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Kapitel 6

                  

Zum Direktor? Ich?

Emilia

Ich schaute in die Gesichter von Dennis und Scott. Erschrocken wich ich zurück. Ich hatte Angst und zwar riesige. Mein Kopf fing an sich die schlimmsten Szenarien auszumalen. Von einem Gespräch, das in einer Prügelei endet, nur von einer Prügelei, und so weiter und sofort. Mann! Warum muss mein Kopf so verdammt kreativ sein?! Kann er nicht ganz normal unterbemittelt sein? Nein, so was gönnt man mir ja nicht!

„Was wollt ihr von mir?", flüsterte ich.

„Ach nichts. Wir wollten nur ein kleines Gespräch mit dir führen. Nichts Schlimmes.", sagte Dennis.

Ich nickte, die Schulklingel klingelte und ich wollte in den Raum, doch ich wurde am Arm festgehalten. Am verletzten Arm.

„Was denn? Ich muss in den Unterricht!", jammerte ich mit schmerzverzogenem Gesicht.

„Wenn du die gleiche Scheiße bei uns abziehst wie bei Daniel und Marcel, dann knallst.", warnte Scott.

„Welche Scheiße? Ich hab nichts gemacht! Das waren eure ‚Freunde', die mich zu was zwingen wollten, das ich nicht wollte!", rechtfertigte ich mich.

Ich entriss mich seinem Griff und sah die nach vorne sausende Faust zum Glück noch früh genug, um in die Hocke zu gehen und meine Tasche fallen zu lassen. Dann ließ ich mich nach links fallen, um dem Fuß von Scott auszuweichen. Ich lag auf dem Boden und rollte weiter nach links, damit ich nicht getroffen werde. Hinter einer Säule rappelte ich mich auf und ging zu den Jungs. Die waren noch immer auf Krawall gebürstet, also wich ich ihnen aus, teilte aber auch ein paar gezielte Schläge in den Magen oder ins Gesicht aus. Glücklicherweise war ich flinker und bekam keine Faust in mein Gesicht, jedoch hatte ich mehrere Schläge auf meinen Oberkörper bekommen, hauptsächlich am Rücken.

Schon vor ein paar Minuten hätte eigentlich der Unterricht angefangen, aber stattdessen schauten sich die Schüler den Kampf an. Die gerade kommenden Lehrer versuchten sich durch die Masse zu schlängeln, was nicht gerade leicht war. Ich hörte auf mit dem Austeilen von Schlägen, sondern wich nur noch aus. Als die Lehrer bis zu uns vorgedrungen waren, hielten sie Scott und Dennis fest und befahlen mir mitzukommen, denn jetzt würde es zum Direktor gehen. Na toll! Der Tag wird noch beschissener!, dachte ich mir genervt.

Die zwei Lehrer drückten Scott und Dennis auf die Stühle vor dem Raum, genauso wie mich. Der Direktor kam und holte Dennis in sein Büro. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und wartete einfach. Nach ca. 25 Minuten kam Dennis raus und Scott sollte kommen. Die Lehrer nahmen Dennis mit runter und so gammelte ich alleine vor der Tür. Scott brauchte ein bisschen länger als Dennis, und somit hatte ich fast den ersten Block verpasst. Ein Glück! Physik mochte ich noch nie, genauso wenig wie Chemie und Bio, auch wenn ich in allen Fächern gut bin.

Als letztes wurde ich reingerufen. Ich setzte mich in den schwarzen Ledersessel vor dem Schreibtisch von Herr Ripp.

„So, warum hast du dich mit den zwei Jungs geprügelt, und vor allem, wieso alleine?", grinste Herr Ripp.

Er war bekannt für seine Gelassenheit, aber wenn ihm etwas nicht passte, war er knallhart, dann gab es kein Pardon mehr.

„Vielleicht haben Sie den Zeitungsartikel heute gelesen, denn da ist der Grund."

„Nein, leider nicht. Erkläre es mir bitte.", verlangte er.

„Am Samstag war die Hochzeit von meiner Schwester. Ich hab mich mit Kyle ein wenig angefreundet, obwohl er mich vor 4 Jahren gemobbt hatte, und Kyles Fußballkollegen haben das mitbekommen und als Kyle mich vor den Jungs in Schutz genommen hat, dachten die Jungs was weiß ich. Auf jeden Fall hatten mich Daniel und Marcel entführt und hier im Musikraum festgehalten. Bevor noch was Schlimmeres passieren konnte, hat mich die Polizei zum Glück befreit. Scott und Dennis wollten wahrscheinlich Rache dafür."

„Für was denn? Dass dich zwei Jungs entführt haben?"

„Ich weiß es nicht.", sagte ich wahrheitsgemäß, „Ich denke, wegen dem, was im Musikraum passiert ist. Ich fühle mich gerade, als würde ich mit einem Psychologen reden.", lachte ich.

„Da liegst du gar nicht mal so falsch. Ich bin neben meiner Stelle als Direktor auch Psychologe.", stimmte er mit in mein Lachen, „So jetzt mal wieder ernst. Was wollten Daniel und Marcel mit dir machen, also im Musikraum?"

„Keine Ahnung. Kyle hatte mir erzählt, dass die Jungs dachten, er und ich hätten Sex gehabt, was natürlich gar nicht stimmt und selbst wenn, müssen die es ja nicht wissen. Jedenfalls dachten sie es und als sie mich entführt haben, wollten Daniel und Marcel, dass ich den beiden einen Blow-Job gebe. Ich habe behauptet, ich würde es machen. Als einer der beiden ein Messer in der Hand hatte, bin ich in Panik geraten und deswegen hab ich zwei Schnitte am Arm und bevor noch mehr passieren konnte, kam dann auch schon die Polizei. Ich denke, Scott und Dennis wollen einfach nur Rache nehmen.", plauderte ich, „Jetzt hab ich viel zu viel gesagt! Das Alles brauchen Sie gar nicht zu wissen!", merkte ich.

„Ist doch nicht schlimm. Alles, was du mir hier erzählst, bleibt auch hier. Ich werde nichts sagen, versprochen.", sagte er, „Möchtest du etwas dagegen unternehmen?"

„Nein, das bringt sowieso nichts. Wissen Sie's nicht? Ich bin ein Außenseiter. Ich kann mich unsichtbar machen, wenn ich will."

„Wirklich unsichtbar machen?", spaßte er.

„Nein, natürlich nicht. Nur in der Menge untergehen."

„Das weiß ich doch. Im Lehrerzimmer bist du, soweit ich weiß, eine sehr gute Schülerin. Meistens sprechen sie über deine Einsen in allen Fächern. Ich bezweifle, dass du alle Fächer und Lehrer magst, nicht?"

„Ja, aber ich sag nicht, welches Fach oder welchen Lehrer ich nicht mag."

„Das ist ja kein Verbot.", er schaute auf die Uhr, „Willst du noch für 20 Minuten in den Unterricht?"

„Also ganz ehrlich, nein, aber ich bin ja keine schlechte Schülerin, ich geh dann."

„Natürlich können wir noch ein wenig reden, nur wenn du willst. Dann spiele ich mal eine Runde dein Psycho-Doktor oder wie ihr jungen Leute uns Psychologen auch immer nennt."

„Okay."

Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich fast eine halbe Stunde mit ihm gesprochen habe. Es kam mir vor wie 5 Minuten. Jedenfalls sprach ich mit Herr Ripp über alles, was mir am Herzen lag. Zwar nicht mal ansatzweise alles, aber ich fing an, ihm über meine Kindheit zu erzählen. Herr Ripp hörte mir aufmerksam zu und unterbrach mich nur selten, wenn er was wissen wollte. Nach ca. 15 Minuten unterbrach er mich, da der Block fast vorbei ist.

„Auf mich wirkst du erleichtert", stellte er fest, „Wenn du willst, können wir öfter während oder nach der Schule sprechen. Dann brauchst du keinen überteuerten Arzt."

„Sehr gerne, aber nur, wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht."

„Nein, natürlich nicht. Wann hast du denn lang Unterricht? Wir könnten unsere ‚Sprechstunden' in die lange Pause verschieben, dann sitzt du hier nicht länger rum als andere und verpasst auch nicht den Bus."

„Ich habe Montag, Dienstag und Freitag lang."

„Perfekt. Dann fangen wir morgen an."

„Okay, aber ich gebe montags in der siebten Stunde Nachhilfe, da kann ich leider nicht."

„Das ist ja kein Problem. Tschüss."

„Auf Wiedersehn."

Ich verließ das Büro und ging mit gemütlichem Schritt zu Mathe. Die Blicke in den Fluren ignorierte ich aus Gewohnheit.

Beim Raum angekommen setzte ich mich wie immer nach ganz vorne und schaute mir noch mal alle Themen für die Klassenarbeit an. Ich hörte, wie jemand die Tür aufriss und diese wieder mit einem lauten Knall ins Schloss fällt. Die Person (wer auch immer es war) nahm neben mir Platz. Ich ignorierte sie und konzentrierte mich auf die ganzen Formeln vor meiner Nase. Schon kurz nachdem die Person sich neben mich gesetzt hat, wusste ich, wer es war. Wer hätte es auch sonst sein sollen? Natürlich Kyle. Alle Anwesenden zogen scharf die Luft ein, als Kyle anfing auf mich einzureden. Ich blendete ihn, sowie meine Umgebung, vollkommen aus und fing an, irgendwas in meinem Collegeblock zu kritzeln. Es klingelte und Kyle verzog sich endlich. Erst dann sah ich mir meine Zeichnung genau an. Ich hatte mein Baumhaus gemalt und mich, wie ich aus einem der Fenster breit grinse. Bei dem Gedanken begann ich zu schmunzeln. Ich war da ca. 8 Jahre alt und mein Vater hatte mit mir und hin und wieder auch mit meinem Bruder dieses Baumhaus gebaut. Das war eins der wenigen Dinge, die wir als Familie gemacht haben. Meine Mutter und meine Schwestern haben die Bretter von innen rosa angemalt und das Mobiliar für das Baumhaus besorgt.

Eine Tür wurde geschlossen und schwere Schritte näherten sich mir. An meiner rechten Seite lief unsere Mathelehrerin vorbei. Man muss sagen, sie ist nicht gerade die Dünnste und deswegen wird sie ziemlich oft von uns Schülern geärgert. Sicher nicht von allen, aber von der 8. Klasse aufwärts.

Jeder Schüler nahm Platz und Frau Dickfoss (der Name verriet alles) stellte Sichtschütze zwischen uns, damit wir auch ja nicht abschreiben. Völliger Blödsinn, denn jeder Schüler ist beim Abschreiben oder mit Spickzetteln verstecken ziemlich kreativ. Selbst ich, aber bei mir sind die Spickzettel so was wie eine Sicherheit, bei mir sind die Spicker meistens in meinen Taschentüchern oder am Boden von meiner Brotdose. Einmal hatte ich mir am Saum von meinem Shirt einen hin geklebt. Dummerweise ist der Spicker mir runtergefallen und der Lehrer hatte das gesehen. Aber das war nur ein Chemie Test.

Zurück zu gerade: Frau Dickfoss teilte die Klausuren aus und wir sollten anfangen. Schräg hinter mir meldete sich jemand.

„Ja?", sagte Frau Dickfoss.

„Den wievielten haben wir heute?", fragte Melina.

„Heute haben wir den 20. Juni 2012."

Und schon war es wieder ruhig. Das einzigste, das man hören konnte, waren die Stifte, die übers Blatt schrieben, und natürlich unseren Atem. Bei dem ein oder anderen vielleicht auch die Zahnräder im Kopf. Nee, war nur ein kleiner Spaß am Rande. Schlecht, ich weiß.

Ich sah mir die Aufgaben an und konnte diese in Lichtgeschwindigkeit bearbeiten. Ich hatte genug gelernt, um eine 1 zu schreiben. Die Arbeiten von Frau Dickfoss waren sowieso nicht schwer, vorausgesetzt man beherrscht das Thema.

Schon ungefähr eine dreiviertel Stunde später hatte ich alle 8 Aufgaben durch und gab meine Arbeit ab. Alle schauten mich wie immer erstaunt an, aber sie waren es ja gewohnt.

Ich holte mein Klemmbrett aus meiner Tasche, wo weiße Blätter angeheftet waren und begann meine Gedanken zu zeichnen. Dabei hatte ich 4 DinA4 Blätter zusammengeklebt, damit ich möglichst viel Platz zum Zeichnen habe. Unten rechts malte ich mich hin und von meinem Kopf aus eine riesige Denkblase. Dort malte ich alles hinein, von dem Mobbing vor 4 Jahren, mein Baumhaus, einen Ausschnitt aus einem meiner Lieblingssongs, und alles andere, was in meinem Kopf schwirrte. Am Rande bekam ich mit, wie nach und nach die Arbeiten abgegeben wurden und es klingelte. Scheinbar hatte Kyle schon vor meinem Klassenraum gewartet, denn kaum hatte es geklingelt, wurde die Tür geöffnet und dieser Idiot saß neben mir.

„Hübsche Kollage.", sagte er.

Kyle wollte danach greifen, doch ich kam ihm zuvor und faltete sie zusammen, klemmte sie an mein Klemmbrett und packte es ein.

„Danke, und ich muss jetzt zum nächsten Block."

Mit diesen Worten stand ich auf und ging zu Spanisch. Wir würden unsere Klassenarbeit zurückbekommen und sonst nur einen Film schauen, denn nächste Woche sind die Zeugniskonferenzen und ein paar Tage danach bekommen wir die Zeugnisse, dann haben wir erst einmal 6 Wochen Sommerferien.

Vor dem Raum traf ich zum Glück auf niemanden, den ich kannte. Ich betrat den Raum und setzte mich nach vorne. Dort wartete ich bis die Pause zuende war. Keine Minute nachdem es geklingelt hatte, betrat Frau Lopez den Raum und teilte sofort die Arbeiten aus. Anschließend schrieb sie an die Tafel, wie viele Einsen, Zweien und so weiter vertreten waren. Mein kompletter Spanischkurs war schlecht, dementsprechend sah auch der Notendurchschnitt aus. 4,2 war der Schnitt. Nur ich und zwei andere hatten eine 1 oder 2, die anderen 3 oder schlechter. Aber selbst die dreien waren eine Seltenheit, nämlich 2 Stück.

„Ich habe mehr von euch erwartet.", sagte Frau Lopez, „Naja, das spielt ja keine Rolle. Jeder, der schlechter als eine 4 ist, muss das ganze nächste Schuljahr in den Förderkurs.", jemand meldete sich, „Ja?"

„Wir sind nächstes Jahr alle in der Oberstufe. Ich bezweifle, dass alle Spanisch weiter wählen, nichts gegen Sie oder Ihren Unterricht. Ich meine es generell."

Zustimmendes Gemurmel drang zu mir.

„Wie dem auch sei.", Frau Lopez beließ es dabei und machte den Fernsehr an, „Wir werden abstimmen, welchen Film wir schauen. Zur Auswahl sind die Twilight Teile, die Harry Potter Filme, Avatar und ‚Mit dir an meiner Seite'."

Sie schrieb die Filme an die Tafel und wir stimmten ab. Das Ergebnis am Ende war eindeutig. Von uns 30 Schülern haben 2 für Twilight, 4 für Harry Potter, 3 für den Liebesfilm und der ganze Rest für Avatar gestimmt. Also schmiss Frau Lopez den Film rein und ich begann weiter an meiner Collage zu zeichnen. Ich malte noch ein paar Dinge hinzu, zum Beispiel, wie sehr mich Kyle nervt oder wie langweilig die Schule überhaupt ist. Anschließend malte ich alles bunt an und packte die Collage wieder weg, ehe der Block zuende ist und Kyle sich die anschaut.

Die erlösende Schulklingel kam keine 5 Minuten später und ich verließ sofort den Raum, um in der riesigen Mensa essen zu gehen. Mit meiner Tasche und meinem Tablett setzte ich mich nach ganz hinten ans Fenster, weit abseits von allen anderen.

Ich bekam gar nicht mit, wer sich an meinen Tisch setzte, doch als ich den Blick von meinem Essen hob, blieb mir die Spucke weg und ich konnte diese Person nur anstarren, war zu nichts anderem mehr fähig.

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