dein Lieblingslied vorspielen?"
Gesagt, getan.

Did you hear the rain war ganz anders. Den Anfang machte die volltönige, tiefe Stimme des Sängers in einem Solo, deren mystische Klänge einen fast erschaudern ließen. Dann begann die E-Gitarre zu spielen und man konnte nichts anderes sagen, als dass der Song einfach düster und schaurig war. Die Instrumente schaukelten sich hoch und Gefährlichkeit erreichte ihren Höhepunkt als George Ezra immer wieder die Worte 'Lucifer's inside' wiederholte. Ich wusste, dass alles sehr dunkel klang, aber irgendwie machte es das Ganze auch so besonders. George Ezra vermittelt das Gefühl der Bedrohlichkeit so perfekt und maßgeschneidert, dass der Zuhörer genau das fühlte, was er auch fühlte. Vor allem das Solo am Anfang sang er so wunderschön, dass ich manchmal sogar eine Gänsehaut bekam.

"Wow, das ist gleich was ganz anderes." Ich bemerkte, dass John fast sprachlos war. Was bei seiner großen Klappe schon echt bemerkenswert war. "Ich hätte nicht gedacht, dass du solche Lieder magst."
"Nun ja, ich mag auch nicht 'solche Lieder'. Ich mag nur fast alle Lieder von George Ezra, und ich finde, da singt er ganz besonders emotional. Außerdem mag ich übrigens auch noch Adele." Ich schaltete auf meinem Handy meine Adele-Playlist an und legte es dann zur Seite.

Es herrschte wieder eine ganze Weile nur Stille, in der wir Adeles Songtexten lauschten. Das Navi zeigte an, dass wir noch eine knappe Stunde zu fahren hatten. Entspannt lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Doch nicht lange...

"Du und Mom...versteht ihr euch wieder?"
"Ja." Für einen Moment wollte ich ihm von Moms Geschichte erzählen, doch dann beschloss ich, es sein zu lassen. Er sollte es von ihr selbst erfahren.
"Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich jetzt eine Mutter habe. Dass du meine Schwester bist, das habe ich mittlerweile irgendwie realisiert, aber... Weißt du, jahrelang gab es nur meinen Dad und jetzt... Irgendwie weiß ich auch nicht, wie ich ihr jetzt gegenüber treten soll. Und ob ich das will." Mein Bruder sprach genau das aus, was ich gegenüber meinem Vater empfand.
"Wie wäre es, wenn wir für diese zwei Tage das Thema Familie einfach mal Familie sein lassen und uns nur auf's Jetzt konzentrieren?", schlug ich vor. "Ich hab dieses ganze Drama gestern echt satt."
"Okay. Aber eins will ich noch sagen. Ich bin für dich da, okay? Du wirst mich jetzt nicht mehr los."
Oh Gott, er war so süß.
"Deine Fürsorge kann ja schon fast lästig sein. Wie hält das deine Freundin eigentlich aus?", neckte ich ihn.
Darauf schüttelte er nur grinsend den Kopf und wandte sich wieder der Straße zu. Auch ich schloss wieder die Augen.

***

"Ich sag doch, das Navi meinte die erste Ausfahrt!" Langsam war ich mit meinen Nerven echt am Ende.
"Aber dann hätte es doch gesagt, dass wir falsch sind.", hielt John dagegen.
"Schon mal dran gedacht, dass das auch nicht mehr ganz auf der Höhe ist? Genau wie dieses Auto. Ich erinnere dich nur an vor einer halben Stunde, wo es dich vom Highway runtergeschickt hat und die nächste Auffahrt gleich wieder drauf."
"Hey! Sag nichts gegen mein Auto!" Wenn Blicke töten könnten, läge ich jetzt als zerstückelte Leiche im Kofferraum.

Mittlerweile waren wir schon fast zweieinhalb Stunden unterwegs, obwohl laut dem Navi (was jetzt auch nicht so ganz vertrauenswürdig war) unsere Fahrt nicht einmal zwei Stunden dauern sollte. Gerade traktierte ich das Gerät, um irgendwie eine vernünftige Landkarte zu sehen zu bekommen mit der ich dann erstmal herausfinden konnte, wo wir überhaupt waren. Das blöde Ding reagierte leider nur sehr, sehr schlecht auf meine Finger und machte, was es wollte, sodass ich bis jetzt nur dahin gekommen war, wo man die Route einstellte. John war währenddessen immer noch der Meinung, wir wären vollkommen richtig.

"Guck mal, da auf dem Schild steht, dass es rechts nach Highlands geht und da ist die Verbindungsstraße nach Sandy Hook!" John war hell auf begeistert. Das zeigte doch, dass er mittlerweile selbst nicht mehr so ganz an seine Route geglaubt hatte. Typisch, Jungs konnten Fehler nie zugeben!
"Da steht aber auch, dass es bis dahin noch 23 Meilen sind, das heißt, wir brauchen mindestens noch eine halbe Stunde. Wir hätten aber schon VOR einer halben Stunde da sein sollen. Ich sag doch, wir sind zu weit gefahren!"
"Naja, aber wenigstens sind wir jetzt auf dem richtigen Weg." Und lag ich richtig, dass Jungs Fehler nicht zugeben können, ja oder ja?
"Das glaub ich erst wenn wir da sind!", schnaubte ich und starrte etwas angriffslustig aus dem Fenster. Okay, der Baum da draußen konnte jetzt wirklich nichts dafür, aber egal.

Die nächsten zwanzig Meilen beschlossen wir, nicht mehr auf unseren Freund, das Navi, zu hören, sondern lieber auf Schilder zu achten. Da John ja unbedingt zu früh vom Highway abfahren musste, führte unser Weg jetzt ziemlich durch die Pampa, nur ab und zu fuhren wir durch das ein oder andere Kleinstädtchen.

Bis nach Highlands, von wo aus wir dann auf die Halbinsel Sandy Hook fahren konnten, brauchten wir tatsächlich noch fast vierzig Minuten, sodass es schon fast Mittag war, als wir auf die Brücke nach Sandy Hook, unserem Ziel fuhren. Zu beiden Seiten erstreckte sich der Ozean und es war ein tolles, freies Gefühl wieder am Meer zu sein, auch wenn ich es bis jetzt nur durch eine Autoglasscheibe sah. Das Festland hinter uns wurde immer kleiner und durch die Windschutzscheibe sah ich die Insel näher kommen. Ich liebte jedes einzelne Mal, wenn ich am Meer war, was meistens mit Mom in unsrem Jahresurlaub der Fall war. Jedes Jahr fuhren oder flogen wir drei Wochen im Sommer irgendwo hin in ein kleines Ferienhäuschen. Wir waren zum Beispiel schon in Kalifornien gewesen, an den Niagarafalls oder auch in Frankreich. Es war jedes Mal toll gewesen.

Am Anfang sah die Insel noch gar nicht so toll aus. Rechts von erstreckte sich eine Hotelanlage und ein paar Ferienhäuser. Nur das Meer vor uns und der weitläufige Strand bis zum Ufer ließen meine Augen glänzen. Zum Glück bog John nach links ab, als wir die Brücke verließen, sodass wir die Siedlungen hinter uns lassen konnten. Der nördliche Teil der Insel war schon um einiges schöner. Es gab so gut wie keine Häuser mehr, nur einen riesigen, weißen Leuchtturm, den man schon von weitem sah. Das Land war vollkommen flach und die Bäume, die langsam eine herbstliche Färbung bekamen, durch das Seeklima niedrig und windgebeugt. Auch jetzt wehte eine kräftige Briese, die im Strandhafer spielte und die Ginsterbüsche am Strand rascheln ließ. Wir fuhren noch ein kleines Stück bis uns ein Schild mit dem Wort Camping und für die ganz blöden einem kleinen Zeltsymbol auf einen Schotterweg rechts die Straße weg lotste. Oder auch für die Chinesen unter uns.

Meine Vorfreude erreichte ihren Höhepunkt, als wir durch den von hohen Brombeerhecken gesäumten Weg kurvten. Ich freute mich wie ein kleines Kind auf die zwei Tage mit John, die ganz bestimmt irre lustig werden würden. Es war eine gute Vorstellung, mal kurz der jetzt so turbulenten Realität entfliehen zu können und hier auf diesem kleinen, abgeschiedenen Stück Land einmal durchzuatmen. Ich fand, diese kurze Verschnaufpause hatten John und ich uns wirklich verdient. Ich wollte noch nicht darüber nachdenken, was übermorgen sein könnte, wie ich meinem Vater gegenüber treten sollte oder wie mein Leben jetzt weitergehen sollte. Unser Leben.

Schnell atmete ich tief durch. Wie gesagt, ich wollte darüber jetzt nicht nachdenken, also weg mit diesen Gedanken. Konzentrier dich einfach aufs Jetzt, Louise. Es hatte nicht viel gefehlt und ich hätte diese Worte wie ein Mantra vor mich hingeflüstert. Aber erstens hätte mein Bruder mich dann bloß komisch angestarrt und zweitens war das gar nicht nötig, denn das Jetzt holte mich einfach von alleine ein.

Wir waren nämlich da.

Hiii da bin ich mal wieder xD!

Schöner Cliffhanger, nicht wahr? Hehe...

Ich hoffe ihr freut euch über das neue Kapitel, was ja endlich mal wieder nicht so emotional ist. Als Leser mag das schön sein, aber zu schreiben ist es echt verdammt anstrengend, wenn auch total schön, weil ich dann alles um mich herum vergesse. Geht euch das auch so (zumindest alle, die auch schreiben)?

Ich wollte mal fragen, wie ihr es findet, dass ich jetzt neuerdings auch in den Text Lieder einbaue, also nicht nur am Anfang...?

Ich hätte ja sehr gerne auch 'Did you hear the Rain' mit angehangen, aber man kann nur ein Video hinzufügen :(. Böses Wattpad. Das gibt's dann beim nächsten mal.

Also ich hab letztens die Bücher von Anne Freytag für mich entdeckt und bei ihr fand ich das mit den Liedern im Text total schön. ('Nicht weg und nicht da' und 'Den Mund voll ungesagter Dinge' kann ich übrigens sehr empfehlen xD).

Sind euch die Kapitel eigentlich zu lang? Ich komm jetzt immer auf fast 3000 Wörter und am Anfang war ich schon froh wenn ich 1200 hatte xD.

So, bis zum nächsten Kapitel! Ich freu mich auf eure Kommentare, hihi...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro