Kapitel 49 🎈
Nach langer Diskussion und leichten Abschweifungen konnten wir uns dann doch noch einigen wo wir nach der Schule hingehen.
Und zwar in die Karaokebar.
Wir setzen uns an ein ovalen Tisch auf das gemütliche Sofe und Kira oben auf einen grossen Sessel. Das Lokal ist nicht besonders hell beleuchtet, reicht aber aus. Immer wieder stellen sich Menschen auf die Bühne und trällern ihr Liedchen vor. Aber die Abmachung war, dass ich nur mitkomme, wenn ich nicht singen muss. Denn ich will nicht singen, erst recht nicht vor diesen Leuten. Ich kenne die noch nicht einmal. Aber ich habe nichts dagegen, wenn die anderen singen. Das wäre sicher lustig.
Aber auch die anderen halten sich erstmal zurück. Doch dann stellt sich ein Junge auf die Bühne den wir alle noch nie gesehen haben. Er sieht nicht schlecht aus. Starke Muskeln. Und ohne was gesagt zu haben einen riesen Fan für sich gewonnen. Layla checkt ihn ganz genau ab und meint dann: „Wenn dieser Schönling jetzt auch noch singen kann, weiss ich nicht, ob ich mich noch zurückhalten kann." Damit bringt sie uns wieder zum lachen. Was ist denn heute mit ihr los?
„Was ist denn mit Leon?", diese Frage kann ich mir einfach nicht verkneifen. Hat sie den schon vergessen? Nur weil ich gerade in einer Beziehungskriese mit Ben stecke heisst es noch lange nicht, dass sie sich auch mit Leon streiten muss. „Ach, dieser Idiot kann mir gestohlen bleiben. Wir streiten uns nur noch, weil er einfach nicht begreifen will, dass du ein guter Mensch bist und Ben einen Fehler macht."
„Layla! Du musst dich doch nicht mit Leon über meine Probleme streiten. Geht's noch?"
„Trotzdem. Ich lasse mir nicht gefallen, dass jemand so über meine beste Freundin redet. Erst recht dann, wenn ich dachte, er wäre ein Freund. Nein, nicht mit mir. Ich bin eine Kramer.", spricht sie selbstbewusst und sicher, wobei ich sie nur umarmen kann. Sie ist wirklich die beste: „Danke."
„Schon recht. Jetzt aber pssst! Der Schönling will singen." Mit aufrechtem Rücken und die Beine übereinander geschlagen richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf die Bühne.
Der 'Schönling',wie sie so schön sagt, nimmt das Mikrofon in die Hand und beginnt im Tackt der Musik mit seinen Kopf zu nicken. Dann setzt er zum singen an. Wie erwartet performt er wie der grösste Mädchenschwarm der wahrscheinlich auch eine Liste führt, mit wem er es alles schon getrieben hat. Aber singen tut er gut.
Wirklich gut.
Wenn er jetzt auch noch nett wäre, wäre er der perfekte Freund...
... für Layla natürlich.
Meiner Vorstellung eines perfekten Freundes sieht ein bisschen anders aus. Anstatt seine längeren schwarzen Haaren müsste er braune haben, die auf der Seite kurz und oben etwas länger wären. Wunderschöne braune Augen. Ein wundervolles Lachen. Der meine Gedanken lesen kann und mich bei allem unterstützt. Nicht so starke Muskeln wie der Typ auf der Bühne, aber auch keine Laucharme. Und gross muss er sein.
Verdammt.
Ich habe gerade Ben beschrieben. Ich werde nie über ihn hinweg kommen.
Schluss jetzt mit meinen Dilemma, was geht denn hier ab? Anscheinend hat der Typ bemerkt, dass Layla ihn die ganze Zeit genau beobachtet hat und zwar mit Freude, denn er singt nur noch für sie.
Meine süsse kleine Layla hat den Dreh raus. Okay, dass hatte sie schon immer. Schon im Kindergarten haben sich die Jungs um sie gekämpft. Ich war immer nur die Freundin die das mit ansehen musste. Damals dachte ich immer, Jungs stehen auf Blondienen, doch das war weder damals noch heute so. Ben war da eine Ausnahme. Oder vielleicht hat er sich nur für das im Kopf interessiert. Schliesslich geht es nicht immer nur um das Ausseh. Das macht nur immer der erste Eindruck aus. Das Leben wäre manchmal sicherlich einfacher, wenn die Menschen blind wären.
Oder wie Vanessa Hudgens in Beastly.
Das ist aber wieder ein anderes Thema. Ich schweife ab.
Nachdem der Typ immer näher an unseren Tisch kam, beendete er seinen Song mit einem Zwinker an Layla. Sie schmilzt schon fast davon. Ich bin tatsächlich im falschen Film gelandet. Wieso erzähle ich schon wieder die Geschichte? Ach ja, ich bin ja die Kranke.
Zurück zum Geschehnis.
Der Typ gibt das Mikrofon ab und kommt auf uns zu. Layla beginnt zu quieken. Und auch wenn es dunkel ist hier drin, konnte ich war nehmen, dass Parker gerade seine Augen verdrehte. Er wird nie verstehen, wie Mädchen ticken.
Aber es kann nicht sein, dass dieser Typ so perfekt wirkt auf Layla. Irgendeine Macke muss auch er haben. Am Schluss hat er bestimmt eine total piepsige Stimme oder Küsst schrecklich oder spricht unsere Sprache nicht. Was wenn er ein geflohemer Häftling ist, der Menschen tötet?
Okay, jetzt übertreibe ich. Wir kennen ihn noch nicht mal. Vielleicht ist er ja wirklich ganz nett. Vielleicht ist er für Layla wie Ben für mich.
Nein, warte, das hat nicht gut geendet. Sie hat ein Happy End verdient.
Aber ohne jetzt egoistisch zu klingen, ich hätte doch auch ein Happy End verdient? Wieso ist meines denn noch so weit weg? Dann muss ich halt etwas von Laylas Glück abstauben.
„Hi! Na, hat euch die Show gefallen?", fragt der Typ ganz normal mit einer ziemlich coolen Stimme. Also kann ich die erste Macke ausschliessen die ich vermutet habe, sowie auch die Sprache. Denn die beherrscht er super. Und mal abgesehen, dass seine Wortwahl für uns alle gelten, sieht er nur Layla an, die ganz nervös wird. Ich habe sie noch nie so sprachlos gesehen, ausser bei Chloe. Aber für was hat man Freunde, oder Parker: „Na ja, es war nicht gerade so mein Geschmack, aber deine Omi wäre bestimmt stolz auf dich."
Um sein dämliches Grinsen zu stopfen schlage ich so fest ich kann mit meinem Ellbogen in seine Rippen. Tue aber so, als ob nichts wäre, als mich alle anstarren. Dass der Typ neben mir gerade verreckt ist nicht meine Schuld.
Jetzt muss Layla aber was sagen, oder etwa nicht? Doch, ich glaube das hat sie auch gecheckt: „Nicht nur deine Omi. Du warst hammer und jeder der das nicht erkennt soll verrecken."
Tolle Wortwahl im Angesicht der aktuellen Tatsachen. Ich darf jetzt nur nicht in einen riesen Lachflash fallen, denn ich stehe kurz davor. Ich muss mir schon auf die Lippen beissen.
„Schön zu hören. Erst recht da dieses Kompliment von einen so hübschen Mädchen kommt."
Layla beginnt mit ihren Haaren zu spielen. Sie ist so süss.
„Darf ich dich auf einen Drink einladen?", fragt der Typ Layla, doch ihr Hirn hat sich glaub in Brei verwandelt, denn sie lächelt ihn nur weiter doof an. Ich kneife sie unauffällig in den Arm: „Lay!"
„Ja! Ja, sehr gern!"
Nervös steht sie auf, um den Tisch herum zu ihm, der uns noch nicht einmal seinen Namen verraten hat. Aber ja...
Geniessen wir den Abend halt nur noch zu viert.
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