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Das war die erste Nacht seit langem die Shoyo so schrecklich schlief. Alle paar Minuten schreckte er aus Albträumen hoch, krallte sich in Tobios Hand der übermüdet die Arme um ihn legte um ihn zu beruhigen. Normalerweise brachte das auch etwas, schließlich war es Tobio, sein Tobio der ihn da fest im Arm hielt doch heute schrie Shoyos Körper nur nach einer viel zu heissen Dusche. Er wusste das er nicht nachgeben durfte, schließlich waren seine Wunden endlich verheilt doch weiter liegen bleiben und sich zum schlafen quälen wollte er sich auch nicht. Außerdem würde Tobio so nie seinen Schlaf bekommen und daran wollte Shoyo nicht schuld sein. Also windete sich Shoyo vorsichtig aus Tobios Armen, zog sich schnell lockere Sachen über und tapste dann aus dem großen Haus der Kageyamas.
Er war lange nicht mehr spazieren gewesen, was eigentlich komisch war, da er es früher immer tat wenn er seinen Kopf von Gedanken befreien wollte. Shoyo gähnte und lief ziellos durch die Gegend. Es war noch früh am Morgen, die Sonne bahnte sich grade erst ihren Weg durch die Baumgipfel und schien überhaupt keine Wärme abzugeben. Während der kleine Butler die Stille genießend umher streunte und nach und nach einen Weg zu einem nahe liegendem Park antrat beobachtete er den orangenen Feuerball der seine Umgebung in flüssiges Gold zu tauchen schien. Obwohl Shoyo unglaublich müde war und im stehen hätte einschlafen können lief er immer weiter bis er bei einer kleinen Parkbank anhielt um sich auszuruhen. Er lief also über das matschige Gras und ließ sich auf die Holzbretter fallen das sich leicht unter ihm wölbte. Für einen Moment schloss Shoyo die Augen. Das Sonnenlicht wärmte ganz langsam sein Gesicht und zauberten ein grelles rot hinter Shoyos Liedern. Ein Vogel zwitscherte ein fröhliches Lied, verstummte aber wieder, als er von einigen laut lachenden Jugendlichen übertönt wurde. Langsam öffnete Shoyo wieder die Augen und blickte aus die Truppe von 4 Jungen, die den Weg in seine Richtung kamen. Seufzend hob Shoyo die Beine auf die Bank, drehte sich seitlich sodass er die johlenden Jungen nicht sehen musste und schlang die Arme um die Knie. Er wusste das seine Gedanken bald wieder abdriften würden. Zu den ganzen Geschehnissen des gestrigen Abends, den Kommentaren, Tobios Gesichtsausdruck.. und schon war es geschehen. Bevor ihn die Erinnerung allerdings komplett übermannen könnte wurdet Shoyo mit einem Mal unsanft auf den Hinterkopf gestoßen.
Es waren die Jungen. „Ey Kleiner, bist du nicht der, der Tobio schwul gemacht hat?", fragte ein großer mit grell pinken Haaren und einem gemeinen Lächeln. Shoyo blinzelte einige Male ehe er begriff was der Junge vor ihm da sagte. „Was?", fragte er dann leise und versuchte die anderen Jungen die von oben herab auf ihn herunter schauten nicht zu beachten. „Ob du Tobio schwul gemacht hast hab ich gefragt!", blaffte der Junge, dessen Lächeln plötzlich verschwunden war. „Ich weiß nicht wovon du redest.", antwortete Shoyo stumpf, der noch viel zu überfordert war. So schnell hatte das Bild also die Runde gemacht? Soweit er wusste war es doch erst am gestrigen Tag spät abends hochgeladen worden. „Sag mal hörst du schwer?", keifte der Junge und baute sich mit grimmiger Miene vor ihm auf. „Nein tut mir leid aber ich denke du verwechselst mich.", murmelte Shoyo unbeeindruckt und stand auf. „Und wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich will meinen Morgen genießen."
Kurz klopfte Shoyo sich noch den Dreck von der Hose und wollte dann an den Jungen vorbei treten als der pinkhaarige ihn unsanft von sich schubste. „Hier geblieben du Weichei. Ich glaub nicht das ich euch verwechsele." Shoyo seufzte. „Tust du aber und ich habe jetzt echt kein Bock mehr mit dir zu diskutieren.", antwortete er knapp und versuchte ein weiteres Mal sich an den Jungen vorbei zu zwängen als der pinkhaarige der anscheinend auch gleichzeitig ihr Anführer war Shoyo unsanft am Handgelenk packte. „Wie redest du mit mir? Hat dir keiner Respekt beigebracht?" Shoyos Brust begann mit einem Mal wieder zu brodeln. Er riss sich los und baute sich vor der Jungentruppe auf, die ein Kopf größer und einige Kleidergrößen breiter als er waren. Ihre angespannten Muskeln sah man selbst unter den weiten Jogginganzügen den jeder von ihnen trug. „So jetzt hör mal zu.", pflaumte Shoyo den Jungen vor ihm und funkelte ihn böse an. „Ich habe einen richtig beschissenen Tag hinter mir, habe vielleicht eine halbe Stunde Schlaf bekommen, verliere wahrscheinlich meinen Job und bin für die Person die ich liebe vielleicht nichts weiter als ein One-Night-Stand. Da bin ich endlich einmal clean weil mich genau diese Person vor Essstörungen und gewollten Verbrennungen befreit hat, bekomme wieder das Verlangen alles von vorne zu beginnen nur diesmal gibt es niemanden der mich grade daran hindern kann und dann kommt mir so eine Gang an Jungen entgegen die meinen mich auf die Palme bringen zu müssen. Ich hab jetzt echt keinen Nerv für deinen Getöns, lern lieber mal für deine Vocabeltests anstatt hier den starken zu markieren."
Shoyo, der schon einen Schlag ins Gesicht ahnte schloss für einen Moment die Augen doch als nichts passierte öffnete er sie wieder. Die Jungen standen noch immer vor ihm, hatten aber inzwischen Platz gemacht und blickten ihn reuevoll an. „Tut uns leid.", nuschelte der pinkhaarige. „Das muss es nicht aber misst eure männliche Stärke nicht an Prügeleien, das habt ihr doch echt nicht nötig.", sagte Shoyo etwas sanfter, schaffte er aber nicht seine Mundwinkel zu einem Lächeln zu verziehen. „Ich hoffe das es dir in Zukunft wieder besser geht.", sagte der pinkhaarige und kratzte sich verlegen am Nacken. „Und auch wenn du das auf dem Bild sein solltest..", er räusperte sich und blickte unsicher auf seine Schuhe. „Auch wenn du das sein solltest ist das okay.. Schwul sein ist ja nicht schlimm o-oder?", fragte er zögerlich. Nun schaffte Shoyo es doch zu lächeln. „Danke dir und nein, das ist es nicht. Was aber schlimm ist ist das Gefühl die Person die dir am wichtigsten ist zu verderben weil sie mit in die ganze Sache gezogen wurde. Weil sie nun mal auch auf dem Bild war und jetzt von mehr Menschen gehasst als geliebt wird.", antwortete Shoyo etwas niedergeschlagen. „Das tut uns leid.. ich hoffe das es euch bald besser geht und ihr bald ohne Hass eure Beziehung ausleben könnt.", sagte der pinkhaarige nun etwas selbstsicherer und lächelte Shoyo zögerlich an. „Danke.", antwortete dieser mit einem neuen warmen Gefühl in der Brust. „Das hoffe ich auch.."
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Als Shoyo sich die Schuhe an der Hausmatte der Kageyamas ab trat, ging er noch einmal die Begegnung mit den Jungen durch. Anscheinend schienen ihn nicht alle Menschen zu hassen. Mit einem plötzlichen Hochgefühl schlenderte Shoyo in die Küche und setzte Wasser auf. Während er also wartete bis das Wasser kochte, zog er sich auf den Tresen und schaltete sein Handy ein. Sofort begann es wieder zu spinnen, die ganzen Instagram Kommentare überlasteten sein Handy welches sich automatisch aufheizte. Trotz des mulmigen Gefühls welches ihn ihm aufkeimte drückte er auf das Bild und tatsächlich. Seine Vermutung oder eher wage Hoffnung bestätigte sich. Tatsächlich gab es zwischen den ganzen Hass-Kommentaren auch welche die Tobio und ihn verteidigten.
Ich freue mich für euch das ihr euch gefunden habt
Ihr seht glücklich aus, lasst euch nicht runter ziehen!
Warum sind denn alle so scheisse? Schwul sein ist auch nur eine Sexualität keine Lebenseinstellung die man direkt runter reden muss.
Zwar waren die Kommentare um ein Vielfaches seltener als die, die Shoyos komplette Existenz beleidigten doch immerhin waren sie da. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, den Shoyo kindischer Weise glücklich machte. Noch immer mit dem Funken Freude der zwischen der Trauer hindurch blitzte bereitete Shoyo schnell einen Tee vor und ging dann, die Tasse in den Händen die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Tobio, der noch immer schlief bewegte sich unruhig hin und her verzog das Gesicht und spannte seinen Körper an. Seine Gesichtszüge zuckten unkontrolliert und zeigten die tiefen Augenringe die unter seinen Augen prangten. Erschrocken stellte Shoyo den Tee ab und lief zu Tobio. Er griff nach seiner Hand die Tobio fest umklammerte, ehe er schweißgebadet hochschrak. Seine Augen waren geweitet, sein Atem ging unkontrolliert und sein Griff verfestigte sich um Shoyos Hand. „Shh alles gut, es war nur ein Traum.", flüsterte Shoyo. Tobios müde Augen richteten sich auf ihn und er schluckte einige Male ehe er sich wieder beruhigt hatte. „Das war alles nur ein Traum?", krächzte er. Seine Angst ging aus seiner Stimme hervor was auch Shoyo merkte der nur beruhigend mit seinen Daumen über Tobios Handrücken strich. „Alles nur ein Traum.", versicherte Shoyo ruhig und lächelte aufmunternd. „Ich dachte meine Mutter hätte dich gefeuert und den Kontakt zu dir verboten..", stotterte Tobio, der wieder panisch anfing sich in Shoyos Hand zu Krallen. „Das hat sie nicht..", flüsterte Shoyo und drückte sanft Tobios zittrig- schwitzige Hand. „Das hat sie nicht..", wiederholte er was Tobio anscheinend wirklich beruhige. Doch egal wie selbstsicher Shoyo lächelte, zog ihn dieser Gedanke zurück in die Dunkelheit.
Wer weiß wie lange Fr. Kageyama nicht eingriff..
-1502 Wörter-
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Okay muss Hausaufgaben machen, sorry das ich nicht überarbeiten konnte und ja, das Ende kommt patzig- SORRYY
Cu Dolora<3
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