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6 ^^

Irgendwie bin ich überfordert. Mein Kopf ist Leer. Nur sie ist da. Erst ist es Lilli's Gesicht, dann das von Mai und ich hab das Gefühl verrückt zu werden. Kopflos steige ich in die SBahn. Es fühlt sich falsch an. Lilli hat es gehasst mit der Bahn zu fahren, aber ich kenne den Weg zur Wohnung nicht zu Fuß.

Überall um mich sind Menschen. Eine Frau mit zwei Kindern sitzt mir gegenüber und ich habe das Gefühl zu ersticken. Die Oma da drüben starrt mich doch an, oder? Ich will hier raus. Sie alle vertreiben das Bild von Lilli, nur hilft es mir nicht. Vielmehr fühlt es sich an, als würde ich sie verraten, als würde sie sich von mir abwenden.

Endlich komme ich hier raus. Immer noch sind so viele Menschen um mich, drängen sich vor ihr Gesichg. Erst als die Haustür hinter mir ins Schloss fällt bin ich allein. Der Lärm um mich verstummt. Ich höre nichts mehr. Erschöpft lasse ich mich auf den Boden sinken. Irgendwie fühle ich mich fremd. Obwohl Mai doch so ein guter Mensch ist und die Wohnung so hübsch eingerichtet ist. Es fühlt sich an wie ihre Wohnung, nicht unsere.

Es ist, als wäre ich ein Eindringling, kurz davor ihr schönes heiles Leben mit meinen Problemen zu zerstören. Denn wenn ich mich nicht irre wird sie sich viel zu sehr mit meinen Problemen beschäftigen. Ich bin einfach nur ein Fehler in jedem Leben dass ich kreuze. Wenn ich nicht gewesen wäre, dann hätte Lilli bestimmt jemand anderen als besten Freund gefunden, jemanden, dem es aufgefallen wäre das es ihr Scheiße geht. Vielleicht wäre es ihr dann nie so schlecht gegeben.

Heiße Tränen kleben an meinen Wangen und ich fühle mich schrecklich. Irgendwann schaffe ich es in mein Zimmer. Laute Musik dröhnt aus den Boxen und die Tränen werden begleitet von Schluchzen. Und ich fühle mich nur noch beschissener. Als die Playlist zum dritten Mal von vorn anfängt sitze nur noch da und starre ins Nichts, unfähig mich zu bewegen. Vielleicht verschwinde ich einfach wenn ich mich lange genug nicht bewege.

Wieder fängt ihr Lied an. Unser Lied. Jeder Ton wie ein Schlag ins Gesicht. Ich schaffe es nicht zu weinen. Hasse mich dafür. Obwohl die Tränen sich vorhin genauso schrecklich angefühlt haben. Regungslos sitze ich, mir fehlt die Luft zum atmen. Und so sitze ich einfach nur da und blute. Ertrinke im verdammten Regen.

Die Fremde überdeckt die Leere. Mein Blick streift die Uhr. Schon seit drei Stunden bin ich hier. Drei Stunden in denen ich einfach nur hier rumsaß. Jeden Moment müsste Mai aus der Uni kommen. Noch eine halbe Stunde vergeht bevor ich mich mühsam aufraffe und die Musik leiser drehe. Kurz gehe ich ins Bad, schmeiße mir Wasser ins Gesicht um die Spuren zu verwischen und mache mich daran die zwei kleinen Kisten auf meinem Schreibtisch auszuräumen.

Jede Bewegung fühlt so unendlich falsch an. Es ist wieder so wie damals in der Klapse. Ich konzentriere mich auf meine Atmung, mache mit kurzen Bewegungen weiter. Und dann klopft Mai an die Tür, steckt ihren Kopf durch die Tür. Sie sieht so sehr aus wie Lilli.

"Hey, alles gut? Du siehst aus als hättest du nen Geist gesehn", schnell schüttelte ich meinen Kopf. "Ne, alles gut. Ich hab nur aufgeräumt und nicht damit gerechnet, dich so plötzlich in meinem Zimmer stehen zu haben.", mit tiefen Atemzügen versuch ich mich wieder zu beruhigen, sehe sie an und bin mir nicht sicher, ob es wirklich Mai oder vielleicht doch Lilli, die da vor mir steht. Ihre Gesichter verschwimmen vor meinem inneren Auge.

"Dir geht's garantiert nicht gut.", stellt sie fest, ohne dass eine Wertung in ihrer Stimme mitschwingt. "Komm,", fängt sie etwas sanfter wieder an. "ich mach dir nen Tee und du überlegst dir dann ob du mir was erzählen willst, oder einfach nicht allein sein." So ganz sicher bin ich mir nicht, ob allein sein nicht vielleicht doch besser wäre, aber dann zieht mich einfach mit.

"Ich weiß ja nicht...", meine Stimme klingt so aäschwach und  seltsam fremd, dass ich meinem Einspruch selber keine Aufmerksamkeit schenken würde. Sie tut's genauso wenig. "Komm mit. Du musst dir einen aussuchen, ich hab ein paar verschiedene Sorten.", ich gebe auf. Im Flur lässt sie meine Hand wieder los und gibt mir so ein wenig Luft. Es hilft mir runterzukommen, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen.

Auch wenn meine Brust immer noch eng ist muss ich ein wenig lächeln, als wir vor ihrem Teeregal stehen. 'Ein paar verschiedene Sorten' ist echt die Untertreibung des Jahrhunderts. Ihr Regal ist riesig, und schließlich endet es damit, dass ich irgendeinen Tee nehme, den Mai mir vorgeschlagen hat.

Mit der dampfenden Tasse vor der Nase sitze ich da und starre Löcher in die Luft. Lilli hat nie Tee getrunken. Wenn dann Kaffee. Ihre Mutter hat bei jeder nicht vorhandenen Gelegenheit Tee getrunken. Das hat sie in ihrer Meinung nur noch mehr festgefahren. Eigentlich waren die beiden dauernd am streiten. Es war nicht unüblich, dass Geschirr dabei zu bruch ging. So oft saß ich daneben und zuckte immer zusammen wenn es klirrte. Das waren die Tage an denen Lilli mich küsste. Die Tagen an denen wir im Stroh fickten und ich spürte wie sie dieses unangenehme picken überall genoss, an denen ihr die Gewissheit half, dass ich sie nicht liebte.

Plötzlich sitzt Mai mit einem dampfenden Teller gegenüber von mir und reißt mich zurück in die Gegenwart. "Und du willst wirklich nichts?", fragt sie, worauf ich nur den Kopf schüttele. Mein Magen ist zwar leer, aber ich bin mir sicher, dass ich alles sofort wieder auskotzen würde. Zweifelnd sieht sie mich an, ehe sie auf ihr Handy guckt. "Wann hast du eigentlich das letzte Mal auf dein Handy geguckt?", fragt sie mich zwischen zwei Bissen.

Wieder Zucke ich nur mit den Schultern. "Mach mal.", nuschelt sie und ich ziehe umständlich mein Handy aus den Tiefen meiner Hosentasche.

17 neue Nachrichten und zwei verpasste Anrufe. Alle von Ray. Erst fragt er mich was los ist. Mit jeder Nachricht wird er ein wenig hysterischer, dokumentiert quasi, wie Gerard mehr oder weniger die Nerven verliert. Begleitet von einem tiefen Seufzen tippe ich eine Antwort. Das es mir nicht so gut geht und ich zu Hause bin. Dass ich mich erstmal ein bisschen hinlegen würde.

Dann schalte ich mein Handy wieder aus und lege es zurück auf den Tisch. Müde reibe ich mir meine Augen versuche einen klaren Gedanken zu fassen bevor ich anfange zu reden. "Sorry das ich komisch bin, ich... mir geht's grade einfach nicht so gut. Ich... glaube ich leg mich mal ein bisschen hin.", sie sieht mich an. So mitleidig, irgendwie. Ich will hier weg. Ertrage ihren Blick nicht. Doch wieder bin gelähmt, gefangen in der Stille.

"Ja mach das. Wenn was ist ich bin in meinem Zimmer und lerne. Wir schreiben bald ne Klausur und ich Blick gar nicht durch.", viel zu hektisch stehe ich auf. Erst in meinem Zimmer fällt mir auf, dass ich meinen Tee nicht aus getrunken habe, aber das ist auch irgendwie egal.

Ein altes Mixtape findet den Weg in meine Anlage und ich liege wieder in meinem Bett. Mit müden Augen starre ich ins Nichts. Immer noch sehe ich sie vor mir. Wie wunderschön sie war. Wie verbraucht. So sehr ich es mir auch wünsche, ich kann nicht einschlafen. Immer zu spielen sich die Szenen vor meinem inneren Auge ab..

Komme ich jemals wieder davon frei? Werde ich irgendwann nicht an sie denken können, wenn ich Mai oder sonst wen, der ihr geringfügig ähnlich sieht, ansehe?

Vielleicht bin ich auch einfach nur ein Frack ohne Schatz.

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