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Als ich eintrat sah ich mich um. Links neben mir befand sich eine Art Krankenliege, gegenüber ein weißer Tisch und viele kleine Schränkchen schmückten das Zimmer. Schon wieder etwas, was ich nicht mochte.
Ein Mann, um die 30, saß konzentriert auf einen Stuhl an dem Schreibtisch und schrieb gerade etwas auf.
,,Hallo", begrüßte er mich freundlich. Was mich etwas erfreute, waren seine normalen funkelnden Augen. Da die meisten Erwachsenen, denen ich an diesem Tag begegnet war, dieses Leuchten und die Wärme verloren hatten, gefiel mir seine freundlichen Augen.
Ich erwiderte ebenfalls ein eher unfreundlicheres ,,Hallo", da ich in keinster Weise zeigen wollte, dass es mir hier gefiel und ich ihm zeigen wollte, dass ich im Moment keinen Spaß verstehe. Mit einer Handbewegung deutete er mir, mich auf einen Stuhl zu setzen.
Nachdem ich saß, fragte er:
,, Wie heißt du?" Solche Standartsfragen fand ich schon immer doof und langweilig.
Ich antwortete nicht, da ich nicht verstand, was das bringen sollte.
,,Wenn du mir antworten würdest, würde es uns beiden besser gehen.
Ich blickte ihn fragend an, sagte jedoch, dass was er verlangte:,, Alice!"
,, Gut!" Ich hätte ihn am liebsten selber ausgefragt und einfach gerne seine Reaktion gesehen.
,,Bist du gut angekommen?" Die Antworten auf den Standartsfragen waren doch sowieso alle gleich, genau wie mit den Reaktionen.
Ich schüttelte bloß den Kopf und fragte mich, wie es wohl den Anderen erginge.
,, Wann bist du denn angekommen?"
,,Was weiß ich, vorhin", antwortete ich ohne Anstalten freundlich zu wirken. Überhaupt verstand ich diese Frage nicht wirklich und wollte wissen, was er sich davon erhoffte.
,,Also heute", fragte er abermals nach.
,,Ja, warum", gab ich zurück.
Er seufzte.
,,Na ja, andere Kinder sind vor einer Woche oder sogar früher gekommen und mussten warten, bis die Meisten da sind."
Überrascht, dass er mir geantwortet hatte, blickte ich ihn an.
,,Sie mussten draußen schlafen und warten", erzählte er weiter, darauf wartend, dass ich irgendwas sagte.
Er blickte mich an. Was wollte er hören, fragte ich mich.
Nun musterte er mich, was mir noch unangenehmer war.
,, Also ich werde dir gleich einen Chip geben, dann können wir immer wissen, wo du bist. Es wird auch nur ganz kurz Piksen, ok? " Ok, das war keine normale Frage.
,,Anschließend darfst du dann auch gehen und Miss Miaksen wird euch dann zu eurem Zimmer begleiten."
,, Miss Miaksen", fragte ich nun doch etwas.
,, Ja, die Frau, die euch hierhin gebracht habt."
Ohne eine Antwort von mir abzuwarten, schrieb der Mann kurz etwas auf, stand auf und schritt auf einen der Regale zu.
Ich sah nicht wirklich, was er holte, also wartete ich nervös auf meinem Platz.
Kurz darauf setzte er sich wider und ich blickte auf das, was er in der Hand hielt.
Eine Spritze mit einer durchsichtigen und etwas bläulichen Flüssigkeit, drin.
Etwas erschrocken starrte ich auf die Spritze. Spritzen mochte ich noch nie. Ich hatte nicht wirklich Angst vor dem Schmerz, ich wusste nur nie wirklich was da drin ist und ich vertraute besonders hier niemandem. Der Mann bemerkte es scheinbar und redete beruhigend auf mich ein.
,, Du brauchst keine Angst zu haben, jeder hat doch schon einmal eine Spritze bekommen. Na ja, vielleicht verstehst du das noch nicht mit dem Chip und so. Also die Flüssigkeit ist eine neu entwickelte Konstruktion mit winzigen Teilchen. Wenn sie mit etwas, wie Blut oder einer ähnlichen Konsistenz in Verbindung geraten, werden sie Fest und bilden eine Art Struktur oder auch Muster.
Wir haben die Teilchen so konstruiert, dass sie für uns einen Chip zum wider finden ergeben. Verstanden?" Energisch schüttelte ich den Kopf. Das interessierte mich doch gar nicht.
,, Wir haben eine Art Flüssigkeit entwickelt, die sobald, die in deinen Körper kommt, sich in einen Chip verwandelt, mitdem wir dich widerfinden können. Wenn du es jetzt nicht verstehst, dann ist das auch nicht schlimm." Ich interessiere mich gar nicht für den Chip, hätte ich beinahe geschrien. Ich brauche ihn einfach nicht, beziehungsweise ich brauche ihn nicht. Zum circa fünften mal klopfte mein Herz heute doppelt so schnell, als es sein sollte.
,,Ich brauche deinen Arm!" Zögernd reichte ich ihm mein Handgelenk. Ich wollte hier lieber nicht rumdiskutieren. Da ich praktischerweise ein T-shirt anhatte, kam er ebenfalls gut an meinen Arm dran.
Während er mir die Spritze verabreichte, brannte es nur etwas, was in meinen Gedanken auch nichts positives brachte. Nch der Spritze tat es dafür noch weh und mir war schlecht.
,, So, das war es auch! Wenn es dir nicht gut geht oder so, dann komm zu mir. Ich gehöre zu den Ärzten. Na ja, du weißt ja jetzt den Weg." Ich hasste schon immer Ärtzte und ich hatte dann erst Recht keine Lust mit dem über meine Probleme zu reden.
Ich sagte gar nichts mehr. Ich wollte nur noch aus dem stickigen Raum.
Draußen wartete schon Miss Miaksen mit den anderen dreien.
,, Gut, jetzt seid ihr alle da! Ich werde euch auf euer Zimmer begleiten..., Kommt ihr?" Diese Frau bewegte sich sehr schnell durch die Flure und es war schwer überhaupt schrittzuhalten.
Wir liefen eilig, aber auch gespannt hinter der Frau her.
Nach ein paar Minuten und endlosen leeren Gängen später, hielt sie endlich an. Ich wunderte mich nur die ganze Zeit, warum man keine anderen Leute sah.
Die Tür trug, wie ich es bereits gewohnt war, die Farbe weiß und war auch offen, so dass wir schnell in den Raum Schritten konnten.
Ein nicht so großes Fenster fiel direkt ins Auge, sobald man reinkam, da es genau in der Mitte war. Zwei Hochbetten standen ebenfalls im Raum. Außerdem ein Schrank. Vielleicht bekamen wir ja neue Sachen, überlegte ich. Die Betten waren frisch gemacht und weiß lackiert. Außerdem befand sich weiße Bettwäsche darauf.
,,Jeder darf sich sein Bett selber aussuchen", sprach die Frau gelassen.
Niemand sagte etwas.
,, Ich nehme das obere, rechts", rief ich, um die peinliche Stille zu unterbrechen. Leider hatte ich mich zu früh gefreut, denn Peter sagte schnell:
,, Ich nehme das obere, links." Schnell waren sich auch die Anderen einig.
,, Schön, dass das bei euch geklärt ist! Jetzt kommen wir zu den Hausregeln."
,,Hausregeln", riefen Peter und ich fragend.
,, Ja, natürlich. Hier ist ein kleines Buch, das jeder mindestens in zwei Wochen gelesen hat. Ihr habt jeweils welche unter eurem Kopfkissen. Da stehen die wichtigsten Hausregeln drin. Außersem solltet ihr wissen, dass es hier eine Schule gibt.!"
,,Schule", riefen wir wieder, wie aus einem Munde."
,, Ja, klar! Für die Schule braucht ihr nichts, steht alles im Buch.
So, die Zeiten stehen auch drin. Ihr solltet wissen, dass gleich Abendessen angesagt ist. Das findet ihr schon! Ich erwarte euch in einer halben Stunde im großen Saal. Und denkt dran, seid immer pünktlich!"
Die Tür fiel zu, wir waren alleine...!
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