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Kapitel 13.2

Nach einer halben Stunde verabschiedete sich Nik, weil er zum Schießtraining musste. Gezwungenermaßen blieb ich in meinem Bett zurück und verbrachte die nächsten Stunden damit, vor mich auf den weißen Stoff der Decke zu starren und über die neue Erkenntnis nachzugrübeln, doch ich kam zu keinem plausiblen Ergebnis. Weil mir langweilig wurde, untersuchte ich jeden Gegenstand in meiner Umgebung von meinem Bett aus, bis ich alles genau inspiziert und wieder nichts zu tun hatte.

Eine Ärztin kam vorbei und brachte mir einen Becher mit Wasser, den ich in schnellen Zügen leerte, weil der Durst wohl vorerst mein ständiger, nervender Begleiter sein würde. Danach scannte sie mich mit einem Gerät, das ihr den Zustand meiner Genesung entgegenwarf und stellte irgendetwas an dem kleinen Behältnis ein, in welchem die Lösung vor sich hin gluckerte. Sie machte sich aus dem Staub, ohne sich zu verabschieden.

Kurz nachdem mir das Abendessen gebracht wurde, überraschte mich Benn, der nach mir sehen und sich noch einmal bei mir bedanken wollte, weil ich Trisha geholfen hatte. Sie lag auch hier auf der Station, doch es hatte sie eindeutig schlimmer erwischt als mich. Benn erzählte mir, dass auch sie kurz nach mir ohnmächtig geworden war. Das linderte meine Schmach ein wenig, doch Trisha tat mir wirklich leid. Ich wusste schließlich ganz genau, wie sie sich fühlen musste.

Benn meinte, sie wäre zwar schon bei Bewusstsein, sei aber noch nicht imstande zu sprechen, doch wenn ich nicht gewesen wäre, hätte sie vielleicht irreparable Schäden davongetragen. Bei diesem Kompliment wurde ich rot, nahm es aber verlegen an.

Nachdem er wieder gegangen war, wollte ich aus dem Bett klettern, um selbst mal nach Trisha zu sehen, doch eine Schwester entdeckte mich vom Gang aus und scheuchte mich zurück.

Sehr weit hätte ich es sowieso nicht geschafft, denn meine Beine waren immer noch völlig kraftlos und mein Körper ausgezehrt.

Die Zeit danach schlug ich erneut mit Starren und Grübeln tot, bis ich irgendwann einschlief und es nicht einmal bemerkte.

Ich kam schweißgebadet wieder zu mir. Mein Herz raste und meine Atmung ging so heftig, dass mir schwindelig wurde. Ich kniff die Augen zusammen, damit die Welt aufhörte sich um mich zu drehen und versuchte gleichzeitig die Bilder und Gefühle meines Traumes aus meinem Gedächtnis zu vertreiben. 

Wieder war ich im Nebel gefangen gewesen; war herumgeirrt, blind, taub und stumm. Meine Stimme wollte einfach nicht durch die dichten weißen Wände dringen und egal, wie weit ich lief, die wabernde Hölle schien einfach kein Ende zu nehmen. 

So lange wie möglich versuchte ich die Luft anzuhalten, aber irgendwann schnappte mein Körper instinktiv nach frischem Sauerstoff.

Um mich herum waren nichts als die giftigen Dämpfe. Ich atmete sie ein, sie durchströmten mich, krochen in jede noch so kleine Lücke meiner Muskeln und Fasern. Langsam zerfraßen sie meine Lungen, während ich erneut nach frischer Luft rang.

Ich brach erst aus diesem Teufelskreis aus, als ich schließlich nach langem, qualvollem Würgen und Husten von seinen langen, weichen Klauen dem Tod übergeben wurde.

Nun lag ich da und kam vor Durst fast um – meine Kehle fühlte sich wie Schmirgelpapier an und tat unglaublich weh. Meine Ohren nahmen jedes noch so kleine Geräusch wahr, das Piepen des Displays, das Pochen meines Herzschlags leicht versetzt und meine laute Atmung. Zudem prasselte Regen so laut und schnell auf das Dach über mir, dass ich die Hände auf die Ohren pressen musste, um wenigstens ein paar dieser Dinge ausblenden zu können.

Mir war nicht bewusst, wie lange ich so dalag, doch irgendwann beruhigte ich mich wieder. Als ich meine Ohren freigab, schmerzten sie unangenehm von dem Druck.

Schwerfällig setzte ich mich auf, um endlich etwas gegen diesen anhaltenden Durst tun zu können. Halb blind langte ich nach dem Plastikbecher auf meinem Nachttisch, doch er war leer.

Na großartig.

Ich hatte das Wasser noch vor dem Schlafengehen ausgetrunken und anscheinend war bisher keine Schwester aufgetaucht und hatte es aufgefüllt. Ich wartete einige Minuten, sah mich in meinem Separee um, ob ich vielleicht mit einem Knopf auf mich aufmerksam machen konnte, doch ich fand nichts und es kam auch niemand.

»Hallo?«, rief ich ins Dämmerlicht hinein.

Meine Stimme hallte gespenstisch laut durch die Station und das Einzige, was mir antwortete, war das abwechselnde Piepen zweier Herzschläge.

»Hallo!«, rief ich noch lauter und langgezogen, doch es war sinnlos, denn auch jetzt blieb es ruhig um mich herum.

Da ich vor Durst schon langsam etwas benommen und unruhig wurde, entschloss ich mich dazu, selbst auf die Suche nach der kühlen, ersehnten Flüssigkeit zu gehen. Kurzerhand entfernte ich den Nasensteg. Bei der Injektion an meinem Handrücken stellte ich mich ein bisschen ungeschickt an und zog – oder eher riss – schließlich plump die Nadel aus meiner Haut, was viel mehr schmerzte als gedacht. Ich musste arg an mich halten, um nicht lauthals mehrere unschöne Flüche auszustoßen und schwang, nachdem ich mich wieder gefangen hatte, zum wiederholten Male die Beine über die Bettkante.

Als ich nun nach und nach das Gewicht auf meine Füße verlagerte, fühlte ich mich deutlich sicherer als vorher. Anscheinend hatte mein Körper einen Großteil seiner Energiereserven wieder aufgefüllt, denn nach ein paar noch unsicheren Schritten auf den Gang hinaus, musste ich nicht mehr Halt an den Vorhängen suchen, die einen möglichen Sturz vermutlich eh nicht verhindert, sondern höchstens abgebremst hätten.

Mit dem Becher in der Hand tappte ich auf nackten Füßen über den kalten Boden Richtung Tresen.

Leicht wankend kam ich zum Stehen. Der kleine Eingangsbereich und der Rest der Station lag verlassen da.

Genervt verdrehte ich die Augen. Warum war niemand da? Sollte ich nicht über Nacht hierbleiben, um beobachtet zu werden? Nur ging das doch schlecht, wenn keiner zum Beobachten da war ...

Ich wanderte mehrmals umher, sah hier und da hinter einen Vorhang, um vielleicht doch jemanden zu finden oder wenigstens ein Waschbecken aufzutreiben, doch ich fand nichts dergleichen. Nach weiteren fünf Minuten reichte es mir und ich lief zur Treppe, die ins Erdgeschoss führte. Ich wusste, dass dort die Toiletten waren und demnach auch Wasser.

Ungeduldig stürzte ich schließlich durch die Tür der Örtlichkeit, hechtete zu einem der Waschbecken und drehte den Hahn auf. Das Wasser plätscherte quälend langsam in den Becher, weshalb ich die kleine Pfütze eilig hinter kippte und den Becher neben dem Becken abstellte. Ich beugte mich vorn über und hielt meinen Mund an den Wasserstrahl, sodass mir die kühle Flüssigkeit direkt in den Rachen lief.

Ein wohltuendes Stöhnen entfuhr mir, als ich so viel getrunken hatte, dass sich mein Bauch übervoll anfühlte und glücklich gluckerte, als ich mich wieder aufrichtete. Ich stemmte meine Hände auf den Rand des Waschbeckens und versuchte erst einmal wieder zu Atem zu kommen, weil ich so schnell getrunken hatte, dass dafür kaum Zeit gewesen war. Meine Kehle fühlte sich zwar immer noch etwas rau an, aber wenigstens hatte ich nicht mehr das Gefühl, dass der Nebel sich durch meinen Körper brannte.

Mein Blick fand sein trübes Abbild im Spiegel und nun sah ich erst, wie schrecklich ich eigentlich aussah. Die Ringe unter meinen Augen waren dunkel, meine Haut war blass und wirkte fahrig, als hätte ich von gestern auf heute unglaublich viele Lebensjahre und Arbeit hinter mich gebracht. Meine Lippen hatten an Röte verloren und waren an einigen Stellen aufgeplatzt. Und meine sonst so glatten Haare standen leicht unordentlich von meinem Kopf ab.

Die Konzentration des Giftgases war zwar nicht hoch gewesen, schien mir aber genug angetan zu haben, dass es sich äußerlich zeigte.

Für einen letzten Moment starrte ich in den Spiegel, dann füllte ich den Becher mit neuem Wasser und verließ den kleinen Vorraum.

Im Eingangsbereich sah ich nach draußen, wo sich trübweiße Scheinwerferstrahlen durch ungiftigen Nebel drängten. Es sah fast so aus, als wären sie vom Mond gesandt worden, doch die Wolkendecke war so massiv und dicht, dass sein Licht den Weg nicht hindurch fand. Der Regen prasselte hier unten leiser, aber immer noch allgegenwärtig gegen die gläsernen Scheiben des Eingangsbereiches und die Stille, die um mich herum herrschte, bereitete mir eine Gänsehaut.

Der Knall drang so scharf an mein Ohr, dass ich heftig zusammenzuckte. Der Plastikbecher rutschte mir aus der Hand, fiel klackernd zu Boden und ergoss seinen Inhalt mit lautem Platschen über die Fliesen.

Ich lauschte in die dunkle Umgebung, ob Schritte ertönten oder das Geräusch noch einmal erklang. Und das tat es. Kaum zehn Sekunden später, knallte es erneut. Dann nochmal und noch einmal.

Für einen Moment dachte ich, es wäre vielleicht Donner gewesen oder ein Blitz hätte eingeschlagen, doch ich hatte oft genug die Gewitter gehört, um das Geräusch unterscheiden zu können.

Als es wieder ertönte, versuchte ich, herauszufinden, woher es kam. Ich folgte ihm in die vage Richtung, in der ich den Ursprung dafür vermutete.

Adrenalin durchflutete meinen Körper und schenkte mir so viel Kraft, dass meine Beine aufhörten zu zittern und ich einigermaßen sichere Schritte tat.

Wie Spuren im Wald folgte ich den akustischen Signalen bis zu einer Tür in einer Ecke des Foyers, die sich so nahtlos in die Wand einfügte, dass man sie niemals entdecken würde, falls man nicht aktiv danach Ausschau hielt. Mir war sie bei meinem ersten Besuch in diesem Gebäude ebenso wenig aufgefallen.

Ich legte vorsichtig ein Ohr an das kalte Material und lauschte, weil der immer wiederkehrende Knall deutlich lauter an mich herandrang. Ich war mir sicher, dass sich die Quelle dafür hinter dieser Tür verbarg.

Mein Blick fiel auf das Zahlenschloss an der Wand neben der Tür, was meiner Neugier einen kurzen Dämpfer verpasste. Enttäuscht ließ ich meinen Kopf gegen das Metall sinken.
Und da sah ich es: ein kleiner Spalt zwischen Tür und Wand.

Sie stand offen.

Ich blickte zu dem Zahlenschloss, es leuchtete grün und warf mir vier kleine, flimmernde Ziffern entgegen.

Meine Arme und Beine übernahmen die Kontrolle und reagierten von ganz allein auf diesen Zufall. Ich sah mich um, ob auch niemand in der Nähe war und bevor ich auch nur über mögliche Folgen nachgedacht hatte, schob ich die Tür auf und blickte auf ein kaum beleuchtetes, kahles Treppenhaus, das in den Keller führte.

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