9.
„Ich bin glücklich dich zu sehen." meine Mutter begutachtet mich ganz genau. Ihre Augen scheinen nach irgendeinem Zeichen zu suchen, wie es mir geht.
Es war schon immer ein Talent in der Familie der Malfoys seine Emotionen nicht zu zeigen.
Das weitläufige Wohnzimmer meines Familienhauses füllt sich langsam immer mehr mit Todessern. Todesssern die mich kennen, seitdem ich klein bin.
„Draco mein Kleiner!" , ruft Bellatrix mit ihrer typischen hohen Stimme, während sie auf mich zukommt „ich bin so stolz auf dich. Du wirst der jüngste Todesser sein." ihre Augen blitzen und ihr wirres Haar steht mehr zu Berge als jemals sonst.
Ich schlucke den sauren Geschmack der Nervosität runter und setze gerade zu einer Antwort an, als meine Mutter mich in die Küche zieht.
Sie sieht mich an, dann zieht sie mich in eine Umarmung und hält mich lange fest. Ich stehe vor ihr und weiß nicht so recht wie ich mich verhalten soll. Ich kann mich nicht an das letzte Mal erinnern, als meine Mutter mich so gehalten hat.
„Du bist nie alleine, Draco." sagt sie, während sie ihren Kopf auf meine Schulter legt.
Dann lässt sie mich los um mich noch einmal anzuschauen „wie geht es dir, mein Junge?"
ich habe meine Mutter selten so besorgt gesehen wie in diesem Moment. „Gut, ich denke mir geht es gut." ich lächele sie an und hoffe mein Lächeln sieht auch nur ansatzweise zuversichtlich aus.
Alles wird gut.
„Er ist da" flüstert sie
In einem der vielen Kellerräume unseres Hauses steht eine große schwarze Tafel.
Der Raum ist sperrlich durch das flackernde Licht einiger Kerzen beleuchtet.
Die Menschen die sich eben noch in unserem Wohnzimmer tummelten sitzen nun um den Tisch und am Ende des Tisches sitzt er.
Der dunkle Lord.
Er ist in einen schwarzen Umhang gehüllt, blass und dünn und er sieht für mich nach wie vor nicht aus wie eine menschliche Gestalt.
Sein Gesicht ist eingefallen, eine Nase kaum vorhanden.
Ich lasse mich auf den freien Stuhl neben meinem Vater nieder, der meine Hand unter dem Tisch drückt.
Wahrscheinlich um mir seinen Stolz auszudrücken. Mir zu signalisieren, dass er wusste, dass ich das Richtige tun werde.
Aber hätte ich eine Wahl gehabt?!
„Draco"
Seine Stimme lässt mich erschaudern, ich kann ihn nicht angucken. Aber ich blicke dennoch auf. Er hat sein Gesicht zu einem Lächeln verzogen. Ein Lächeln wie ein stolzer Vater, der sein Kind das erste Mal auf einem Besen fliegen sieht.
Die langen knochigen Fingern des dunklen Lords liegen verschränkt auf dem Tisch.
„Wie schön, dass du nun ganz offiziell einer von uns wirst."
Er erhebt sich von seinem Platz, um auf mich zuzugehen. Langsam und mit sorgfältig gewählten Schritten.
„Bitte fass mich nicht an" flehe ich innerlich.
Ich würde es nie zugeben, aber ich fand seine Gestalt schon immer mehr als ekelerregend und ihn absolut beängstigend.
Er bleibt hinter mir stehen und legt seine Hand auf meine Schulter. Seine kalten Finger liegen leicht auf dem Stoff meines Pullis und er nimmt meinen linken Arm um meinen Pullover über meinen Unterarm zu streifen.
„Unser jüngster Gefolgter. Unser jüngster Anhänger."
Bellatrix jubiliert laut. „Mein Neffe" kreischt sie durch den Raum, dass es von den Wänden wiederhallt.
Ich spüre die Anspannung meiner Mutter, als der dunkle Lord mich auffordert aufzustehen. Ich spüre wie alle Blicke auf mich gerichtet sind, wie mich alle mir Stolz, Genugtuung und Ehrfurcht ansehen.
Ich kann mich nicht freuen, auch wenn ich es versuche.
Für viele hier am Tisch, war dieser Moment ganz sicher einer der bedeutendsten in ihrem Leben.
Ich beiße so sehr auf meine Zunge, dass ich schon bald den Geschmack meines Blutes im Mund habe.
Mein linken Arm ausgestreckt und den dunklen Lord vor mir.
Es gibt kein Zurück.
Ich verliere das Bewusstsein..
Ich hatte keine Wahl.
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