53.
POV. Maja
Es war ein langer und beschwerlicher Weg vom Portschlüssel bis zu dem Anwesen der Malfoy's
das mächtiger und bedrohlicher vor uns aufragte, als ich es mir vorgestellt hatte.
Nur schwer konnte ich mir vorstellen, dass in dem riesigen Gebäude aus Stein eine Familie lebte.
Dass in diesem Gebäude, dass so einschüchternd wirkt mit den hohen schwarzen Dachziegeln und der dunklen Fassade der Mensch aufgewachsen ist, seine Kindheit verbracht hatte, den ich so sehr liebte, dass der Gedanke schmerzte sein Zuhause unter diesen Umständen zu besuchen.
Ich war mehr als froh den Weg zur Malfoy Manor nicht alleine bestreiten zu müssen, sondern umringt von Mitschülern die alle bereit waren zu kämpfen.
Die alle den Eindruck erweckten, als wären sie deutlich weniger eingeschüchtert von dem Gebäude, von der gesamten Situation, als ich.
Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich gleich Draco gegenüber stehen werde und ihn enttäuschen werde.
Aber ich könnte nicht mit dem Wissen in Hogwarts sitzen, dass alle meine Freunde im Kampf gegen Du-weißt-schon-wem sind, während ich alleine beim Mittagessen sitze.
Ich könnte nicht damit leben nicht dabei gewesen zu sein, wenn vielleicht Menschen die ich liebte ihre Leben lassen müssen.
Als wir die große schwarze Tür erreichen, durch die wir den Wohnsitz der Malfoy's betreten werden spüre ich eine Angst in mir, die ich von mir nicht kenne.
Ich bin schon immer davon ausgegangen, dass alles was im Leben passierte einen tieferen Sinn hatte.
Dass jeder Mensch den man in seinem Leben verlor aus einem bestimmten Grund gegangen ist.
Und das am Ende im Leben alles gut werden würde.
Als ich jetzt in der Eingangshalle der Malfoy Manor stehe, sehe wie sich die ersten meiner Freunde auf ihren Weg durch eine schwere Tür die von dem dunklen Korridor abgeht, machten, kann ich keinen positiven Gedanken fassen.
Ich hatte noch nie größere Angst in meinem Leben, als in dem Moment als ich den riesigen Raum mit schwarzen Dielen betrete, in dem eine solch aufgeheizte Stimmung herrscht.
Noch nie habe ich mehr Panik empfunden, wie als ich Harry gekrümmt auf dem Boden, umringt von in schwarz gekleideten Todessern entdecke.
Niemals habe ich so große Angst verspürt, wie als ich den-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf mit ausgestreckten Zauberstab vor Harry stehen sehe.
Als ich sehe wie er uns alle begutachtet, mit solch einer Verachtung in den Augen.
Noch nie habe ich mich kleiner gefühlt, wie als ich Draco zwischen seinen Eltern entdecke.
Draco, dessen Augen für einen kurzen Moment über mich huschen.
Ich kann erkennen, wie seine blasse Haut noch blasser wird, wie er seine Händen zu Fäusten ballt als er den Blick senkt.
Für einen kurzen Moment herrscht absolute Stille im Raum.
Für einen kurzen Moment scheint jeder ungläubig seine Augen durch den Raum wandern zu lassen.
„Cruciatus!"
„Avada Kedavra!"
„Expelliarmus!"
„Sectumsempra"
Ich höre so viele Schreie und nehme die hellen Blitze die aus den Spitzen der Zauberstäbe gefeuert werden so plötzlich wahr.
Es ist als würde jeder plötzlich aus der kurzen Schreckstarre aufwachen, als würde viel zu plötzlich Chaos ausbrechen.
Ich suche mit meinen Augen nach Harry, der eben noch so schmerzerfüllt vor den Füßen von dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf lag.
Ich suche ihn in all den durcheinander rennenden Hexen und Zauberern die sich gegenseitig zu töten versuchen.
„Expelliarmus" , schreie ich, als ich eine Hexe wahrnehme, die auf mich zugelaufen kommt. Sie scheint sich über das Chaos, über die Flüche und über die Angst in meinen Augen zu freuen.
Sie wirft ihren Kopf in den Nacken, als sie unsanft von jemandem zur Seite gestoßen wird.
Von einem weißblonden, groß gewachsenen und selbst in dieser Ausnahmesituation gut aussehenden Jungen.
Draco Malfoy.
Er packt mich am Arm, als er mich durch das Chaos hinter sich herzieht.
Er dreht sich gelegentlich um, um über seine Schulter Flüche auf irgendwen zu werfen.
Ich weiß nicht, gegen wen sich seine Zauber richten und bin mir nicht mal sicher, ob er das selber weiß.
„Du bleibst an meiner Seite! Hast du verstanden?" , Draco's Stimme ist ein energisches Brüllen und ich weiß, dass er mich hier nicht hätte antreffen wollen.
Dass er auf dieses Zusammenstoßen mehr als gerne verzichtet hätte.
Er zieht mich mit sich und ich drehe mich immer wieder verzweifelt um.
Auf der Suche nach mir vertrauten Gesichtern.
Auf der Suche nach Harry, den ich seitdem der Kampf angefangen hat nicht mehr in der Masse der Menschen, die mit Flüchen um sich schmissen, finden konnte.
Ich kann zwischen den vielen mir unbekannten Gesichtern kaum eines meiner Freunde finden.
„Bring sie hier weg!" , Draco's Stimme ist laut und kalt, als er mich zu jemandem stößt.
Ich spüre wie sich Hände krampfhaft in meinen Pulli krallen und mich mit sich ziehen.
Ohne eine Nachfrage. Ohne ein Zögern.
Ich werde von der Hand, die nicht viel größer als meine ist und von rot lackierten Fingernägeln geziert ist, durch große Korridore und Flure gezogen.
Draco's Mutter würdigt mich keines Blickes, als sie mich in ein Zimmer schubst, die Tür schließt und ohne ein Wort verschwindet.
Ich versuche die Tür aufzustoßen, in der Hoffnung ich könnte jemanden meiner Freunde finden.
In der Hoffnung ich könnte irgendwie helfen.
In der Hoffnung ich könnte an Draco's Seite sein.
In der Hoffnung ich könnte irgendwie verhindern, dass jemand den ich liebe zu Schaden kommt.
Aber die Tür ist verschlossen.
POV. Draco
Ich fasse es nicht, dass Maja tatsächlich in unserem Wohnzimmer steht, als der Kampf, die Flüche, das Töten beginnt.
Ich fasse es nicht, dass ich es kaum schaffe mich durch die kämpfenden Zauberer und Hexen zu ihr durch zu kämpfen.
Ich kann den Hass nicht in Worte fassen, den ich für einen Moment für meine Tante empfinde, als ich sehe wie sie mir dreckigen Grinsen und gezücktem Zauberstab auf Maja zu geht.
Ich kann nicht glauben, dass Maja sich immer wieder nach ihren kämpfenden Freunden umschaut, als ich sie durch das Chaos zu meiner Mutter zerre.
Ich bin mir bewusst, dass sie keine Fragen stellen würde, wenn ich sie drum bitte Maja von hier wegzubringen.
Maja darf nichts passieren.
Maja darf nicht in unserem Wohnzimmer sterben.
Maja muss bei mir bleiben.
Ich bin froh, als ich einen kurzen Moment meiner Mutter hinterherschaue, die Maja mit eisernem Griff hinter sich herzieht um sie in Sicherheit zu bringen.
Um sie in Sicherheit zu bringen, obwohl sie auf der anderen Seite kämpft.
„Kämpf doch Voldemort! Bring mich doch um!" , Potters Schreien durchdringt den großen Raum und als ich aufblicke sehe ich den dunklen Lord einige Meter vor Potter stehen.
Vor Potter, der mit ausgestreckten Zauberstab und mit vielen seiner Freunde hinter sich im Raum steht und den dunklen Lord anbrüllt.
In dem Moment höre ich Neville Longbotton schreien.
Ich höre den unverzeihlichen Fluch aus seinem Mund, ehe jemand anderes reagiert hat.
Ich sehe das grüne Licht aus seinem Zauberstab fliegen und den dunklen Lord treffen.
Ich sehe wie der dunkle Lord, der immer so unverletzbar, so unnahbar, so unmenschlich wirkt auf die Knie fällt.
Schreiend und schmerzverzerrt.
Ich sehe wie er sich auf unserem Wohnzimmerboden in Luft auflöst und wie viele der Todesser, die eben noch kämpften, ohne ein Wort verschwinden.
Ich kann nicht glauben was ich sehe, als ich die Hand meiner Mutter spüre die nach meinem Arm greift.
„Geh!" , das ist ein Befehl. Sie will mich in Sicherheit wissen, falls gleich etwas passiert.
Falls Schuldige gesucht werden, für den scheinbaren Fall des dunklen Lords, der viele seiner angebliche treuen Gefährten augenblicklich in die Flucht schlug.
Ich kann nicht glauben, dass der dunkle Lord tot sein soll.
Das kann es nicht gewesen sein.
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