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Sternenomi

Oben angekommen wurschtelte ich mich erstmal aus der Gondelstation. Da ging's nämlich ganz schön ab, Skifahrer und Snowboarderinnen drängelten herum und beeilten sich schon, um auf die Piste zu kommen. Die Gondel war ja auch wirklich ein Wahnsinn, man musste zwar einmal umsteigen, aber dann war am höchsten Punkt des Skigebiets. Dementsprechend spielte sich das Geschehen eben hier ab. 

Ich bemühte mich, möglichst schnell aus dem Gedränge rauszukommen, wo ich zu Fuß eindeutig im Vorteil war gegenüber den anderen. Draußen stapfte ich erstmal um das Gebäude herum. Die Sicht war perfekt, Nebel gab's wirklich nur im Tal. Der klare blaue Himmel spannte sich wie ein Tuch über mir, keine einzige Wolke war zu sehen. Die ganzen Berge piksten ihn etwas, lagen zahlreich vor mir in Ketten und Reihen. Manche waren größer, manche kleiner, aber alle waren über und über von Schnee bedeckt. Es war ein beeindruckender Ausblick. So viel Gestein, solche Formen. Das war ich nun wirklich nicht gewohnt von Wien. Da sah Kitzbühel, das eigentlich nicht so klein war, direkt mickrig aus im Vergleich. 

Schon schoss ich die ersten Fotos, das war eindeutig Material für T. Diese fast einschüchternde Wirkung der Felsen, das war wirklich insane. Hätte ihm sicher gefallen hier. Aber nein, nicht daran denken. Meine Mission bestand einzig und allein darin, gute Fotos für ihn zu machen, was anderes brauchte mich jetzt nicht zu interessieren. 

Obwohl die Szenerie hier schon schön genug war, wollte ich noch ein bisschen abseits die Gegend erkunden, um vielleicht noch den ein oder anderen Geheimplatz zu entdecken. Natürlich sollte man nicht einfach so im Gebirge herumlaufen, aber hier gab es ein paar Wege, die halbwegs bewandert schiene, wenn man nach den Schuhabdrücken ging. Also vertraute ich darauf und stürzte mich ins alpine Gelände. War ja doch was anderes, wenn man von den ganzen Touris weg war. 

Der Schnee knirschte ordentlich bei jedem meiner Schritte. Hier lagen locker 60 Zentimeter Schnee, da war es gut, dass dieser Pfad schon ein bisschen ausgetreten war. Um mich herum standen vereinzelt Nadelbäume, die schwer mit Schnee und Eiszapfen beladen waren. Manchmal fiel auch was runter, wenn sich grad ein Vogel auf den Ast setzte oder so. Und links von mir ging der Abhang runter, steil bergab Richtung Tal und mit Bergpanorama. Ausrutschen sollte ich hier nicht, war zwar nicht super eng, aber riskieren sollte ich auch nichts. Man hörte ja oft genug von Verunglückten im Schnee, das musste mir nicht auch passieren. Musste ja Bilder für T machen. 

Was mir außerdem auffiel, war die plötzliche Stille. In der Gondel und bei der Bahn war so viel Lärm gewesen, Maschinen, Menschen und Ski hatten geschnattert, dass man nicht mal mehr die eigenen Gedanken hören konnte. Aber hier war es so still. Es war, als würde der Schnee die ganzen Geräusche in sich aufnehmen und binden. Und wenn man dann doch einmal was hörte, klang es so einsam und absurd, so komplett aus dem Kontext gerissen. Deswegen atmete ich extra leise, damit ich keine Tiere oder sonst wen störte. 

Ich wanderte sicher eine Stunde oder so auf den Hängen herum, da kam ich auf einmal zu einem kleinen Platz, wo zwei Campingstühle und ein Rucksack ganz einsam da standen. Fernrohr stand ebenfalls da, lol. Es waren auch einige Fußspuren hier zu sehen, bei dem einen Sessel war der Schnee ganz platt gedrückt. Musste wohl jemand hier sein. Aufmerksam sah ich mich um. Menschen entdeckte ich keinen, aber die Sicht war von hier besonders schön. Kein Wunder, dass jemand sich hier ein kleines Camp aufgeschlagen hatte. 

Und dann sah ich plötzlich doch eine Person hinter einer Tanne hervortreten. Kurz überlegte ich, ob ich schnell weitergehen oder doch etwas bleiben sollte. Doch bevor ich mich entscheiden konnte, winkte die Person mir schon aus der Ferne zu, was ich etwas schüchtern erwiderte. Die Person wirkte irgendwie alt, so wie sie sich bewegte zumindest. Bisschen langsam und sehr vorsichtig. Und ja, wie sie näher kam, bestätigte sich meine Annahme. Eine ältere Dame gut eingepackt in Wintersachen stapfte auf mich zu. Sie war schon sehr faltrig und hatte kurze schneeweiße Haare. Obwohl sie um einiges kleiner war als ich, war sie genauso breit, was wahrscheinlich den ganzen Schichten an Kleidung zu verdanken war. Eine richtige süße Omi irgendwie. 

"Grüß Gott", sprach sie mich schließlich an, als sie auch bei dem kleinen Platz angekommen war. 

"Servus", erwiderte ich mit leichtem Lächeln. 

"Schöner Tag heut, nicht wahr? Keine Wolke am Himmel", meinte sie und ließ sich genüsslich seufzend in einen der zwei Campingstühle fallen. 

"Ja, ur schön. Unten im Tal ist nur Nebel"

"Ui, die tun mir ja direkt leid da unten. Setzen Sie sich bitte, ich hätte auch einen Tee da, wenn Sie wollen"

"Ah, na, ich brauch keinen Tee, das passt schon, danke", lehnte ich etwas verlegen ab, während ich das Platzangebot aber sehr wohl annahm und mich hinhockte. War nämlich schon etwas k.o. vom ganzen Latschen. "Sind Sie alleine hier? Oder warum der zweite Sessel?"

"Den hab ich immer für zufällige Besucher wie Sie dabei", lachte sie herzhaft, was auch mich zum Lächeln brachte, "Man trifft nicht viele in diesem abgelegenen Winkel, aber ich hab schon den ein oder anderen Nachmittag mit wirklich reizenden Personen verbracht. Was treibt Sie hierher, wenn ich fragen darf?"

"Ich mach Fotos. Mein Freund, der ist Künstler und hat mich gefragt, ob ich welche für ihn machen kann"

"Oh, er sollte selber hierherkommen. So eine Landschaft wirkt doch nicht am Bildschirm"

"Er...kann leider nicht zurzeit. Aber na ja, was machen Sie hier?"

"Ich warte auf die Nacht. Von hier sieht man wunderschön die Sterne, da gibt's keine Lichtverschmutzung oder sonstiges, was im Weg sein könnte"

"Ah, deswegen das Teleskop? Ist ja ur cool, das glaub ich Ihnen, dass man hier perfekte Sicht hat. Vor allem heute, wo auch keine Wolken sind"

"Genau, deshalb bin ich auch heute raufgekommen. Interessieren Sie sich auch für Sterne?"

"Ja! Ich find Astrophysik überhaupt geil"

"Na dann können Sie ja mit mir heute in den Himmel schauen, wenn Sie möchten", bot die Dame freundlich an und ich nickte gleich euphorisch. 

"Ja, ur gerne!"

Wie cool! Ich konnte hier unter besten Bedingungen den Nachthimmel anschauen, das war ja crazy. Wie geil diese Frau auch war, richtig chillig. Oh  man, ich war ja ein kompletter Glückspilz. 

Den restlichen Nachmittag redeten wir intensiv miteinander, sie erzählte mir alle möglichen Sternstories und facts, während ich mein Astrophysikwissen mit ihrem abglich. Sie wusste sehr viel, und ich war bei den meisten Sachen am neuesten Stand, kannte aktuelle Erkenntnisse und happenings. War ein richtiger flow dieses Gespräch, nicht eine Sekunde wurde mir langweilig. 

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