Blumen? Wie aufmerksam.
"Alles Gute zum Weltfrauentag!"
Der Mann überreicht seiner Frau einen Strauß Blumen.
"Aw, danke, wie aufmerksam von dir."
Am nächsten Tag kommt sie von der Arbeit nachhause, die genauso lange gedauert hat wie seine, in der U-Bahn war es voll, sie kommt etwas später und ist müde. Trotzdem beginnt sie zu kochen, danach putzt sie, räumt auf und macht die Wäsche. Arbeiten, für die sie nicht bezahlt wird, die sie dennoch jeden Tag ausführen muss. Die sie und ihr Mann sich teilen sollten, sind sie doch zu gleichen Teilen dafür verantwortlich, dass die Wäsche schmutzig, die Wohnung chaotisch und das Essen aufgegessen wird.
Dieser liegt auf dem Sofa und ruht sich aus.
"Wie war dein Tag?", fragt sie.
"Anstrengend", antwortet er und schließt erschöpft die Augen.
Anstrengend. Genau wie ihr Tag.
Jeden Tag ist es dasselbe, Woche für Woche, Monat für Monat.
Und einmal im Jahr wird dieser Arbeit mit einem Blumenstrauß gedankt. Mit einem Strauß voller Blumen, der am nächsten Tag seine Bedeutung verliert. 365 Tage im Jahr. Für ein paar Blumen.
Und jedes Mal ist es dasselbe.
"Alles Gute."
"Wie aufmerksam."
In Endlosschleife. Jedes Jahr.
Und keine Blume der Welt könnte all das vergelten.
Warum, liebe Freunde? Warum?
Heute hat eine Lehrerin in meiner Schule gefragt, ob wir schon eine Blume geschenkt bekommen haben.
Das hat mich irritiert. Ich weiß, dass es eine nette Geste ist. Ich weiß, dass es mittlerweile Tradition ist.
Aber wofür steht der Weltfrauentag?
Für Gleichberechtigung in allen Bereichen des Lebens. Nicht für die Blumen.
Dazu habe ich das hier gefunden:
Let's change it.
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