Kapitel 3
Tiaras POV
Müde hatte ich mich heute Morgen fertig gemacht für die Schule, um dann zu erfahren, dass ich die ersten beiden Stunden frei hatte.
Der Weg bis nach Hause war zu lang und es würde sich nicht lohnen wieder zu gehen, also musste ich wohl oder übel in der Schule bleiben. Natürlich konnte ich auch dann direkt zu Hause bleiben, aber die Lehrer hatten sowieso schon ein Auge auf mich und wenn ich dann noch fehlte, würden direkt meine Eltern informiert werden. Und das wollte ich definitiv nicht.
Ich machte es mir in der Cafeteria gemütlich, wo um diese Zeit noch nicht viel los war. Ich musste sowieso noch Hausaufgaben erledigen, also konnte ich die Zeit dafür gut nutzen.
Ich konnte mir nicht noch mehr Versäumnisse leisten, denn nachdem Tod von Maila waren meine Noten extrem gesunken.
Natürlich war es mir egal, aber meinen Eltern eben nicht. Wenn ich sitzen blieb, wurde mir das Geld gestrichen. Und das brauchte ich dringend, alleine für Zigaretten brauchte ich es.
Ich war nie ein Fan vom Rauchen, aber mittlerweile half es mir, runterzukommen, wenn ich einen stressigen Tag hatte oder die Gedanken über Maila mich mal wieder fertig
machten. Doch in zwei Wochen brauchte ich selbst keine Zigaretten mehr um runterzukommen, denn dann würde ich endlich für immer ruhen können.
Als es schließlich für die anderen zur Pause klingelte, strömten Schülermassen in die Cafeteria rein. Gott, wie ich andere Menschen hasste. Manche schauten mich fragend an und mir war genau klar, was sie mit den Blicken deuten wollten. Ich saß allein an einem Tisch für vier und diese Blicke schrien förmlich danach, ob man sich nicht zu mir setzen durfte. Aber ich würde mich mit definitiv niemandem zusammen setzen. Also setzte ich meinen arrogantesten Gesichtsausdruck auf und vertrieb damit alle, die meinten, sie müssten zu nahe kommen.
Ich wollte einfach niemandem um mich herum. Ich wollte einfach nur hier sitzen und warten, bis es endlich zu dritten Stunde klingelte. Ich wollte die Schule so schnell wie möglich hinter mich bringen, denn heute Nachmittag kam Tamo zu mir. Tamo ist mein kleiner Bruder, den ich wirklich über alles liebte. Wir sahen uns nur viel zu selten, da er meist bei unseren Großeltern war.
Umso mehr freute ich mich deswegen ihn zu sehen, auch wenn es nur kurz war. Wir wollten zusammen Eis essen gehen und dafür hatte ich mich natürlich bereit erklärt.
Ich würde alles für ihn tun, denn ich wollte nicht, dass er genauso ohne Liebe und Zuwendung aufwuchs wie ich. Das hatte er nicht verdient. Tamo hatte eine so reine und zerbrechliche Seele, alleine sein Gesicht zu sehen, wenn meine Eltern mal wieder weg mussten, zerbrach mir jedes Mal das Herz. Ich wusste, dass wenn ich mir das Leben nahm, auch ihm ein Stück nahm, aber ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr und ich hatte keine Kraft. Gestern Abend hatte ich beschlossen, dass ich noch zwei Wochen wartete. Noch zwei Wochen. Für ihn.
In Gedanken versunken merkte ich jetzt erst, wie der Stuhl gegenüber von mir zurückgezogen wurde. Überrascht blickte ich auf und riss erschrocken die Augen auf, als ich erkannte wer es war. Milo, natürlich.
„Was willst du?", zischte ich.
„Alles locker, es ist nur nichts anderes frei." Er klang gereizt und sah müde aus, aber das gab ihm nicht das Recht sich einfach hierhin zu setzen.
„Nichts alles locker, hab ich auf der Stirn „Platzfreihalter" stehen? Schieb deinen Arsch woanders hin."
Er lehnte sich überraschend entspannt zurück und grinste.
„Nö, wenn ich dich störe, dann kannst du ja gehen. Eine Person braucht doch keinen Tisch für vier."
Verärgert funkelte ich ihn an. Dieser Vollpfosten.
„Hör mir jetzt mal zu. Ich hab' keine Lust auf deine Wenigkeit und außerdem ist bei einer von deinen Bitches höchstwahrscheinlich ein Platz frei. Habe gehört, hältst dich gerne zwischen ihren Beinen auf, dort ist sicher immer ein Plätzchen für dich. Und jetzt zisch ab."
Er lehnte sich zu mir rüber und raunte mir zu: „Hör mir mal zu, du kleine Schlampe. Du hast mir gar nichts zu sagen, kapiert? Red noch einmal so mit mir und du wirst sehen was geschieht."
Es machte mir Spaß ihn zu provozieren. Es war so einfach ihn zu verägern.
„Ach ja, was passiert sonst?", ich grinste während ich sprach, „hetzt du eine deiner Hündinnen auf mich? Glaub mir, dass wird nicht schön enden. Wenn ich mit denen fertig bin, wirst du sie nicht mehr flachlegen können."
Tatsächlich hatte ich ein wenig Erfahrung im Kampfsport. Maila und ich waren immer zusammen zum Training gegangen. Mittlerweile tat ich es nicht mehr, denn ohne Maila machte es mir keinen Spaß.
„Du kleine Schlampe.", murmelte Milo nun gereizt und stand auf zum Gehen.
Triumphierend saß ich nun wieder alleine am Tisch. Allerdings wurde meine etwas bessere Laune auch schon wieder gedämpft, als es klingelte. Chemie mit dem alten Thalbach, na toll. Und mit Milo. Noch besser.
Zwei Wochen noch durchhalten. Für Tamo.
Hey ihr Lieben:) ich hoffe euch gefällt es bisher<3 Auch wenn die Kapitel im Vergleich zu vorher etwas kürzer sind;)
Momentan ist die Geschichte noch nicht soooo unfassbar spannend, aber es befindet sich ja alles noch in den Anfängen. Ich verspreche euch, es wird besser<3
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