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16: Guilt

Ich hatte Sam geküsst und es hatte mir gefallen. Ich wollte es wieder tun und wenn ich an ihn dachte, dann kam mir nicht sofort Laura in den Sinn, die ich somit als Freundin hintergangen hatte und auch nicht, dass Sam ein Gefallener war, der meine beste Freundin meucheln sollte.

Dass das absolut falsch war, wusste ich. Es gab keine rationale Erklärung dafür. Es war einfach so und dass ich mir vornahm, etwas daran zu ändern, ließ ein Gefühl des Unwohlseins in mir aufwallen. Ich wollte ihn auf diese Weise mögen. Irgendwie.

Am Montagmorgen fühlte ich mich fast so schlecht wie damals, irgendwann in der Mittelstufe, als ich eine echt schlimme Grippe gehabt hatte. Ich hasste es, krank zu sein - wahrscheinlich, weil es der himmlischen, engelsgleichen oder welches im normalen Leben anderweitig verwendete Adjektiv noch auf die Hälfte meiner Gene zutreffen mochte, die ich von meinem Vater hatte, Teil von mir nicht mit dieser menschlichen Schwäche klar kam. 

Doch obwohl die Schuld, die an mir nagte, ein ganz anderes Gefühl war als Fieber, ließ sie mich ähnlich benebelt und geistig abwesend zurück. Unpassende Weise war aber Laura, diejenige, die ich mit Ausnahme meiner Mutter als erstes zu Gesicht bekam und die die metaphorische, wenn auch nicht weniger anklagende Stimme in meinem Kopf umso lauter schrien ließ. 

Wie jeden Morgen fuhr sie mit dem Auto vor und musste nicht einmal den Motor abschalten, während sie auf mich wartete, denn wie immer kam ich nur wenige Sekunden, nachdem sie angekommen war, aus dem Haus. Manchmal hörte ich sie nicht einmal kommen und trotzdem hatten wir uns so gut eingependelt, dass wir zur selben Zeit aufbruchsbereit waren.

Wo unser normaler Tag allerdings meistens mit einer Unterhaltung begann, glänzte ich heute nicht durch Gesprächigkeit, als ich mich neben Laura auf den Beifahrersitz sinken ließ. Anstatt jedoch mit Fragen gelöchert zu werden - denn sie wusste, dass mit mir in den letzten paar Wochen etwas nicht gestimmt hatte - hielt sie mir wortlos ihren Thermobecher hin.

"Danke", sagte ich und trank ein paar Schlucke, um das Schuldgefühl, das durch die Rührung dadurch, dass Laura sofort bemerkt hatte, dass heute etwas besonders nicht stimmte, noch mehr verstärkt worden war, zu ertränken.

Zudem war es mein Glück oder vielleicht auch Pech, dass wir auch die restliche Fahrt zur Schule in Stillschweigen verbrachten und ich fragte mich unwillkürlich, ob Laura nicht längst wusste, was zwischen Sam und mir geschehen war und nun nur noch darauf wartete, mich wortwörtlich zu zermalmen. Doch auch als wir ausstiegen und uns zu unseren Freunden gesellten, ließ sie keine Bombe platzen, sodass ich mich ein bisschen entspannte. Bis Sam auftauchte.

Zuerst bekam ich gar nicht richtig mit, dass er in unseren Kreis eintrat, da ich so gut wie nichts um mich herum wahrnahm. Es war, als befände ich mich in einer Blase aus meinen Gedanken oder wahlweise unter Wasser. Bloß war ich keine Meerjungfrau und lockte keine Kerle mit voller Absicht an, die ich dann sofort wieder verschwinden ließ, womit sich jedes Problem gegessen hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Meine einzige Option war es, Sams Blicken auszuweichen (obwohl ich ihm zu Gute halten musste, dass er nicht mich direkt ansah, sondern mit den anderen interagierte, als hätte sich nichts zwischen uns abgespielt) und betreten auf meine Schuhe zu starren, die ich im Übrigen mal wieder in die Waschmaschine stecken sollte.

Das Klingeln einige Minuten später war wie ein Befreiungsschlag und Seite an Seite mit Laura machte ich mich auf den Weg zum Französischunterricht.

"Wow, du bist heute echt neben der Spur", raunte meine beste Freundin mir zu, als wir uns durch die Massen an zu ihren Räumen pilgernden Schülern schoben. "Ist alles in Ordnung?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß gerade ehrlich gesagt nicht, was ich denken soll."

"Über was denn?" 

Laura hatte eine besorgte Miene aufgesetzt, was es noch schwerer für mich machte, sie anzulügen. Ich wollte das nicht. Wirklich nicht! Und trotzdem erschien mir die Wahrheit als die schlechtere Wahl. Zumindest die allumfassende Wahrheit, denn gerade im richtigen Moment kam mir eine Ausflucht in den Sinn.

"Mein Vater ist einfach ein riesiges Arschloch..."

Laura biss sich auf die Unterlippe. "Oh nein... Was hat er denn getan?"

Nun, jetzt wusste ich nicht mehr weiter, aber vielleicht würde sie verstehen, wenn ich bei solchen prekären familiären Dingen nicht die volle Auskunft gab. "Er hat hinter meinem Rücken etwas gemacht und ich glaub nicht, dass ich ihm das jemals verzeihen kann. Ich meine, er ist nie für mich da und trotzdem glaubt er, wann immer er will, in mein Leben eingreifen zu dürfen, Entscheidungen für mich fällen zu können und so weiter und so fort."

"Kamst du nicht immer ganz gut mit ihm aus? Als er letztes Jahr hier war, warst du so froh wie seit Langem nicht mehr."

Sie hatte recht. Als sie meinen Vater im letzten Jahr getroffen hatte, waren wir das perfekte Vater-Tochter-Gespann gewesen. Ich hatte für einen Moment vergessen, dass ich genauso gut die geheime Tochter des Präsidenten hätte sein können.

Und letztes Jahr... Da musste er es herausgefunden haben. Das musste der Zeitpunkt gewesen sein, an dem er erkannt hatte, was Laura war. Und es hatte erstaunlich lange gedauert, bis er gehandelt hatte. Wahrscheinlich hatte er mir mein Abschlussjahr nur halb vermiesen wollen oder so ähnlich.

Ich schüttelte den Kopf. "Es ist wirklich nur so, wenn er hier ist. Ansonsten macht er nichts, worauf ich stolz sein kann und auch wenn es fast achtzehn Jahre gedauert hat, habe ich jetzt begriffen, dass ich nicht darauf warten kann, dass er sich bessert. Dadurch wird nämlich alles nur noch schlimmer."

Laura nickte verständnisvoll. In diesem Moment hatten wir den Französischraum erreicht und mussten das sehr private Gespräch für beendet erklären.

Als ich meine Tasche auf mein Pult und meine Jacke über den Stuhl warf, sah ich aus dem Augenwinkel Sam neben mir stehen. Stimmt, er war ja auch in diesem Kurs. Und wahrscheinlich war er die ganze Zeit über hinter uns gegangen. Daran hatte ich nicht gedacht.

Auch, wenn Laura mit den Informationen über meinen Vater nichts anfangen konnte, hatten sie Sam vielleicht mehr verraten, als er wissen durfte. Womöglich kam er noch auf die Idee, mich über meinen Vater auszufragen und dann war ich tatsächlich in der Bedrouille.

Wie schaffte ich es nur, dass sich mein Leben anfühlte wie eine drittklassige Teenieschnulze, in der ich die ewig lamentierende Protagonistin war, obwohl es in meinem Fall tatsächlich um Leben und Tod ging?

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