Kapitel 7.1
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»Erlangt ein Bewohner der Stadt
Circle eine Anstellung in einer
anderen Zone, steht ihm von
Rechtswegen ein angemessener
Wohnraum in ebendieser Zone zu.
Die Familie erhält ebenfalls das
Recht, mit dem rechtlichen In-
haber umzuziehen. Bei Verlust
der Stelle oder dem Fall, dass der
Inhaber stirbt, verlieren die
Hinterbliebenen jedoch das
Recht auf den Wohnraum und
haben diesen innerhalb der
hiermit genannten Frist von 5
Tagen zu räumen. Aus dem
Wohnraum darf nichts
entwendet werden, bei
Verstoß kommt es zur
Zahlung eines Bußgeldes.«
– aus dem Gesetz von Circle
zur Garantie des Friedens
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Ich schlief überraschend lange, obwohl mein ganzer Körper vor Aufregung kribbelte und mich schließlich doch weckte. Ich öffnete die Augen und starrte an die Schrägwand aus Holz. Wenn alles gut ging, dann wäre das mein letzter Morgen auf dem Dachboden. Wie auf Knopfdruck breitete sich ein flaues Gefühl in meinem Magen aus. So nervös wie jetzt war ich schon lange nicht mehr. Ich atmete tief durch, kämpfte die Aufregung ein bisschen zurück und richtete mich auf.
Cori schnarchte leise neben mir. Er hatte darauf bestanden, mich mit zur Station zu bringen, doch bis wir losmussten, dauerte es noch. Deshalb stieg ich vorsichtig aus dem Bett und ging im Schlafanzug die Treppe ins Esszimmer hinunter.
Maddox lag über den Boden verbreitet neben dem Esstisch und hatte die Augen ebenfalls noch zu – von meiner Mum auch keine Spur.
Also schlich ich zur Hintertür, die sich mit leisem Quietschen öffnete, putzte mir die Zähne, wusch mir gründlich das Gesicht und schrubbte mir mit einem alten, rauen Handtuch nochmal über den ganzen Körper, damit ich wenigstens ein etwas geordnetes Bild vor den Prüfern abgab. Das eisige Regenwasser, welches wir in einer Tonne sammelten, vertrieb Müdigkeit und Nervosität. Ich keuchte wegen der beißenden Kälte, die meine Haut überzog und trocknete mich schnell mit einem frischen Handtuch ab.
Nachdem ich meinen Schlafanzug wieder übergeworfen hatte, ging ich zurück ins Haus und zog mich auf dem Dachboden um. Ich hatte mir meine besten Sachen für den heutigen Tag aufgehoben, die nach den frischen Blumen rochen, die meine Mum beim Waschen der Wäsche immer in den Trog legte. Der Frühlingsduft beflügelte mich, weshalb ich zurück zum Esszimmer lief und leise den Tisch deckte. Ich schnitt das übrig gebliebene Brot von gestern in dicke Scheiben, stellte Butter, Salz und den letzten Rest des Honigs, den wir uns im letzten Monat hatten leisten können, auf den Tisch, während das Wasser auf dem Herd zu kochen anfing. Ich nahm mir eine saubere Kanne, legte ein Stück Stoff darüber, verteilte getrocknete Kräuter aus dem kleinen Beet meines Bruders darauf und goss schließlich das heiße Wasser drüber. Dann schnürte ich die Enden des Stoffes mit einem Faden zusammen und hängte das Bündel in die Kanne, damit der Tee noch ein wenig ziehen konnte. Die Arbeit war eine willkommene Ablenkung und bis ich fertig war, waren Maddox und meine Mutter ebenfalls wach.
Maddox machte einen sehr verwirrten Eindruck, als er sich aus den Decken kämpfte und wankend aufstand. Ich half ihm, er brummte mir ein »Danke« zu und fuhr sich mit den Händen durch seine grauen Haare, um sie ein wenig zu ordnen. Ich küsste meine Mum auf die Schläfe, wie ich es immer tat und bedeutete den beiden, sich schon mal an den Tisch zu setzen, ich würde nur schnell Cori wecken.
Meinem Bruder musste ich die Decke wegziehen, damit er endlich die Augen öffnete. Er quengelte etwas Unverständliches und versuchte, sich wieder zuzudecken, dennoch blieb ich hartnäckig.
»Du willst mich mit zur Station bringen, also musst du auch aufstehen«, sagte ich streng, schließlich gab er nach und rappelte sich ebenso verwirrt auf, wie Maddox es eben getan hatte. Er ließ sich von mir nach unten tragen und auf den Stuhl setzen.
Das Frühstück verlief größtenteils schweigsam. Es hing wohl jeder seinen eigenen Gedanken nach. Nur ab und zu warf jemand eine Frage in den Raum, die verschlafen beantwortet wurde.
Wir waren schneller fertig, als ich erwartet hatte. Meine Mum nahm mir das Abräumen und Aufwaschen ab, damit ich in Ruhe überprüfen konnte, ob ich alles zusammengepackt hatte. Also ging ich in mein Zimmer, öffnete meine Tasche und durchstöberte sie. Es war nicht viel, deshalb brauchte ich nicht besonders lange.
Ich zog die frisch genähte Jacke meines Vaters über, steckte sein Namensband in meine Hosentasche und Coris Fuchs in eine Innentasche der Jacke. Anschließend kramte ich doch noch einmal die Papiere aus meiner Tasche hervor, die ich zur Prüfung vorlegen musste.
Die Bewerbung, die Teilnahmebestätigung, meinen Ausweis, mein medizinisches Verzeichnis – es war leer. Nicht, weil ich in meinem ganzen Leben noch nie krank gewesen war, sondern einfach, weil wir uns keinen Arzt leisten konnten. Es ging bei der Überprüfung der körperlichen Eignung wohl auch eher um schlimmere Krankheiten, die mich bei dem Job als Wächterin beeinträchtigen könnten. Da ich diese nicht hatte, hätten die Prüfer in dieser Hinsicht wohl nicht viel zu beanstanden.
Da die Papiere vollständig waren, steckte ich sie zurück und sah mich dann im Zimmer um. Die leere Matratze von Cori und mein Bett, in dem er immer schlief. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er die ersten Nächte bestimmt bei meiner Mutter verbringen würde. Er schlief nicht gern allein und auch ich würde mich daran gewöhnen müssen, ihn nicht neben mir zu haben. Diese Tatsache stimmte mich traurig, deshalb dachte ich schnell an etwas anderes.
Mein Blick fiel auf die Kommode, die ich zusammen mit meiner Mutter gebaut hatte, kurz nachdem wir hier angekommen waren. Wir hatten keine Möbel mitnehmen dürfen, Geld für neue hatten wir nicht. Also mussten wir eben selbst bauen, was wir uns von unserem geringen Bestand an Marken nicht hatten leisten können. Ich fuhr mit den Fingern über das grobe Material. Keine Meisterarbeit, aber es erfüllte seinen Zweck. Die oberste Schublade war leergeräumt, bis auf ein paar wenige Kleidungsstücke, die mir in Zone Zwei nichts nutzen würden.
Mit einem Seufzer durchstreifte mein Blick ein letztes Mal den Raum, dann drehte ich mich um und schloss die Tür hinter mir.
Ich würde den Dachboden vermissen. Er war nicht perfekt, aber ich hatte sechs Jahre hier gelebt und auch wenn es ein sehr einfaches Leben war, so wurde es dennoch zu meinem Zuhause. Doch nun stand uns etwas Neues bevor, etwas Großartiges – da war ich mir sicher. Ein besseres Leben, in dem ich gutes Geld für meine Familie verdienen konnte. Ein Leben, in dem wir nicht mehr hungern mussten. Eine Chance für eine vielversprechende Zukunft. Ich freute mich darauf, auch wenn ich dafür sechs Jahre meines Lebens hinter mir lassen musste. Diesen Tausch ging ich gerne ein.
Der Weg zum Bahnhof dauerte zu Fuß zehn Minuten. Maddox ließ sich nicht davon abbringen, meine Tasche zu tragen, die lässig in seiner Hand baumelte und bei seiner breiten Statur recht klein wirkte. Ich hatte ihm gesagt, dass ich das ganz gut selbst konnte. Er hatte nur gelacht und geantwortet: »Das weiß ich.«
Cori hielt ich an meiner Hand, Maddox und meine Mum liefen vor uns. Sie unterhielten sich. Mein Bruder sprang auf und ab, sah sich in der Gegend um, als sähe er das alles zum ersten Mal, und ich hing meinen eigenen Gedanken nach.
Der Bahnhof, wie Maddox ihn gern nannte, war kein richtiger Bahnhof. Es handelte sich um betonierten Boden mehrere Meter über uns, auf dem ein Häuschen errichtet worden war, in dem ein schlecht gelaunter, hagerer, alter Mann saß und Tickets verkaufte. Es stand niemand an, also trat ich an das kleine Fenster.
»Hallo«, begrüßte ich ihn. Er grüßte nicht zurück, doch davon ließ ich mich nicht beirren. An seiner statt wäre ich vermutlich genauso schlecht drauf. »Ich möchte gern eine Fahrt in die zweite Zone kaufen.«
Der Mann richtete sich sofort auf und sah mich an, als hätte er noch nie einen schlechteren Witz gehört. »Sag mal, Mädchen, bist du neu hier? Du darfst die Zone nicht verlassen«, grummelte er und lachte freudlos auf.
Unbeeindruckt kramte ich meine Teilnahmebestätigung zur Eignungsprüfung hervor, die mich dazu berechtigte, die Zone zu verlassen, und schob sie über die Theke. Dann lächelte ich leicht und sah ihn unschuldig an.
Er nahm das Blatt zwischen seine dreckigen Finger, rückte seine schon ziemlich mitgenommen aussehende Brille zurecht und überflog schnell die Worte. Seine starre Miene ließ nicht erahnen, was er dachte, doch für einen Augenblick glaubte ich, seine Augenbrauen kurz anerkennend nach oben zucken zu sehen. Ha! Sollte er doch grummeln, mich würde er durchlassen müssen.
Als er das Blatt sinken ließ und mich über den Rand seiner Gläser anfunkelte, nahm ich ihm mit spitzen Fingern den Wisch aus der Hand und sagte mit übertriebener Höflichkeit: »Eine Fahrt bitte. Nach Zone Zwei, Quartal Vier.«
Seine buschigen, weißen Augenbrauen bewegten sich aufeinander zu, zwischen ihnen bildete sich eine tiefe Furche. Wahrscheinlich hatte er überhaupt keine Lust, mir das Ticket auszuhändigen. Wo er doch hier mit diesem öden Job festsaß und ich die Zonen durchqueren durfte mit der Chance, ein neues Leben zu beginnen. Doch er hatte keine andere Wahl und so streckte er die Hand aus, ich legte einunddreißig sorgfältig abgezählte Marken hinein und wartete, bis er den Betrag überprüft hatte.
Die Marken lagen bereits seit vier Jahren in der Schublade unserer Kommode verstaut. Ich hatte sie wie ein heiliges Artefakt gehütet.
Da der Mann nichts einzuwenden hatte, streckte er erneut die Finger aus. Dieses Mal hielt ich ihm mein Handgelenk hin, auf welches er ein kleines eisernes Gerät setzte. Kurz darauf flimmerte über meiner Haut eine leuchtende Zwei. Sie würde verschwinden, sobald der Zug die Station erreichte, an der ich aussteigen musste – vier Quartale, vier Stationen. So war es in allen Zonen. Auch wenn man in Zone Vier mit dem Supra fuhr. Allerdings war eine Fahrt viel zu teuer, um ihn regelmäßig zu nutzen, wenn man es nicht unbedingt musste. Und so ging ich immer zu Fuß – meistens verband ich notwendige Erledigungen sowieso mit meinem Training.
»Einen wunderschönen Tag wünsche ich Ihnen«, trällerte ich froh und konnte ein Grinsen nicht verbergen, als sich das Gesicht des Mannes verfinsterte.
Der Zug – oder der Supra, wie wir ihn in Circle nannten – stand schon abfahrbereit da. Er fuhr auf Supraleitungen, wodurch weniger Energie verbraucht wurde. Energie war sehr kostbar, deshalb war dies eine der ersten fortschrittlichen Technologien gewesen, die die Regierung den Bürgern präsentiert hatte. Immer wieder faszinierte mich die glatte, elegante, weiße Oberfläche und sein schnittiges Aussehen. Wie ein Pfeil, der in hoher Geschwindigkeit durch die Stadt brauste. Vier lange Abteile standen auf der Leitung, jede davon mit einer großen Zahl versehen.
Ich lief auf den Supra zu und blieb vor dem zweiten Waggon stehen. Normalerweise würde ich in das Abteil ganz hinten mit der großen Vier steigen, doch heute durfte ich in das zweite – ich musste sogar, denn sobald der Zug in die nächste Zone einfahren würde, koppelte sich das »unbefugte« Abteil ab und fuhr seine Runde in dem dafür vorgesehenen Ring, ehe es sich wieder an den Rest des Körpers anfügte.
Ich drehte mich zu meiner Familie um. Die drei standen in einer Reihe, Maddox hatte die Tasche vor mir auf den Boden gestellt und alle sahen sie mich mit einem seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht an.
Wissend, dass das Folgende nicht leicht werden würde, verzog ich meine Lippen zu einem schiefen Grinsen. Vielleicht ließen sich so die dunklen Abschiedswolken ein wenig vertreiben.
»Bitte nicht weinen ...«, flehte ich lachend, doch fühlte mich dabei so elend, dass ich fast selbst damit angefangen hätte.
Ich zog nacheinander meine Mum und Maddox in eine lange, intensive Umarmung.
Meiner Mum versprach ich, sobald ich konnte, ihr einen Brief zu schicken, damit sie wusste, wie es mir ging. Dann bedankte ich mich noch einmal dafür, dass sie mir Dads Jacke genäht hatte, und ich flüsterte ihr ins Ohr, dass ich sie liebhatte. Maddox erdrückte mich fast, als sich seine starken Arme um mich schlossen.
»Ich weiß, dass du's schaffen wirst. Du bist schnell – schneller als die anderen. Lass beim Nahkampf niemals deine Deckung sinken. Du bist klein und flink, nutz das aus. Was das Schießen angeht ...« Er lachte kurz. Vermutlich, weil er an unsere gemeinsame Jagd denken musste. »Vertrau deinen Instinkten; ziel nicht zu lange; immer schön die Schultern lockerlassen; atme ...« Er wollte mit seiner Aufzählung schon weiter machen, doch ich unterbrach ihn.
»Ich schaffe das schon, Mads. Trotzdem ... danke für alles«, sagte ich, drückte ihn noch einmal und ließ ihn dann los.
Als ich mich Cori zuwandte, stand der mit gesenktem Kopf vor mir und war den Tränen nahe. Schnell kniete ich mich vor ihn und umfasste seine kleinen Hände.
»Hey! Hey!«, sagte ich leise und zwang ihn, mir in die Augen zu sehen. Seine Unterlippe zitterte unkontrolliert und sofort wurden seine Wangen von den kleinen Sturzbächen ganz feucht. »Ich habe auch etwas für dich. Willst du es sehen?«
Cori nickte nur.
Also zog ich mehrere Seiten Papier aus meinen Unterlagen hervor und reichte sie ihm. Mit fragendem Blick drehte er die Blätter um und überflog die Worte, die ich in den Tagen, die ich im Bett verbringen musste, niedergeschrieben hatte.
»Gute-Nacht-Geschichten?«, piepste er leise, aber ich hörte, dass ihn das Geschenk ein wenig aufmunterte.
»Die gibst du Mum, dann liest sie dir daraus vor, ja?«
Wieder nickte er und schlang dann seine Arme um meinen Hals.
»Ich werde dich vermissen. Und ich hab dich lieb, Clove!«, nuschelte er.
»Ich hab dich auch lieb.« Ich konnte einen Seufzer nicht unterdrücken. Dann schob ich ihn von mir und sah ihm fest in die braunen Augen. »Denk an unseren Kodex, ja?«, sagte ich und kniff ihm in die Wange. Ich verschränkte die Arme vor der Brust zu einem X und ballte die Fäuste.
Er tat es mir nach und sagte dann mit gefestigter Stimme: »Die Stärke deines Herzens kann dir keiner nehmen. Sie überlebt sogar den Tod!«
Zufrieden lächelte ich. »Genau, mein kleiner Fuchs.«
Ich richtete mich wieder auf, wuschelte ihm ein letztes Mal durch die roten Strähnen und nahm meine Tasche. Ich merkte Cori an, dass er mir am liebsten um den Hals gefallen wäre oder sich an mein Bein geklammert hätte, nur um mich vom Gehen abzuhalten, doch er tat es nicht und das erfüllte mich mit unendlich viel Stolz. Er versuchte stark zu sein, weil er das ab jetzt sein müsste – solange, bis ich meine Ausbildung beendet hatte und ihn wiedersehen würde. Und ich hatte keine Zweifel, dass er es auch schaffen würde.
Ich wandte mich zum Supra um, schob den Ärmel meiner Jacke hoch, sodass mein Handgelenk frei lag und hielt es an den Türsensor. Dieser scannte die Zahl auf meiner Haut, das blaue Licht wechselte zu Grün, als eine Übereinstimmung erzielt wurde und die Tür des Abteils glitt lautlos auf. So wurde verhindert, dass man sich ohne Ticket in den Zug stahl oder sich in ein falsches Abteil verirrte. Und gleichzeitig sparte man sich das Personal – die effizienteste Lösung.
Ein letztes Mal sah ich zu meiner Familie: Meine Mum, den Tränen nahe, aber lächelnd; Maddox, die großen Hände in den Hosentaschen vergraben, mit einem verkniffenen Ausdruck auf dem Gesicht; Cori, schniefend und die Hände fest um die Blätter mit den Geschichten gekrallt.
Sie fehlten mir jetzt schon. Obwohl ich sie hier zurückließ, würde ich sie wiedersehen – in einem neuen Zuhause und als eine neue Clove, als Wächterin.
Kurz mogelte sich die Frage an die Oberfläche, was sie wohl gerade denken mochten, doch ich verdrängte diesen Anflug von Sensibilität, atmete tief durch und betrat dann den Supra.
Die Abteiltür schloss sich hinter mir – nun gab es kein Zurück mehr.
Ich suchte mir einen freien Platz, in der Reihe auf der Seite der Tür, doch hielt mich so gut es ging vom Fenster fern. Ich wollte nicht dabei zusehen, wie der Supra aus der Station fuhr und die Gesichter von Mum, Maddox und Cori hinter sich ließ. Es war einfacher wegzuschauen, ansonsten würde ich vielleicht doch noch weinen und das wollte ich nicht.
Einen letzten Blick aus dem Fenster konnte ich dennoch nicht verhindern. Ich sah, wie die drei versuchten, durch die abgedunkelten Scheiben zu spähen, um nach mir Ausschau zu halten. Der Supra setzte sich in Bewegung und ich wandte den Blick ab.
Ab jetzt hieß es, nach vorn blicken, nicht zurück. Wenn ich den Test bestehen wollte, musste ich mich konzentrieren und durfte nicht zu sehr an Gefühlen hängen. Bei dem Gedanken daran machte sich die Aufregung von heute Morgen wieder langsam in mir breit. Ich rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her.
Vierzig Minuten. Vierzig Minuten dauerte die Fahrt. Vierzig Minuten war ich davon entfernt, mein Leben für immer zu verändern.
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