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Kapitel 11

Mit vor Aufregung wie wild pochendem Herzen schlich R28 auf leisen Hufen durch das verworrene Gangsystem der Hancester Science Laboratories. Zu gerne hätte er jetzt C2207 und sein eingebautes Navigationssystem bei sich gehabt, doch dieser war im Gegensatz zu ihm wenigstens in Sicherheit - zumindest hoffte der zierliche Schecke das.

Nach zahllosen anstrengenden Versuchen, die er über Stunden hinweg wieder und wieder wiederholt hatte, war es R28 endlich gelungen, das rote Laserlicht, das mal mehr mal weniger gut funktionierte, dafür einzusetzen, ein kleines Loch in die scheinbar undurchdringbare Tür seiner Zelle zu fräsen. Ab diesem Moment war die Flucht einfach gewesen. Er hatte nur seinen Huf durch das Loch fädeln und die Klinke herunterdrücken müssen, dann war er frei - oder besser: Aus der Zelle entkommen. Die endlosen Gänge der HSL hatte er nicht bedacht. Völlig orientierungslos irrte er nun umher und war auf der verzweifelten suche nach einem Aufzug, der ihn zurück an die Oberfläche bringen konnte. Es grenzte an ein Wunder, dass noch niemandem sein Ausbruch aufgefallen war, doch es war wahrscheinlich mitten in der Nacht und Lester Higgins war sicherlich noch immer damit beschäftigt, C2207 wiederzufinden. R28 wusste nur eines. Er musste den grauen Hengst finden, bevor der Wissenschaftler es tat.

Mit angelegten Ohren setzte der Schecke seinen Weg durch die HSL fort. Endlich vernahm er in der Ferne das vertraute Ping einer Aufzugstür. Instinktiv beschleunigten sich seine Schritte, bis er in eiligem trab über den harten Boden eilte. Zu spät bemerkte er, wie dumm es war, sich dem gerade angekommenen Aufzug so unvorbereitet zu nähern. Mit aufgerissenen Augen legte er eine Vollbremsung vor einer mindestens ebenso verdutzten Stute mit braun gelocktem Fell, die gerade aus dem Aufzug getreten war. Mit aller Kraft gelang es R28, den Laserstrahl, der sich aus seinen Augen bahnen wollte, zurückzuhalten. Der Hengst zwang sich zu einem Lächeln und nickte der Stute unschuldig zu. Diese sah ihn kurz mit Fragezeichen in den Augen an, ehe sie kopfschüttelnd ihren Weg fortsetzte. Tief durchatmend warf sich R28 in den Aufzug und wählte das Erdgeschoss aus. Um diese Uhrzeit war die Stute wohl zu müde gewesen, um ihn als ein ausgebrochenes Experiment zu erkennen.

Mit zitternden Hufen nahm der Schecke wahr, wie sich der Aufzug nach oben bewegte. Mühsam gelang es ihm, seinen Puls unter Kontrolle zu bringen. Gleich hatte er es geschafft. Im Erdgeschoss würde er sicherlich einen Ausgang finden. Er durfte sich nur nicht erwischen lassen.

Während R28 um sein Leben bangte, trabte C2207 voller Gelassenheit durch ein Wohngebiet voller prunkvoller Villen. Laut seines eingebauten Navigationssystems lebte sein Hauptziel in einem dieser Häuser. Schnaubend kam der Hengst vor einem glänzenden Eisentor zum Stehen, dass ihn um einige Schweiflängen überragte.

Jetzt müsste R28 mit seinem Laser hier sein. Schoss es dem Experiment durch den Kopf. Dieser Gedanke wurde nicht von der vertrauten, elektronischen Stimme ausgesprochen, sondern entsprang seinem eigenen Willen. Kurz hielt er inne und dachte nach, wie er das Tor überwinden konnte, als sich plötzlich ein Ohrenbetäubendes Piepen in seinen Schläfen bemerkbar machte. Dröhnend zwang es den Hengst zu Boden und das Navigationssystem, das er noch vor wenigen Herzschlägen klar und deutlich vor sich gesehen hatte, verschwand in einem verpixelten Rauschen.

Vor Schmerz ganz klein und zusammengekrümmt, kroch C2207 vom unmittelbaren Eingang der Villa weg. Als er eine Hecke am gegenüberliegenden Straßenrand erreichte, wurde das Piepen schwächer, bis es schließlich ganz verstummte. Benommnen rappelte sich der Hengst wieder auf und blickte fragend um sich. Seine Systeme schienen von einer Art Sicherheitsnetzwerk der Villa heruntergefahren oder blockiert worden zu sein, denn mit einem Mal fühlte er sich vollkommen hilflos und jeglichem Orientierungssinn beraubt. Plötzlich war er sich gar nicht mehr so sicher, ob es wirklich so wichtig war, diese Stute zu töten. Der unbändige Drang der Programmierung, der ihn dazu getrieben hatte, schien einfach verschwunden. Als wäre ein Computer abgestützt und jegliche Daten davon gelöscht. Taumelnd lief C2207 die Straße entlang. Der Schmerz des Pieptons, der sich tief in seinen Kopf gefressen hatte, hallte noch immer in all seinen Knochen wieder und er hatte nicht vor, diese Tortur zu wiederholen. Es war ein anderer Schmerz gewesen, als den, den er bei seinen zahlreichen Operationen und Trainingskämpfen hatte ertragen müssen. Ein Schmerz, der tief aus seinem Inneren gekommen war. Da spürte der grau gemusterte Hengst etwas feuchtes an seiner Wange. Erschrocken wischte er es an der Innenseite seines Vorderbeines ab, in der Erwartung, er hatte eine blutende Verletzung, doch es war nur salziges Wasser. Tränen. Weinte er? Er konnte sich nicht erklären, wieso sich seine Brust mit einem Mal so eng anfühlte und er nach Luft schnappen musste. Die Erkenntnis, dass er ohne die Hilfe seines eingebauten Computers völlig Hilflos war, überrollte ihn wie eine Schockwelle.

Aus einem unerklärlichen Impuls heraus, galoppierten C2207 an. Seine Augen brannten und er konnte kaum etwas sehen. Die Gedanken rollten rastlos in seinem Kopf umher und fanden doch kein Ergebnis. Es war ausweglos, seine Persönlichkeit und die Fähigkeit, ohne Lester Higgins zu überleben, war ihm von ebendiesem Genommen worden.

Blind vor Verzweiflung rannte C2207 die Straße hinunter, bis seine Beine nach kilometerlanger Strecke einfach unter ihm nachgaben und er einen Hang hinab rollte. Dumpfer Schmerz, doch ihm fehlte die Energie, um sich wieder aufzurichten und seine Flucht fortzusetzen. Die Flucht vor sich selbst und der Wissenschaft. 

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