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Kapitel 17.3

Im letzten Moment gelang es mir noch, mich auf den Boden zu werfen, bevor die Schüsse losgingen. Mir blieben kaum fünf Sekunden, bis der Angreifer bemerkte, dass ich mich aus dem Schussfeld retten konnte und weiter nach unten zielte. Schnell rollte ich mich zur Seite, sprang auf die Beine und drückte mich an die Wand neben der Tür, die mir jedoch auch nicht lange Schutz bieten würde, falls mein Gegner sich aus seinem sicheren Umfeld wagen und in den Gang treten würde.

Unerbittlich fanden die Schüsse ihren Weg in meine Richtung, bis sie plötzlich aufhörten und ich wenige Augenblicke später den Lauf einer Waffe direkt neben mir sah, der sich in meine Richtung neigte.

Aus einem Instinkt heraus, schlug ich mit aller Kraft meine eigene Waffe auf die des Gegners, die ihm zu meinem Glück aus der Hand fiel. Doch der Mann, wie ich jetzt sah, schaltete genauso schnell und zog den Lauf meiner Waffe nach oben, sodass die Schüsse, die ich abgeben hatte, geradewegs die Decke durchlöcherten und der Beton auf uns herabrieselte.

Kurz darauf brachte mich ein Schlag ins Gesicht ins Taumeln und ich fiel benommen auf den Boden, während der Mann sich auf mich stürzte und mir seine Hände auf die Kehle drückte. Ich musste jeden Funken Energie aufbringen, um meine Muskeln davon zu überzeugen, mir zu gehorchen.

Meine Finger kratzten an seinen Händen herum, doch ich schaffte es nicht, sie von meinem Hals zu lösen und so langsam sah ich bereits schwarze Flecken vor meinen Augen tanzen. In der Hoffnung irgendetwas finden zu können, um ihn von mir herunterzukriegen, taste ich panisch werdend um mich herum und blieb mit meinen Fingern an etwas hängen, das sich wie der Schaft eines Messers anfühlte. Es steckte in einer kleinen Scheide am Gürtel des Mannes und da dieser zu beschäftigt damit war, mich zu erdrosseln, merkte er nicht, wie ich es ihm entwendete.

Der beinahe schon animalisch klingende Schmerzensschrei, den der Mann ausstieß, drang bis in meine Knochen vor. Die Klinge des Messers hatte sein Bein gefunden. Während er von mir herunterrutschte, das Messer herauszog und die Hände auf die Wunde presste, hustete ich heftig und versuchte gleichzeitig so viel Sauerstoff wie möglich einzuatmen.

Als ich zu dem Mann blickte, sah ich das Leid in seinen Augen, dass ich ihm mit dem Messerstich verursacht hatte. Zugleich schien er es in meinem Blick auszumachen und wir trafen im Stillen eine Abmachung, dem anderen einen kurzen Augenblick der Erholung zu gewähren.

Doch viel Zeit ließ er mir nicht, denn als er aufstand und sich auf mich stürzen wollten, schaffte ich es im letzten Moment, mich ebenfalls auf die Füße zu hieven, konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Die Faust des Mannes traf mehrmals meinen Bauch, sodass ich gequält aufschrie. Nur mit einem beherzten Tritt in seine Leistengegend konnte ich mich aus seinem Griff befreien, woraufhin ich ihm einen weiteren Schlag ins Gesicht und schließlich gegen die Kehle erteilte, sodass er erneut röchelnd zu Boden fiel. Neben ihm lag das Messer

Er sah es im selben Augenblick wie ich, packte es mit einer Entschlossenheit und erhob sich mit einem geknurrten: »Jetzt reicht's!«

Der erste Hieb ging haarscharf an meiner Kehle vorbei, der zweite Stoß traf direkt neben meiner Hüfte in die Luft und hätte tödlich geendet, hätte der Mann sein Ziel nicht verfehlt. Bei seinem dritten Angriff jedoch war ich zu langsam, sodass sich ein schlagartig explodierender Schmerz in meinem Oberarm ausbreitete. Genau an der Stelle, an der die alte Schusswunde zwar bereits verheilt war, aber sich deutlich an den Schmerz erinnerte.

Wut machte sich in mir breit und als der Mann erneut angriff, reagierte mein Körper ganz automatisch. Der Hieb ging ins Leere, gab mir aber Zeit, seine Faust zu ergreifen und sie ihm so zu drehen, dass das Messer seinen Weg genau zwischen seine Rippen fand.

Entsetzen trat in seine Augen, als er genau wie ich zu realisieren schien, was ich da getan hatte. Erschrocken schlug ich die Hände vor den Mund.

Mit der zusätzlichen Verletzung fehlte ihm die Kraft, sein Bein weiterhin anzustrengen und sich aufrecht zu halten. Es knickte unter ihm ein, wie ein schmaler Ast unter schweren Stiefeln. Seine Hand tastete nach dem Messer, welches immer noch kurz unterhalb seiner Brust steckte. Seine Augen waren ausschließlich auf mich gerichtet. Neben dem Hass, der in ihnen loderte, erkannte ich nun noch ein weiteres Gefühl: Entschlossenheit.

»Bitte ... bitte, hilf mir!«, röchelte der Mann und winkte mich schwerfällig zu sich.

»E-es tut mir leid!«, presste ich hervor und sah mich unschlüssig um.

Mein Blick fiel auf die Waffe, ich lief zu ihr und nahm sie an mich. Ich umfasste sie so fest, dass meine Fingerknöchel bereits weiß unter meiner blassen Haut hervortraten. Ich wusste nicht, was der Mann bezweckte und die Waffe gab mir einen gewissen Grad an Sicherheit.

»Komm her ... bitte ...« Seine Stimme klang noch dünner als vorher. Sein Flehen brachte mich dazu, langsam auf ihn zuzugehen und mich mit einigem Sicherheitsabstand neben ihm niederzulassen.

Er grapschte orientierungslos mit seinen blutverschmierten Händen nach mir und bekam mich schließlich an meiner Jacke zu fassen. Ich wollte mich von seinem Griff lösen, doch obwohl das Leben bereits aus seinem Körper wich, fasste er stark zu. Er bedeutete mir, mich noch weiter zu ihm zu beugen, doch ich sah skeptisch auf das Messer, welches in seiner Brust steckte. Als er meinen Blick sah, verzog sich sein Mund zu einem hämischen Lächeln.

»Was, glaubst du etwa, ich würde dich damit gleich –« Ein Hustenanfall unterbrach seine halb gelachten Worte und es dauerte einen Moment, bis er sich wieder davon erholte. »Ich töte dich nicht. Jetzt komm näher!« Auf einmal klang er ungeduldig.

Zitternd überlegte ich, ob ich seiner Forderung nachkommen, oder lieber davonrennen und ihn allein lassen sollte. Letzteres wäre sicherlich sinnvoller gewesen, doch aus irgendeinem Grund erinnerte mich der Mann an das Reh, dass ich damals auf der Jagd getroffen hatte. So, wie er da auf dem Boden lag und wissen musste, dass er soeben seine letzten Atemzüge tat, konnte ich ihn nicht einfach so zurücklassen. Es war nie meine Absicht, ihn zu töten, doch ich hatte es tun müssen, weil ich sonst an seiner Stelle gewesen wäre. Und aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm, wenn er mir sagte, dass er mich nicht hintergehen würde.

Weil meine Vernunft mich dennoch Vorsicht walten ließ, richtete ich vorsorglich die Waffe auf ihn, damit er sah, dass er sich keine weiteren Fehler leisten konnte. Dann beugte ich mich so weit zu ihm, dass mein linkes Ohr direkt über seinem Mund schwebte. An das Messer würde er kaum rankommen, ohne dass ich es bemerkte, denn mein Körper versperrte seiner Hand den Weg.

Als ich nah genug war, holte er rasselnd Luft. »Die Tatsache, dass du mich anhörst, zeigt, dass du kein schlechter Mensch bist. Aber du gehörst zu den Wächtern und verdienst das zu hören, was ich dir nun in Anwesenheit all deiner lieben Freunde in deinem Ohr sagen werde. Ich hoffe, der gute Commander hört mich klar und deutlich.«

Überrascht zuckte mein Blick zu ihm. Bevor ich verstand, was er meinte, packte er mich mit beiden Händen und hielt mich mit solch einer unglaublichen Kraft fest, dass es schien, als hätte er sich gar nicht verletzt. Ich konnte versuchen mich aus seinem Griff winden, doch er ließ nicht locker.

Als er sprach, wusste ich, dass seine Worte nicht nur mir galten. »Ihr zerstört unser Leben, weil wir etwas wissen, dass die Regierung von Circle seit Jahren vertuscht. Eine Wahrheit, die uns zu Ausgestoßenen macht und unser Todesurteil ist, sobald ihr mit euren Waffen in unsere Zone eindringt.«

Seine Stimme klang erstaunlich fest und grimmig, doch an seinen zitternden Fingern spürte ich, dass es ihn unglaublich viel Kraft kostete. Als er weitersprach ließ sein Atem die feinen Härchen hinter meinem Ohr kitzeln.

»Sie müssen sehen, dass es falsch und barbarisch ist.« Er rang rasselnd nach Luft. »Die Regierung hat einen Fehler gemacht, den sie nicht so leicht beheben kann und nun testen sie die Waffe, die uns einst zerstört hat und nun auch ihr Leben bedroht, an unschuldigen Menschen. Die Kinder, die sie uns stehlen und in ihre Zone holen, sind Freigeborene und mit so viel Unschuld gefüllt wie die Kinder eurer Stadt. Ihr nehmt sie euch, weil ihr glaubt, sie sind weniger wert als ihr, die wie Ratten im Käfig sitzt und verzweifelt versucht einen Ausweg aus eurer Lage zu finden. Aber Ratten sind diejenigen, die Tod und Elend mit sich bringen.«

Mir war klar, dass alle aus meiner Einheit mithörten, da sich der Commander gerade dann dazwischenschaltete, als der Mann kurz innehalten musste, um rasselnd Luft zu holen.

»Töten Sie ihn, Whitefield! Er gehört zu den Rebellen, die sagen alles, um uns auf ihre Seite zu ziehen!«, fauchte er in meinem Ohr, doch ich drängte seine Stimme entschieden zur Seite. Ich wollte wissen, was der Mann zu sagen hatte, denn bisher hatten seine Worte für mich nicht wirklich Sinn ergeben.

Als hätte er meine stumme Frage gehört, sprach er weiter. »Du kennst die Gründe für den dritten Weltkrieg?« Ich zuckte zusammen, als er unvermittelt laut husten musste.

Ich nickte.

Ein weiterer Anfall riss an seinem Körper, bevor er weitersprechen konnte. Dieses Mal spuckte er Blut, das auf meiner Jacke dunkle Flecken hinterließ.

»Whitefield, wenn Sie ihn noch ein Wort sprechen lassen, werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass Sie dem Mann gleich in den Tod folgen werden!«, rief Dax und ich hörte in weiter Entfernung, wie sich Schritte näherten.

»Sie kommen«, sagte der Mann und deutete mit dem Daumen in die Richtung, aus der auch ich gekommen war.

»Aber was hat das mit den Experimenten an euren Kindern zu tun?«, fragte ich, weil ich hoffte, endlich einmal Antworten auf all meine Fragen zu erhalten. Über die Konsequenzen war ich mir nicht annähernd im Klaren.

»Sie stehen vor demselben Problem wie früher. Der Raum zum Leben wird immer kleiner, während die Zahl der Bürger wächst.«

Ich verstand immer noch nicht ganz, worauf er hinauswollte, doch er erklärte sich von selbst. »Ihr ursprünglicher Lebensraum ist schädlich und unbewohnbar. Sie brauchen Mittel, wie sie die Stadt erhalten können, nachdem die Dezimierung durchgeführt wurde.«

»Du meinst, sie –«

»Clove, tu mir den Gefallen und halt den Mund!« Niks Stimme echote in meinem Kopf, als er hinter mir zum Stehen kam.

Ich blickte auf und sah, wie er kopfschüttelnd auf mich zukam.

»Was tust du dir nur selbst an?«, fragte er fassungslos. Seine Maske hatte er abgenommen. Ich tat es ihm nach.

»Nik, du hast doch gehört, was er gesagt hat! Sie haben ihre eigenen Leute umgebracht!« Fast schon euphorisch schien mir die Tatsache, dass Nik nun endlich einen Grund hatte, mir zu glauben. Als ich zu dem Mann sah, um ihn zu fragen, was er mit der Dezimierung meinte, erkannte ich erst, dass er seinen letzten Atemzug bereits getan hatte. Seine Hände lagen leblos neben ihm und seine Augen waren geschlossen.

Stattdessen meldete sich jene Stimme zu Wort, die mir nun vollends verhasst war.

»Tja, ich habe gehofft, mich nur getäuscht zu haben«, ertönte die Stimme des Commanders in meinem Ohr und ich musste ihn nicht vor mir sehen, um zu wissen, dass seine Worte an mich gerichtet waren. Er hatte es also geahnt, dass ich den Rebellen zugetan war und ich von den Experimenten wusste.

Mich erfasste eine seltsame Gleichgültigkeit, was konnte ich jetzt schon noch ausrichten. »Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, Sir«, erwiderte ich mit einem grimmigen Lächeln. »Woher wussten Sie es?«

»Glauben Sie wirklich, dass Ihr Verschwinden im medizinischen Zentrum unbemerkt geblieben ist? Außerdem hat mir Mr Arden bereitwillig von Ihrem Gespräch berichtet und wie sie sich für die Rebellen eingesetzt haben.«

»Und warum haben Sie mich nicht gleich umgebracht?«

»Es ist einfacher, wenn eine Wächterin in der fünften Zone von Rebellen erschossen wird. Es wirft weniger Fragen auf, finden Sie nicht? Und was soll ich sagen, bei Ihrem Vater hat es auch hervorragend funktioniert ...«

Mir wurde schlagartig übel und ich hätte mich wohl auf der Stelle übergeben, wenn Dax nicht weitergesprochen hätte.

»Es gibt Regeln, Miss Whitefield. Regeln, die befolgt werden muss, damit die allgemeine Ordnung aufrechterhalten werden kann. Wenn jeder das macht, was er will, dann bricht das System innerhalb von Tagen wie ein heruntergekommenes Gebäude zusammen und was bleibt, sind Ruinen einer kraftlosen Gesellschaft. Hunt, Sie erhalten hiermit einen Tötungsbefehl!«

Beinahe gleichzeitig breitete sich Entsetzen auf Niks und meinem Gesicht aus.

»Haben Sie verstanden, Hunt?«

Ich sah, wie Nik hart schluckte und mit sich rang. Fast eine geschlagene Minute lang stand er da und starrte vor sich auf den Boden. Dann schien ihn eine Erkenntnis zu treffen, die mir verborgen blieb, ihn aber umso entschlossener wirken ließ. Er hob seine Waffe und richtete sie geradewegs auf mich. »Hab verstanden, Sir.« Seine Stimme klang erstickt und die Worte kamen ihm nur gepresst über die Lippen.

Sofort wich ich vor ihm zurück, doch weit kam ich nicht, denn die kalte Wand versperrte mir meinen Fluchtweg und so saß ich wie ein in die Enge getriebenes Tier da und starrte auf den Lauf des Gewehrs, welches mir jeden Moment mein Ende bereiten könnte.

»Du musst das nicht tun, Nik. Das weißt du!«, flüsterte ich und für einen Moment schien er die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, mich einfach davonkommen zu lassen, doch kaum eine Sekunde später festigte sich sein Griff um die Waffe und sein Finger legte sich um den Abzug.

»Hättest du auf mich gehört, dann müsste ich es nicht tun. Ich habe keine andere Wahl, Clove«, hauchte er und presste die Lippen aufeinander.

Tränen traten mir in die Augen und flossen mir in Strömen über die Wangen, denn als ich sah, wie seine Miene eine distanzierte Kälte annahm, wusste ich, dass nicht mehr Nik vor mir stand, sondern nur ein Wächter, der Befehle ausführte.

Ein Schluchzen löste sich aus meiner Kehle. »Wieso tust du das?«, fragte ich ungläubig und hob abwehrend die Hände, während er erbarmungslos weiterhin seine Waffe auf mich richtete. »Denk doch an meine Mutter, an Maddox – an Cori! Was sollen Sie ohne mich tun?«

Die Verzweiflung wurde immer stärker, als Nik mit starrer Miene den Laser einschaltete und eine Stelle an meiner Taille kennzeichnete.

»Ziel erfasst!«, sagte er, ohne auf meine Frage einzugehen.

»Nik!«, schrie ich aus Leibeskräften, weil ich mir anders nicht zu helfen wusste.

Den explosionsartigen Knall hörte ich kaum noch, als sich die Patrone aus dem Lauf löste und sich nur einen Wimpernschlag später erst durch den dünnen Stoff der Jacke und dann in meine Haut bohrte. Ich spürte einen Schmerz, den ich noch nie zuvor hatte aushalten müssen, während mir schwarz vor Augen wurde.

Auf der dunklen Leinwand tauchte ein rotes Gewirr an Haaren vor mir auf. Große, braune Augen lugten durch einige der Strähnen hindurch und glitzerten voll Freude und Unbedarftheit. Das breite Grinsen auf den schmalen Lippen ließ mich sein Lachen hören, welches mein Herz immer erwärmte und mich ebenfalls dazu zwang zu lachen.

Ich höre mich selbst etwas flüstern. Die Worte kämpften sich durch den dunklen Schleier, der immer dichter wurde und mich an den Rand meines Bewusstseins drängte: »Die Stärke deines Herzens kann dir keiner nehmen. Sie überlebt sogar den Tod!« Ich sagte die Worte immer wieder, bis das Nichts mich übermannte.

»Ziel eliminiert.«

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