Die Fremde
Legolas
Mit viel Mühe stämmen Aragorn und ich die Türen zu Isengard auf. Gandalf, die Hobbits, Gimli und die Rohirrim folgen uns hinein. Zum Glück brennen die Fackeln noch. Gimli läuft die Treppen hinauf, die anderen folgen ihm. Plötzlich höre ich von unten einen Schrei und anstatt den anderen zu folgen, sprinte ich die Stufen hinunter. In einem Raum hängt eine junge Frau an Ketten von der Denke. "Wo ist er? Rede, Elbenweib!", zischt ein gewaltiger Uruk- Hai und rammt ihr einen Dolch durch die Hand. Ohne zu zögern, schieße ich ihm einen Pfeil durch den Kopf. Aragorn und Gimli stehen in der Tür, genauso schockiert wie ich. In einer Kiste finden wir einen Schlüssel, mit dem wir die Ketten öffnen. Die Elbin sackt zu Boden, ich fange sie auf und wickele sie in meinen Umhang. Dann kehren wir, ich mit der Elbin auf dem Arm, zu den Anderen zurück. "Wer ist sie?", fragt Eomer. "Wissen wir nicht. Saruman scheint sie gefangen gehalten zu haben." Langsam bette ich die Elbin auf den Boden und schlage den Umhang zurück. "Dieses Monster!" Ich habe es noch nie erlebt, dass Gandalf die Fassung verliert. "Wir müssen sie noch Edoras bringen", entscheidet Theoden, "Die Heiler werden sich um sie kümmern. Wir verlassen Isengard und reiten nach Isengard. Es gefällt mir nicht, Arod so antreiben zu müssen, aber das bleiche Gesicht der Elbin beseitigt alle meine Zweifel. Die Heiler der Rohirrim sind talentiert, trotzdem würde ich eher auf Elbenheiler hoffen. Immerhin ist sie eine Elbin. Als wir in Edoras eintreffen, holen Heiler sie ab und bringen sie in die Häuser der Heilung. Stunden vergehen, die wir mit Diskussionen, ob wir Gondor nun helfen oder nicht, verbringen. Theoden ist echt ein Sturkopf! Ich beteilige mich nicht. Auch wenn ich die Elbin nicht kenne, so wirkt sie doch wie eine Sindar. Ihre Züge ähneln Tauriel so sehr, dass es fast weh tut. (Hab ich vergessen zu erwähnen, in meiner Version ist Tauriel am Erebor gestorben.) Hama betritt den Saal: "Majestät, die Elbin ist wach." Ich springe auf und laufe gemeinsam mit Aragorn zu den Heilern. Sie liegt in einem der Betten in einem hellen Raum. Mit ihren über das Kissen gekämmten schwarzen Haaren und dem sanften Lächeln wirkt sie gelassen, wären da nicht die zahllosen Verbände um ihre Arme und die Prellungen und Platzwunden in ihrem Gesicht. Ihre Augen sind faszinierend, grün mit goldenen Sprenkeln. Aragorn kniet sich neben sie: "Wie heißt du?" "Ahicanámira." Ihre Stimme ist schwach, aber melodisch, wie die einer Sindar. Ich knie mich ebenfalls neben sie: "Wo kommst du her, du klingst wie eine Sindar." "Ich bin aus einem Dorf in der Nähe des Düsterwaldes, zumindest bis die Uruk- Hai uns überfallen haben." "Ich habe noch eine Frage", beginnt Aragorn, "wer oder was ist "er"?" Ahicanámira schaudert, dann beginnt sie, ihre stimme ist kaum mehr als ein Flüstern: "Es geht um den vierten Elbenring, Cemna, der Ring der Erde. Als Einziger der Elbenringe ist als Waffe gemacht worden. Saruman wollte ihn haben, deshalb hat er mein Dorf angegriffen." Aragorn und ich wechseln einen Blick. Wenn dieser Ring eine Waffe ist, kann er vielleicht gegen Sauron eingesetzt werden. "Es gab vier Ringe? Was genau sind seine Kräfte? Wo ist dieser Ring? Hat Saruman ihn bekommen?" Aragorns Blick verrät mir, dass er das gleich denkt wie ich. Ahicanámira antwortet nicht, ihre Augen sind geschlossen, offenbar ist sie immer noch sehr geschwächt. Aragorn streicht ihr über die Haare, dann verlassen wir den Raum.
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