Leise rieselt der Schnee
Die Mitarbeiter des Port's Drug Store kennen Jake bereits, sodass der Sicherheitsbeamte ihm freundlich zunickt, als er eintritt. Alle zwei Wochen holt er bei Monica, der Pharamzeutikerin des Drug Stores die bestellte Menge an Medikamenten ab. Heute fällt sein Blick aber nicht, wie gewohnt, auf die alte Dame hinter dem Tresen, die mit ihren Brillengläsern in Hexagonform eine ganz eigene Modeerscheinung ist, sondern auf das Mädchen, das vor Monica steht. Ihre dunklen glatten Haare fallen ihr in Strähnen über die Schulter, während sie wild gestikulierend mit Monica redet, die alles andere als erfreut zu sein scheint. Mitleidig schaut sie zu Caitlin, die sich mit gerümpfter Nase umdreht und Jake direkt in die Augen sieht. Überrascht öffnet sie den Mund, weiß aber gar nicht, was sie sagen soll.
„Hey", begrüßt Jake sie mit einem warmen Lächeln.
„Hey", murmelt Caitlin, während sie ihre Kapuze aufsetzt und mit hochrotem Kopf an ihm vorbei raus zur Tür hastet. Einen Moment schaut er ihr nach, will ihr hinterherlaufen, sie aufhalten. Doch das wäre nicht seine Art, sich in Dinge einzumischen, die ihn nichts angehen. Dennoch kommt er nicht drum rum, Monica mit den Worten: „Alles okay? Das eben sah heftig aus" zu begrüßen.
Die alte Dame rückt ihre Brille zurecht und sieht ihn auf eine Art an, wie nur sie es kann; voller Weisheit und gleichzeitig mit einem verschmitzten Lächeln, das ihn stumm fragt, ob er sie für dumm verkaufen will. Sie weiß genau, worauf Jake hinauswill, weswegen er spürt, wie ihm die Hitze in die Wangen läuft. Wie hat er auch denken können, dass Monica nicht hinter seinen erbärmlichen Versuch kommt, sie auszutricksen?
Jede ihrer Falten ist wie eine Straße zu einem geheimnisvollen Ort voller Weisheit, von dem die meisten Menschen nicht einmal wissen, dass er existiert.
„Das Übliche?", übergeht sie seine Frage und Jake ist ein wenig dankbar dafür, dass sie ihn für seine kindliche Dummheit nicht aufzieht.
„Ja, bitte." Monica nickt und holt eine braune Tüte hinter dem Tresen hervor, die sie Jake zuschiebt. Er greift danach, doch Monica lässt nicht los. Stattdessen sieht sie ihn eindringlich an, mustert ihn für eine Weile, die für Jake nicht in Minuten geschätzt werden kann. Sie ist eine alte Seele, jederzeit bereit in seine zu schauen, und in den seltenen Momenten, in denen sie das tut, bleibt die Zeit für ihn stehen.
„Du solltest sehen, ob es ihr gut geht." Jake blinzelt einige Male.
„Zu Caitlin?" Monica nickt, sagt aber nichts weiter. Es ist ein Hinweis, den sie ihm gibt, weil sie Jake so gut kennt. Weil sie weiß, dass Jake mit dem Wissen nicht unverantwortlich umgehen würde. Es ist nur ein Schubs, der es ihm erlaubt, den Mut zu fassen, nach Caitlin Ausschau zu halten, als er wieder auf dem Parkplatz steht.
Ihr kleines dunkles Auto parkt ein paar Meter von ihm entfernt, aber Caitlin kann er nirgends entdecken. Jake macht einige Schritte auf das Auto zu, will sichergehen, dass sie nicht drinnen sitzt, was sie nicht tut.
Allerdings erkennt er, dass die komplette Luft aus ihren Reifen raus ist, der Wagen steht nur noch auf den Felgen, was ziemlich ungesund aussieht. Vorsichtig beugt Jake sich hinunter, schaut auf die Schnittstellen im Gummi. Auf dem Boden liegt eine kleine Spielzeugsanduhr.
„Was tust du da?" Bei den Worten hinter ihm schreckt Jake automatisch hoch und schlägt mit dem Hinterkopf gegen Caitlins Gesicht, die augenblicklich zurücktaumelt. Tränen bilden sich durch den Schmerz schneller, als dass sie prüfen kann, ob es blutet.
„Shit!", ruft sie schmerzhaft aus und tastet ihre Nase nach Blut ab, sucht in ihrem Mund den Geschmack nach Eisen. Nichts.
„Sorry!" Jake dreht sich um, während er sich mit schmerzverzogenem Gesicht den Hinterkopf hält. „Das war wirklich nicht meine Absicht."
„Das will ich auch hoffen", grummelt Caitlin und begutachtet Jake, der noch mit den Tränen kämpft, während ihre laufen wie ein offener Wasserhahn. Dabei ist der Schmerz fast verflogen, lediglich ein Druckgefühl macht sich um ihre Nase herum breit.
„Deine Autoreifen sind aufgeschlitzt."
„No shit, Sherlock." Caitlin reibt sich das Nasenbein und schaut dann nochmal zu ihren Autoreifen. Jake grinst über ihre Worte, die gleichen Worte, die er ihr vor einigen Tagen an den Kopf geworfen hat. Aber durch das verziehen der Mundwinkel, breitet sich der pochende Schmerz nur noch schneller aus. Sofort lässt er sie wieder sinken. Caitlin zuckt mit den Schultern.
„Der Abschleppdienst nimmt es gleich mit", sie zeigt auf die Autoreparatur, die sich direkt neben dem Drug Store befindet, und sich mit ihm den Parkplatz teilt.
„Die scheinen wirklich dringend Geld zu brauchen, wenn sie vor der eigenen Tür schon für neue Kundschaft sorgen." Caitlin schaut Jake ungläubig an.
„War nur ein Witz", er hebt entschuldigend die Arme. „Wenn du willst, fahre ich dich nach Hause." Sie seufzt, als sie den Neuschnee entdeckt, der gerade zu fallen beginnt, und einen Blick auf ihre nicht wasserfesten Sneaker wirft.
„Gern." Jake führt sie zu seinem Auto, tippt die Adresse ins Navi ein, während er überrascht bemerkt, dass Caitlin nicht weit vom Lost & Found wohnt. Nur wenige Blocks trennen sie voneinander.
„Was wolltest du eigentlich von Monica?"
„Monica?"
„Die Frau im Drug Store."
„Achso, ich wollte Medikamente abholen." Sie seufzt und zieht ihre Beine in den Schneidersitz. „Aber das Rezept ist abgelaufen."
„Kannst du ein Neues besorgen?"
„Wahrscheinlich nicht", gibt Caitlin zu, der der Gedanke daran graut, Dr. Fraser anzurufen. Es wäre eine Kapitulation, die sie noch nicht bereit ist einzugehen. Schließlich hat die Ärztin sie gewarnt, dass es so kommen würde.
„Was machst du jetzt?"
„Keine Ahnung", Caitlin setzt ihre Kapuze ab und bindet ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz, der ihre markanten Wangenknochen betont. Jake zwingt sich, weiter auf die Straße zu schauen, damit er sie nicht ununterbrochen anstarrt, auch wenn er es gern täte. Ihre Gesichtszüge mit den Fingern nachfahren will.
Er schüttelt den Kopf, denkt an gestern und den romantischen Moment, den sie beide hatten. Jedenfalls dachte er das. Jake braucht nicht mehr als eine Abweisung, um zu verstehen, dass sie nicht ähnlich empfindet.
Es war eine Träumerei, Schwärmerei, die er da hatte. Durch die Kunstwerke, die er von ihr gesehen hat, dachte Jake, er würde sie kennen. Aber die Caitlin hier neben ihm ist noch viel komplexer. Vielleicht kennt er sie doch nicht so gut, wie er gehofft hat.
„Hier", reißt Caitlin ihn aus den Gedanken und zeigt auf ein großes Backsteinhaus, das so ganz anders aussieht als alle restlichen Häuser in New Ports. Mit der dunklen Fassade bricht es aus der Vorstadtidylle mit all seinen hellen Holzhäusern aus.
„Das ist doch bestimmt schon hundert Jahre alt!" Caitlin begutachtet ihr Haus, die modrigen Steine, die vermutlich ausschließlich von Efeuranken zusammengehalten werden, statt vom Zement. Die Stufen und Veranda müssten auch mal wieder gereinigt werden. Es sieht verkümmert aus, wie ein Geisterhaus, obwohl darin noch Leben herrscht.
„Absolut nicht amerikanisch."
„Meine Großeltern kommen ja auch nicht aus Amerika", erwidert Caitlin und erntet einen überraschten Blick von Jake, den sie mehr genießt, als sie zugeben würde.
„Haben sie es gebaut?"
„Bauen lassen wohl eher", antwortet Caitlin, ohne auf die Veranda zuzugehen. Sie möchte Jake nicht hereinbitten und sich doch noch nicht von ihm verabschieden. Ihr Tag war alles andere als einfach und Jake mit seinem warmen Lächeln ein Lichtblick, den sie noch nicht hergeben möchte.
„Euer Rhododendron ist ja riesig!", ruft Jake plötzlich, der den Blumenbusch schon vom Zaun aus sieht, weil er aufgrund seiner Größe hinterm Haus hervorragt. Caitlin kichert schüchtern in sich hinein.
„Ist einige Jahrzehnte alt."
„Und so ein schönes Rosa", staunt er, was Caitlin zum Lächeln bringt, auch wenn sie sich fest vorgenommen hat, Jake das nicht anmerken zu lassen.
„Blühen die nicht eigentlich nur im Sommer?"
„Das hängt von der Sorte ab, unser blüht sogar zwei Mal im Jahr."
„Darf ich ihn mal anfassen?" Caitlin zuckt zur Antwort mit den Schultern und öffnet das Gartentor. Breit grinsend geht Jake auf den baumgroßen Busch zu, streicht vorsichtig über die Rinde der verzweigten Äste.
„Er ist majestätisch," haucht er, „ich wünschte, wir hätten auch so einen. Wie lange braucht es, bis er so groß wird?" Er sieht zu Caitlin, die ihn mit verschränkten Armen, aber lächelnd, mustert. Sie bewundert Jake für seine Positivität, die Dinge zu betrachten, seine Begeisterungsfähigkeit für die Welt. Sie wünschte, sie könnte es mit ihm teilen, genauso unbeschwert durchs Leben gehen und sie erwischt sich dabei, wie sie neidisch wird.
Neidisch, dass er trotz seiner Schicksalsschläge es geschafft hat, wieder so gern zu lachen. So gern zu leben. Und mit einem Mal wird Caitlin bewusst, dass sie das auch möchte. Sie will wieder so laut lachen, dass andere sich erschrocken zu ihr umdrehen, weil es manchmal einem Kreischen gleicht. Sie will wieder grinsen und dabei die Zähne zeigen, sich nicht verstecken hinter einem ausdruckslosen Gesicht.
Also geht sie einige Schritte auf Jake zu, der sich automatisch anspannt. Seine Körperhaltung wird steif, denn das Caitlin auf ihn zukommt, ist etwas, mit dem er nicht mehr gerechnet hat. Schließlich hat sie oft genug bei Chancen, sich in seine Nähe zu bewegen, immer wieder einen Rückzug gemacht. Und jetzt hier, in ihrem Garten, unter dem Rhododendron funken ihre haselnussbraunen Augen wie Bernstein und ihr Lächeln wird breiter, als sie den Kopf in den Nacken legt, um die rosafarbenen Blüten über ihnen zu betrachten. Langsam streckt sie eine Hand nach oben, berührt vorsichtig eine der Blumen und Jake genießt den Anblick, wie sie in Erinnerungen verfällt, als sie mit belegter Stimme sagt: „Meine Uroma hat ihn gepflanzt, als meine Oma geboren wurde. Das war vor über siebzig Jahren."
„Wow", entfährt es Jake und er beißt sich auf die Lippe, denn nur dieses eine Geräusch lässt Caitlin aufschrecken, sie aus ihrer friedlichen Blase aufwachen. Mit einem leicht irritierten Blick sieht sie zu Jake, verschränkt die Arme und da ist sie wieder. Die Caitlin vom ersten Tag, verschlossen wie eh und je.
„Ich werde kurz nach meinem Vater sehen, bleib du hier", befiehlt sie und zückt bereits den Schlüssel.
„Darf ich ihn kennenlernen?" Caitlin stockt mitten in der Bewegung. Überlegt.
„Noch nicht." Dann verschwindet sie im Innern des Hauses und lässt Jake im Garten zurück.
Der Anblick, der sich Caitlin im Haus bietet, ist schlimmer geworden, seit sie zum Drug Store losgefahren ist.
„Ich hätte es wissen müssen, wissen müssen, ihr davon abraten." Mr. Madden rauft sich die Haare, wandert ziellos durchs Wohnzimmer.
„Der Arzt hat gesagt, ich hätte es wissen müssen, wissen müssen", murmelt er, beinahe flehend mit nicht mehr gekleidet als einer Boxershorts und Hausschuhen. Mit jedem Schritt kickt er heruntergefallene Tabletten aus dem Weg.
„So viele Tabletten, ich hätte es wissen müssen, ihr davon abraten müssen."
„Dad!", erschrocken lässt Caitlin ihre Sachen fallen und stolpert auf ihren Vater zu, der sich weiter Haare ausreißt.
„Du", flüstert Caitlins Vater und zeigt mit dem ausgestreckten Finger auf sie, „ich hätte ihr abraten müssen, hätte es wissen müssen, wissen müssen."
„Shit! Es tut mir so leid, Dad", Mr. Madden sinkt zu Boden und Caitlin kriecht zu ihm, zieht ihn zu sich heran, mit dem Kopf auf ihren Schoß.
Jake hört Caitlins Ausrufe, obwohl er noch immer unter dem Rhododendron steht, und überlegt nicht lange. Er hastet nach drinnen, sieht mit Erschaudern eine vollkommen aufgelöste Caitlin, die ihren murmelnden Vater im Arm hält. Sein Gesicht ist rot angelaufen und aufgedunsen, er wirkt erschöpft und neben der Spur. Doch Jake kann nicht ausmachen, woran es liegt. Mr. Madden tätschelt die Wangen seiner Tochter.
„So weich, genau wie sie", flüstert er, lallt ein wenig und Jake braucht einen Moment, um überhaupt zu verstehen, was Caitlins Vater sagt. Dann würgt er und Caitlin zeigt energisch in Richtung einer Tür.
„Hol einen Eimer. Unter der Spüle im Schrank. Schnell."
Jake folgt ihren Anweisungen, ohne zu überlegen. Keine zwei Sekunden später stellt er den Eimer vor Mr. Madden ab, der sich hinüberlehnt und sich darin erbricht.
Caitlin streicht ihm währenddessen über den Rücken, wirft einen Blick auf die Tabletten, die auf dem Boden verteilt sind, als würde sie sie zählen. Sie variieren in Größe und Farbe und Jake kann nicht alle entziffern. Lediglich die runden Blauen erkennt er wieder. Es sind die gleichen, die er verschrieben bekommen hat, als er älter wurde. Starke Antidepressiva, die bei ihm zu so schweren Nebenwirkungen geführt haben, dass er sie nach wenigen Monaten absetzen musste. Caitlin sammelt die Tabletten nacheinander ein, wirft sie in eine Glasschüssel, die auf einem kleinen Beistelltisch im Flur steht.
„Ich hätte da sein müssen, es tut mir leid", flüstert sie und drückt ihre Stirn an die ihres Vaters. Er greift nach einer Haarsträhne von Caitlin, zwirbelt sie zwischen den Fingern und seine Augen sind glasig.
„Genau wie sie. Du. Ich hätte es ihr abraten müssen."
„Ich weiß, Dad. Ich weiß. Komm, du solltest etwas schlafen."
„Aber ich hätte es wissen müssen, wissen müssen", murmelt er, drückt seine Stirn an ihre Brust, schlägt mit der Faust auf ihren Oberschenkel. Caitlin sitzt unbewegt vor ihrem Vater, wartet, bis er sich wieder fängt.
Jake kann nur stumm zusehen, versucht, zu begreifen, was hier gerade passiert. Aber Caitlin kennt die Szenerie, weiß, was im Innern ihres Vaters vor sich geht. Weswegen sie geduldig wartet.
„Ich hätte", dann verstummt Mr. Madden, wimmert nur noch und Caitlin schlingt ihre Arme um ihn. Sanft, aber bestimmt zieht sie ihren Vater mit sich hoch, der in sich zusammengesunken mitgeht.
Jake nimmt währenddessen den Eimer und spült ihn aus. Er kann nicht hören, wie Caitlin ihren Vater ins Bett bringt, ihm eine Geschichte aus den Ereignissen ihres Tages erzählt bis er lächelnd einschläft. Aber er hört, wie sie die Zimmertür schließt, die restlichen Tabletten im Flur einsammelt und sich ihre Schritte nähern.
„Danke", sie nickt in Richtung Eimer, den Jake bereits fertig ausgewaschen und in der Spüle stehen lassen hat zum Trocknen, weil kein Handtuch griffbereit ist. Er wollte nicht in alle Schränke sehen, um eins zu finden. Das wäre nicht seine Art, nicht, nachdem er nur notgedrungen überhaupt ins Haus gelassen wurde.
„Nicht der Rede wert", er winkt ab, begutachtet Caitlins Gesicht, das mit einem Mal müde aussieht. Sie lässt sich an den Küchentisch fallen und stützt es in die Hände.
„Passiert sowas öfter?", flüstert Jake, während er sich behutsam gegenüber von Caitlin setzt. Sie reibt sich übers Gesicht und lächelt dann.
„Ja, manchmal. Zur Weihnachtszeit öfter."
„Musst du deswegen immer so pünktlich zu Hause sein?" Es ist keine Wertung, nur die Neugierde, das Bedürfnis, verstehen zu wollen, das aus ihm spricht. Und Caitlin spürt es. Also lächelt sie, nickt und drückt augenblicklich die Hand vor den Mund, als sich ein Schluchzen hinauskämpfen will. Jake legt seine Hand über den Tisch, bietet sie ihr an, doch Caitlin schüttelt den Kopf. Sie schließt die Augen und atmet ein paar Mal tief durch, bereitet sich vor für das, was sie sagen will.
„Danke, wirklich. Aber du musst nicht bleiben."
„Machst du Witze? Ich lass dich doch jetzt nicht allein."
„Ich brauche kein Mitleid", erwidert Caitlin, wobei ihr Ton schärfer klingt als beabsichtigt. Beschwichtigend hebt Jake die Arme.
„Ich weiß", dann seufzt er und wiederholt, diesmal leiser: „Ich weiß."
„Was machst du dann noch hier? Was willst du?" Sie funkelt ihn böse an, weil sie so gehofft hat, dass eine Zukunft mit Jake und ihr möglich ist. Weil sie wirklich mit aller Kraft daran geglaubt hat. Aber das hier hat sie nur zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Sie hat keinen Platz in ihrem Leben für jemand anderen als ihren Vater.
„Helfen."
„Du kannst nicht helfen, Jake. Ich bin keins dieser Kinder aus dem Waisenhaus, wo ihr eine beschissene Schneeballschlacht machen könnt und alles ist wieder gut. Ich habe hier echte Probleme, okay?" Erschrocken sieht Jake sie an, sein Kiefer spannt sich.
„Die Kinder in Lost & Found haben echte Probleme."
„Ich weiß, entschuldige", rudert sie zurück, merkt, wie ausgelaugt sie durch die letzten Tage ist. „Tut mir leid, wirklich. Aber du solltest gehen."
Überrascht wartet Jake nocheinen Moment, hofft, dass sie ihre Meinung ändert. Als sie das nicht tut,erhebt er sich mit einem leisen Klopfen auf der Tischplatte und lässt nichtsvon sich als den gesäuberten Eimer zurück.
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