Kapitel 27 🎈
"Taylor? Was meint er damit?", Ben ist schockiert. So wie alle. Nur ist er der einzige der was sagt. Was soll ich ihm sagen? "Sorry, hatte vergessen zu erwähnen dass ich Leukämie habe?" Oder "Habe ich nicht erzählt das ich Krebs krank bin?"
Nein. So geht das nicht. Wieso will Parker mein Leben ruinieren?
"Oh my Gosh! Taylor? Herzlichen Glückwunsch!", Layla springt erfreut in meine Armen. Was hat sie? "Bitte bitte, darf ich Patentante werden? Du weisst genauso gut wie ich, dass ich dafür am besten geeignet bin."
Was? Denkt sie etwa, ich bin schwanger? Und wenn, wieso ist sie so erfreut darüber? Schnell blicke ich zu Ben: "Taylor?" Skeptisch betrachtet er mich und sieht auf meinen Bauch. Denken alle hier nur an das? Ist irgendjemandem auch in denn Sinn gekommen, dass ich auch Krank sein könnte?
"Nein! Ich bin nicht schwanger und habe auch nie daran gezweifelt! Und wenn, würdet ihr beide, Ben und Layla, es wissen und hättet mich begleitet.", erkläre ich ihnen, wobei man deutlich erkennen kann, wie erleichtert Ben ist. Ich kann ihn verstehen. Jetzt ein Baby wäre unmöglich. Ich möchte jetzt auch noch kein Kind, später vielleicht und dann wird definitiv Layla die Patentante und Ben der Vater sein. Aber eben, wie gesagt erst später.
Also ein Drama habe ich abgewendet, bleibt nur noch Parker der immer noch auf eine Antwort wartet: "Gut, schwanger bist du nicht, was dann? Wieso warst du dort?"
"Habe ich doch gesagt, ich habe dort jemanden besucht."
"Glaub ich dir immer noch nicht. Wenn du es mir nicht sagen willst, blicke wenigstens in die Gesichter deiner Freunde und sag es nochmal."
Ohne es überhaupt zu wollen sehe ich zu Ben. In seinen Augen wiederspiegeln sich mehrere Gefühle, aber glücklich ist definitiv nicht darunter.
"Ich... ich..." ich kann es nicht erklären. Es zerbricht mich. Ich kann das nicht. Aber ich möchte Ben auch nicht mehr belügen.
"Okay...", meint Ben und sieht zu Parker: "Wir haben genug gehört von dir, du kannst jetzt wieder gehen."
Er verteidigt mich?
"Verpiss dich! Na los!", Ben scheucht Parker weg und ich kann gar nicht anders als ihn zu umarmen. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn. Und wenn man jemanden liebt, belügt man ihn nicht. Ausser es würde sein Leben zerstören. Was es tun würde. So wie meines. Ich erinnere mich an das was er mir gesagt hat, als ich ihn gefragt habe, was er tun würde wenn ich sterben würde. Es würde ihn zerstören! Ich möchte ihn nicht zerstören. Ich kann ihm das nicht antun.
Ich hauche ein kleines: "Danke" und er stosst mich nach einer kurzen Erwiderung wieder weg: "Also. Was war das? Wieso habt ihr euch gestern gesehen und was für eine Klinik hat er gemeint?"
Ich kann es nicht. Ich bringe es nicht übers Herz. Ich kann auch nicht mehr meine Tränen verdrücken. Mit meinen wässerigen Augen blicke ich in seine: "Ben. Ich möchte es dir sagen. Wirklich. Aber ich kann nicht. Ich bringe es nicht übers Herz. Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser beschissenen Welt, aber ich... ich bin zu schwach. Ich kann es nicht. Ich bringe es nicht über meine Lippen. Ich..." Er lässt mich nicht mehr ausreden. Er nimmt mich einfach in den Arm und drückt mich ganz fest.
"Ben, es tut mir so leid."
"Pssssst. Schon okay. Egal was es ist, es wird wieder gut. Ich bin bei dir.", flüstert er zu mir runter. Das tut so gut. Die Gewissheit, dass ich auf ihn zählen kann tut gut. Sein beruhigender Herzschlag zu hören tut gut. Er tut mir gut. Er drückt mich noch fester an sich und streicht mir durch die Haare.
Ich habe mich schon lange nicht mehr so geborgen gefühlt. Ich fühle mich wie ein kleines Baby in den Armen seiner Mutter. Dieses Gefühl tut so gut.
Und wieder einmal aufs neue beweist mir Ben wie sehr ich ihn liebe und wie gut es tut, geliebt zu werden.
"Ich bin ja für dich da!", flüstert Ben nochmals was mich erneut schlutzen lässt, gerade dann, als ich dachte meine Tränen unter Kontrolle gebracht zu haben.
🎈
Da es Zeit wird für meine Medikamente verschwinde ich wieder einmal aufs Klo und hoffe, dass dort niemand ist. Jetzt ist die Luft noch rein. Soweit man von reiner Luft auf der Toilette einer High School reden kann.
Ich schliesse mich in einer Kabine ein und packe meine Sachen aus. Ich nehme mir eine der Tabletten in den Mund und einen Schluck Wasser. Bei der zweiten Tablette möchte ich gleich das selbe machen, als jemand die Tür aufreisst. Habe ich nicht abgeschlossen? Wieso ist das Schloss kaputt? Vor mir steht Nadia, Laurels beste Freundin und grösste Klatschtante der Schule: "Nimmst du etwa Drogen? Oh my Gosh! Taylor Claywell konsumiert Drogen!"
"Nein! Tue ich nicht! Das sind gewöhnliche Vitamintabletten.", habe ich heute nicht schon genug erklärt? Aber sie hört gar nicht zu. Sie sieht nur was und denkt Geschichten aus: "Taylor Claywell. Dafür wirst du bestimmt von der Schule verwiesen. OMG! Das muss ich unbedingt Laurel erzählen."
Ich kann sie gerade noch packen bevor sie wieder die Toilette verlässt: "Nein, das tust du nicht! Denn ich konsimiere keine Drogen. Nadia, hörst du? Ich nehme keine Drogen!"
"Aber ich habe dich doch gesehen. Und dann war das auch bestimmt auch deine Schuld, als all unsere Spinde durchsucht wurden?"
"Nein!" Doch. "Die sind nicht verschreibungspflichtig." Doch, sind sie. "Das bildest du dir nur ein!", das einzige was nocht gelogen ist. Bravo, Tay.
"Das glaub ich dir nicht! Ich vertraue da mehr auf meine Augen."
"Und ich glaube du brauchst eine Brille und ein Hörgerät."
"Jetzt wirst du also auch noch frech? Ich erzähle das jetzt allen! Ha."
"Nadia! Nadia, nicht! Nein!"
Zu spät. Sie verschwindet aus der Toilette und ich kann sie nicht mehr aufhalten. Wie konnte das alles nur passieren? Ich bin verloren. Am besten wechsle ich gleich die Schule. Nein, die ganze Stadt. Wie wärs wenn ich mit Dad in den Irak gehen würde? Da würde das wahrscheinlich niemad interessieren. Hier bin ich einfach nur verloren.
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