25.
Ich schaue meiner Adlereule noch einige Momente hinterher. Wie sie sich in die Lüfte schwingt und einfach frei sein kann, während sie über die Ländereien fliegt.
Mit Sicherheit wird sie meinen knapp formulierten Brief unversehrt bei meinen Eltern abgeben.
Als ich mich umdrehe, um mich auf den Weg zum Unterricht zu machen entdecke ich Maja am Ende der Wendeltreppe zum Eulenturm stehen.
„Entschuldige, ich wollte nicht stören." , sie hält einen Brief in der Hand, den sie allem Anschein nach, wegschicken will.
„Als würdest du mich stören." , ich lächele sie an und gehe einen Schritt beiseite, um sie zu ihrer Eule zu lassen.
Sie streicht dem kleinen Sägekauz leicht über dem Kopf, als sie ihm den Brief ans Bein hängt.
„Flieg vorsichtig." , flüstert sie der kleinen Eule zu, als diese sich mühsam in die Lüfte erhebt.
Ich kann meinen Blick nicht von Maja entfernen.
Ich habe selten einen Menschen so liebevoll mit seiner Eule sprechen hören.
Mit so viel Fürsorge und Liebe in der Stimme.
Als sie sich umdreht, stehe ich immer noch da und schaue sie an.
„Ist alles gut?" , sie fragt mich das mit leichter Verwirrung in der Stimme.
„Du bist nur viel zu gut für diese Welt." , flüstere ich und lächele ihr zu.
Viel zu gut für diese Welt und erst recht viel zu gut für mich.
Als ich später am Morgen in der Bibliothek sitze und in einem Buch für Pflanzenkunde blättere, auf der Suche nach Zutaten für den Trank, höre ich einige Regalgänge weiter Potter mit Jemandem flüstern.
„Wenn Du-weißt-schon-wer einen Auftrag an Malfoy gegeben hätte, dann hätte er sicher schon etwas versucht, Harry." , ganz unverkennbar Granger Stimme, die auf Potter einflüstert.
Und ich glaube das erste Mal bin ich froh über die Worte von Granger.
Wenn sie Potter glaubhaft macht ich würde nichts im Schilde führen, dann ist es für mich leichter den Auftrag in die Tat umzusetzen.
„Ich denke auch nicht, dass er sowas tun würde." , Ach du Scheiße. Maja ist auch dabei. Ich will nicht, dass sie die Dinge hört die Potter über mich sagen könnte.
Ich will nicht, dass sie mich anders sehen könnte als bisher.
„Natürlich würde er, Maja. Er ist ein Arschloch und er ist ein schrecklicher Mensch." , wie gerne würde ich Potters dreckiges Maul stopfen.
Aber ich habe jetzt die Gewissheit, dass Potter bei seinen Lauschereien bisher alles andere als erfolgreich war.
„Potter!" , zische ich von meinem Platz und kann ganz genau hören wie die Gruppe auseinander fährt.
Ganz sicher hatten sie ihre Köpfe zum tuscheln zusammen gesteckt.
Wie schade, dass keiner von ihnen leise genug flüstern kann.
Ich gehe langsam um die Regale und stehe schließlich vor der Gruppe.
Weasley, Potter, Granger und meine wunderschöne Maja gucken mich alle mit gleichermaßen entsetztem Gesicht an.
„Du scheinst ja ganz angetan von mir zu sein, dass ich so ein Thema für dich bin. Was sagt denn deine kleine Weasley-Freundin dazu?!"
Man kann in Potters Gesicht sehen, dass er wütend wird, während ich spreche.
Und genau diese Wut in seinem Gesicht zu sehen erfüllt mich mit Genugtuung.
„Lass meine Schwester aus dem Spiel." , knurrt Weasley, der absolut erbärmlich aussieht wie er dort zwischen Maja und Granger steht.
Er guckt, als würde er mir gleich ins Gesicht springen und ich muss mir ein Lachen verkneifen.
„Deine Schwester, Weasley, interessiert mich einen Scheiß.", murmele ich ihm zu und schenke ihm mein arrogantestes Malfoy-Lächeln.
„Lasst und einfach gehen, ja?" , die süße Maja.
Sie ist einfach zu gut für diese Welt und am liebsten würde ich sie einfach packen und von diesen Leuten wegziehen.
Stattdessen gehen die 4 schnellen Schrittes aus der Bücherei und ich bleibe alleine im Gang zurück.
Ich klappe das Buch über Zaubertränke mit einem Knall zu und wünsche mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als das Maja zurück kommt.
Ich hätte auch einfach meinen Mund halten können, aber ich kann es nicht leiden, dass Maja sich solche Dinge über mich anhören muss.
Es macht mich so glücklich, dass Sie mich anders sieht.
Dass sie das Gute in mir sieht und ich habe das Gefühl seit Langem selber wieder etwas Gutes in mir erkennen zu können.
Ich möchte nicht, dass sich an ihrer Meinung zu mir etwas ändert, wegen Potters dummen Gerede.
Und ich möchte nicht drauf verzichten müssen, dass sie in mir etwas sieht, das ich selber nicht mehr sehen konnte.
Und vor allen Dingen möchte ich nicht, dass sich wegen Potter etwas zwischen Maja und mir ändert.
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