Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 2.1

┎ ┅ ╍ ┒
»Der Besitz von Schusswaffen sowie
die Herstellung dieser Objekte ist
ausschließlich den Arbeitern der
Industrie in Zone Drei, dem Militär,
den Wächtern des Zonenschutzes
und registrierten Jägern in Zone
Vier gestattet. Letztere sind von
dem Recht der Herstellung
ausgenommen. Der Zonenschutz
hat die Lieferungen, die Übergaben
der Waffen sowie die Nutzung dieser
durch Jäger zu überwachen. Bei
Bezeugung von eigener Herstellung,
unerlaubtem Besitz und/oder
Weitergabe an Dritte, auf die die
oben genannten Ausnahmen nicht
zutreffen, drohen eine Haftstrafe
und Geldbuße, in schwerwiegenden
Fällen auch die Verbannung in
den äußersten Ring.«

– aus dem Gesetz von Circle
zur Garantie des Friedens
┖ ╍ ┅ ┚

»Du bist zu spät.«

Die rauchige Stimme von Maddox erklang vor mir und als ich durch die Dunkelheit spähte konnte ich das glühende Ende seiner Zigarette vor mir ausmachen. Anscheinend hatte er sich wieder in seinem Schaukelstuhl niedergelassen, denn der leuchtende Punkt bewegte sich stetig hin und her.

»Das kann nicht sein«, erwiderte ich völlig atemlos, drehte mich um und neigte mein linkes Handgelenk so, dass das spärliche Mondlicht auf meine Uhr fiel und ich die Zeit erkennen konnte. »Es ist zwei Minuten nach um Vier.«

»Richtig und ich hab' gestern gesagt, wir jagen um Null Vierhundert«, knurrte der alte Mann und erhob sich.

Verärgert warf ich die Hände in die Luft. Es waren doch nur zwei Minuten ...

»Das hab' ich gesehen.« Ich hörte ein leises Klicken und eine alte, schmuddelige Lampe erleuchtete die Veranda mit schwachem, flackerndem Licht. »Ein Wächter ist nie zu spät. Nicht zwei Minuten, nicht eine Sekunde. Wenn dein Commander sagt Null-Vierhundert, hast du fünf Minuten eher draußen zu stehen«, sagte er, als hätte er meine Gedanken gelesen.

»Tut mir leid, Mads«, sagte ich.

Der Alte stand nun direkt vor mir und sah mit seinen kleinen Augen auf mich herab. »Ein Soldat entschuldigt sich nicht. Er lernt aus seinen Fehlern.«

Weil Maddox schwieg, sich aber nicht vom Fleck rührte und mich weiterhin anstarrte, fiel mir nichts anderes ein, als mit einem halbherzigen »Jawohl, Sir!« zu antworten. Der alte Mann nickte knapp und humpelte dann in seinen Laden.

»Frisch aus Zone Drei geliefert«, brummte er zufrieden, als er wenige Augenblicke später wieder in der Tür erschien. Er hielt ein Jagdgewehr in die Höhe. Mit fürsorglichem Blick betrachtete er die Waffe und drückte sie mir dann in die Hand.

Schusswaffen jeglicher Art waren in allen Zonen verboten. Ausgeschlossen davon waren die Waffenhersteller in Zone Drei und das Militär in Zone Zwei. Jede Lieferung dieser tödlichen Maschinen wurde festgehalten, genau wie der Besitz davon.

Für den Zonenschutz und Jäger in der vierten Zone galt eine Sonderregelung. Es gab nicht viele Jäger, weshalb jegliche Aktivitäten, die etwas mit den Waffen zu tun hatten, überwacht werden konnten. Sie durften Gewehre oder mitunter auch Bögen zwar besitzen, jedoch nicht an einfache Bürger wie mich weitergeben. Das hieß, dass das, was Maddox hier gerade tat, nicht ganz legal war.

»Bekommst du deshalb keinen Ärger?«, fragte ich und nahm ihm das Gewehr ab.

Mads schüttelte den Kopf. »Ich hab' einen der Wächter vom Zonenschutz bestochen, der heute Überwachungsdienst hat. Der wird niemandem was erzählen.«

»Was hast du ihm geboten?«, hakte ich neugierig nach und auf seinem Gesicht bildete sich ein teuflisches Grinsen.

»Ich sag's mal so: Ich hab 'n paar Informationen über ihn. Wenn er die Klappe hält, erfahren's seine Vorgesetzten nicht.«

Ich schnaubte amüsiert und musste ebenfalls grinsen. »Also hast du ihn erpresst?«

»Eher höflich gebeten ...« Maddox zwinkerte mir zu, wurde aber schnell wieder ernst. »Komm jetzt, es ist schon spät.«

Er schulterte sein Gewehr und lief voraus. Ich folgte ihm.
Während wir auf dem Weg zum Wald waren – Mads' Laden befand sich glücklicherweise ganz in der Nähe – schwiegen wir. Es war ein seltsames Gefühl so früh draußen unterwegs zu sein. Der gedämpfte Lärm, der sonst tagsüber in der Vier das geschäftige Treiben der Arbeiter verriet, war verstummt und die Straßen lagen ruhig, fast schon gespenstisch still vor uns. Nur unsere Schritte ließen auf dem unebenen Boden ein Knirschen hören.

Der Wald war noch dunkler als der Rest der Zone. Ich zog die dünne Jacke meines Vaters enger um mich und richtete den Kragen auf. Obwohl es Sommer und am Tag unmenschlich heiß war, kühlte sich die Luft in der Nacht ordentlich ab. Im Wald, der sich aufgrund der dichten Baumkronen kaum erhitzte, war es deshalb nun ziemlich kalt.

Der Mond sandte sein bereits schwächer werdendes Licht in unterbrochenen Strahlen auf den Boden. Ab und an raschelten die Blätter und das ein oder andere Tier flitzte über den trockenen Boden.

Maddox dirigierte mich mit einem kurzen Zischen und Kopfrucken ins Dickicht hinein, weg von dem Weg, der durch den Wald führte.

Der Alte nahm das Gewehr in beide Hände, den Lauf gen Boden gerichtet und schlich nun jedes Schrittes bedacht durch das Unterholz. Ich tat es ihm nach und versuchte so wenig Geräusche wie möglich zu machen.

Als ich jedoch auf einen Ast trat, der ein lautes Knacken von sich gab, hielt Maddox ruckartig an und bedachte mich mit einem grimmigen Blick. Ich formte mit dem Mund ein lautloses »Entschuldigung« und er setzte seinen Weg fort. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis wir schließlich stehen blieben.

»In diesem Gebiet des Waldes lebt 'n Sprung Rehe. Spürst du das hier?« Ich konnte nur die Umrisse von Maddox erkennen, der nun meine Hand nahm und sie zu einem Baumstamm führte.

»Die Rinde ist teilweise verschwunden, oder?«, antwortete ich.

»Genau«, flüsterte er. »Der Sommer ist so heiß wie schon lange nicht mehr. Die natürliche Nahrung der Rehe geht ein. Sobald das Wild keine Gräser oder Kräuter mehr findet, fressen sie die Knospen oder die Rinde von Bäumen.«

Noch einmal tastete ich an dem Stamm entlang und fand auch weiter unten eine kahle Stelle.

»Wir legen uns hier ins Dickicht«, verkündete Maddox entschlossen. Umständlich kniete er sich hin und legte sich schließlich auf den Bauch. Sein Bein schien ihm immer mehr Probleme zu bereiten, doch ich wusste aus Erfahrung, dass er sich nicht gerne helfen ließ. Dazu war er zu stolz.

Ich ließ mich leise neben ihm nieder und stützte mich genau wie er auf die Ellenbogen, das Gewehr fest in beiden Händen.

»Und was machen wir jetzt?«, hakte ich nach, neugierig auf das, was nun folgen würde.

»Jetzt warten wir ...«, raunte Maddox mit zufriedener Stimme.

»Wir warten?«, erwiderte ich empört und viel zu laut, woraufhin er mir gleich bedeutete still zu sein. Ich konnte seinen vorwurfsvollen Blick förmlich spüren. »Und dafür holst du mich schon um Vier zu dir?«, fügte ich deutlich leiser an.

»Die Tiere beginnen mit der Nahrungssuche meistens etwa 'ne Stunde vor Tagesanbruch. Sie sollen sich ein wenig an unsere Anwesenheit hier gewöhnen. Das erleichtert uns die Jagd.« Er sprach so leise, dass ich ihn kaum verstand. »Es sei denn du willst 'nem Reh hinterherrennen. Aber das wird ziemlich schwierig, die hängen dich locker ab, da kannst du noch so schnell sein.«

Ich schwieg. Maddox hatte mit Sicherheit recht und ich kannte mich in der Jagd nicht gut genug aus, um mit ihm eine Diskussion darüber anfangen zu können.

»Du erinnerst mich wirklich sehr an deinen Vater, weißt du?«, sagte er plötzlich aus heiterem Himmel.

Ich sah ihn von der Seite an – oder vielmehr seinen schemenhaften Umriss.

»Was meinst du?« Meine Mum hatte es mir schon so oft das Gleiche erzählt und es stimmte mich immer wieder traurig.  Vielleicht war es so, weil nur die Anderen diese Ähnlichkeit wahrnehmen konnten und ich nicht.

»Er war genauso starrsinnig wie du. Hat immer mit unserem Vorgesetzten gestritten, wenn er mal wieder zu spät zum Beginn vom Einsatz kam.« Maddox schnaubte amüsiert.

»Ach das ...« Ich lächelte milde. »Ich bin einfach nicht gut darin, früh aufzustehen. Ich bin überrascht, dass ich heute überhaupt rechtzeitig aus dem Bett gekommen bin.«

»Als Wächterin wird es für dich dann nicht gerade einfacher.« Er schwieg kurz. Dann wechselte er so schnell das Thema, dass ich erst nicht genau wusste, worüber er sprach. »'Ne Schande, dass ich ihn einfach dort gelassen hab'.« Er klang verbittert.

Ich musste schlucken. Die Leiche meines Vaters blieb im äußeren Ring zurück. Maddox konnte sie nicht bergen, da die Rebellen in der Übermacht gewesen waren. Er hatte mir die Geschichte erzählt, als auch er in die vierte Zone verlegt worden war. So gut es eben ging, hatte er mir all meine Fragen beantwortet – auch für ihn war es nicht leicht gewesen, schließlich waren er und mein Dad Partner gewesen.

»Du hattest keine Wahl, sonst wärst du auch gestorben.« Niemals würde ich ihm die Schuld geben, doch auf dem alten Mann lastete diese Erinnerung noch immer.

»Ich hätt' sterben sollen. Dein Vater war ein guter Mann. Zu gut.« Ich hörte, wie er laut schniefte.

»Hör auf, sonst vertreibst du noch die Rehe«, versuchte ich ein wenig die Stimmung aufzulockern und stieß ihn mit meinem Ellenbogen in die Seite.

»Dein Vater und ich haben auch oft so dagelegen. Nächtelang im äußeren Ring, um Rebellen ausfindig zu machen. Die unterscheiden sich gar nicht so sehr vom Wild«, lachte er leise, dann wurde es wieder still zwischen uns. Das Einzige, was man hörte, waren unsere ruhigen Atemzüge.

Die Augen fielen mir langsam zu und während es um uns herum immer heller wurde, wurde ich zunehmend müde. Am liebsten hätte ich einfach meinen Kopf auf das trockene Gras und Geäst gelegt, doch als ich entschied, nur kurz die Augen zu schließen, stupste Maddox mich von der Seite an. Fragend drehte ich meinen Kopf zu ihm und folgte seinem dicken Zeigefinger, der in eine Richtung schräg vor uns deutete. Ein Rascheln ertönte und vorsichtig schob sich eine dunkle Schnauze und schließlich der Rest des Körpers aus dem Dickicht. Der schwache Wind, der in der letzten halben Stunde eingesetzt hatte, war auf unserer Seite, denn er blies in unsere Richtung, was es dem Reh schwerer machte uns zu wittern.

Seine braunen Augen suchten den Wald ab und als es nichts Gefährliches entdecken konnte, wagte es sich vor – ein weiteres trottete ihm hinterher.

Ich schielte zu Maddox, meinen Kopf wagte ich nicht zu bewegen. Er deutete lautlos erst auf mich, dann auf das etwas größere Reh. Dieses sollte also meine Beute werden.

Vorsichtig reckte ich den Daumen in die Höhe, um ihm zu bedeuten, dass ich verstand. Mit langsamen Bewegungen drückte ich mich auf meinen Ellenbogen ein Stück höher, nahm das Gewehr richtig auf und zielte.

Neben mir ertönte ein leises Zischen. Maddox reckte drei Finger in die Höhe. Er hatte mir immer wieder vereinzelt Anweisungen gegeben, wie wir das Wild jagen würden. Sobald wir schossen, war es mit unserer Tarnung vorbei. Wir hatten also nur Zeit für einen Versuch, wenn wir Glück hatten auch noch für einen weiteren. Aber laut Maddox war das sehr unwahrscheinlich.

Wir würden auf drei schießen, sobald ich mein Ziel erfasst hatte.

Der Kolben drückte beinahe schmerzhaft in meine Schulter, während ich konzentriert das Tier anvisierte. Es blieb glücklicherweise stehen und machte sich daran, an den Knospen eines Baumes herumzuknabbern. Mein Finger legte sich vorsichtig um den Abzug und ich nickte einmal, um Maddox zu verstehen zu geben, dass ich bereit war. Er ließ einen Finger nach dem anderen sinken und sobald ich merkte, wie er seine Hand schnell an den Schaft des Gewehrs legte, drückte ich ab.

Die Kugel schoss nur eine Sekunde später aus dem Lauf meines Gewehrs als die von Maddox. Doch das reichte, um das Reh zu verfehlen, denn es schreckte auf und machte sich augenblicklich in die entgegengesetzte Richtung davon.

»Los, hinterher!«, rief mir Maddox zu und ohne weitere Fragen zu stellen, sprang ich auf und rannte mit dem Gewehr in der Hand dem Tier nach.

Mein Training machte sich bezahlt, denn obwohl es Haken schlug und schnell war, blieb ich ihm knapp auf den Fersen. Ich kam zum Stehen, zielte noch einmal und drückte dann ab. Das Tier brach vor meinen Augen zusammen.

Voller Adrenalin ließ ich das Gewehr sinken, legte es neben mich auf den Boden und ging dann langsam auf meine Beute zu. Hinter mir hörte ich, wie Maddox keuchend zum Stehen kam.

»Wenn ich noch so rennen könnte wie du, dann würd' ich doppelt so viel Umsatz machen«, keuchte er, doch ich hörte gar nicht richtig hin.

Meine Aufmerksamkeit richtete sich nur auf den Körper, der reglos vor mir lag und die Gewissheit ein Lebewesen getötet zu haben, breitete sich in meinem Verstand aus. Es war ein seltsames Gefühl und ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte.

Ich ging in die Knie und legte meine Hände vorsichtig auf den Hals und den Bauch des Tieres.

»Es tut mir leid«, hauchte ich auf einmal ziemlich betroffen. Maddox humpelte neben mich und zog mich mit sanfter Gewalt hoch.

»Es schenkt uns einen weiteren Tag volle Bäuche. Es gibt Jäger und es gibt deren Beute. So ist das Leben.« Er hatte recht, das wusste ich, dennoch fühlte ich mich schuldig. Der alte Mann beugte sich zu dem Tier hinab und packte es an den Hinterbeinen. »Komm jetzt«, sagte er und lief zurück zu der Stelle, an der ich das Gewehr hatte fallen lassen.

Ich folgte ihm, nahm es wieder auf und wischte die trockenen Zweige ab, die sich darin verfangen hatten.

»Das war richtig gut für deine erste Jagd. Wenn du willst, kannst du mich öfter begleiten. Ich gebe dir einen Anteil des Gewinns«, schlug er vor und sah über die Schulter zurück. Doch plötzlich stockte er, blickte zur Seite und kniff die Augen zusammen.

Verwundert zog ich die Stirn in Falten. »Was ist?«

»Runter!«, schrie er und warf sich in meine Richtung, doch da ertönte schon ein lauter Knall und einen Wimpernschlag später traf mich ein gewaltiger Schmerz an meinem rechten Oberarm. Ich stürzte zu Boden. Schwarze Punkte bildeten sich augenblicklich vor meinen Augen, ich hörte Maddox' wütendes Gebrüll – anscheinend redete er auf jemanden ein.

Mit meinen Augen suchte ich die Ursache für diesen Schmerz ab, der meinen ganzen rechten Arm betäubte, und erkannte, dass der Ärmel meiner Jacke zerrissen war. Blut sickerte aus dem Loch hervor und färbte das trockene Gras unter mir in ein dunkles Rot.
Ich schaffte es, nach oben zu sehen und beobachtete, wie Maddox hektisch neben mir niederkniete, während ein anderer Mann, dessen Gesicht ich nicht genau erkennen konnte, mit aufgerissenen Augen bestürzt zu mir hinabsah.

»Hilf mir, du verdammter Mistkerl!«, schnauzte Maddox neben mir. Er schob seinen Kopf unter meinen gesunden Arm und schaffte es mit der Hilfe des Anderen, mich auf die Beine zu heben. »Wir bringen sie zu mir!«, befahl er.

Auf die beiden Männer gestützt stolperte ich durch den Wald. Meine Finger fingen an zu kribbeln und mir wurde schwindelig.

»Wie dumm muss man sein, um ein Mädchen für ein Reh zu halten, Johnson?«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro