28.
Ich merke schon beim Frühstück die laufenden Vorbereitung für den Winterball.
Die Hektik und Anweisungen die sich Lehrer zuwerfen sind unverkennbar.
Aber auch die Schülerschaft wirkt, gelöster und in freudiger Erwartung auf den nahenden Abend.
Pansy hat an diesem Morgen schon drei Mal erklärt wann ich sie wo abholen soll.
Sie scheint sich nicht vollkommen sicher zu sein, ob ich ihr den Abend versauen könnte.
Jedes Mal, wenn ich Maja in der Menge von aufgeregten Schülern erkennen kann, ist sie die einzige die entspannt scheint.
Sie macht den Anschein sich nicht viel aus dem Ball zu machen und das freut mich.
Je näher der Ball rückt, desto weniger Schüler sieht man auf den Gängen umher hetzen.
Man sieht keine Schüler zum Unterricht rennen, oder mit Freunden abhängen.
Es scheint in den Stunden vor dem Ball jeder mit sich selber beschäftigt zu sein.
Sich umzuziehen oder noch Tanzschritte zu üben, um seinem Date nicht die Füße zu zertreten.
In dem Moment bin ich meinem Vater fast dankbar, dass ich als Junge viele Stunden Standart-Tänze lernen musste.
So muss ich mir wenigstens keine Sorgen machen, ich könnte Pansys Füße brechen.
Ich habe mich für diesen Abend für einen einfachen komplett schwarzen Anzug mit einem schwarzen Seidenhemd entschieden.
Beides hatte ich noch im Schrank und beides sieht angemessen für den Anlass aus.
Während ich mich umziehe und meine Haare bändige halte ich kurz inne.
Ich halte kurz inne um mein Spiegelbild zu begutachten und meine Gefühle zu ordnen.
Ich will einen unbeschwerten Abend haben.
Einen unbeschwerten Abend, den jeder Schüler in Hogwarts geniest und sich auf diesen Abend viele Schüler seit einigen Wochen freuen und vorbereiten.
Einen unbeschwerten Abend, den ich genießen will.
Ich muss meinen Kopf ausschalten.
~
Als ich die große Halle betrete, um Pansy dort in Emfang nehmen zu können, bin ich fast beeindruckt.
Große Eisskulpturen stehen auf den runden Tischen, die in der großen Halle um die Tanzfläche aufgebaut wurden.
Die gesamte Halle strömt vor Magie.
Zarte Schneeflocken fallen von der Decke und scheinen sich über den Köpfen der Schüler in Luft aufzulösen.
Riesige mit Schnee bedeckte Tannen stehen in der Halle und ragen bis ins Unendliche hoch.
Es sieht tatsächlich schön aus.
Auch wenn ich von Hogwarts und vor allem an den formellen Bällen oder Reden nie viel gehalten haben.
Ich höre wie einige der Jungen um mich herum beginnen zu klatschen, als das erste Mädchen die Halle betritt.
Wie albern, dass geklatscht wird, denke ich und halte mich im Hintergrund.
Ein Mädchen nach dem anderen geht auf ihren Partner zu, während irgendwo im Hintergrund eine leise Musik gespielt wird.
Pansy betritt die Halle und grinst mir von der Treppe aus zu.
Sie trägt ebenfalls schwarz. Wie passend...
„Gut siehst du aus" , murmele ich ihr zu als sie bei mir ankommt und ich, wie vorgeschrieben mit ihr an eine der Seiten gehe in der sich die anderen Schüler mit ihren Partnerinnen sammeln.
„Und du erst." , sie schenkt mir ein schamlos aufreizendes Lächeln und legt ihre Hand auf meinen Unterarm.
Alles was sie tut, wäre in dem Moment egal, als ich sehe wie Maja die Treppe herunter schreitet.
Ich muss mir Mühe geben, dass mein Mund nicht offen stehen bleibt.
Ihr dunkelgrünes Samtkleid schmiegt sich an sie und sitzt wie eine zweite Haut.
Umschmeichelt jede ihrer perfekten Kurven.
Ihre Locken fallen weich über ihre Schultern und sie sieht viel zu perfekt aus, um auf einem Schulball zu tanzen.
Dazu auch noch mit Potter, der es absolut nicht verdient hat mit solch einer Schönheit tanzen zu dürfen.
Als ich einen Blick auf ihren Rücken erhasche, bleibt mir fast der Atem stehen.
Ein tiefer Rückenausschnitt lässt mich ihre wunderschöne und weiche Haut sehen und ich würde in diesem Moment alles dafür geben, sie zu mir zu ziehen.
Ihren Körper zu spüren und jeden Zentimeter ihrer Haut mit Küssen bedecken zu dürfen.
Die einsetzende, laute Musik reißt mich aus meinen Gedanken und der formelle Eröffnungstanz des Winterballs beginnt.
Wie froh ich bin, dass ich tanzen kann, merke ich deutlich als ich sehe, wie viele Paare über die Tanzfläche stolpern.
Pansys Augen suchen während des Tanzes immer wieder meine und ich weiß, dass auch sie mehr als zufrieden ist, dass wir nicht aussehen wie bekloppte Teenager.
Nachdem der formelle Teil des Balls abgehakt ist, setzt weniger klassische Musik ein.
Viele der Schüler, die eben noch über die Füße ihrer Partnerinnen gestolpert sind, verschwinden an den Tischen.
„Hast du Weasley gesehen?" , Pansys Stimme klingt, als würde sie sich krampfhaft das Lachen verkneifen und als mein Blick auf Weasley fällt, der an einem der Tische hockt, weiß ich sofort warum.
Er sieht ,noch mehr als sonst, aus wie ein vollkommener Idiot.
Er trägt irgendein undefinierbares Kostüm, dass er mir Sicherheit aus irgendeiner Fundstelle hat.
Dazu starrt er mit missmutiger Miene auf die Tanzfläche und scheint selber zu wissen, dass er bekloppt aussieht.
Als ich wieder zu Pansy gucke, kann sie sich das Lachen nicht mehr verkneifen.
„Er sieht aus, wie ein Kobold" , sie schnappt nach Luft und auch ich kann nicht an mich halten.
Noch nie konnte ich verstehen, wie jemand so rum laufen kann wie die Weasleys.
Vollkommen egal, wie viele finanzielle Mittel ich zur Verfügung hätte, er wäre mir immer wichtig stilvoll auszusehen.
Er guckt finster zu uns herüber, als hätte er jedes Wort gehört, was Pansy dazu veranlasst nur noch schallender zu lachen.
Als ich sehe, dass Maja bei den Tafeln steht und sich etwas zu trinken holt, kann ich nicht anders, als meine Chance zu ergreifen.
„Du siehst atemberaubend aus." , flüstere ich, als ich hinter ihr stehe.
So nah, dass ich nur meine Hand ausstrecken müsste, um an ihrem nackten Rücken entlang streichen zu könnte.
Als sie sich umdreht steht sie so nah vor mir, dass ich die Wärme ihrer Haut spüren kann.
Sie steht so nah, dass es nur einige Zentimeter zwischen uns sind, die ich nur zu gerne auflösen würde.
„Das kann ich nur zurückgeben." , ihr Lächeln macht es mir nur schwerer mich zurückzuhalten, sie zu küssen.
„Du machst es mir nicht leicht, dich nicht einfach zu küssen." , flüstere ich und sehe, wie Maja zischend Luft einatmet.
Anscheinend fällt ihr dieses Gespräch gerade genauso schwer wie mir.
Sie beißt sich auf ihre Unterlippe und ich kann nicht anders, als ihre Hand zu packen und sie unbemerkt von den Augen, der tanzenden Schüler hinter mir her, aus der großen Halle weg zu ziehen.
Weg von den anderen Schülern, die nur stören.
Weg von der Musik.
Weg von dem Gedränge auf der Tanzfläche
und weg von den Menschen die mich davon abhalten, Majas Körper zu berühren, mit Küssen zu bedecken und ihr zu zeigen, dass sie das schönste Mädchen dieser Welt ist.
Viel zu schön, für einen Schulball.
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