20.
Als ich bemerkte wie der Himmel, den man durch das Fenster gut beobachten konnte, langsam heller wurde, hatte ich Maja geweckt.
Zu meiner Belustigung, war Maja äußerst verlegen, dass sie eingeschlafen war und fragte bestimmt drei Mal nach, ob sie geschnarcht hätte.
Nachdem wir im Morgengrauen gemeinsam die Bibliothek verlassen hatten, bedankte sich Maja für den schönen Abend und ich wusste nicht was ich ihr hätte antworten sollen.
Sie bedankt sich bei mir, obwohl ich ohne unsere allabendlichen Treffen momentan wohl absolut leer wäre.
Eine leere Hülle, ohne Seele oder Gefühl. So hatte ich mich die gesamten letzten Jahre immer stärker gefühlt.
Ich müsste mich bei ihr bedanken.
Als ich den Slytherin Gemeinschaftsraum betrete, habe ich mir fest vorgenommen kurz zu duschen und dann relativ früh zum frühstücken zu gehen.
Ich weiß noch nicht, wann ich nach Hogsmead aufbrechen werde, aber es lohnt sich meistens schon früh dort zu sein.
Allerdings werde ich von Pansy überrascht, die an einem der kleinen Tische hockt und etwas auf ein Blatt Pergament schreibt.
Als sie mich hinter sich wahrnimmt wirkt sie überrascht, fast schon erschrocken.
„Was machst du hier?" sie guckt mich völlig perplex aus ihren braunen Augen an.
„Ich bin gerade reingekommen, Pansy." , ich deute auf den Eingang des Gemeinschaftsraumes.
Es wundert mich, dass sie mich nicht wahrgenommen hat, da Pansy normalerweise sehr aufmerksam das Geschehen und jedes kleinste Geräusch in ihrer Umgebung mitbekommt.
Pansy lässt das Pergament in ihrer Tasche verschwinden und steht auf, während sie mich immer noch erstaunt, aber bei weitem nicht mehr so perplex anstarrt.
„Wo warst du denn? Um die Zeit?" , da ist wieder die Pansy die ich kenne. Absolut neugierig und zu anstandslos um ihre Neugier zu verstecken.
„Und was machst du hier, um die Zeit?" , frage ich stattdessen schroff und deute auf ihre Feder die nach wie vor auf dem Tisch vor ihr liegt.
Ich merke deutlich, dass sie mir nicht antworten will. Genauso wie ich ihre Frage nicht beantworten werde.
Also zucke ich nur mit den Schultern und will mich gerade auf den Weg zu den Badezimmern machen, als ich merke wie Pansy mir hinterher läuft.
Als ich mich umdrehe, um sie zu fragen was sie will, steht sie schon so nah vor mir, dass ich einen Schritt zurück gehen muss.
„Was ist jetzt mit dem Winterball?" , sie wirkt gekränkt als sie das fragt.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt das daran, dass ich sie bisher noch nicht gefragt habe.
„Ja, lass uns gemeinsam hingehen." murmele ich, während ich mich umdrehe um dieser unangenehmen Situation zu entfliehen.
Nachdem ich in der Großen Halle angekommen bin, kann Pansy es kaum noch erwarten mit uns nach Hogsmead zu kommen.
„Draco, ich muss dir unbedingt mein Kleid bei Anabell zeigen. Damit du deinen Anzug drauf abstimmen kannst."
Anabell ist ein kleiner Laden in Hogsmead der alle möglichen Kleider und Anzüge führt und ich werde einen Teufel tun mir dort irgendwas zu kaufen.
Ich war einmal in diesem Laden und habe ihn als eher schäbig in Erinnerung und ich werde mir bestimmt keinen Anzug für einen Abend mit einem Mädchen, dass mich nicht interessiert kaufen.
Anstatt das zu sagen zucke ich nur die Schultern und versuche den Winterball weitestgehend aus meinem Kopf zu verbannen.
Ich bin mir sicher, dass dieser Abend eine Katastrophe wird.
Potter mit Maja.
Als hätte ich es geahnt laufen genau in diesem Moment sowohl Potter als auch Granger, der dumme Weasley und Maja am Slytherin-Tisch vorbei.
Ich muss mir auf die Zunge beißen, um Potter nicht irgendeinen dummen Spruch an den Kopf zu werfen, einfach nur weil es mich nervt, dass er mit Maja zum Ball gehen wird.
„Na Potter, spielst du heute auch wieder Detektiv?" , zischt stattdessen Crabbe und ich merke sofort wie die Atmosphäre um uns herum an Aggressivität zunimmt.
„Das müsste er nicht, wenn Malfoy sich nicht benehmen würde, als wäre der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf .." , weiter kommt Granger mit ihren Ausführungen nicht, weil Pansy vor Wut aufspringt.
Pansy kann Granger auf den Tod nicht ausstehen. Schon seit dem ersten Jahr in Hogwarts lässt sie keine Gelegenheit aus um Granger zu beleidigen und zu schikanieren.
„Halt dein dreckiges Maul du Schlammblut!" , ihre Stimme ist viel zu laut und ich ziehe Pansy am Arm wieder auf die Bank.
„Hör auf. Sie ist es nicht wert." , murmele ich ihr zu und werfe Maja einen Blick zu, die die Situation beobachtet und sich sichtlich unwohl fühlt.
Ich versuche ihr mit meinen Augen mitzuteilen, dass mir das hier leid tut.
Dass ich dieser Eskalation gerne aus dem Weg gegangen wäre.
„Wie kann die es wagen, so zu reden." , meckert Pansy immer noch, obwohl die ganze Gruppe inzwischen am Gryffindor Tisch Platz genommen hat.
Pansy schimpft noch das ganze Frühstück lang über Granger während sich Crabbe und Goyle lieber auf ihre prall gefüllten Teller konzentrieren.
In dem Moment bemerke ich einen kleinen Zettel unter der Bank auf der ich sitze und als ich ihn aufhebe spüre ich Majas Lächeln, ohne es zu sehen.
„Schrecklicher Morgen,
aber dafür riecht mein Pulli nach dir.
X Maja"
Ich gucke auf und sie schenkt mir ein so liebevolles Lächeln, dass mein ganzer Ärger über Potter und Granger verfliegt.
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