Adrien
Eigentlich hätte er schon längst in der Schule sein sollen, doch wie so oft war ihm ein Termin in die Quere gekommen. Seine Klassenkameraden – allen voran Marinette – schienen enttäuscht zu sein, dass er erst später in die Schule kam. Nachdenklich schaute er während der Fahrt aus dem Fenster der Limousine, in der er saß. Klar, sein Leben war objektiv betrachtet super. Sein Vater war mehr als wohlhabend, er selbst war Model, hatte großartige Freunde – auch wenn manche davon manchmal etwas sehr anhänglich waren – und in der Schule lief auch alles wie es sollte. Doch häufig sehnte er sich einfach danach, ein normaler Jugendlicher zu sein, dem nicht plötzliche Shootings, Auftritte oder Empfänge seine Pläne versauten.
Ungeduldig trommelte der Junge mit seinen Fingern auf dem Vordersitz herum, als sie erneut an einer roten Ampel standen. Da kam er schon so spät zur Schule und dann sorgte das Ampelsystem der Stadt dafür, dass es noch später wurde.
Er ließ seinen Blick schweifen und blieb an einem Plakat hängen, auf dem Cat Noir und Ladybug zu sehen waren. Zu gern wüsste er, wer hinter Ladybug steckte; sie war so wunderschön, so mutig, freundlich und tapfer. Er liebte sie von ganzem Herzen, auch wenn sie ihm immer wieder die kalte Schulter zeigte. Aber eines Tages – da war er, Adrien Agreste, sich sicher – würde er endlich ihr Herz erobern.
Endlich war es so weit, der silberne Wagen hielt vor der Schule. Adrien wäre am liebsten losgestürmt, doch musste er auf seinen Bodyguard warten, der ihm die Tür öffnete und die Tasche hinhielt. Wie immer sagte dieser dabei kein Wort. Manchmal fragte sich der Junge, ob sein Aufpasser überhaupt reden konnte. Aber nichtsdestotrotz war dies ein Mensch, dem er absolut vertrauen konnte und der ihm schon das ein oder andere Mal aus der Patsche geholfen hatte. Ob der große Mann wusste, dass er Cat Noir war?
Gerade noch rechtzeitig schaffte Adrien es ins Klassenzimmer. Nach der Pause hatten sie Physik und die Lehrerin mochte es absolut nicht, wenn jemand zu spät in ihren Unterricht kam. Erleichtert setzte sich der blonde Junge neben seinen besten Freund Nino.
„Habe ich was verpasst?"
„Nur das Übliche. Chloe war fies zu anderen, Marinette hat Chloe angemeckert, Chloe hat sich als das Opfer inszeniert."
Genervt verdrehte Adrien die Augen. Er mochte Chloe, sie war ein supernettes Mädchen. Doch sah das kaum jemand, da sie nach außen hin immer so arrogant und herablassend war.
Als sie dann noch mürrischer als sonst das Klassenzimmer betrat war Adrien doppelt so froh, doch noch vor seiner Lehrerin im Klassenzimmer angekommen zu sein.
Sofort verstummten alle Gespräche. Fast alle Gespräche. Nur direkt hinter ihm war noch eine Stimme zu hören. „Oh oh", dachte er sich, „Madame Mendeleiev sieht gar nicht begeistert aus. Das gibt Ärger."
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