Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

[01]

Jisung PoV

"Jisung, bist du fertig? Du musst bis zum Abendessen fertig sein und du weißt, wie wichtig das ist! Und zieh dir dieses Mal was vernünftiges an!", kam es von meiner Mutter aus dem Flur vor meiner Badezimmertür.

"Bin gleich soweit!", rief ich zurück. Wir hatten heute mal wieder irgendein wichtiges Abendessen mit irgendwelchen Geschäftspartnern meiner Eltern, bei dem ich ja unbedingt dabei sein musste, und deshalb versuchte ich gerade mit Hilfe einer Anleitung auf YouTube mir eine Krawatte zu binden, doch es sah einfach nicht so aus, wie es sollte, weshalb ich sie fünf Mal ohne Erfolg neu band.

"Han Jisung! Komm jetzt da raus!"

"Komme ja schon!", rief ich zurück, versuchte noch ein sechstes Mal meine Krawatte zu binden, ehe ich das Bad verließ und in das gestresste Gesicht meiner Mutter sah.

"Du kannst das ja immer noch nicht anständig...", seufzte sie und richtete meine Krawatte und meinen Kragen. "Obersten Knopf zu, Jisung. Das sieht sonst schlampig aus."

Ich machte den Knopf zu und rollte mit meinen Augen, was sie glücklicherweise nicht sah. Als ob es jemanden umbringen würde, wenn ihn offen ließ... Ich ging ins Esszimmer, das von uns eigentlich nur für solche Anlässe genutzt wurde. Ansonsten aßen wir meistens vereinzelt in der Küche, aber die war meinen Eltern für solche Anlässe nicht angemessen genug. Das war ich ihnen eigentlich auch nicht. Ich passte nicht in ihre Standards und schien genau deshalb diesen Palast aus Glas zum Einstürzen zu bringen.

Das Abendessen war unspektakulär. Eigentlich saß ich nur da und hörte meinen Eltern zu, wie sie mit einem anderen Paar redeten. Es war eigentlich nur sinnloser Smalltalk, der aus so viel gefälschtem Interesse bestand, dass ich gar nicht erst zuhören wollte.

"Wie sieht es eigentlich bei dir mit einer Beziehung aus, Jisung? Bei so einem hübschen, jungen Mann wie dir müssen die Mädchen doch Schlange stehen.", fragte die Frau, die mir gegenüber saß. Unangenehme Frage...

"Ich habe keine Freundin. Aber vielen Dank für Ihr Kompliment. Ich bin sicher, ich finde noch jemanden, der zu mir passt und mit dem ich glücklich bin.", antwortete ich und verkniff mir damit ein 'Mir wäre eine Schlange mit Typen lieber'. Ich müsste echt aufpassen, was ich sagte, bevor ich mich noch versehentlich mit einem dummen Witz als schwul outete.

"Jisung sieht Mädchen nichtmal an.", lachte meine Mutter. "Da wäre ich sehr überrascht, wenn er mit 'Ja' geantwortet hätte."

"Dann hast du mehr Interesse an Männern?", fragte die Frau nun neugierig, woraufhin ich ich mich kurz an dem eigentlich viel zu überteuerten Essen verschluckte. Diese Frau hat das mit zwei Fragen schneller rausbekommen, als meine Eltern in den letzten 17 Jahren. Die wussten das immer noch nicht.

"Er ist einfach ein Nachzügler.", nahm mein Vater mir die Qual, nach einer Antwort zu suchen, ab. "Bei manchen dauert es eben doch länger, bis sich ihr Interesse an Beziehungen weckt. Deshalb muss er ja nicht zwingend schwul sein."

Richtig. Wahrscheinlich träumte ich deshalb auch von Küssen mit Typen und nicht von Mädchen, wenn ich denn von Küssen träumte. Und wahrscheinlich habe ich mich deshalb von einem Typen küssen lassen. Weil ich einfach ein Nachzügler war. Heterosexualität würde schon noch kommen.

"Es war ja nur eine Überlegung. Und viele Jugendliche gehen mit dem Thema ja inzwischen recht offen um, deshalb dachte ich, ich frage einfach mal nach. Ich wollte dem Jungen damit keineswegs jemandem zu nahe treten."

"Das sind Sie nicht, keine Sorge. Für mich ist das ein Thema wie jedes andere auch."

Das Thema wechselte nach einer Weile zu einem anderen und ich hörte wieder auf zuzuhören, da es mich nicht mehr wirklich interessierte, was sie zu sagen hatten.

"Jisung, du kannst wieder gehen, wenn du magst. Du hast mit Sicherheit auch noch anderes zu tun.", meinte mein Vater, woraufhin ich mich freundlich verabschiedete und ging.

Das war es jetzt glücklicherweise auch mit gefälschter Freundlichkeit, teurem Essen und langweiligen Unterhaltungen, denn nun konnte ich aus dem Haus raus. Ich legte noch meine Krawatte ab, öffnete die beiden oberen Knöpfe meines Hemdes und ging dann mit einem neuen Paar Schuhen aus dem Haus über unser eigentlich viel zu großes Grundstück. Ich verschwand in der leichten Dunkelheit des kleinen Waldstücks, das ziemlich abseits des Hauses lag und ging tiefer hinein. Hier konnte ich wenigstens alleine sein. Ohne Erwartungen an mich, die ich erfüllen musste und ohne diesen ekelhaft Zwang zur Perfektion. Ich musste noch ein Stück weiter in den Wald, ehe ich auf einer kleinen Lichtung ankam, auf der ich eine kleine Überdachung gebaut hatte, um einen Gartenstuhl darunter stellen zu können. Falls es überraschend regnete, konnte ich so wenigstens großteils trocken bleiben. Ich machte es mir auf meinem Stuhl bequem und genoss den Wind auf meiner Haut, bis ich etwas hörte, das klang wie das Flattern einer Plane und jemand, der leise fluchte.

"Fuck, warum hängt das hier fest?!"

Ich stand auf und ging in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.

"So eine Scheiße!"

Die Stimme wurde lauter und ich erkannte einen braunhaarigen Jungen, der wie vermutet eine Plane hinter sich her zog. In der anderen Hand hatte er eine Art kleinen Koffer, bei dem ich nicht wusste, was er beinhaltete.

"Dir ist klar, dass es nicht einfacher wird, nur weil du fluchst?", fragte ich, woraufhin sein Blick in meine Richtung schoss.

"Was machst du hier?", stellte er eine Gegenfrage.

"Die Frage ist eher, was du hier machst. Ich lebe hier."

"Du lebst... hier? Auf einer Lichtung im Wald?"

"Was? Nein. Der Wald gehört zu unserem Haus. Ich hab auch die Überdachung hier gebaut."

"Und ich wollte sie verbessern. Das Ding ist null windgeschützt und sobald bei Regen der Wind von der Seite kommt, bist du klitschnass. Außerdem ist das Dach undicht. Das wollte ich noch ausbessern."

"Du solltest hier eigentlich nichts ausbessern. Du dürftest nichtmal hier sein. Immerhin ist das Privatgelände."

"Wie wäre es mit einem Deal?"

"Ein Deal? Was sollte das für einer sein?"

"Ich helfe dir, hier was vernünftiges aufzubauen. Etwas das nicht beim nächsten Windhauch auseinander fällt. Und dafür darf ich hier Zeit verbringen. Mit dir zusammen oder alleine. Je nachdem ob du mich magst oder nicht. Was sagst du dazu?"

"Na schön. Einverstanden."

"Klasse. Dann auf eine neue Freundschaft."

Er hielt mir seine Hand hin und ich schlug ein.

"Lee Minho."

"Was?"

"Mein Name ist Lee Minho."

"Ich bin Han Jisung."

_________________________________

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro