Kapitel 51 🎈
„... Ich kann einfach nicht mit ansehen wenn du mit einem anderen Jungen zusammen kommst. Erst recht wenn es sich dadurch um den verfluchten Parker handelt. Was ist nur mit dir geschehen? Früher hast du ihn doch auch gehasst? Und mich geliebt?"
Geschockt lausche ich seinen Worten. Was soll ich denn jetzt noch sagen? Was erwartet er denn bitte von mir? „Versteh ich das richtig? Du machst Schluss und verbietest mir mich mit anderen zu treffen auch wenn es nur rein Freundschaftlich ist? Ben, das ergibt keinen Sinn."
„Seit wann macht denn Liebe Sinn?", lacht er nervös. Es tut gut zu hören, dass er genauso leidet wie ich, aber irgendwie kann ich die letzten paar Monaten nicht einfach so vergessen: „Und jetzt? Soll ich freudig in deine Arme zurück rennen, als hätte ich nur darauf gewartet, bis du es zulässt? Das könnte ich tun, aber es wird sich nicht gleich anfühlen wie das letzte mal. Es ist schon zu viel passiert seither."
„Ja, ich weiss. Auch ich habe Fehler gemacht, das geb ich zu. Aber es ist geschehen, da kann auch ich nichts mehr ändern."
„Ist es genauso Vergangenheit wie unsere Beziehung?", frage ich traurig, denn dann würde ich ihn nicht mehr kennen. Dann wäre es so, als hätten wir uns nie gekannt.
„Vorher waren wir doch schon Freunde?"
„Ja, aber... Du hast mich angeschrien und mich als Lügnerin hingestellt...", ich beende meine Sätze nicht mehr ganz. Mehr Kraft steckt nicht in mir. Es grenzt schon an einem Wunder das ich noch nicht begonnen habe zu weinen: „Parker war in den schwärzesten Zeiten für mich da. Als es mir wegen dir schlecht ging, hat er mich aufgeheitert. Ich kann das alles doch nicht vergessen?"
„Du musst auch nichts vergessen", fleht er mich an: „Aber erinnere dich doch bitte einfach an damals, als ich noch kein Idiot war."
Ich muss lachen: „Idiot? Eher ein ober riesen Idiot."
„Von mir aus auch der ober riesen königs Idiot vom ganzen Universum. Aber bitte verzeih mir."
Ich bin so geschockt von dieser Unterhaltung gerade, dass ich jetzt kein Wort mehr rausbekomme. Was hat ihn dazu bewegt, seine Meinung zu ändern? Das kann unmöglich an Parker liegen.
„Wieso sagst du denn jetzt nichts mehr?", unterbricht er das Schweigen. Was tu ich denn jetzt? „Kann... kann ich vielleicht darüber nachdenken?", stottere ich. Mehr kriege ich jetzt definitiv nicht mehr raus.
Was ist los mit mir?
Mit einem leichten Nicken verabschiedet er sich: „Okay, dann sehen wir uns also wieder in der Schule?"
Ich nicke ebenfalls. Worte fehlen mir. Was tue ich hier?
Er fährt weg und ich muss dringend zu Layla. Unbedingt. Ich gehe wieder rein, bleibe aber stehen als ich Leon und Conner reden hören kann. Ich halte mich hinter ihnen versteckt um alles mithören zu können und ihnen nichts auffällt. „Sieh sie dir doch nur an. So nuttig schmeisst sie sich an diesen Kerl ran. Und mit der waren wir mal befreundet.", meint Leon und sieht dabei immer wieder zu Layla die mit dem Schönling spricht. Aber ist das sein scheiss Ernst? So spricht er über sie? Was ist das denn für ein Idiot?
„Und dennoch liebst du sie?", Moment. Was hat Conner diesen Idioten gerade gefragt?
„Halts Maul!"
„Tut mir leid, Bro. Aber das ist doch offensichtlich. Warum gehst du nicht rüber und kämpfst um sie?"
„Ernsthaft? Sie würde mich doch nur auslachen."
Conner fasst an seine Schulter: „Deshalb lässt du es zu, dass sie mit anderen Typen rummacht?"
„Sie reden doch nur."
„Und dann tauschen sie ihre Nummern, schreiben sich täglich, entwickeln Gefühle und kommen zusammen. Aber okay, jetzt reden sie nur.", redet Conner weiter auf Leon ein. Und das macht er wirklich gut. Hat er das bei Ben auch schon gemacht? Sind sie deshalb hier? Um uns zurück zu gewinnen? Am Schluss haben auch Annabelle und Kira mitgewirkt. Ich sehe es schon kommen. Woher hätten sie sonst wissen können wo wir sind?
„Halt du doch deine Schnauze. Du bist auch nicht besser als ich.", motzt Leon frustriert weiter: „Was machen wir hier eigentlich noch? Ben ist gegangen und die Show ist auch schon so gut wie vorbei."
„Dann lass und doch zu den Mädchen gehen? Ben ist weg, Layla ist beschäftigt, was hindert uns denn noch daran?", Conner zuckt mit den Schultern, als er zu Kira und Annabelle blickt. „Muss ich dir das jetzt erklären? Ben hasst Parker! Und der sitzt bei den Mädchen. Wo steckt deine Loyalität, Bro?"
Okay, dass muss ich Leon lassen. Seine Loyalität zu Ben ist riesig. Er würde ihn nie verletzen oder was verheimlichen. Er kann ein wirklich guter Freund sein. Aber waren wir nicht auch mal Freunde? Wo ist seine Loyalität zu uns? Okay, vielleicht habe ich sie wirklich nicht verdient. Schliesslich belausche ich sie gerade heimlich. Und verheimliche allen wie es um meine Gesundheit steht. So eine tolle Freundin bin ich ja auch nicht. Ich muss dringend mein Verhalten ändern.
Also krieche ich mich wieder aus meinem Versteck und gehe zu Conner und Leon rüber: „Hey Jungs!" Okay, ja, das hat auch schon fröhlicher geklungen, aber übersehen wir mal diesen Tonfall: „Wie geht's euch so?"
„Was willst du hier bei uns?", greift mich Leon sofort an. Niemand hat gesagt, dass würde einfach werden. Also atme ich tief ein: „Ich wollte mich bei euch entschuldigen. Es lief alles irgendwie falsch in letzter Zeit und wir hätten es nie soweit kommen lassen sollen. Schliesslich waren wir alle doch mal unzertrennliche beste Freunde, oder etwa nicht?"
Conner starrt zu Leon und vermittelt ihm den Blick, dass er runter kommen soll. Er atmet durch und gibt sich Mühe: „Ja, aber glaubst du wirklich, es wird irgendwann wieder so wie früher?"
„Nein.", ich schüttle ihm zustimmend den Kopf. Ich könnte mir vorstellen, dass alle Mitleid mit mir haben werden, wenn ich ihnen die Wahrheit sage. Sie werden wieder versuchen, meine Freunde zu sein oder weiss sonst was. Aber ich möchte nicht, wenn das nur wegen meiner Krankheit ist. Ich will, dass sie mich wieder mögen weil ich ich bin. Und ich habe mir geschworen den Krebs nie als Teil von mir zu sehen.
Andererseits ist der Krebs schuld, weshalb es soweit kommen konnte.
Und wieder stecke ich in der Zwickmühle.
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