Kapitel 4
Fenekot's Cover von "Love the way you lie"
https://youtu.be/KovHzLY5Kf0
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"Guten Abend, Mr. Kim.", der Pförtner verbeugte sich vor Tae, während er uns die Tür aufhielt.
Auch mich würdigte er eines Blickes.
Bodenlose Verwirrung lag darin.
Ich teilte seine Gefühle.
Drückend wuchs die Unruhe in meinem Inneren, als ich gemeinsam mit Tae das Empire Hotel betrat.
Die riesige Lobby...
All die Kleidung der Angestellten...
Die Möbel...
Die Dekoration...
Alles an diesem Ort schrie "das obere Prozent".
Auch ohne meine nicht vorhandene Wohnsituation hätte ich mich wie ein Streuner in einem Laden voller Gold gefühlt.
Ich war nicht, was die Menschen hier erwarteten.
Ich gehörte nicht hierher.
Die Reaktionen der anderen waren eindeutig.
Trotzdem sagte niemand etwas.
Stumm blieben alle Augen letztendlich an Tae hängen.
Sein bloßes Auftauchen schien die Atmosphäre des Hotels vollkommen verändert zu haben.
Gänzlich unbeeindruckt von der Aufmerksamkeit, die sein Umfeld ihm zukommen ließ, lief Tae einfach in Richtung des Fahrstuhls.
Die Realität zog vollkommen an ihm vorbei.
Ich folgte ihm.
Still stand ich neben ihm, während wir auf den Fahrstuhl warteten.
Ich versuchte dieses Szenario zu verarbeiten.
Ich versuchte Taes Nachnamen zu verarbeiten.
"'Kim', wie in...", setzte ich an, nachdem wir eine Weile lang stumm im Fahrstuhl nebeneinander gestanden hatten.
"...die Familie, der halb Manhattan gehört?", erkundigte ich mich kleinlaut.
Taes Äußeres hatte mich vermuten lassen, dass er anders reich war.
Trotzdem hatte sich meiner Vorstellung entzogen, wie reich.
Die Tatsache, dass ich neben ihm stand, ergab mit jeder Sekunde weniger Sinn.
Dass er mich einfach zu sich eingeladen hatte, ergab mit jeder Sekunde weniger Sinn.
Seinen Blick weiterhin auf die Fahrstuhltür gerichtet, zuckte Taes Mundwinkel ein bisschen nach oben.
"Du weißt ja doch, wer ich bin.", stellte er fest.
Der winzige Hauch Amüsanz verschwand aus seiner Mimik, während er nickte.
"Meinem Vater gehört halb Manhatten.", korrigierte er mich.
"Mir gehören nur ein paar Anteile der Familienfirma und dieses Hotel.", erklärte er.
Dabei klang seine Stimme so gleichgültig...
Als würde er nicht über mehrere Milliarden reden.
Ich war für einen Moment vollkommen sprachlos.
Autoartig schaute ich mein Gegenüber an, bevor mir schließlich ein gestammeltes "A-Achso...", über die Lippen kam.
Plötzlich ergab das Verhalten des Personals eine Menge sinn.
Dass wir auf dem Weg in die oberste Etage eines Wolkenkratzers waren, ergab eine Menge Sinn.
Als wäre Taes Auftreten alleine nicht schon einschüchternd genug gewesen.
Der Dunkelhaarige strahlte eine so nüchterne Ruhe aus...
Fast unheimlich.
Mit jeder Sekunde spürte ich die Unsicherheit in meinem Inneren stieg.
Diese ganze Situation kam mir so absurd vor...
So durch und durch surreal, dass ich nur schwer glauben konnte, dass nichts daran faul war.
Ununterbrochen erwartete mein Inneres, dass gleich etwas passieren würde.
Etwas schlimmes.
Etwas, das mir zeigen würde, dass es ein riesen Fehler gewesen war, mit Tae mitzugehen.
Nur irgendwie...
Ich zuckte zusammen, als der Fahrstuhl mit einem kleinen "Ping" anzeigte, dass wir in der obersten Etage angekommen waren.
...passierte nichts.
Ohne zu Zögern betrat Tae das Penthouse.
"Der Fahrschul schließt sich irgendwann.", hörte ich ihn sagen, nachdem ich mich ein paar Sekunden lang nicht bewegt hatte.
Mein "Etwas" schien vollkommen auszubleiben...
"O-Oh...", hastig aus meiner Starre erwachend, verließ ich den Fahrschul.
Kaum war ich aus diesem herausgetreten, blieb mir erneut das Herz stehen.
"Oh...", mit riesigen Augen ließ ich meinen Blick durch Taes zu Hause schweifen.
"Wow...", entwich es mir.
Fensterwände...
Geräumige Küche mit angrenzendem Barbereich...
Eine riesige Sofalandschaft mit Flatscreen...
Dieses Penthouse sah aus, als hätte man es direkt aus dem Fernsehen geholt.
Fern von allem, das ich erwartet hatte, irgendwann mit eigenen Augen sehen zu dürfen...
Tae schenkte der Bewunderung, in der ich versank, nicht wirklich Beachtung.
Er ließ mich in Ruhe staunen, während er sich in Richtung der Bar begab.
"Kann ich dir etwas anbieten?", erkundigte er sich, während er eine Falsche Scotch aus seiner Glasvitrine holte.
Er schien es nicht für nötig zu halten, Eis in sein Glas zu tun.
...oder nach einem Finger breit aufzuhören.
Etwas fassungslos sah ich dabei zu, wie Tae sein Glas bis knapp unter den Rand füllte.
"D-Danke....nein...", erinnerte ich mich, auf seine Frage zu antworten.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich Alkohol in meinem Zustand nicht für besonders intelligent hielt...
Die Flasche in Taes Hand sah aus, als hätte sie mehr gekostet, als das Haus, in dem ich aufgewachsen war.
In mir war nicht mal der Hauch einer Absicht, etwas derart kostspieliges anzunehmen.
Erst Recht nicht, es zu trinken.
Tae schien meine Antwort nicht lange zu hinterfragen.
Er nickte verstehend, bevor er die Flasche beiseite stellte.
Anschließend nahm er einen nicht gerade kleinen Schluck aus seinem Glas.
Seufzend schloss er seine Augen, während er den Alkohol herunterschluckte.
Verstummt schaute ich ihm dabei zu.
Alkoholabhängigkeit hatte noch nie so vornehm ausgesehen...
Ein paar Sekunden verstrichen, in denen wir einfach still jeder an seinem Platz standen.
Tae nahm noch einen Schluck, bevor er zu sprechen ansetzte.
"Im Bad müsste ein Verbandskasten sein...", merkte er an.
"Außer du willst vielleicht erst...", von der Küche aus ließ er seinen Blick an mir herabwandern.
"...duschen?", bot er an.
Ich spürte, wie es mir gleich mehrfach die Hitze in die Wangen trieb.
Zum einen, weil meine letzte ordentliche Dusche länger zurück lag, als mir lieb war.
Zum anderen, weil ich bis eben so in den äußeren Eindrücken gefangen gewesen war, dass ich vollkommen vergessen hatte, warum ich hier war.
Ich hatte immer noch einen unbehandelten, aufgeschlitzten Arm.
Kurz zögerte ich.
Eine Stimme in meinem Kopf wies mich auf das Risiko hin, dass es mit sich bringen konnte, sich bei einem Fremden zu Hause auszuziehen.
Allerdings schaute ich dann zu Tae...
Zu ihm, wie er mich schon wieder keines Blickes würdigte.
Wie er in der Küche stand und in sein Scotch-Glas guckte.
Schon wieder wirkte sein Anblick so leer...
So unfassbar gleichgültig, dass er jede Bedrohlichkeit verlor.
Ich stockte, als mir bewusst wurde, wie gegensätzlich meine Gefühle waren.
Auf der einen Seite wurde diese ganze Situation mit jeder verstreichenden Sekunde unglaubwürdiger.
Doch andererseits...
Immer noch schaute ich Tae an.
Andererseits glaubte ich ihm mit jeder verstreichenden Sekunde ein kleines bisschen mehr.
Taes "Mir ist langweilig." hallte in meinem Kopf wieder.
Immer stärker manifestierte es sich.
Immer echter wurde es.
So lange, bis ich bereit war...
"Ja, ich..."
...es einfach anzunehmen.
"Ich würde gerne duschen..."
Naaa, wer von euch hat Gossip Girl gesehen?
Wer von euch erkennt wie schamlos ich Chuck Bass kopiere? xD
Hach idk...
Einfach endlich wieder eine Story zu haben, die in dieser Welt spielt, macht mich so happy. x3
Und I know das Tempo ist seeeehr slow.
Und auch Kookies Gedanken drehen sich sehr viel.
Aber ich wollte es gern möglichst realistisch machen.
Deshalb find ich es wichtig, dass Kookies Skepsis gegenüber seiner Situation noch eine Weile anhält.
Und gerade weil die Kapitel dadurch irgendwie recht aufgeladen bzw. sehr gedanken-dominiert sind und zwischen Tae u. Kookie sehr viel Anspannung (zumindest von Kookies Seite aus) besteht, will ich die Kapitel auch nicht zu lang machen.
Ich möchte dass es gaaaanz slow und nüchtern voran geht.
...zumindest bis zu einem gewissen Punkt. (Um hier schonmal rumzuteasern)
Aber das bekommt ihr dann schon mit x3
Lasst mich gern wissen, wie das Kapitel euch gefallen hat ^^
Habt ihr euch Taes Apartment gut vorstellen können?
Soll ich einen Grundriss machen?
You know, ich bin nicht gut darin, aber ich mach es immer gern xD
Einfach rückmelden. <3
Und über Feedback freue ich mich auch imemr <3
Und now my pleasure:
(Die Bilder, die ich in dieser Story von Tae einfügen kann, machen so anders Spaß 🔥)
Ich hoffe ihr seid gut in die neue Woche gestartet <3
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