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"Sekunden"

Der Wind wehte mir mehrere Schneeflocken in den Nacken, sodass ich den Kragen meiner Jacke ein Stück weiter nach oben zog, während ich mir meinen Weg durch den Schnee bahnte. Die feinen weißen Flocken sanken langsam zu Boden und bildeten eine glitzernde Decke auf dem Kopfsteinpflaster. Ich bin diesen Weg schon so viele male entlang gegangen, dass ich meinen Blick gesenkt lies, da meine Füße mich wie von selbst durch die schmalen Weggabelungen führten. Ich atmete tief ein und spürte, wie die Kälte ihren Weg in meine Lunge fand. Ein letztes mal bog ich ab und meine Schritte wurden schwerer. Der Schnee knarzte laut unter meinen Stiefeln und ich konnte in der Ferne ein leises Echo vernehmen. Immer langsamer setzte ich einen Fuß vor den anderen, bis ich endlich zum Stehen kam. "Hallo, Mom. Hallo, Dad.", flüsterte ich dem großen granitfarbenen Grabstein zu. Ich kniete mich vorsichtig hin und befreite den Efeu von der hauchdünnen Schneedecke. Im seichten Schein der Grabkerze glitzerten einige gefrorene Tropfen auf den dunkelgrünen Blättern. Ich erhob mich und flüsterte mit einem sanften Lächeln weiter: "Mir geht's gut, macht euch keine Sorgen. Ich habe einen Job gefunden und fange wahrscheinlich nächsten Monat an, dort zu arbeiten.". Der kalte Winterwind lies mich spüren, dass einige Tränen meine Wangen heruntergerollt waren. Vorsichtig trocknete ich diese mit meinem Ärmel und steckte meine Hand wieder tief in die Tasche meines Mantels, nur damit einige Sekunden später weitere Tränen meine Wangen überströmten. Leise schluchzend kniete ich mich hin und zog meine Mütze weiter in mein Gesicht. "Ich weiß, dass ihr mich niemals allein lassen wolltet. Ich vermisse euch so sehr.", sagte ich, während ich meine Augen zusammenkniff.


Meine Finger umklammerten das kalte Leder des Lenkrads. Ich hatte die Frontscheibe vom Schnee befreit und sah nun zu, wie sich federleicht neue weiche Flocken auf dem Glas niederließen. Die Laterne neben meinem Auto lies sie golden funkeln. Zögerlich startete ich den Motor und verlies langsam den großen Parkplatz des Friedhofs. Ich fuhr durch den nebligen Wald. In der Dunkelheit erhoben sich die dichten Tannen bedrohlich neben mir. Die Spuren meiner Vorgänger zogen sich durch den Schnee und malten geschwungene Linien aus Asphalt auf dem weißen Untergrund. Die einzige Musik, die spielte, war der Wind, der immer wieder von einer anderen Seite über das Dach meines Autos tanzte. Mein Weg zog sich den steilen Berg hinauf, der an einem malerischen Abhang entlanglief. Ein weiß schimmernder Film hatte sich auf der Straße gebildet, der im ersten Moment nicht verriet, wie tückisch er war. Die Lichter der Scheinwerfer glänzten auf seiner Oberfläche und gaben all die kleinen Unebenheiten vor mir preis. Meine Augen hielten an diesem Anblick fest und schweiften von links nach rechts. Jeder verstrichene Meter auf meiner stillen Reise, lies mich ruhiger werden. Ich richtete meinen Blick geradeaus und schaute zwischen den herunterrieselnden Schneeflocken hindurch. Ich wollte sie am liebsten zählen, jedoch erkannte ich plötzlich nicht weit vor meinem Auto einen Schatten. Ein Reh stand auf der Straße, welches mit seinem weichen Fell der Kälte trotzte. Überrascht streckte das zierliche Tier seinen langen Hals in die Höhe und zuckte leicht zusammen, bevor es hypnotisiert stehenblieb. Eine Sekunde verstrich. Ich riss meine Augen auf und nahm meinen rechten Fuß vom Gas. Die zweite Sekunde verstrich. Ich trat mit meinem Fuß stark auf die Bremse. Der schimmernde Film auf der Straße wollte mich nicht länger auf sich tragen und mein Auto kam ins Rutschen. Die dritte Sekunde verstrich. Ich kam dem Abhang neben mir immer näher. Das Reh stand noch immer regungslos im Schneegestöber, während meine äußeren Reifen bereits keinen Bodenkontakt mehr hatten. Ich spürte, wie sich die Welt schief legte und alles um mich herum begann, sich zu drehen. Mein Auto überschlug sich mehrere male. Mein Körper verkrampfte sich bis in den letzten Muskel und ich kniff meine Augen zusammen. Ein dumpfer Knall hallte durch meinen Kopf, dann folgte Stille. Ich spürte, wie sich ein warmer Film über meiner Stirn ausbreitete, bevor ich das Bewusstsein verlor.


Eine wohlige Wärme umgab mich. Mein Körper schien kein Gewicht mehr zu haben und zu schweben. Wo war ich? War ich tot? Zaghaft öffnete ich meine Augen und nahm verschwommen die künstlich grelle Umgebung wahr. Ein Stromstoß zog sich durch meine Schläfe und vor meinem inneren Auge erschien ein kurzes Bild. Jemand lehnte sich über mich und öffnete den Sicherheitsgurt meines Sitzes. In meinen Ohren lag ein gleichmäßiges Rauschen. Ich versuchte, meine Finger zu bewegen, doch sie schienen nicht ansprechbar zu sein. Ich wollte einen tiefen Atemzug nehmen, da bemerkte ich einen großen Fremdkörper in meinem Mund. Ich ertastete ihn mit meiner Zunge. Ein schwerer Schlauch schien von meiner Mundhöhle in mein Inneres zu führen. War ich in einem Krankenhaus? Dumpf konnte ich eine tiefe Stimme wahrnehmen, die nicht allzu weit von mir entfernt sein konnte. Ich versuchte meinen verschwommenen Blick zu schärfen, doch meine Sinne waren vernebelt. Ein weiteres Bild schoss durch meinen Kopf. Jemand hatte mich unter meinen Armen gepackt und aus meinem Auto gezerrt. Neben mir stiegen einige Luftblasen auf, die sich an der Oberfläche auflösten. Ich blinzelte mehrere male und versuchte mit ganzer Kraft, meinen Kopf zu drehen. Ein regelmäßiges Piepen drang gedämpft zu mir durch. War das mein Herzschlag? Ich konnte unscharf meinen rechten Arm erkennen. Etwas schien darin zu stecken. Langsam drehte ich meinen Kopf in die andere Richtung und konnte erahnen, dass auch in meinem linken Arm etwas war. Das Rauschen umgab mich noch immer und die Stimme von außen schien vollkommen zu verblassen. Verloren zog mein Blick hin und her, fokussierte hin und wieder einige Staubkörner, bis ich endlich etwas erkennen konnte. Ich hatte keinen Boden unter mir. Ich schien aufrecht in der Luft zu stehen, nein, ich schwebte. Das Piepen wurde schneller und lauter und Angst zog sich durch meinen Körper. Endlich zuckte der erste meiner Finger. Meine Sicht schärfte sich leicht und ich konnte direkt vor mir schwach eine Silhouette ausmachen, die sich langsam bewegte. Sie gab etwas von sich, was ich nicht verstehen konnte. Ein leises Klopfen auf Glas drang zu mir durch, ich sah, wie die mystische Silhouette ihre Hand ausstreckte und sich auf das Glas legte. Mein Herz raste. in meinen Armbeugen breitete sich Wärme aus und ich spürte, wie sich mein Bewusstsein immer mehr von mir entfernte. Meine Augen wurden schwer. Wieder stiegen Luftblasen neben mir auf. Ich hörte zwar noch, wie die Stimmen um mich herum lauter wurden, ich konnte aber nichts dagegen tun, dass ich wieder einschlief.___________________________________________________________________________

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