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Kapitel 10.1

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»Kämpfe zwischen Militärange-
hörigen außerhalb des Trainings sind
 untersagt. Bei Missachtung der
Vorschrift folgt eine Verwarnung.
Der Rekrut oder Wächter wird nach
drei Verwarnungen von seinem
Eid befreit und aus dem
Dienst entlassen.«

– aus den Richtlinien des Militärs
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Ein ohrenbetäubender Knall ließ mich aus meinem Schlaf hochschrecken und mir kurzerhand den Kopf an dem Lattenrost des Bettes über mir stoßen. Ich würde mich wohl nie daran gewöhnen, dass wir mit lautem Klopfen geweckt wurden, das durch die Metalltür nicht gerade einen angenehmen Klang erzeugte.

Fluchend rieb ich mir den Schädel und schwang meine Beine über die Bettkante. Das war nicht das erste Mal, dass mir das passierte. Für einen Moment zog ich meine Zehen an, sodass meine Füße Millimeter über dem Boden schwebten. Erst nach einem animalischen Gähnen konnte ich mich dazu überwinden, meine noch warmen Sohlen auf den kalten Beton zu setzen.
Sofort überzog eine Gänsehaut meinen ganzen Körper und ich wünschte mir nichts sehnlicher als eine heiße Dusche. Doch die würde noch warten müssen. Ich zog meine Nase kraus, um deren eiskalte Spitze ein wenig aufzuwärmen. Vergeblich.

Zwar war ich kalte Nächte aus Zone Vier gewöhnt, doch hier hatte ich das Gefühl, dass sie absichtlich frostige Luft durch die Lüftungsanlage unseres Zimmers beförderten.

Eine ganze Woche lang hatte man uns nun bereits halb Fünf geweckt, denn der alltägliche Ausdauerlauf stand für uns als erstes auf dem Programm und die Ausbilder hielten es für eine ausgezeichnete Idee, ihn im Dunkeln stattfinden zu lassen. Sie waren der Überzeugung, es würde zusätzlich zur Verbesserung der Kondition auch unsere Sinne schärfen.

Also schälte ich mich aus meinen Schlafsachen und hüpfte eilig in die lange Trainingshose und das Hemd, um wenigstens etwas Körperwärme aufsparen zu können. Dann zog ich mir die dünne Jacke über, die warm genug war, um nicht zu fieren, aber dennoch den Körper beim Laufen akklimatisierte. Ich liebte dieses Ding abgöttisch!

Mit den zwei Mädchen, die das Schlaf-Abteil mit mir bezogen und mit denen ich bisher kaum ein Wort gewechselt hatte, verließ ich unseren Raum und machte mich auf den Weg nach draußen.

Auf dem Gang trafen wir die restlichen sechs weiblichen Rekruten sowie den Großteil der Jungen an. Keiner sagte ein Wort, wahrscheinlich waren sie genauso müde wie ich.

Unser Schlaflager befand sich in Komplex A-3 (der Zonenschutz in A-1, das Katastrophenteam in A-2), ebenso wie die Toiletten und Duschen, die in extra Blöcken errichtet worden waren – streng getrennt nach Mädchen und Jungen. Die Blöcke waren aus Beton gefertigte, kahle, rechteckige Gebäude, die nur eine Etage umfassten. Ihre Fläche war begrenzt und sollte nur zum Schlafen oder zur Hygiene dienen, was mich nicht sonderlich störte. Ich kannte den geringen Platz noch von Zuhause und wir befanden uns den Tag über sowieso auf dem Militärgelände. Zeit fürs Rumhocken hatten wir keine, denn unser Stundenplan war ziemlich eng getaktet.

Wir traten durch die Tür nach draußen in die noch kühle Nachtluft. Nicht mehr lange würde es so angenehm bleiben, denn sobald die Sonne ihre Strahlen schickte, heizte sich das ganze Gelände auf und egal, wie gut die Lüftungen funktionierten, in jedem Raum, den wir betreten mussten, war es stickig und heiß.

Die letzten Tage hatten unsere Ausbilder das Training sogar teilweise nach draußen verlegt, weil es drinnen nicht mehr auszuhalten war – außerhalb wehte wenigstens ab und zu eine laue Brise. Doch noch versteckte sich die Sonne. Sie würde erst in etwa einer Stunde über die dunkle Linie des Horizonts kriechen und erst sanfte, dann immer heißere Strahlen gnadenlos auf die Erde schleudern.

Hinter uns traten nun auch die Nachzügler aus der Tür des Schlafblocks. Ich ließ meinen Blick über die müden Gestalten schweifen. Einige räkelten sich ausgiebig, um die Müdigkeit aus ihren Gliedmaßen zu bannen, andere gähnten oder schauten einfach nur schlechtgelaunt drein.

Schließlich machte ich Niks dunkle Haare in der Menge vor mir aus und schlängelte mich bis zu ihm durch. Mit einem Tippen auf seine Schulter machte ich auf mich aufmerksam.

»Guten Morgen«, begrüßte ich ihn mit Flüsterstimme.

»Morgen«, antwortete er verschlafen, verzog seine vollen Lippen aber zu dem typisch verschmitzten Grinsen, das mir während der vergangenen Tage so vertraut geworden war.

Sein Gesicht allerdings war noch ein wenig blass und bildete deshalb zu seinen beinahe schwarzen Haaren, die mit der Dunkelheit der Umgebung fast schon zu verschwimmen schienen, einen starken Kontrast, der jetzt noch viel extremer wirkte als am Tag, wo das Braun viel deutlicher durchschimmerte.

Am liebsten wäre ich bei ihm geblieben, denn zwischen den anderen Mädchen fühlte ich mich kein bisschen wohl. Doch wir mussten uns in zwei Gruppen getrennt nach Geschlecht aufteilen, jedenfalls bis der Ausdauerlauf startete. So sehr ich auch von den Mädchen weg wollte, ich hatte keine andere Wahl, als mich neben ihnen einzureihen.

Die meisten ignorierten mich sowieso einfach, andere warfen mir schüchterne Blicke zu, als spielten sie mit dem Gedanken, mich anzusprechen, doch bisher hatte sich anscheinend keine getraut. Die Mädchen aus Zone Eins und Zwei verbargen ihre Abneigung nicht, mit der Ausnahme von Trisha Townsend, die zwar aus der Zwei kam, aber über mich keine Vorurteile zu haben schien. Ab und zu schenkte sie mir immer wieder ein Lächeln.

Der Ausdauerlauf lief ohne jegliche Gespräche ab. Die Ausbilder mochten es nicht, wenn man sich während des Laufens unterhielt und ehrlich gesagt brauchte man die Luft fürs Atmen, denn wir liefen keine zehn Kilometer mehr, sondern zwanzig und das war auch für mich anstrengend.

Als unser Hauptausbilder mit seiner Kollegin aus den Schatten trat, stellten sich auch die letzten Rekruten zu den zwei Reihen. Die Hände pressten wir alle fest an die Seiten unserer Oberschenkel.

»Rührt euch!«, brüllte Lieutenant Nash und wie ein einziger Körper verschränkten wir die Arme auf unseren Rücken.

Es hatte lange gedauert, bis wir diesen Ablauf so synchronisiert hatten. Doch der Lieutenant und die anderen Ausbilder waren erst zufrieden gewesen, als jede Bewegung zur exakt selben Sekunde ausgeführt wurde.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schritten Nash und Sergeant Rhodes mit Unheil verkündenden Mienen die Reihen entlang, während wir mit ausdruckslosem Blick und wie zu Stein erstarrt dastanden und auf weitere Anweisungen warteten.

»Ich will, dass ihr heute in Formation lauft – wie wir es bereits geübt haben. Sehe ich auch nur einen von euch einen Millimeter abweichen, kann er den Rest des Tages Runden um die Quartalsgrenze drehen und darüber nachdenken, wie es richtig geht, habt ihr mich verstanden?«

»Jawohl, Sir!«, brüllten wir ihm entgegen und unsere Stimmen hallten laut von den kahlen Wänden der Blöcke wider.

Formationen waren dazu da, um im Einsatz eine Person oder einen wichtigen Gegenstand zu schützen. Im Normalfall würden wir mit Fünf-Mann-Teams im äußersten Ring unterwegs sein, doch manchmal wurden einzelne Einheiten zusammengeschlossen, um einen Transport oder ähnliches in der fünften Zone durchzuführen.

»Arden!«, bellte Nash und augenblicklich trat Hale aus der Jungenreihe. Der Lieutenant wandte sich wieder der ganzen Gruppe zu, als er ihm mit einer seiner großen Hände auf den Nacken schlug, woraufhin der Junge bei der Wucht leicht in die Knie ging. »Arden ist euer Mittelpunkt!«, verkündete er, woraufhin dieser triumphierend grinste und ich gerade noch ein abfälliges Stöhnen unterdrücken konnte, während der Funke aus purem Hass auf ihn erneut in meiner Brust entflammte.

Der Mittelpunkt hatte nichts weiter zu tun, als mitzulaufen und sich im schlimmsten Fall geduckt zu halten. Wir anderen mussten achtgeben, dass ihm nichts passierte, wir machten die wirkliche Arbeit.

Mir blieb jedoch keine Zeit mehr, Arden in Gedanken ein Schimpfwort nach dem anderen an den Kopf zu werfen, denn die anderen Rekruten stellten sich bereits in die vorgesehene Formation und scharten sich so um den Mittelpunkt, der leise zu seinen Anhängern murmelte, dass dies eine ganz besondere Position wäre, die er hier bekleiden durfte.

Ja, dachte ich, die Position für Idioten und Nichtskönner.

Sobald jeder an seinem Platz stand, gab Nash uns das Zeichen loszulaufen; er lief an der Spitze, Sergeant Rhodes am Ende unseres kleinen Zuges.

Im Gleichschritt rannten wir unseren gewohnten Weg: Ein Stück an der Quartalsgrenze entlang, durch deren Zaun ich in einiger Entfernung die hohen Schornsteine der Fabrikhallen in Zone Drei erblicken konnte, die nun wie monumentale Riesen in den seeblauen Himmel ragten. Ich fragte mich noch, ob sie wohl mit ihren Spitzen die Kuppel berühren konnten, da verschwanden sie bereits aus meinem Sichtfeld, denn wir bogen auf einen weiteren unbefestigten Weg ein, der uns zwischen dem Schießplatz und der Simulation durchführte.

An unserem ersten Tag als Rekruten waren alle aus der Gruppe ausnahmslos stehen geblieben, denn um Komplex D-3 zog sich ein kleineres, jedoch nicht weniger wirksames Modell der Kuppel und so trennten uns nur Millimeter des feinen Gewebes von dem tödlichen weißen Nebel, der die fünfte Zone unbewohnbar machte.

Lieutenant Nash hatte uns erklärt, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt unserer Ausbildung diesen Komplex betreten würden, um uns auf den Nebel in Zone Fünf vorzubereiten und erstmals mit den Masken des Militärs zu trainieren.

Heute warf ich dem Komplex nur einen kurzen Blick zu, genau wie viele andere. Doch niemand blieb stehen oder löste sich auch nur einen Millimeter aus der Formation, denn keiner zweifelte an Nashs Drohung.

Wir erreichten das Hauptgebäude, die Rampe, ließen es hinter uns und steuerten gerade in eine der Gassen zwischen den Gebäuden in Komplex B zu, als ich in meinem Augenwinkel plötzlich die Bewegung eines Schattens wahrnahm.

Ohne aus dem Takt unserer Schritte zu kommen, starrte ich mit zusammengekniffenen Augen zu dem Punkt, doch konnte nichts erkennen, was ungewöhnlich war. Für einen Moment dachte ich, meine Augen hätten mir einen Streich gespielt, doch da sah ich es erneut. Der verschwommene Umriss einer Gestalt, die durchaus Ähnlichkeit mit einem Menschen aufwies, huschte um eine Ecke des naheliegenden Gebäudes. Das Dämmerlicht erschwerte mir jedoch deutlich die Sicht.

»Hey, hast du das gesehen?« Ich stieß Nik, der neben mir joggte, leicht mit meinem Ellenbogen in die Seite, was ihn kurz zu mir blicken ließ. Die Worte kamen ziemlich leise über meine Lippen, denn ich war ganz darauf bedacht, dass Nash oder Rhodes uns keinesfalls hören konnten.

»Was denn?«, kam es kaum hörbar von Nik zurück und ich machte einen genervten Unterton in seiner Stimme aus, dem ich ihm nicht verdenken konnte. Sollten wir beim Quatschen erwischt werden, blühte uns beiden eine schweißtreibende Anzahl an Liegestützen, auf die er und auch ich gut und gern verzichten konnte.

»Da war etwas ...« Ich senkte meine Stimme weiter zu einem fast tonlosen Hauchen und stierte noch einmal misstrauisch über die Köpfe hinweg zu der Stelle, an der der Schatten verschwunden war.

Erst wollte ich Nik noch einmal in die Seite stoßen, weil er mir keine Antwort gab, doch als mein Blick zu ihm glitt, bemerkte ich, dass er ebenfalls die Umgebung mit wachsamen Augen absuchte. Dann wandte er sich wieder mir zu.

»Bist du sicher?«, raunte er und ich nickte.

»Vielleicht war es nur ein –« Nik brach jäh ab, als er im selben Moment bemerkte, dass Nash und somit auch wir langsamer wurden und schließlich stehen blieben. Der Lieutenant hatte die Hand erhoben und zur Faust geballt, was bedeutete, dass wir uns nicht rühren sollten.

Irgendetwas stimmte hier nicht.

Nash fasste sich hinter das Ohr und murmelte einige Worte, die zu undeutlich waren, als dass ich sie hätte verstehen können. Kaum einen Augenblick später tauchte Rhodes an seiner Seite auf.

Meine Muskeln waren bereits bis aufs Äußerste gespannt, doch meine Alarmglocken schrillten, als beide ihre Pistolen zogen, die bislang noch sicher in ihren Holstern gesteckt hatten.

Die anderen Rekruten hatten die Handlung ebenfalls beobachtet und augenblicklich schwirrte die Luft um uns herum vor allgemeiner Anspannung und Unruhe. Einige sahen sich um, versuchten durch das unangenehme Zwielicht den Grund für unseren Halt ausmachen zu können, doch nach wie vor blieb es still.

Fast schon zu still, dachte ich fast im selben Moment, in dem sich eine Horde dunkler Flecken aus den Schatten der uns umringenden Gebäude löste und mit aufgeregten Rufen auf uns zu rannten.

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