Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

"Gute Nacht"

Nachdem Minho erfahren hatte, wie viele Stufen es bis zu meiner Wohnung waren, bestand er darauf, alles an Gepäck auf einmal zu schleppen, um kein zweites mal laufen zu müssen. Er hatte sich beide Reisetaschen um die Schultern gehängt und hielt zusätzlich in jeder Hand eine Transportbox. Ich hatte in der einen Hand den Koffer und in der anderen die letzte Transportbox. Ich zog die Haustür auf und hielt sie für ihn offen, sodass er sich mit dem ganzen Gepäck durchquetschen konnte. Ich folgte ihm und musste lachen, denn bei jedem Schritt, den er machte, stieß er abwechselnd mit den Taschen an der Wand und am Treppengeländer an. Anfangs noch motiviert wankte er die Treppen nach oben, bis ich ihm sagte, dass er stehenbleiben konnte. Erschöpft lehnte er den Kopf gegen die Wand und fluchte leise flüsternd vor sich hin. Ich lies den Koffer an der Treppe stehen und drückte mich an ihm vorbei, um die Wohnungstür aufzuschließen. Mit einem schüchternen "Willkommen im Chaos" bat ich ihn herein. Im Flur stellte ich Doris Kiste erst einmal auf den Boden, um Minho etwas abzunehmen. Wir ließen vorerst alles stehen und Minho sah sich in Ruhe um. Ehrlich sagte er: "Ist echt ziemlich klein.". Vom Flur aus kam man in die Küche, von der aus man in alle restlichen Räume konnte. Geradeaus ging es weiter ins Wohnzimmer und rechts führten zwei Türen in Schlaf- und Badezimmer. Meine Wohnung war klein, aber für mich allein hatte sie definitiv ausgereicht. Wer konnte schon damit rechnen, dass mein Lebensretter hier einziehen würde. Um ehrlich zu sein, bin ich nach dem Tod meiner Eltern fest davon ausgegangen, dass ich mein restliches Leben allein verbringen würde. Freunde hatte ich keine und ich war auch nicht der Typ, der auf Partys oder sowas ging, um nach einem Partner Ausschau zu halten. Wenn ich Hunde nicht so sehr lieben würde, hätte ich mir wohl irgendwann ein Rudel Katzen geholt, mit denen ich abends auf dem Sofa einen riesigen Eimer Eis geteilt hätte, während ich mir irgendeinen dämlichen Liebesfilm anschaute.


Ich hatte eine Kommode für Minho ausgeräumt, damit er seine Klamotten unterbringen konnte und nutzte die Gelegenheit, um gleich mal wieder auszusortieren, was ich nicht mehr trug. Minho hatte in der Zwischenzeit eine provisorische Katzentoilette gebastelt, denn die hatten wir völlig vergessen. Die drei Vierbeiner hatten sich vorsichtig in ihrem neuen Reich umgeschaut und lagen nun alle verteilt in der Wohnung. Soonie hatte es sich gleich auf meinem Kopfkissen bequem gemacht und ich stellte mich schon mal darauf ein, heute Nacht lauter Haare im Gesicht zu haben. "Sollten wir eigentlich irgendwem davon erzählen, was passiert ist?", fragte ich Minho und er grübelte lange darüber: "Naja würdest du jemandem glauben, der dir erzählt, dass er entführt wurde und aus ihm ein Hirsch gemacht wurde? Ich befürchte, dass die uns eher in eine Psychiatrie stecken..". Leider hatte er damit wohl recht. Als er das Wort 'Hirsch' erwähnte, wanderten meine Hände ganz automatisch an meinen Kopf und suchten die Stellen, aus denen damals mein Geweih wuchs. Meine Fingerspitzen ertasteten vorsichtig die noch immer knöchernen Stellen und ich rieb nervös etwas auf ihnen herum. "Wächst das eigentlich nach?", fragte ich und Minho erklärte mir, dass er sich nicht sicher war. Rein theoretisch würde es wohl nachwachsen, aber da ich ja nur für kurze Zeit den ganzen Versuchen unterzogen wurde, konnte er sich auch vorstellen, dass mein Körper nicht alle Eigenschaften fest übernommen hatte. Ich hoffte darauf, dass ich weitestgehend normal bleiben würde, denn wenn ich an die Schmerzen zurückdachte, die ich damals fühlte, als er mir das Geweih abriss, zog sich alles in mir zusammen. Diesen Schmerz wollte ich ungern ein zweites mal spüren.


Ich hatte uns Essen bestellt und stand unter der Dusche. Das warme Wasser umarmte mich und ich fühlte mich eindeutig wohler. Die letzten Tage hatten mich an meine Grenzen gebracht und ich war froh, endlich wieder in Sicherheit zu sein. Es gab noch immer Dinge, die mir Bauchschmerzen bereiteten, aber die meisten davon würden sich bestimmt mit der Zeit von selbst erledigen. Minho hatte erzählt, dass er sich nach einer neuen Stelle umsehen wollte und schlug vor, ob wir nicht gemeinsam in eine größere Wohnung ziehen wollten. Aber würden wir wirklich für immer zusammen wohnen? Wir waren ja kein Paar. Was, wenn er einen Partner finden würde? Moment. Wieso ging ich eigentlich davon aus, dass es ein Partner sein würde und keine Partnerin? Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Aber immer wieder dachte ich über ihn nach. Und immer wenn ich daran dachte, dass er jemand anderes umarmte, stach es in meinem Herzen. Was waren das für komische Gefühle? Ich sollte mich doch darüber freuen, wenn er mit jemandem glücklich werden würde. Ehe ich mich zu sehr in die erfundenen Szenarien hineinsteigern konnte, drehte ich das Wasser aus und griff nach meinem Handtuch. Ich trocknete meinen Oberkörper ab und wickelte dann das Handtuch um meine Hüfte. Ich wischte den beschlagenen Spiegel mit dem kleinen Handtuch ab, was neben meinem Waschbecken hing und erschrak etwas. Ich hatte mich bisher noch nicht in einem Spiegel betrachtet, weshalb mir entgangen war, wie ich aussah. Mein Haar war gestreift. Aber nicht so, wie wenn man sich beim Friseur Strähnchen färben lies. Die Streifen verliefen waagerecht. "Minho, was ist mit meinen Haaren?", rief ich ihm rüber und kurze Zeit später spähte er durch die Badezimmertür. "Was meinst du?", fragte er und ich deutete mit meinem Zeigefinger auf die unterschiedlichen Farben. "Ach das. Das muss durch die Veränderung deiner DNA kommen. Wahrscheinlich produziert dein Körper unterschiedlich viel Melanin. Hirsche haben doch Sommer- und Winterfell und das hat eben unterschiedliche Farben.", erklärte er und ich war neidisch auf seine Gelassenheit. Andererseits beruhigte es mich, dass er darin kein Problem sah.


Mit vollem Bauch lies ich mich auf dem Sofa nach hinten fallen. Minho war die ganze Zeit über damit beschäftigt, den Katzen zu erklären, dass sie nichts von unserem Essen abhaben konnten. Natürlich konnte er am Ende nicht widerstehen, den dreien doch ein kleines Stück Hähnchenfleisch zu geben. Zufrieden hatten sie es sich um uns herum bequem gemacht und ich streichelte sanft Doongies Fell. "Duschen: Erledigt. Essen: Erledigt. Dann können wir ja jetzt schlafen gehen!", zählte Minho auf und ich drehte mich zu ihm. "Ich kann ruhig auf dem Sofa schlafen, dann kannst du dich in meinem Bett ausbreiten.", sagte ich, da ich mir noch immer unsicher war, ob er sich tatsächlich das Bett mit mir teilen wollte. "Ich hab' doch gesagt, dass wir zusammen im Bett schlafen. Oder ist dir das unangenehm?" - "Nein, ist es nicht, ich dachte, es ist dir vielleicht unangenehm.", erklärten wir uns gegenseitig. Es war zwar erst 20:42 Uhr, aber unsere Flucht war mehr als nur anstrengend und wir freuten uns beide auf den langersehnten erholsamen Schlaf. Wir machten uns nach einander im Bad für die Nacht fertig. Während Minho seine Zähne putzte, schüttelte ich noch einmal das Bettzeug auf und setzte die Kuscheltiere auf meinem Bett ordentlich auf die Kommode. Normalerweise schlief ich nur in Boxershorts, ich zog mir aber lieber eine gemütliche Hose und ein weites Shirt über. Mein Bett stand an der Wand, da ich so noch Platz für eine weitere Kommode schaffen konnte. Ich steckte mehrere kleine Kissen zwischen mich und die Wand, an die ich mich drückte und machte es mir schon mal gemütlich. Das Deckenlicht hatte ich bereits ausgeschaltet und stattdessen die kleine Wandlampe neben meinem Bett eingeschaltet, die den Raum nun mit schwachem Licht ausleuchtete. Ich hörte, wie Minho nebenan den Katzen eine gute Nacht wünschte, bevor er reinkam und die Tür schloss. Er krabbelte unter die Bettdecke und rückte das Kissen zurecht, nachdem er das Licht ausgeschaltet hatte. Ein wohliges Stöhnen verlies seinen Mund und auch ich atmete einmal tief durch. Ich hatte gerade meine Augen geschlossen, da stellte er mir eine Frage, auf die ich meine Augen wieder aufriss: "Können wir kuscheln?". Mein Gesicht wurde schlagartig heiß und ich brachte kein Wort heraus. Stattdessen rückte ich nur etwas näher an ihn und legte meine Hand um seine Taille. Minho legte seinen Arm über meinen und streichelte sanft meinen Rücken. "Daran könnte ich mich echt gewöhnen.", sagte er fröhlich. Ich auch, aber ich traute mich nicht, es zuzugeben. Seine Hand hinterließ eine angenehme Wärme auf meinem Körper und ich kuschelte mich fest in mein Kissen. "Schlaf gut, Minho.", sagte ich ihm, was er erwiderte. ___________________________________________________________________________

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro