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Kapitel 13.1

┎ ┅ ╍ ┒
»Wenn sich eine Tür schließt,
sollte man auch nicht mehr
durchs Schlüsselloch schauen.«

Sprichwort aus vergangenen Zeiten
┖ ╍ ┅ ┚

Ein Piepen erreichte mein Ohr und machte mich allmählich wahnsinnig. Es zog mich aus der wohligen Dunkelheit hinauf zu einem grell blendenden Licht, das durch meine geschlossenen Lider drang. Ich tastete nach meiner Waffe, bekam aber nur rauen, gespannten Stoff zwischen die Finger. Damit würde ich den nervigen Ton sicher nicht abschalten können.

Als würde es mich verspotten wollen, schwoll das Piepen zu einer Welle aus unermüdlichem Krach an, die auf mich zugerast kam und gnadenlos über mir einschlug. Die wohlige Dunkelheit, die mich umgeben hatte, verschwand zunehmend und als ich es nach dem dritten Versuch endlich schaffte meine Lider zu heben, blinzelte ich ins grelle Neonlicht. Meine Augen brannten unangenehm, während ich mich müde in der Umgebung umsah.

Vor mir türmten sich an einem eisernen Stangengebilde befestigte blau-grüne Vorhänge auf, die nur halbherzig zugezogen waren. Sie gaben den Blick auf einen leeren Gang frei. Irgendwo weit entfernt flackerte eine Lampe, doch ansonsten bewegte sich nichts. Meine Augen glitten an mir herab und blieben an der weißen Decke hängen und an dem, was sich darunter verbarg. Irgendjemand hatte meine Trainingskleidung gegen eine weiße Hose und ein weißes Hemd getauscht.

Als nächstes inspizierte ich den Schlauch, dessen spitzes Ende sich in meinen Handrücken bohrte und einen unangenehmen Druck hinterließ. Ein weiterer Schlauch zog sich über mein Gesicht und ein kleines Plastikteil steckte in meiner Nase und versorgte mich mit irgendeinem Gas, vermutlich Sauerstoff. Ein seltsam metallisches Band war um mein Handgelenk befestigt worden.

Langsam sickerten die Erinnerungen an das Training durch mein Bewusstsein wie zäher Honig; nur waren die Bilder keineswegs süß.

Vorsichtig begann ich, erst meine Beine, dann meine Arme zu bewegen. Ich fühlte mich schlaff, aber meine Muskeln reagierten auf den stillen Befehl – wenn auch noch ein wenig träge. Auch meinen Kopf konnte ich ohne große Schwierigkeiten drehen und als mein Blick auf das Head-Up-Display neben dem Bett fiel, wusste ich auch, woher das nervtötende Geräusch rührte.

Wahrscheinlich wurde mein Herzschlag durch das Armband auf die Scheibe projiziert, der dort geräuschvoll wiedergegeben wurde. Zudem sah ich irgendwelche medizinischen Daten, mit denen ich nichts anzufangen wusste.

Die letzten Schlieren der Trägheit verließen nach und nach meinen Körper und verzogen sich aus meinem Bewusstsein, sodass ich wieder etwas klarere Gedanken fassen konnte.

Das kleine Separee, in dem ich lag, hatte eine große Ähnlichkeit mit denen des medizinischen Zentrums, in dem ich am letzten Tag der Eignungsprüfung gewesen war. Es lag nahe, dass man mich nach meinem theatralischen Ohnmachtsanfall in der Simulation dorthin gebracht hatte.

Augenblicklich blitzten die Bilder von Trishas kaputter Maske vor meinem inneren Auge auf, und wie ich Vollidiotin den Nebel eingeatmet hatte. Als hätte mein Körper auf dieses stille Zeichen gewartet, spürte ich überdeutlich, wie trocken und gereizt meine Kehle war.

Es fühlte sich an, als hätte ich seit Jahren keinen Schluck Wasser mehr zu mir genommen. Mein ganzer Mundraum war trocken und verklebt und beim Schlucken spürte ich ein schmerzhaftes Kratzen, dessen Ursache sicher das viele Husten war. Meine Lunge fühlte sich nicht weniger traktiert an. Eine starke Last saß auf meiner Brust und machte mir trotz zusätzlicher Sauerstoffzufuhr das Atmen schwer.

Auf einmal ergriff mich ein Panikgefühl. Es kroch von meinen Zehen in meine Beine, machte sie seltsam taub; drehte mir den Magen um und ließ meinen Puls so weit in die Höhe schießen, dass meine Finger anfingen zu kribbeln. Der Piepton des Displays stolperte nur so vor sich hin und steigerte meine Unruhe noch weiter.

Plötzlich fühlte ich deutlich die Einstichstelle der Nadel auf meinem Handrücken, und wie sich der Steg des Schlauches in meine Nase drückte. Sie waren Fremdkörper und ich wollte nicht, dass sie in meinem Körper steckten.

Hektisch und ungeschickt versuchte ich beides gleichzeitig zu entfernen, doch es gelang mir nicht. Ich erreichte nur, dass sich die Nadel deutlich tiefer in mein Fleisch grub und mir vor Schmerz die Tränen in die Augen trieb. Dunkle Flecken tanzten in meinem Blickfeld und ich drohte mich aus der Wachphase zu verabschieden, da drang eine Stimme durch den Wall an Rauschen, Piepen und Pochen, auf die mein Körper augenblicklich mit Ruhe reagierte.

»Hey, Whitefield!«, rief Nik und kurz darauf tauchte sein kantiges Gesicht über mir auf. Dunkle Strähnen fielen nach vorn und umrahmten es in dunklen Wellen, die stechend blauen Augen bohrten sich in meine und suchten nach einem Zeichen von Schmerz. »Ganz ruhig! Du bist im medizinischen Zentrum, du musst keine Angst haben. Sie geben dir nur zusätzlichen Sauerstoff und eine Lösung, damit die toxischen Stoffe schneller deinen Körper verlassen!«

Es brauchte eine Weile, bis seine Worte in meinen Verstand vordrangen und Sinn ergaben. Währenddessen packte Nik mit sanfter Gewalt meine Hände und drückte sie an meine Seiten. Er hielt sie so lange fest, bis ich aufhörte, mich gegen ihn zu wehren. Dann half er mir, mich aufrecht hinzusetzen, stopfte mir ein Kissen in den Rücken und griff zu einem Gegenstand außerhalb meines Sichtfelds.

Er führte einen Plastikbecher an meinen Mund, aus dem ich gierig mehrere tiefe Züge nahm und ihn so innerhalb weniger Sekunden leerte.

»Mehr!«, keuchte ich atemlos und entlockte Nik damit ein raues Lachen.

»Ich hole gleich noch mehr«, sagte er und stellte den Becher wieder zurück auf den kleinen Nachttisch. Dann bedachte er mich erneut mit einem besorgten Blick. »Wie geht es dir?«

Ich wog den Kopf zu beiden Seiten, wobei es sich anfühlte, als würde mein Gehirn träge hin und her schwanken. Es fiel mir schwer, die richtigen Worte zu finden und sie auszusprechen.

»Als hätte mich der Supra überfahren«, lallte ich schließlich mit einem Grinsen auf den Lippen.

Doch lange konnte ich meine Mundwinkel nicht oben halten, denn dafür wollte mein Körper seine momentan kostbare Kraft anscheinend einfach nicht verschleudern. Ich spürte erneut den unermüdlichen Durst, der sich durch meine Kehle fraß wie der Nebel durch meine Lungen.

Niks Augen glitzerten amüsiert. »Dein Humor ist jedenfalls nicht auf der Strecke geblieben ...«

Ich genoss die Ruhe, die nun zwischen uns trat. Sie war nicht unangenehm, sondern erholsam, denn Niks Anwesenheit hatte etwas Tröstliches an sich.

»Wie lange war ich weg?«, fragte ich nach einer Weile.

»Fast den ganzen Tag ...«, sagte Nik ohne große Umschweife. Er wusste, dass er mich nicht mit Samthandschuhen anfassen sollte, da würde ich nur aus der Haut fahren.

Erleichtert atmete ich auf, denn mein Hirn hatte sich bereits Szenarien ausgemalt, in denen ich mehrere Tage lang ohnmächtig gewesen war und somit die Ernennung der neuen Mitglieder von Dax' Einheit verpasst hatte.

»Ich kann auch nicht lange bleiben«, holte mich Nik aus meinen Gedanken. Ich legte den Kopf fragend schief. »Wir haben dann gleich noch Schießtraining. Der Commander hat übrigens für morgen neun Uhr eine Besprechung angesetzt. Ich glaube, er will die zwei Rekruten wählen, die in seine Einheit wechseln.«

Augenblicklich horchte ich auf. »Morgen früh schon? Aber die Ausbildung geht doch eigentlich noch zwei Tage?«

Wenn er morgen schon wählte, dann blieb mir keine Zeit mehr, meine Bestleistungen zu bringen. Dann wäre mein schwächliches Zusammenklappen in der Simulaion das letzte gewesen, was der Commander von mir gesehen hätte und da würde selbst ich mich nicht auswählen, auch wenn ich könnte.

Nik zuckte nur mit den Schultern, zog dann aber die Augenbrauen zusammen, als er sah, wie ich die Decke zurückschlug und drauf und dran war, meine Beine über die Bettkante zu schwingen.

»Wohin willst du denn so schnell?«, fragte er.

»Ich komme mit, was glaubst du denn?«, sagte ich.

»Das geht nicht. Du hast dich noch nicht vollkommen erholt. Die Ärzte wollen dich noch eine Nacht zur Beobachtung hierbehalten. Morgen kannst du wieder zurück.« Nik drückte mich an den Schultern wieder nach unten, doch ich stieß seine Hände von mir und startete einen erneuten Versuch.

»Morgen ist es zu spät, um dem Commander zu zeigen, dass ich die Richtige für den Job bin!«, sagte ich bestimmt und stand erneut auf. »Außerdem bin ich wieder vollkommen gesund, siehst du?«

Ich streckte die Hände zur Seite, um ihm zu zeigen, dass ich sicher auf meinen Füßen stand, doch da blitzten die dunklen Flecken wieder vor meinem inneren Auge auf und ich spürte, wie sich die Welt um mich herum zu drehen begann. Bevor meine Hände etwas finden konnten, an dem sie sich festhalten konnten, kippte ich nach vorn. Hätte Nik nicht sofort reagiert und mich aufgefangen, wäre ich wohl auf meinem Gesicht gelandet. So zog er mich an einem Arm wieder hoch und verfrachtete mich zurück ins Bett. Dann sah er mich mit skeptisch hochgezogener Augenbraue an.

»Vollkommen gesund also, hm?«

Er verkniff sich deutlich ein Lachen und ich verdrehte die Augen.

»Ach, halt den Mund!«

Eingeschnappt kreuzte ich die Arme vor der Brust und sah in eine andere Richtung, denn die Enttäuschung, die mich erfüllte, konnte man mir mit Sicherheit eindeutig ansehen – selbst, wenn man mir dabei nicht in die Augen sah.

Ich hörte, wie Nik ergeben ausatmete und sich dann auf der Bettkante niederließ. Vorsichtig nahm er meine Hand in seine.

»Wenn ich könnte, würde ich dich mitnehmen. Ehrlich! Aber ich denke, wir sollten den Ärzten vertrauen, wenn sie sagen, dass dein Körper noch ein bisschen Zeit braucht, um sich zu erholen.« Nik rüttelte vorsichtig an meiner Schulter, um mich dazu zu bringen, ihn anzusehen.

Widerwillig drehte ich meinen Kopf und versuchte, seinem mitleidigen Blick standzuhalten, doch dabei kam ich mir noch viel nutzloser und schwächer vor, deshalb sah ich auf meine Hand, die von seinen fast schon schützend umschlossen wurde.

»Du weißt doch selbst, dass ich aus dem Rennen bin«, murmelte ich so leise, dass ich nicht einmal sicher war, ob Nik mich überhaupt verstanden hatte.

»Und wie kommst du darauf?«, fragte er vorsichtig.

»Überleg doch mal ... Ich habe die Verteidigung auf unsere Formation vermasselt. Ich bin Hale an die Gurgel gegangen, weil er meine Familie beleidigt hat, und zu allem Überfluss falle ich auch noch wie ein Schwächling vor der ganzen Gruppe in Ohnmacht«, jammerte ich und war auf einmal fast den Tränen nahe.

Nik lächelte milde. »Erstens: Wahrscheinlich hätte ohne deinen Alleingang die Formation keine Minute gehalten. Du hast das getan, was du für richtig gehalten hast – ob das auch gut war, ist eine andere Sache. Du hast reagiert, als die anderen völlig überfordert dastanden und nichts getan haben. Das zeugt von Entscheidungskraft und Einsatzbereitschaft.

Zweitens: Du bist auf Arden losgegangen, weil du die Menschen verteidigt hast, die dir am Herzen liegen und sich nicht selbst verteidigen konnten. Das heißt, dass du die Schwächeren schützt, wenn die Stärkeren auf sie losgehen. Außerdem hat er es verdient, mal richtig vermöbelt zu werden.« Nik zwinkerte mir kurz zu, was mir ein Lächeln entlockte. »Und drittens hast du Trisha in der Kuppel vermutlich das Leben gerettet. Hätte sie länger die Dämpfe eingeatmet, dann wären ihre Verletzungen viel gravierender gewesen. Du hast gesehen, dass deine Kameradin Probleme hatte, und hast ihr, ohne an dein eigenes Wohlergehen zu denken, geholfen. Das ist Selbstlosigkeit. Dass du dein Bewusstsein verloren hast, zeigt nur, dass auch du menschlich bist, nicht schwach!«

Erstaunt und zugleich gerührt sah ich Nik mit großen Augen an. Mir wollte einfach nichts einfallen, was ich darauf erwidern sollte, denn ich hatte nicht erwartet, dass auf mein kindliches Gejammer solch eine erwachsene Antwort folgen würde.

Ich spürte, wie meine Unterlippe anfing unkontrolliert zu zittern und klemmte sie schnell zwischen meine Zähne, damit Nik es nicht sah.

»Aber meinetwegen hätte uns der Commander fast dabei erwischt, wie wir ihn belauscht haben ...«, brachte ich hervor, weil mein Selbstbewusstsein anscheinend nach weiteren ermutigenden Worten lechzte.

Mir gefiel dieses Verhalten an mir selbst nicht, doch bisher hatten mir nicht viele Menschen so etwas gesagt. Nun merkte mein Hirn anscheinend, dass im Bereich der positiven Fremdeinschätzung und des Lobes ein deutlicher Mangel herrschte und verpasste meinem eigentlich recht standhaften Charakter eine Sendepause.

Nik verdrehte die Augen. »Sie haben uns nicht erwischt, also was soll's? Jetzt hör auf, dich kleinzumachen! Wo ist die selbstbewusste, feurige Clove? Ich ertrage keine Heulsuse als Partnerin!« Er boxte mir einmal leicht in die Schulter.

Ich lachte bei seiner Wortwahl auf. Er hatte recht. Ich mochte diese Seite genauso wenig an mir wie er und deshalb drängte ich das Kind in mir fort von der Oberfläche und ließ meine Entschlossenheit meinen Körper steuern.

»Du hast recht«, sagte ich und setzte mich wieder vollständig aufs Bett.

»Ich weiß«, erwiderte Nik.

»Übrigens ... Danke ...«, brachte ich drucksend nach einer kurzen Pause hervor, woraufhin Nik fragend eine Augenbraue hob. »Für deine Hilfe in der Zone heute ... und ... auch sonst.«

Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nicht der Rede wert.«

»Doch«, sagte ich schnell. »Ohne deine Hilfe, hätten sie mich vielleicht gar nicht angenommen. Ich meine, hast du mich schießen sehen?« Ich lachte auf, weil es mir ein wenig unangenehm war, so offen zu reden.

Ich war kein Mensch überschwänglicher Worte und wusste meistens nicht, wie ich mich in solche Situationen richtig ausdrücken konnte, aber ich schuldete Nik wirklich meinen Dank und ich wollte, dass er es wusste, bevor sich unsere Wege morgen vielleicht trennen würden.

»Nik?«, fragte ich.

»Hm?«

»Als wir an dem Abend auf dem Landeplatz waren, haben die Männer von irgendwelchen Waffen gesprochen ...«, hob ich an.

Nik seufzte. »Ich habe gehofft, dass du die Sache ruhen lässt.«

»Also weißt du etwas darüber?«, fragte ich hoffnungsvoll.

Nik zögerte mit seiner Antwort. »Ja, ich weiß etwas darüber.«

»Warum hast du mir nichts davon erzählt?«

»Weil ich weiß, wie du tickst. Bei dir kann ich mir nie sicher sein, ob du nicht gleich wieder eine Dummheit begehst, wenn du etwas hörst, was nicht für deine Ohren bestimmt ist«, sagte er und versetzte mir damit einen Stich, den ich entschieden beiseitedrängte.

»Und? Was ist es?« Diese Frage brannte mir schon seit fünf Tagen auf der Zunge.

Nik atmete ergeben aus, eher zu erzählen begann. »Du weißt doch, dass ich in der Waffenproduktion gearbeitet habe.«

Ich nickte.

»In den letzten Monaten vor der Eignungsprüfung haben wir den Auftrag der Regierung erhalten, neue Waffen zu produzieren.«

Ich runzelte die Stirn. »Wie meinst du das, neue Waffen?«

»Sie wollten Waffen, die zwei Munitionsarten führen: normale Schusspatronen und Elektroschockmunition.« Nik zuckte bei meiner fragenden Miene nur ratlos mit den Schultern. »Ich habe allerdings keine Ahnung, wozu das gut sein soll.«

Ich überlegte einen Moment, dann kam mir ein Gedanke. »Der Commander hat von neuen Waffen gesprochen, die in der fünften Zone getestet wurden«, stellte ich fest.

»Ja, aber wofür?«, fragte Nik.

Dieses Mal war es an mir, ratlos mit den Schultern zu zucken. Und damit war das Thema auch beendet.

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