1.
W.
Fasziniert starrte ich auf den silbernen Wolkenkratzer vor mir, der Hauptsitz der Chae. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet? Endlich verwirklichte sich mein Traum. Selbst als ich die große Eingangshalle betrat, konnte ich es immer noch nicht fassen.
Am Empfang gab ich der netten Dame meinen Namen und erklärte ihr, dass ich einen Termin mit einem gewissen Lee Minhyuk von der Chae hätte. Sie nickte, telefonierte kurz und nach nur wenigen Augenblicken, öffnete sich der Fahrstuhl neben dem Empfang. Heraus trat ein schlanker, junger Mann. Er hatte weiß gefärbtes Haar, welches ihm in einem Mittelscheitel über die Stirn fiel, feine Gesichtszüge und ein freundliches Lächeln auf den Lippen. In seinem rosé-farbenen Anzug kam er auf mich zu und verbeugte sich leicht. "Ich bin Lee Minhyuk. Sie müssen Shin Hoseok, der Praktikant sein, richtig?" Ich verbeugte mich ebenfalls. "Ja genau." "Ich bin höchst erfreut Sie kennen zu lernen." Er deutete auf den Fahrstuhl. "Folgen Sie mir. Ich werde Sie rumführen."
Während der Fahrt überreichte er mir eine Karte, auf der mein Name sowie mein Passbild drauf waren. "Damit können Sie den Aufzug betätigen und durch den Empfang.", erklärte mir Herr Lee. Dann grinste er. "Schickes Bild übrigens." Ich dankte ihm etwas irritiert.
Als wir dann in der 14. Etage ausstiegen, traten wir durch den Empfang der Chae. Beeindruckt sah ich mich um. Alles war stilvoll in Weiß- und Silbertönen eingerichtet. An den Wänden hingen verschiedene Fotografien von Models und hier und da waren vereinzelt große Vasen, befüllt mit weißen Rosen, platziert. Ich konnte mein Glück nicht fassen. "Sieht sehr einladend aus, nicht wahr?" Herr Lee grinste schon wieder. Okay, dieser Mann verwirrte mich. Ich hatte absolut keine Ahnung wie ich seine Aussagen verstehen sollte.
Er lief mit mir einmal durch die ganze Redaktion und zeigte mir wo was zu finden war. Es war unglaublich. So viele kreative Köpfe auf einem Haufen und unter ihnen Chae Hyungwon. Das Einzige was mich störte war, dass jeder dem wir begegneten und dem ich als Praktikant vorgestellt wurde, nur ein desinteressiertes; "Aha, viel Glück.", von sich gab. Ich hoffte das nicht jeder hier so unfreundlich war. Schließlich würde ich noch ein ganzes Jahr mit ihnen verbringen müssen. Wenigsten war Herr Lee mir irgendwie sympathisch.
"So und hier ist das Büro von Herrn Chae." Überwältigt starrte ich auf die weiße Tür im Herzen der Redaktion. "Ist er...Ist er gerade da drinnen?" Herr Lee nickte, wodurch sich meine Augen weiteten. Mein Vorbild und mich trennten bloß eine Tür voneinander. Ich merkte wie mein Herz vor Aufregung schneller pochte. Auch Herrn Lee musste aufgefallen sein, wie angetan ich von der Vorstellung war, denn er beäugte mich amüsiert. "Herr Chae ist gerade in einer wichtigen Besprechung, deswegen kann ich Sie jetzt leider nicht vorstellen." "Oh.", entfuhr es mir enttäuscht. "Keine Sorge, Sie werden bestimmt noch eine Gelegenheit dazu bekommen.", lachte er. Oh man, wie peinlich. "Wenn nicht, ists auch besser so.", meldete sich plötzlich Hyungwons Assistentin, welche an einem Schreibtisch neben der Tür zu seinem Büro saß, zu Wort. Fassungslos sah ich sie an. Hatte sie das gerade ernsthaft gesagt?! "Das ist übrigens Yoona und sie liebt ihren Job, wie du siehst." Herr Lee konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. "Wir sind mit dem Rundgang durch. Was möchten Sie sich als erstes genauer anschauen? Mein Büro wäre da vorne." Immer noch etwas irritiert kratzte ich mich am Hinterkopf. "Ähm....Artikel schreiben vielleicht?" "...In Ordnung. Ich werde Sie Herrn Lim vorstellen." Erneut grinste er; "Der kleine Schnuckel ist mein Lieblings Autor."
"Herr Lim darf ich vorstellen; Shin Hoseok unser Praktikant." Der angesprochene sah mich freundlich an. Wahrscheinlich war er nur ein paar Jahre älter als ich. Er hatte sehr helles braunes Haar, eine markante Nase und trug zu meinem Erstaunen als einziger dem ich bis jetzt begegnet war keinen Anzug, sondern einen bequemen Pullover und eine Jogginghose. Mit einem einfachen "Hi.", begrüßte er mich. "Sie hätten nichts dagegen ihm ein bisschen von Ihrer Arbeit zu zeigen?" "Klar, mach ich gern." "Großartig." Herr Lee schob mich durch die offene Tür in Herrn Lims Büro, um sich danach an den Türrahmen anzulehnen. "Wann kann ich Sie wiedersehen? In der Mittagspause?", fragte er an Herrn Lim gerichtet. "Ne sorry ich muss gleich weg." Herr Lee schob seine Unterlippe enttäuscht vor. "Sie machen mich zu einem sehr traurigen Mann." Dramatisch fasste er sich an sein Herz. Bevor er sich jedoch von der Tür entfernte, wandte er sich noch einmal an mich; "Sie können immer zu mir kommen, Sie wissen ja wo mein Büro ist." Er zwinkerte mir zu. "Minnie, Kihyun ist doch auch noch da!", rief Herr Lim ihm schmunzelnd hinterher. Als er bemerkte wie dumm ich in seinem Büro rumstand, bot er mir an mich auf sein Sofa zu setzen. Mit einem Notizbuch in seiner Hand, setzte er sich im Schneidersitz zu mir. "Ich bin übrigens I.M.", stellte er sich mir vor. "Wonho.", entgegnete ich. Er nickte und schlug eine Seite auf. "Ich führ gleich ein Interview mit Sumi, dieser bekannten Schauspielerin. Das sind die Fragen die ich ihr stellen werde. Abgestimmt darauf was unsere Leser interessiert, in wie weit sie selbst mit Werbung davon profitieren kann und was der Manager durchgelassen hat." Interessiert überflog ich die Fragen. "Wenn du willst kannst du mitkommen." Begeistert nickte ich. "Das ist doch gar keine Frage."
Das Interview verlief gut. Sumi war sehr freundlich und da es keine Komplikationen gab, waren wir schnell mit den Fragen durch. Ich hatte die Aufgabe bekommen das Gesprochene, mit einem Aufnahmegerät, festzuhalten, wodurch ich mir nicht so nutzlos vorkam. Es war definitiv ein interessantes Erlebnis. Vor allem bin ich zum ersten Mal in meinem Leben einem Star begegnet. Sumi hat mich anschließend sogar ein Foto mit ihr machen lassen. Danach sind I.M und ich noch spontan zusammen essen gegangen. "Sumi war echt nett.", sagte ich bevor ich mir Ramen in den Mund stopfte. I.M nickte. "Zum Glück. Nicht alle Stars sind so. Manchmal ist es echt anstrengend jemand total abgehobenes zu interviewen." "Kann ich mir vorstellen." "Aber ich bins ja gewohnt." Ich sah ihn fragend an, damit er fortfuhr. "Bei der Chae gibts genug von denen." "Ich bin zwar heute zum ersten Mal da gewesen, aber das glaub ich dir sofort.", lachte ich als ich an die ganzen unfreundlichen Leute denken musste, denen ich begegnet war. "Aber Minhyuk und Kihyun sind schwer in Ordnung. Das sind auch die Einzigen." "Und und Herr Chae?" I.M musterte mich. "Du bist ihm wohl noch nicht begegnet?" Ich schüttelte meinen Kopf. So langsam bekam ich ein ungutes Gefühl. Hatte Jooheon etwa Recht gehabt? Aber das konnte doch nicht sein. "Und wie gefällt dir Seoul?", wechselte I.M einfach das Thema. "Ich hab bis jetzt noch nicht so viel gesehen. Sag mal, gibts hier ein gutes Fitnessstudio das du mir empfehlen könntest?" " Seh ich so aus als würde ich trainieren?" I.M musste lachen. "Aber du bist ja ziemlich durchtrainiert. Très bien würde Herr Chae sagen." "Was?" "Ach nichts." I.M schlürfte seinen Ramen weiter. Den Rest des Abends unterhielten wir uns noch über alles Mögliche und fanden heraus das wir die gleiche Leidenschaft für Musik teilten. Zwar war er Rapper und ich Sänger, trotzdem liebten wir es beide aus Spaß Songtexte zu schreiben. I.M bestand darauf diesen Abend zu wiederholen und das nächste Mal Kihyun mitzunehmen. Ich sollte Morgen auch auf jeden Fall mal bei Kihyun vorbeischauen, meinte er und damit verabschiedeten wir uns.
"Jooheon!", rief ich aufgeregt in den Hörer als mein Freund endlich mal abgehoben hatte. "Dir auch einen schönen guten Abend." Ich konnte hören wie er leise lachte. "Und wie ist es so?" "Mega cool! Ich durfte bei dem Interview von Sumi dabei sein! Der Sumi, wie geil ist das denn?! Ich hab das Aufnahmegerät gehalten. Ja ich weiß, ich hatte voll die wichtige Aufgabe haha. Und dann durfte ich zum Schluss noch ein Foto mit ihr machen. Voll nett. I.M ist auch mega nett. Das ist der, der das Interview gemacht hat. Er erinnert mich ein bisschen an dich, weil er auch gerne in seiner Freizeit rappt.", sprudelte es aus mir heraus. "Das freut mich für dich." "Aber, ich hab Hyungwon nicht gesehen." "Oh nein wie schrecklich!", krächzte Jooheon übertrieben entrüstet. "Ach halt doch die Klappe.", lachte ich. "Ist vielleicht auch besser so. Ich fall bestimmt in Ohnmacht, wenn ich diese Schönheit in Realität sehe.", überlegte ich laut. Auch wenn ich Jooheon nicht sehen konnte, wusste ich, dass er gerade seine Augen rollen musste. Ich konnte beim besten Willen nicht nachvollziehen wieso er meine Begeisterung für Hyungwon nicht teilen konnte. Ich meine er ist ein absolutes Genie in allem was er tut, sei es als Chefredakteur oder Model. Und dann sieht er auch noch so unverschämt gut aus. Wie kann man ihm da wiederstehen? Naja, ich muss zugeben, dass I.M und Yoona mich ein bisschen verunsichert haben. "Vielleicht triffst du ihn Morgen." "Ja, vielleicht Morgen."
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Das ist meine erste hyungwonho ff *-* Ich hoffe sie gefällt euch! :)
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