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"Überlebende"

Mit ganzer Kraft drückte Minho gegen den schweren Riegel der Stahltür. Der kräftige Hieb von 029 hatte dafür gesorgt, dass die Tür sich etwas verzogen hatte. Mit einem hohen Quietschen rückte der Riegel endlich zur Seite und Minho fing sich im letzten Moment mit seinen Händen auf. Noch lehnte die Tür an, da drehte er sich zu mir um und fragte, ob ich bereit sei. Ich nickte und langsam schob er die kleine Tür auf. Der Klang der Sirene wurde um einiges lauter und lies mich sofort wieder anspannen. Minho schaute vorsichtig durch den schmalen Spalt hindurch. Plötzlich zog er die Tür wieder heran, drehte sich zu mir um und sagte: "Jisung, vielleicht solltest du dir lieber die Augen zuhalten, wenn wir da durch gehen.". Ich schüttelte den Kopf. Nachdem ich die ganzen Schreie gehört hatte, konnte ich mir ungefähr vorstellen, wie es aussehen würde. "Weißt du, wo wir lang müssen?", fragte ich, ehe er die Tür wieder öffnete. Er überlegte kurz und erklärte mir, dass wir erstmal die breite Stahltreppe hinaufgehen müssten. Es war ihm nicht erlaubt, in das über uns gelegene Stockwerk zu gehen, aber er war sich sicher, dass er Tageslicht hereinfallen sehen konnte, wenn er einen Blick die Treppe hinauf geworfen hatte. Es würde ja reichen, wenn oben ein Fenster war, durch das wir klettern könnten. Während er sonst immer einen sehr sicheren Eindruck auf mich machte, strahlte er jetzt das genaue Gegenteil aus. Wir wussten schließlich beide nicht, ob jemand noch am Leben war und wie genau wir flüchten konnten. Entschlossen sah ich ihm in die Augen und sagte: "Los! Deine Katzen vermissen dich!". Sofort lächelte er mich an und nickte mir zu. Ich rückte vorsichtig an ihn heran und er öffnete die Tür wieder ein Stück.


Vorsichtig kletterten wir nacheinander durch die Luke des Schutzraums hindurch. In der Mitte des Raums lag die riesige wolfsähnliche Gestalt regungslos auf dem Boden. Eine riesige Blutlache hatte sich um ihn herum gebildet und das Fell, was vorhin noch bedrohlich aufgestellt war, lag weich am Körper an. Unsere Blicke lagen auf ihm und wir versuchten beide zu erkennen, ob er noch atmete. Nichts an ihm bewegte sich, also machten wir ein paar weitere Schritte und entfernten uns somit von unserem sicheren Raum. Der Glaszylinder vor uns war zerbrochen und auch 030 lag regungslos auf dem Boden. Einige Glassplitter steckten in ihrem Gesicht und zierten es mit schmalen Spuren aus Blut. Das lange Haar klebte auf dem Boden, über dem ihr Körper sonst geschwebt hatte. Durch ihre dichten Wimpern konnte man die orangenen Augen leicht schimmern sehen. Die meisten Schläuche waren aus ihrem Körper herausgerissen worden. "Minho! Der Tank drüben! Da ist doch noch jemand drin gewesen!", flüsterte ich ihm zu und hielt ihn an seiner Hand fest. "Jisung, wir haben keine Ahnung, wie gefährlich das andere Vieh sein könnte. Hältst du es echt für eine gute Idee, dass wir uns da jetzt noch drum kümmern?", sagte er und ich musste zugeben, dass er Recht hatte. Es fiel mir schwer, nicht wenigstens nachzuschauen, aber wir mussten hier wirklich raus, bevor noch irgendwas passierte. Leise schlichen wir weiter. Links und rechts unseres Weges lagen tote Wissenschaftler, abgetrennte Körperteile und Teile der zerstörten Tanks. Riesige Pfützen glänzten auf dem Fußboden und spiegelten das rote Licht der Wandlampen. Ich sah mich etwas um und entdeckte eine regungslose Frau mit leuchtend roten Haaren. Ich zupfte an Minhos Ärmel und zeigte auf sie. "Das hat sie verdient.", sagte er und verhärtete seinen Blick. Durfte man sowas denken? Durfte man sagen, dass Eria Coon den Tod verdiente und somit Gerechtigkeit für Verbrechen erfuhr?


Kurz bevor wir an der Treppe ankamen, hörten wir ein leises Stöhnen. Mein Blick wanderte durch den Raum und ich entdeckte einen Mann, der gekrümmt auf dem Boden lag. Neben ihm lag ein Gewehr und ich zog Minho nun doch sehr bestimmt hinter mir her. Wir gingen auf den Mann zu und ich hockte mich neben ihn. "Können Sie mich hören?", fragte ich und legte vorsichtig meine Hand auf seine Schulter. Er nickte und versuchte, mir ins Gesicht zu sehen. Seine Augen wurden immer kleiner. "Haben Sie 029 erschossen?", wollte ich wissen und er hauchte mir ein "Ja." entgegen. Ich sah Minho von unten an und auch er hockte sich neben den Mann. "Geht.", forderte der Mann uns auf und sofort spürte ich den großen Kloß in meinem Hals, da mir klar war, dass wir ihn zurücklassen müssen und er einsam sterben würde. Ich verbeugte mich tief vor ihm und stand leise schluchzend auf. Ich konnte und wollte meine Trauer gerade nicht zurückhalten. Was hier passierte, war einfach nur furchtbar. Minho folgte mir und ergriff meine Hand, die er fest drückte. Wir gingen zielstrebig auf die Treppe zu. Einige Halterungen des Geländers waren abgerissen. So leise wie möglich nahmen wir Stufe für Stufe und blieben stehen, als wir relativ gut das nächste Stockwerk überblicken konnten. Minho hatte recht, es gab tatsächlich ein kleines Fenster. Erleichterung machte sich in mir breit, auch wenn ich mich nicht zu sehr freuen wollte. Wir schauten uns um und waren doch etwas erstaunt, dass keine Menschenseele hier war. Waren tatsächlich alle Menschen außer uns umgekommen? Waren wir wirklich die einzigen Überlebenden? Das Erdgeschoss hatte 029 nicht erreicht und es wirkte irgendwie friedlich hier. Wir huschten schnell zum Fenster und warfen einen Blick nach draußen. Dicht gewachsene Bäume umgaben das Labor. Ich drehte den Griff des Fensters, sodass ich es weit aufmachen konnte. Es war hoch gelegen, aber ein kleiner Tisch stand darunter, den ich zur Hilfe nahm. schnell sprang ich auf den Waldboden und schaute Minho zu, wie auch er durch das Fenster kletterte. Ich packte seine Hand und rannte los. Es war mir egal, dass es so schien, als wären wir die einzigen Überlebenden, ich wollte so schnell wie möglich so weit wie möglich von dem Labor wegkommen. Dicht gefolgt von Minho rannte ich, bis mein Hals brannte und ich keine Luft mehr bekam. Erschöpft hielt ich an, stützte meine Arme auf meine Oberschenkel und atmete hektisch ein und aus. Ich wusste nicht, wie lange oder wie weit wir schon gerannt waren, aber das Gebäude war vor Ewigkeiten aus unserer Sichtweite verschwunden.


Es war verdammt kalt hier draußen und es war bereits dunkel geworden. Verzweifelt hielten Minho und ich Ausschau nach einem Rückzugsort. Seit Stunden liefen wir durch den scheinbar riesigen Wald und ich begriff mittlerweile, wieso niemand von diesem Labor wusste. Nicht mal Trampelpfade waren hier. Nur Bäume, Laub und viele Naturgeräusche. Plötzlich griff Minho meine Hand und sagte: "Da hinten ist ein Fluss!". Er zog mich mit und vorsichtig schöpften wir etwas Wasser mit den Händen, was wir durstig runterschluckten. "Wenn wir dem Fluss folgen, kommen wir vielleicht irgendwie hier raus. Meistens führen Wanderwege an Flüssen entlang.", schlug Minho vor und ich stimmte ihm zu. "Wollen wir weitergehen oder suchen wir uns einen Platz für die Nacht?", fragte ich und er antwortete, dass er weitergehen wolle. Kraftlos trugen unsere Beine uns weiter. Das Wasser rauschte leise neben uns und übertönte das beunruhigende Rascheln in den Tiefen des Waldes. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Minho irgendwann meine Hand genommen hatte, aber als es mir bewusst wurde, genoss ich die Wärme, die dadurch entstand. Mir war eiskalt und ich verzweifelte immer mehr. Der Mond schien hell und zwischen dem dichten Laub erkannte ich eine Stelle auf dem Boden, die eine andere Farbe hatte als die Blätter. Ich legte an Geschwindigkeit zu und sagte erleichtert: "Hier ist ein Weg!". Noch nie war ich so froh darüber, ein paar Schottersteine zu entdecken. Freudig fiel ich Minho um den Hals und er drückte mich behutsam an sich. Hand in Hand folgten wir dem Weg und hofften, dass wir bald irgendwas entdecken würden, was auf Zivilisation hindeutete.


Es dauerte zwar noch immer eine Weile, aber wir kamen tatsächlich an einer kleinen Hütte vorbei. Sie sah ziemlich runtergekommen aus und lud nicht gerade dazu ein, hier zu bleiben, jedoch waren wir beide so erschöpft und nur froh, dass wir überhaupt etwas gefunden hatten, was Wände und ein Dach hatte. Die Eingangstür hing schief in den Angeln, lies sich aber trotzdem leicht öffnen. Wir traten ein und Minho schaffte es, die Tür fest zuzudrücken. Die Fenster der Hütte waren überraschenderweise alle noch heile und mir kam es schon nicht mehr allzu kalt vor. Vorsichtig schauten wir uns um. "Jisung, hier ist ein Kamin!", rief Minho begeistert und auch mich überkam große Erleichterung, denn mein gesamter Körper war eiskalt. In der heruntergekommenen Küche hatten wir tatsächlich Streichhölzer gefunden. Minho und ich holten schnell mehrere halbwegs trockene Äste von draußen und stapelten sie im Kamin aufeinander. Mehrere alte Zeitungen halfen uns dabei, das Holz zum Brennen zu bringen. "Ich hole noch mehr Holz, warte kurz.", sagte Minho, doch ich folgte ihm. Ich wollte einfach nicht allein hier drin sein. Zu zweit ging es schneller, mehr Holz zu sammeln und nach wenigen Minuten waren wir wieder in der kleinen Hütte, die sich schon etwas aufgewärmt hatte. Es gab tatsächlich nur das eine Stockwerk und ich fand schnell eine alte Decke, die ich mehrere male kräftig ausschüttelte. Minho hatte ein paar Kissen gefunden, als er aber darauf klopfte, um den Staub loszuwerden, hustete er so stark, dass ich dankend ablehnte und mit einem kratzigen Lachen warf er die Kissen auf den Boden. Wir setzten uns nahe an den Kamin und lehnten aneinander. Die Decke hatte ich uns beiden über die Schultern geworfen, sodass sie unsere Rücken wärmte. "Wir sollten das Ding mitnehmen. Das hängen wir dann in unserer WG wie einen Wandteppich auf.", schlug Minho vor und brachte mich zum Lachen. "Ist das mit der WG eigentlich ernst gemeint?", wollte ich wissen und er nickte hastig. "Ja klar. Meintest du es nicht ernst?". Schüchtern schaute ich auf den Boden und versicherte ihm, dass ich es sehr wohl für eine gute Idee hielt. Irgendwie war ich gerade etwas verlegen. Minho legte seine Arme um mich und sagte: "Ich mag dich gern und ich freue mich auf das gemeinsame Wohnen.", dann zog er mich zur Seite, sodass wir nebeneinander auf dem Boden lagen. Es war unbequem, aber immerhin war es warm. Ich lehnte meine Stirn an seine und schloss die Augen. Er warf noch kurz etwas Feuerholz nach, dann rückte er nahe an mich heran und wünschte mir eine gute Nacht. Dabei legte er seinen Arm um meine Hüfte, als wäre es das Normalste der Welt. Seine bloße Anwesenheit sorgte dafür, dass ich mich besser fühlte und kurze Zeit später schlief ich ein.

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