Chapter 22
Nach einem anstrengenden Unitag schloss Chan die Tür zu seinem Studentenzimmer auf. Jetzt wollte er einfach nur sich in sein Bett verkriechen und irgendeine Serie schauen. Für mehr fühlte er sich nicht mehr in der Lage. Als er seine Tür zu seinem Zimmer aufmachte, lies er den Rucksack in seiner Hand fallen, denn er an seinen Bett abstellen wollte. Mit einem Rumpeln fiel er zu Boden und lies dann völlige Stille zurück. Es würde Still bleiben, würde Chan nicht das rasende Geräusche seines Herzen hören, welches durch den kranken Anblick seines Zimmers ausgelöst wurde. Jemand war hier eingebrochen und hatte lauter bunte Post-itzettel an den Wänden und an die Möbel geklebt. Es waren mindestens um die vierzig Stück, die sich grell von den schlichten Farben hier abhoben. Chan trat zu einem hin und riss es ab. Es leuchtete in einem grellen Pink. 'Ich komme einfach nicht vor dir los <3' Panik breitete sich aus, als Chan das Papier los lies. Sanft segelte es zum Boden. Chan nahm einen gelben Post von der Wand. 'Ich muss immer an dich denken, baby' Die Panik in Chan nahm eine größere Stufe ein.
Jemand hatte es auf ihn abgesehen.
Apathisch riss er die nächsten Post-its von den Wänden. Er las die kleinen Nachrichten und fühlte sich mit jedem kranken Wort auf den kleinen bunten Zettel seiner Aussage bestärkt. Er musste der Unileitung Bescheid sagen, dass bei ihm eingebrochen wurde. Besser er rief gleich die Polizei an. Die nächsten Nachrichten las er nicht mehr, Chan riss sie einfach von den Wänden zerfetzte sie mit seinen Händen. Es waren zwar Beweisstücke, die er da vernichtete aber es gab noch genügend davon und er fühlte sich besser, wenn er diese kranken Zettel vor seinen Augen zerriss. So nahm er ihnen ihre Kraft. Zumindest bildete es Chan es ein. Bevor er aber jemand von seinem Einbruch verständigen konnte, musste er sich aber erst beruhigen. Niemand würde ihn verstehen können, wenn er sein Problem runter ratterte. Er wollte sich das Gesicht mit kalten Wasser waschen und lief zum Badezimmer, um dort den Namen des Einbrechers auf dem Spiegel zu lesen.
Es war Felix gewesen.
Sein kleiner Adoptivbruder hatte ihm die vielen liebeskranken Nachrichten geschrieben. Dann wurde ihm etwas bewusst: Felix hatte ihn angelogen. Die ganze Zeit lies er ihn glauben zurück, dass seine Gefühle für ihn nur ein Produkt seiner Einsamkeit waren und dass er herausgefunden hatte, dass er mit den Gefühle ein Loch in sich füllen wollte. In Wahrheit hatte Felix auf den richtigen Moment gewartet, um diese kranke Scheiße hier zu machen.
Felix war besessen von ihm.
Eiskalte Gänsehaut kroch über seine Haut. Er fühlte sich nicht mehr sicher. Zitternd holte er sein Handy aus seiner Hosentasche und starrte es in seiner Handfläche an. Er wollte die Polizei anrufen und sich so in Sicherheit retten, aber er konnte nicht. Obwohl Felix solche obsessiven Gefühle für ihn hatte, war er immer noch sein Bruder, den er schon sein Leben lang kannte. Er würde ihn nicht einfach so hängen lassen. Anscheinend stimmte etwas in der Psyche seines Bruders nicht. Wahrscheinlich war seine Erfolglosigkeit in der Liebe der Grund dafür. Chan konnte nicht in den Kopf seines kleinen Bruders reinschauen, wusste nicht von seinen wahren Gefühle oder wie er sich innerlich verhalten hatte, wann immer er mit Chan über Beziehungen redete und wie schwer es für ihn war jemanden zu finden. Felix hatte es immer mit einem Lächeln weggesteckt und gesagt, dass es okay sei, dass niemand ihn lieben könne. Er war einfach viel zu schüchtern um eine Beziehung zu führen, aber tief im Inneren litt er sicher sehr daran. Anscheinend so sehr, dass sein Gehirn ihn vermittelte, dass er die Art von Liebe von seinen Bruder bekommen konnte, nach die er sich so sehr sehnte. Wieso war es ihm nie so aufgefallen? Wieso sah er nie, wie sein Bruder litt? Wieso hatte Felix ihm nie anvertraut, wie schwer es ihm belastete? Sie hätten doch darüber reden können. Genau jetzt musste er für ihn da sein. Felix ging es sicher sehr schlecht.
Chan wusch sich das Gesicht, als ihm der lila Post it im untersten Teil des Spiegels sah. Er riss ihn ab und las die schwarzen Schriftzeichen. 'Schau in den Mülleimer, mein Schatz <3' Sollte er nachschauen? Wenn es half Felix mehr zu verstehen, dann konnte er es machen. Er lief also aus dem Bad und zu seinem Mülleimer hin. Dort ging er in die Hocke, um das was sich darin befand zu inspirieren. Ganz oben lagen weiße zusammen geknüllte Taschentücher. An ihnen klebte ein blauer Post it. 'Ich bin echt heftig gekommen, als ich an dich gedacht hab <33'. Chans Gänsehaut war zurück gekehrt. Felix hatte ihm indirekt erzählt, dass er in seinem Zimmer wegen ihm gewichst hat. Er musste sofort mit ihm reden.
Als er Felix Nummer wählte, spürte er, dass er Angst hatte.
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