Kapitel 12
Falls es euch nichts ausmacht, würde ich mich sehr über Kommentare freuen <3
Vielen Dank und viel Spaß beim Lesen ^^
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"This Love" - Camila Cabello
https://youtu.be/WNl8kDDdnOo
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Gleichermaßen überrascht, zuckten wir zusammen.
Unser beider Blick schnellte zu Taes Handy.
Vibrierend bewegte es sich auf dem Sofatisch hin und her.
Hell leuchtete der Name des Anrufers auf dem Bildschirm auf.
"Jiminie."
Noch damit beschäftigt, diesen zu lesen, stockte ich erneut, als Tae, kaum dass er sich gefangen hatte, blitzartig nach dem Handy griff.
Hastig stellte er die Scotch-Flasche beiseite, bevor er ranging.
Ich sah das Glitzern in seinen Augen.
Trotzdem grummelte er nur ein leicht genervtes "Wurde auch Zeit.", in den Hörer.
Nah genug neben ihm sitzend, hörte ich das helle Lachen, das am anderen Ende der Leitung erklang.
"Awww, TaeTae~", säuselte diese.
"Tut mir leid...", hörte ich die Person sagen.
"Verzeihst du mir?~", schob sie in einer Tonlage so süß wie Zuckerwatte hinterher.
Es war genug, um herauszuhören, dass es offensichtlich jemanden gab, der noch sorgloser mit Tae umging, als Jin es tat.
Gerade wurde deshalb meine Neugier geweckt, als Tae mich anschaute.
Diesmal schien ihm aufzufallen, dass ich mithörte.
Und im Vergleich zu vorhin...
Er stand auf.
...schien es ihm nicht egal zu sein.
"Ich überlegs mir...", antwortete er etwas eingeschnappt.
Mehr hörte ich nicht, bevor er in seinem Schlafzimmer verschwand.
Wie bestellt und nicht abgeholt, blieb ich auf dem Sofa sitzen.
Meine Augen klappten auf und zu, während ich mal wieder versuchte, das Schauspiel zu verarbeiten, welches sich mir gerade geboten hatte.
Anders konnte ich die Dinge, die ich hier erlebte, nicht bezeichnen.
Diese ganze Welt...
Tae und die Menschen um ihn herum...
Es schien mir fern.
Nicht wie die Realität.
Meine Realität.
Schamlos interessiert schaute ich in die Richtung von Taes Schlafzimmer.
Tae alleine schien schon ein ziemlicher Charakter zu sein...
Doch sein Umfeld?
Zu sehen, dass dieser nach außen so unfassbar gleichgültig und kaputt wirkende Mensch von nicht nur einem, sondern gleich zwei Menschen umgeben war, die förmlich vor positiver Energie strotzten, war sonderbar.
Nicht, dass ich es wirklich einschätzen konnte...
Ich kannte weder Jin, noch die Person, die gerade angerufen hatte.
"Jiminie..."
Ich fragte mich, ob das ein richtiger Name war.
Ob Tae diese Person vielleicht unter einem Spitznamen eingespeichert hatte.
Bemerkend, wie ausführlich ich mich mal wieder in meiner Neugier über Taes Leben verlor, stockte ich.
Hastig schüttelte ich meinen Kopf hin und her, bevor ich ein paar Mal mit meinen Handflächen gegen meine Wangen schlug.
"Was fällt dir ein...", murmelte ich, an mich selbst gerichtet.
Tae ließ mich hier wohnen...
Auf seine Weise sorgte er sich sogar um meine Ernährung.
Er tat unfassbar viel für mich.
Und ich saß hier und schaute mir sein Leben an, als wäre es die neuste Netflix-Show...
Mich deshalb schuldig fühlend, drehte ich mich wieder um.
Ein paar Sekunden lang saß ich regungslos da, bevor ich den Fernseher etwas lauter stellte und beschloss, mich erneut meinem Abendessen zu widmen.
Ich gab mir Mühe, mich nicht zu fragen, mit wem genau Tae gerade telefonierte.
Was für eine Beziehung er zu dieser Person hatte, wenn sie eine so starke Auswirkung auf sein Verhalten hatte.
Ich gab mir Mühe, nicht neugierig zu sein.
Es war nur ziemlich schwer...
Noch mehr, als Tae schließlich wiederkam.
Ein breites Grinsen auf den Lippen, ließ der Dunkelhaarige sich neben mir auf das Sofa fallen.
"Entschuldige.", mit so viel positiver Gefühlsregung, wie ich bisher noch nie bei ihm gesehen hatte, schaute er mich an.
"Das war wichtig.", informierte er mich.
"Du..."
In Gedanken sichtbar noch bei seinem Telefonat, lächelte Tae in sich hinein.
Glücklich biss er sich auf die Unterlippe, bevor seine Augen sich in meine hefteten.
"Wolltest du vorhin irgendwas sagen?", erkundigte er sich.
Ich war so schockiert von seinem Verhalten, dass ich gar nicht richtig würdigen konnte, dass er meinen Redeversuch noch mitbekommen hatte.
Dass es ihm über das Telefonat nicht vollständig abhanden gekommen war.
Dafür, dass er mich häufiger einfach ignorierte, war dieses Level an Aufmerksamkeit eigentlich ziemlich süß...
Trotzdem konnte ich mich gerade nicht damit beschäftigen.
Viel zu verwirrt war ich davon, dass sogar Taes Bewegungen flüssiger wirkten.
Dass ihm die Scotch-Flasche plötzlich ziemlich egal schien.
Er viel ruhiger wirkte.
Fast gesünder.
Als hätte dieser Anruf mit einem Hieb seine Batterien aufgeladen...
"I-ich...", verließ es etwas überfordert meine Lippen, bevor ich als Antwort schließlich einfach meinen Kopf schüttelte.
An sich hatte ich vorhin nicht mal wirklich ein Thema parat gehabt.
Ich hatte Tae nur irgendwie ablenken wollen.
Ein Vorhaben, das inzwischen sichtbar überflüssig war...
"Alles gut...", murmelte ich noch, um Tae anzudeuten, dass es nicht schlimm war, dass er mich einfach hatte sitzen lassen.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht wirklich erwartete, dass er sich mit mir beschäftigte...
"Du hattest doch auf den Anruf gewartet...", versuchte ich zu erklären, warum es mich überhaupt nicht gewundert hatte.
Ich sprach nur meine Gedanken aus.
Umso verwirrter war ich, als diese Tae tatsächlich dazu brachten, ein bisschen rot zu werden.
Ertappt schaute er mich an.
Als wäre sein Verhalten vorhin nicht komplett offensichtlich gewesen.
"A-also...", setzte ich hastig an, weil es mich sehr verunsicherte, diese Seite von ihm zu sehen.
"D-das geht mich n-natürlich gar nichts an...", stammelte ich.
Auch mein Gesicht wurde etwas wärmer, während meine Augen die Sitzfläche des Sofas fixierten.
"F-freut mich...", schob ich etwas leiser hinterher.
"A-also dass du zurückgerufen wurdest..."
Gegen Ende wurde meine Stimme fast lautlos.
Ich war so überfordert.
Ein paar Sekunden lang spürte ich Taes Blick auf mir, bevor ihm etwas entwich, das nach einem Kichern klang.
"Schon gut.", meinte er.
Meine Unsicherheit schien ihn zu amüsieren.
"Das war ein...", setzte er an, mir eine Erklärung zu geben.
"....mein bester Freund.", korrigierte er seine Wortwahl nochmal.
"Er ist gerade geschäftlich in Europa unterwegs.", fügte er hinzu.
Ich kam nicht umhin, zu bemerken, dass der Klang von Taes Stimme sich erneut verändert hatte.
So wie vorhin, als er etwas auf die Mailbox gesprochen hatte.
Sobald es um seinen besten Freund ging, wurde Taes Stimme unfassbar weich...
So warm, dass es mein Herz zum Klopfen brachte.
Taes Verhalten brachte mich zum Lächeln.
"Verstehe...", sagte ich leise.
Ich schob es darauf, dass ich ihm viel verdankte...
Aber ein Teil von mir war wahnsinnig froh, dass Tae Menschen in seinem Leben hatte, die seine Stimme so klingen ließen.
Menschen, die sich nicht daran störten, wenn er sie angrummelte.
Menschen, die sich um ihn sorgten.
Unwillkürlich zuckte ich zusammen, weil mein letzter Gedanke mich an meine heutige Begegnung erinnerte.
"Oh ich...", unterbrach ich die Stille, die gerade dabei war, sich auszubreiten.
"Jin war heute hier.", entwich es mir.
Dabei war mir bewusst, dass es ein ziemlich drastischer Thema-Wechsel war.
Allerdings hatte der Koch Fragen aufgeworfen.
Einige Fragen.
Sichtbar überrascht von sowohl meiner Aussage, als auch ihrem Inhalt, wurden Taes Augen etwas größer.
"....Jin?", versicherte er sich.
Er hob eine Augenbraue, als ich nickte.
"Was wollte er?", erkundigte er sich.
Etwas peinlich berührt verzog ich den Mund.
"Er wollte wissen, wer ich bin und was ich hier mache...", erklärte ich.
"Und er...", etwas verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
"...Ich glaube, er hat gedroht, mich zu vergiften.", fügte ich etwas unsicher hinzu.
Jin war eigentlich ziemlich deutlich gewesen.
Trotzdem kam es mir falsch vor, diese Aussage mit der selben Überzeugungskraft zu widerholen, mit der er sie ausgesprochen hatte.
Tae stutzte.
Ein paar Mal blinzelte er, bevor ihm ein kleines Kichern entwich.
"Oh ja, das...", belustigt zuckten seine Schultern.
"Das klingt nach Jin.", stellte er fest.
Dabei lag so viel Selbstverständlichkeit in seiner Stimme...
"Aber keine Sorge."
Es wurde nicht besser, als Tae eine abwinkende Handbewegung machte.
"Bis jetzt hat er das noch nie durchgezogen.", meinte er.
Ich war einen Moment lang sprachlos.
Gleichermaßen geschockt von Taes heutiger Gesprächigkeit als auch der Tatsache, dass Gift-Androhungen von seinem Koch offensichtlich keine neue Begebenheit waren.
Tae schien sich nicht bewusst zu sein, wie absurd seine Welt von außen wirkte.
Erst als er meinen Blick auffing, hielt er inne.
Stille kehrte ein, während wir uns ein paar Sekundenlang einfach ansahen.
Beide verarbeitend, was für ein Gespräch wir hier führten.
Die Fragezeichen in meinen Augen mussten sichtbar sein.
Sie brachten Taes Mundwinkel dazu, nach oben zu zucken.
Und noch bevor wir uns versahen...
Seine steckten meine an.
...lachten wir plötzlich.
"Also ich meine...", setzte Tae an.
"Er bedroht nicht ständig Leute oder so.", erklärte er.
Ununterbrochen zuckten seine Schultern vor Belustigung.
"Er macht sich nur Sorgen.", versuchte er seinen Koch in Schutz zu nehmen.
Ich nickte verstehend, musste aber trotzdem schmunzeln.
"Auch eine Art, seine Zuneigung zu zeigen.", scherzte ich.
Mein Kommentar brachte Tae noch mehr zum lachen.
"Du hast ja keine Ahnung.", stimmte er zu.
Erneut lachten wir beide.
Einen Moment lang so ausgelassen...
Ich erkannte uns kaum wieder.
Weder die verlorene Seele, die noch vor zwei Tagen nicht gewusst hatte, ob sie die Nacht überleben würde.
Noch den gleichgültigen Milliardär, der ständig zur Flasche griff.
Ich verstand nicht genau, woher diese plötzlich so vertraut miteinander lachenden Personen kamen...
Aber ich mochte sie.
Ganz besonders den einen...
Taes sonstiges Verhalten ließ es kaum erahnen...
Allerdings hatte sein Lachen etwas unfassbar reines.
Seine raue Stimme büßte sämtliche Dunkelheit ein.
Stattdessen klang sie so klar...
Weich.
Durch und durch ansteckend.
Dafür, dass ich Tae zum ersten Mal so echt lachen hörte...
Ich spürte mein Herz leichter werden.
...war ich sofort...
Gleich einer Feder.
...süchtig geworden.
Here we are mal wieder mit einem Update~
Himmel, ich bin so happy...
Dieses Kapitel hat mich aus einer laaaangen Schreibblockade gezogen ^^"
Mein jährlicher Anfall von "Ich sollte mal wieder Gossip Girl gucken" scheint wohl doch zu etwas gut zu sein xD
Ansonsten...
Ich hoffe der Übergang jetzt am Ende mit dem Lachen war nicht zu random.
Er sollte schon random sein, weil es Taes Persönlichkeitswechsel, nachdem Jimin angerufen hatte, unterstreichen sollte.
Aber idk...
Ich finde solche Momente immer richtig schwer.
So das richtige Maß an Betonung reinzubringen, ohne dass es zu heftig wird.
Hm...
Me ist unsicher. ^^"
Lasst mich gern wissen, wie ihr es fandet <3
Bzw gerne, wie euch das Kapitel allgemein gefallen hat ^^
I have to say, jedes Mal, wenn ich Jimin erwähne, werde ich ganz hibbelig.
Einfach weil er so wichtig für diese Geschichte und die allgemeine Mood ist.
Also seine Anwesenheit einfach...
Ich hab das Gefühl, man kann als Leser wahrscheinlich gar nicht wirklich sehen, was das hier für eine Geschichte wird, solange er noch nicht da ist.
Actually ein Problem, das viele Vminkook-Stories haben, die mit zwei Charas anfangen. Man braucht alle 3, damit es Sinn ergibt und manchmal dauert das, weil man trotzdem vorher alles so aufbauen muss, dass der Auftritt des 3. Charas dann das tut, was er soll.
Typischer Fall von: "Was lange währt, wird endlich gut." ^^
Idk, warum ich das gerade erzählt hab tbh...
Ich bin einfach gottlos gehyped auf Jimin. ^^"
Aaaaber noch müssen wir uns ein bisschen gedulden.
Nur noch ein bisschen x3
Wish you sweet dreams~
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