Kapitel 3
"Paradise Circus" - Massive Attack
https://youtu.be/6hUkyKBsGtQ
_______
"Ähm...", setzte ich zögerlich an.
Unsicher vergrub ich meine Hände zwischen meinen Beinen, während die Upper Eastside an uns vorbeizog.
"Hm?", von meiner Nervosität sichtbar unbeeindruckt schaute mein Gegenüber aus dem Taxifenster.
Sein Gesicht in seine Handfläche gestützt, hielt er es nicht für nötig, mich anzusehen.
Meine Anwesenheit schien ihm wirklich egal zu sein.
Nicht wissend, ob diese Tatsache mich mehr oder weniger unruhig werden lassen sollte, guckte ich den Dunkelhaarigen einen Moment lang an, bevor ich erneut zu sprechen ansetzte.
"Wie heißt du...?", wollte ich vorsichtig wissen.
Bis heute war mir nie bewusst gewesen, wie unheimlich es sich anfühlte, wenn man auf dem Weg zu jemandem war, dessen Namen man nicht mal kannte.
Von meiner Frage offenbar überrascht, schaute mein Gegenüber nun doch zu mir.
"Das weißt du nicht?", fragte er.
Seine Stimme klang eher amüsiert, als vorwurfsvoll.
Ein Hauch Belustigung schlich sich auf seine Mimik, als ich meinen Kopf schüttelte.
Die erste positive Gefühlsregung, die ich bisher in seinem Gesicht gesehen hatte.
"Spannend...", merkte er an.
Meinerseits ratlose Stille setzte ein, bis er erneut seinen Mund öffnete.
"Du kannst "Tae" zu mir sagen.", meinte er.
Dabei war jedes Gefühl....jede Dynamik bereits wieder aus seiner Stimme verschwunden.
Er schien so gleichgültig, wie zuvor.
Davon etwas eingeschüchtert, nickte ich verstehend.
Still begann ich mich zu fragen, wen ich neben mir hatte.
Welches Level von "wohlhabend" mein Gegenüber war, wenn es seltsam war, dass ich seinen Namen nicht kannte.
Im gleichen Gedanken begann ich, meine Situation neu zu bewerten.
Ich überlegte, ob das Wissen, dass Tae offensichtlich bekannt war, etwas änderte.
Ob das hier dadurch irgendwie mehr oder weniger risikoreich wurde.
Ich war nicht wirklich sicher...
Allerdings kam ich auch nicht dazu, länger in meinen Gedanken zu versinken.
Viel zu offensichtlich spürte ich Taes Blick irgendwann auf mir.
"J-Ja?", entwich es mir, als ich bemerkte, wie abwartend er mich anschaute.
Seine Augen waren gleichermaßen eindringlich und ausdruckslos.
Er selbst so still...
Obwohl er kein bisschen bedrohlich wirkte, brachte seine Ausstrahlung mich ununterbrochen zum Stottern.
Langsam senkten und hoben Taes Wimpern sich.
"Dein Name?", fragte er.
Kaum hatte er ausgesprochen, fingen meine Wangen etwas Farbe.
"O-oh...", verließ es meine Lippen.
"Entschuldige.", murmelte ich hastig.
Die Wellen des Desinteresse, die von meinem Gegenüber ausgingen, hatten mich vergessen lassen, dass es eigentlich angebracht war, sich selbst auch vorzustellen, wenn man den anderen nach seinem Namen gefragt hatte.
"Ich heiße Jungkook...", antwortete ich deshalb.
"A-aber 'Kookie' reicht auch...", fügte ich etwas leiser hinzu.
Tae schaute mich einen Moment lang an, bevor er verstehend nickte.
Anschließend schien die Fensterscheibe wieder interessanter zu sein.
Plötzlich seltsam froh, nicht mehr seine Aufmerksamkeit auf mir zu spüren, blieb mein Blick noch kurz an meinem Gegenüber hängen.
Anschließend widmete auch ich mich wieder dem Fenster.
Ihm und meinen immer paranoider werdenden Gedanken.
Tae hatte bisher nichts getan, was mich ihm eine böse Absicht unterstellen ließ.
Viel mehr war es das genaue Gegenteil.
Ich verstand nicht, warum jemand wie er einem völlig Fremden anbieten würde, mit zu ihm nach Hause zu kommen.
Ich verstand nicht, was er davon hatte.
Ob er überhaupt etwas davon haben wollte.
Ob es ihm wirklich einfach egal war.
Tae wurde nicht durchsichtiger, je länger ich neben ihm saß...
Zögerlich kaute ich auf meiner Unterlippe herum, während ich nicht umhin kam, mich immer wieder zu fragen, ob das hier ein riesiger Fehler war.
Ob es gefährlich war.
Ob ich sterben könnte.
Spätestens im letzten halben Jahr hatte ich zu viel erlebt, um an das gute in den Menschen glauben zu können.
Alleine heute hatte ich zu viel erlebt, um daran zu glauben.
Der Schmerz in meinem Arm wurde langsam taub.
Allerdings konnte ich auch nicht leugnen...
Vorsichtig lugte ich wieder zu Tae.
...dass er überhaupt nicht wie ein schlechter Mensch wirkte.
Egal auf welche Art und Weise mir bösartige Menschen bisher begegnet waren...
Letztendlich hatten sie alle es in den Augen gehabt.
Es war so ein Funken...
Ein kleines Stechen, das einem verriet, dass man diesen Menschen nicht vertrauen sollte.
Dass man rennen sollte.
Der bloße Gedanke an die Typen von vorhin jagte mir einen Schauer über den Rücken.
Tae dagegen...
Ich hielt inne, als der Dunkelhaarige sich zu mir drehte.
Als seine Augen sich einen Moment lang in meinen verfingen.
Diese dunklen... fast schwarzen Seelenspiegel.
Sie waren viel zu leer...
Viel zu trüb, als dass man einen bösartigen Funken darin hätte erkennen können.
Ich wurde nicht schlau aus meinem Gegenüber.
Auch so schien seine Art nicht unbedingt die angenehmste zu sein.
Trotzdem war ich mir plötzlich ziemlich sicher...
Ich meinte sehen zu können, dass Tae keine Gefahr war.
Dass er mir nichts schlimmes wollte.
Dass es ihm wahrscheinlich wirklich...egal war.
Tief versunken in der Erleichterung, die dieser Gedanke in mir auslöste, zuckte ich überrascht zusammen, als Tae Richtung des Fensters nickte.
"Wir sind da.", sagte er.
Vollkommen überfordert, weil ich nicht mal bemerkt hatte, dass das Taxi angehalten hatte, drehte ich mich um.
Kaum erkannte ich das riesige Hotel, vor dem wir standen, blieb mir die Luft im Hals stecken.
"Was zum...-", entwich es mir.
Ich konnte es nicht fassen.
All der Mut, den ich mir bis eben eingeredet hatte...
Wo war ich hier nur...
Er wankte.
...hineingeraten?
Hello ^^
Very sorry, dass das Kapitel jetzt erst kommt...
Ich hab keine Worte für meine Müdigkeit im Moment.
Deshalb kommt das Update jetzt auch so spät abends. Ich hab literally nochmal bis 19 Uhr gepennt und fühle mich erst jetzt halbwegs wach ^^"
Whup whup.
Aber anyways ^^
Es geht weiter mit der leicht düsteren und doch ungefährlichen Mood, die mich diese Geschichte so lieben lässt <3
Macht euch bereit für ein paar mehr GG-Anspielungen xD
Please tell me, wie euch das Kapitel gefallen hat ^^
Ich freue mich wirklich sehr über eure Kommentare <3
(Und ich versuche auch bald zu antworten - wie gesagt - zu viel Müdigkeit im Moment)
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende <3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro