Kapitel 18 🎈
Seit ich am nächsten morgen aufgestanden bin, dachte ich nur noch an ihn. Parker Davis. Ich fasse es immer noch nicht, dass ich ihn im Krankenhaus gesehen habe.
Jetzt beobachte ich ihn wie er in der Cafeteria sitzt und genüsslich sein Mittagessen isst. Allein. Bis Laurel sich zu ihm setzt und beginnt ein Theater aufzuführen. Ich sitze leider zuweit weg um mithören zu können. Aber Laurel schlägt wild ihre Armen in die Luft und versucht ihn von irgendwas zu überzeugen. Er bleibt jedoch sturr und grinst. Es ist anscheinend lustig, wie sich Laurel aufführt. Und als sie fertig mit ihrem Ausraster ist, kommt Parker zu Wort. Ganz normal und schulterzuckend erklärt er ihr irgendwas. Bis sie dann wütend wieder abhaut. Ich mag Parker zwar nicht, aber das wahr cool, ohne auch ein Wort gehört zu haben.
Laurel stampft an unserem Tisch vorbei und hinterlässt nur eine riesige Parfümwolke. Was hat sie sich denn da gedacht, als sie sich das Parfüm auftrug? Pft pft pft pft pft pft hat ihr anscheinend immer noch nicht gereicht.
Zurück zu Parker, Laurel ist mir sowas von egal. Und es sah auch nicht danach aus, dass Parker ihr etwas über mich erzählt hat. Ich weiss ja noch nicht einmal, ob er mich gesehen hat. Er sieht eigentlich ganz normal aus. Aber er ist immer noch nicht der Typ der freiwillig in ein Krankenhaus geht und dort kleine Mädchen zum Lachen bringt. Wenn schon zum Weinen. Ich werde aus dem Typen nicht schlau.
"Ben, krieg mal deine Freundin unter Kontrolle, sie ist schon wieder abwesend.", beklagt sich jemand an meinem Tisch. Ich beachte diesen Kommentar gar nicht und lege meinen Kopf noch etwas schiefer.
Was hatte Parker denn dort zu suchen?
"Hey, Tay, Liebling, bist du noch da?", fragt nun auch Ben und wedlet mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Ich komme aber erst wieder aus meiner Trance als Layla laut ruft, ja fast schreit: "Taylor!"
"Was ist?"
"Gehts dir gut? Du warst vollkommen weggetreten?", besorgt fast Ben an meine Stirn, so wie es meine Mutter immer macht wenn ich krank bin.
Schnell stosse ich sie weg: "Ja ja, mir geht es gut."
"Was war denn dann los? Du weisst, dass du mir alles erzählen kannst. Meine Ohren sind immer offen für dich.", meint Ben besorgt. Und es ist ja auch süss, dass er sich sorgen macht, aber diese Sorgen sind nicht notwendig.
Ich habe Glück und Conner wechselt das Thema: "Aber zurück, was unternehmen wir jetzt nach der Schule?"
"Wir wollten doch zum Minugolf?", fragt ich verwirrt. Habe ich hier was verpasst?
"Ja, dass war aber noch, bevor sie die Minigolfanlage wegen schlechtem Wetter schliessen mussten.", klärt mich Kira auf. Aber ich dachte, heute wird das Wetter endlich wieder besser. Schade, ich habe mich schon so darauf gefreut.
"Wir könnten alle zu mir gehen.", schlägt Conner vor, wobei alle im Chor antworten: "Nein!"
Sein Vater hasst uns und Besucher allgemein. Nein, er hasst Menschen. Wir haben ihn dort einmal abgeholt und es war Horror. Er hat uns wirklich weggeekelt. Ich verstehe nicht, wie es Conner dort aushält.
"Warum gehen wir nicht shoppen?", fragt Layla, was die Jungs nicht wollen.
Anabelle will zur Mani- und Pediküre und Leon schlägt vor nachzusehen was im Nachbarort läuft. Aber einigen können wir uns nicht.
"Warum gehen wir nicht zu Taylor?", fragt Layla irgendwann. Wobei ich ganz und gar nicht einverstanden bin.
"Nein, ich habe nicht aufgeräumt und sowieso ist gerade alles so chaotisch weil mein Dad da ist. Können wir nicht was anderes machen?"
"Komm schon. Sonst einigen wir uns nie. Ausserdem ist für dich nicht aufgeräumt für die Jungs hier mehr als aufgeräumt. Du kennst ja ihre Sauställe die sie Zimmer nennen und sie schämen sich auch nicht. Und ich habe dir gesagt, dass ich deinen Vater kennenlernen will.", arrgumentiert Layla. Aber warum kann sie mich denn nicht einfach verstehen?
"Sie hat recht. Bei dir war es immer toll. Ausserdem macht deine Mam immer die besten Snacks.", meint Leon dazu. Auch alle anderen sind nicht davon abzuhalten also heisst es nach der Schule bei mir.
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Als würden sie hier wohnen rennen meine Freunde die Haustür ein und beginnen es sich bequem zu machen. Conner und Annabelle gehen direkt in die Küche. Annabelle holt für alle Gläser und Conner findet die Limo im Kühlschrank die meine Mam frisch gemacht hat. Layla, Leon und Kira haben es sich auf der Couch bequem gemacht und ich beobachte das ganze Szenario mit Ben an meiner Seite: "Als würden sie hier wohnen."
"Du hast sie eingeladen.", wiederspricht mir Ben.
"Gar nicht wahr! Ich wollte nie, dass alle hier her kommen."
"Sind sie aber. Du hättest die Bande bändigen müssen."
"Versuch du das doch. Die sind wie wilde Tiere."
Wir beide beginnen zu lachen und gesellen uns dann doch noch zu den anderen. Um Platz zu sparen zehrt mich Ben auf sein Schoss, was mir natürlich sehr gefällt, und gibt mir anschliessend ein kleines Küsschen auf die Wange.
Irgendjemand aus meiner Familie habe ich hier noch nicht gesehen, aber ich nehme an, lange werden sie nicht mehr weg sein. Aber das kann mir ja auch egal sein. Leon kann seine Snacks auch alleine zubereiten gehen.
"Kommt, lasst uns ein Spiel spielen!", schlägt Layla vor und ich habe gerade keine Ahnung was ihr da gerad im Kopf rumschwirt.
"Und was für eines?", fragt Ben als könnte er meine Gedanken lesen.
"Keine Ahnung, was habt ihr da?", sie steht auf und geht zu einem Schrank hier im Wohnzimmer und öffnet ihn, der voller Spiele ist, bei dem keines jünger als zehn Jahre ist: "Hier! Activity haben wir schon lange nicht mehr gemacht."
Sie holt die Schachtel aus dem Schrank und legt sie auf unseren kleinen Couchtisch in der Mitte und breitet das Spielfeld aus: "Los, macht schonmal zweier Teams!", fordert sie uns auf und ohne Worte bilden Ben und ich ein Team indem er mir einen Kuss auf den Hals haucht.
"Darf ich den Schiedsrichter sein? Es geht ja sowieso nicht auf.", fragt Conner histerisch und bennent sich so als Schiedsrichter. Annabelle und Kira bilden ebenfalls ein Team und das letzte erübrigt sich dann auch schon. Layla hat es anscheinend noch nicht so ganz gecheckt, aber Leon versucht langsam und erfolglos in der Couch zu versinken.
Layla hat das Spielfeld aufgestellt und blickt in die Runde. Und dann wird ihr klar, dass sie mit Leon im Team ist. Ein bisschen freue ich mich darüber schon, denn jetzt kann sie nicht mehr so gut ihm aus dem Weg gehen. Perfekt eingefedelt.
"Taylor, können wir nicht in ein Team, ich konnte ja schon öftern deine Gedanken lesen.", fleht sie mich an, doch so leicht kommt sie da nicht wieder raus: "Wenn du meine Gedanken lesen kannst, weisst du ja was ich denke." Ich blicke sie an, damit jeder weiss was ich denke, auch sie. Und sie sieht mich mit einem Blick an, bei dem ich genau weiss, was sie denkt: "Bitte nicht, tue mir das nicht an."
Aber genau das tue ich ihr an und irgendeines Tages wird sie mir dafür dankbar sein. Vielleicht noch nicht heute, aber in ein paar Jahren werden wir zusammen bei einem Doppeldate darüber lachen können. Falls ich da noch lebe.
Aber jetzt wird gespielt. Die Teams sind gebildet und einen Schiedsrichter haben wir auch und das beste Team habe ich. Wir können loslegen.
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Ich bin alles andere als zufrieden mit diesem Kapitel. Es ist nicht so spannend und wahrscheinlich auch nicht so lustig. Aber ich finde es total schwierig über die Bezeichnung von anderen zu schreiben als von der Hauptperson. Vor allem wenn dort noch gar keine Beziehung ist 😜
Trotzdem hoffe ich dass das Buch euch gefällt und viel Spass beim Weiterlesen.
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