41.
Als ich die Augen öffne, ist das erste was ich sehe die friedlich schlafende Maja. Direkt neben mir.
Ich kann ihrem ruhigen, gleichmäßigen Atem lauschen, als ich ihr vorsichtig über die Wange streiche.
Selten habe ich etwas so beruhigendes gesehen, wie die tief schlafende Maja.
Ich wünschte ich hätte jeden Tag das Glück neben ihr aufwachen zu dürfen.
Ihr Anblick wäre jeden Morgen das erste was ich sehe und ich merke, dass ich das erste Mal seit Monaten nicht von Alpträumen geplagt worden bin.
Das erste Mal seit Monaten, habe ich mich nicht unruhig im Schlaf hin und hergewälzt, wurde von Alpträumen geplagt oder habe die Nacht kein Auge zugetan.
Das erste Mal seit Monaten habe ich gut geschlafen.
Maja und ich hatten bis spät in der Nacht zusammen gesessen, um uns Pläne zu überlegen, wie niemand verletzt werden könnte.
Pläne die Potter retten würde, auch wenn es mir nie um ihn ging.
Potter war mir schon immer egal.
Und wenn er mir nicht egal war, verband ich mit ihm nur abgrundtiefen Hass.
Es ging mir um Maja.
Ich würde alles versuchen wollen, um sie nicht verletzten zu müssen.
Um sie nicht noch einmal zu verlieren.
„Guten Morgen" , Majas verschlafene Stimme zu hören, lässt das Gefühl von Wärme in mir noch stärker werden.
Sie sieht wunderschön aus, mit den zerzausten Haaren, die um ihr Gesicht fallen und den rosigen Wangen, die wohl jeder Mensch hat der gerade frisch aufwacht.
„Guten Morgen, Schönheit." , ich kann beobachten, wie ihre rosigen Wangen bei meinen Worten noch rosiger werden und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Genauso könnte für mich jeder Morgen beginnen.
Beim Frühstück in der großen Halle gesellt sich Maja zu Luna Lovegood.
Ein mehr als merkwürdiges und vollkommen verstrahltes Mädchen aus Ravenclaw.
Ich habe mich schon oft mit Pansy über das Mädchen lustig gemacht, das meist alleine und in ihrer eigenen Welt durch die Korridore von Hogwarts tänzelte.
Sie benimmt sich nicht nur vollkommen verrückt, sie sieht auch vollkommen verrückt aus.
Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so merkwürdig verhält wie dieses Mädchen.
Es ist komisch zu sehen, dass all die Mitschüler die ich noch nie leiden konnte, Freunde von dem Mädchen sind, dass ich mehr als leiden kann.
„Mein liebster Draco,
Ich hoffe du hattest erfolgreiche
Weihnachtstage.
Ich habe dich vermisst, es ist komisch
seinen Sohn an Weihnachten nicht im
Haus zu haben.
Severus berichtete mir von einem Trank
den du braust.
Den Gregor-Trank.
Eine hervorragende Idee.
Ich hoffe bald, ist alles vorbei.
Bald haben wir gewonnen.
Bald bist du wieder bei uns.
Wir sind stolz auf dich, mein Sohn.
Mum"
Während ich die Zeilen meiner Mutter, die emotionaler, gefühlvoller und liebevoller sind als jedes Wort, dass ich in den letzten Jahren von meinen Eltern zu hören bekam, spüre ich wie mein Herz in meiner Brust rast.
Ich spüre wie meine Hände leicht beginnen zu zittern, als ich das beschriebene Pergament ein weiteres Mal lese.
Und ein weiteres Mal.
Und ein weiteres Mal.
All das was meine Mutter schreibt, ist das was ich mir von meinen Eltern immer gewünscht hatte. Es sind anerkennende Worte.
Anerkennung nach der ich schon immer gesucht habe.
Ich spüre Majas Blick in meinem Rücken, als ich aufstehe und die große Halle verlasse.
Ich spüre wie sie mir hinterher blickt, aber ich kann mich nicht zu ihr umdrehen.
Sie würde in meinem Gesicht sofort sehen, dass etwas nicht stimmt.
Dass meine Zweifel an einem möglichen Plan größer sind denn je.
Ich lese die Zeilen meiner Mutter noch oft, während ich in der Bibliothek sitze.
Am Fenster wirbeln dicke, fluffige Schneeflocken durch die Luft und lassen sich auf dem Fenstersims nieder.
Ich muss lange in der Bibliothek gesessen habe, denn als ich sie verlasse, liegt eine dicke Schneeschicht über jedem Zentimeter des Schlosses.
Als hätte jemand eine Packung Puderzucker über Hogwarts ausgekippt.
Meine Schritte knirschen im frischen Schnee, als ich über Hogwarts Ländereien laufe mit einem neuen, beschriebenen Pergament in der Hand.
Ich fühle mich, als würde ich das Erbe meiner Familie mit meiner Liebe zu Maja verschmutzen.
Als würde ich meine Familie, meine Mutter, verraten.
„Liebe Mutter,
Mein Weihnachten war anders.
Anders als bisher, aber ich war erfolgreich.
Trotz Allem, habe ich Bedenken.
Ich habe Bedenken, ich könnte versagen.
Potter beobachtet mich.
Ich wünschte, alles wäre bereits vorbei.
Draco"
Ich hatte die Zeilen in der Bibliothek geschrieben mit dem Gedanken, den Brief an sie loszuschicken.
Aber ich kann vor meiner Mutter keine Schwäche zeigen.
Ich konnte noch nie Schwäche zeigen und ich fühle mich nicht in der Lage vor meiner Mutter meine Bedenken zu äußern.
Zwei schwarze Punkte im weißen Schnee gewinnen meine Aufmerksamkeit, während ich nach wie vor mit mir hadere.
Während ich nach wie vor nicht weiß, ob ich meiner Mutter einen Brief, der zeigt, dass ich vielleicht nicht für diesen Weg gemacht bin schicken soll.
Während ich nach wie vor unsicher bin, ob irgendein Plan den Maja sich gestern Nacht überlegt hat, funktionieren könnte.
Zwei schwarze Punkte, die schnellen Schrittes auf mich zukommen und immer größer werden.
Zwei schwarze Punkte die sich herausstellen als zwei Menschen.
Zwei Mädchen.
Maja die mich besorgt und mit liebevollen Augen anschaut und fucking Hermine Schlammblut Granger, die überhaupt nicht liebevoll, sondern absolut geschockt aussieht.
Geschockt und voller Hass.
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