32.
POV. Maja
Ich kann Draco's Stimme noch genau in meinem Ohr hören, als ich mir im Zug ein Abteil suche, in dem ich für einen Moment alleine sein kann.
Ich bin froh, als ich überhaupt noch ein leeres Abteil finden kann.
Ganz Hogwarts scheint dieses Jahr Weihnachten zuhause zu verbringen, so voll ist der Zug.
Ganz Hogwarts, bis auf Draco, den ich noch beobachtete, als der Zug sich in Bewegung setzte.
Er blieb als einziger auf dem Gleis stehen, nachdem ich eingestiegen war.
Er stand dort, alleine, und schaute dem Zug nach der uns alle zu unseren Familien bringen würde.
„Ich liebe dich."
Er hat das gesagt und ich hatte das Gefühl mein Herz würde noch mehr schmerzen, als sowieso schon.
In all der Zeit, in der wir uns nächtelang unterhalten haben, haben wir nie über unsere Gefühle zueinander gesprochen.
Wir haben uns gezeigt, dass wir uns mögen und das wir uns vertrauen.
Aber wir haben nie etwas dergleichen gesagt.
Ich liebe dich.
Drei Worte die die Macht haben alles zu verändern.
Drei so kleine Worte, die so viel bedeuten.
Die einen Menschen zum glücklichsten Menschen der Welt machen können, oder Wunden aufreißen können und einem einen Schmerz spüren lassen, den man sonst nie für möglich gehalten hätte.
Ich atme tief durch um mich zu beruhigen, um meine Gefühle zu beruhigen.
Um dem Drang zu widerstehen mich einem Tagtraum hinzugeben, in dem eine Beziehung mit Draco Malfoy funktionieren könnte.
Ein Tagtraum der schon den ganzen Tag immer wieder seinen Weg in meinen Kopf findet.
Und der mich mit einem noch leererem Gefühl und noch größerem Schmerz im Herzen realisieren lässt, dass das wohl nie der Realität entsprechen wird.
Ich schaue nach draußen und beobachte die Wälder und Landschaften die an mir vorbeiziehen.
Es wird mir gut tun, Zeit mit meinen Eltern verbringen zu können.
Mich von dem Schmerz der mich erfasst, sobald ich an Draco denke, ablenken zu können.
Ein Teil in mir wünscht sich ich hätte ihm auf dem Bahnsteig geantwortet.
Ich hätte ihm gesagt, dass auch ich ihn liebe.
Auch wenn ich ihn nicht lieben sollte.
POV. Draco
Hogwarts wirkt wie ausgestorben, als ich die große Halle betrete.
Die großen Tannen, die beim Winterball noch mit Schnee bedeckt waren, sind nun geschmückt und Kerzenlicht flackert in den dichten Nadeln.
Meine Schritte hallen an den Wänden wider, als ich die große Halle durchquere, um in Richtung der Kerker von Hogwarts zu gelangen.
Neben dem Klassenraum für Zaubertränke befindet sich ein Lager mit allen Möglichen Dingen, die für Zaubertränke von nutzen sein könnten.
Von Acromantulagift bis zu einigen Zweihorn-Hörnern findet man dort alles.
Ich bin mir sicher, den größten Teil der Zutaten die ich benötige, mit einem kleinen Abstecher dorthin abdecken zu können.
„Lumos" , murmele ich als ich den kleinen Raum betrete, der sobald ich eintrete um ein Vielfaches größer wird.
Die Regale sind brechend voll, von Gläsern mit undefinierbaren Flüssigkeiten und eingelegten Kräutern und Blättern.
Sowohl die Wände als auch der Raum sind voll gestellt von diesen Regalen und mir wird augenblicklich bewusst, dass das hier nicht mit einem kleinen Abstecher zu erledigen sein wird.
Ich bin in diesem Moment sehr froh, dass Snape schon immer sehr gründlich und genau war.
Zwar oft zum Leidwesen der Schüler, aber in diesem Moment mehr als hilfreich für mich.
Jede einzelne Zutat die man findet, ist mit einem kleinen Etikett beschriftet, auf der man in Snapes geschwungener Handschrift lesen kann, um was es sich bei dem Inhalt handelt.
Ich gehe langsam die einzelnen Regale durch und puste bei vielen Etiketten den Staub ab, um lesen zu können um was es sich bei dem Inhalt handelt.
Ich verliere beim durchstöbern des Lagers jedes Zeitgefühl und als ich die Hälfte der Regale durch gesucht habe und einige der Zutaten die ich benötigen würde, finden konnte, verlasse ich schließlich den Raum.
Ich würde morgen weitersuchen, denke ich und verstecke die Gläschen und Fläschchen unter meinem Mantel, um mich auf den Weg zum Raum der Wünsche zu machen.
Es ist schrecklich, den selben Weg zu gehen, den ich erst gestern mit Maja an meiner Hand gerannt war.
Vor dem Raum zu stehen in dem ich Maja das letzte Mal gehalten und geküsst habe und zu wissen, dass genau hier der letzenKuss gewesen sein wird, den ich je von ihr bekommen habe.
Am selben Ort zu stehen, an dem ich das letzte Mal ihre Lippen berühren durfte und ihren Duft riechen konnte, tut weh.
Aber der Raum der Wünsche ist der beste Ort, um ungestört einen Trank zu brauen, von dem niemand wissen darf.
Niemand wird mich überraschen oder durch Zufall meinen Kessel finden können.
Niemand kann einen Verdacht schöpfen, wenn niemand weiß wo ich bin.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro