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Verwirrt runzelte Atsumu die Stirn. Er verstand nicht was in den vergangenen 2 Minuten passiert war. Tobio hatte ausgeholt doch die folgende Backpfeife hatte Shoyo ihn ausgeteilt oder? Es war so schnell passiert das Atsumu noch immer Zeit brauchte um es zu Verarbeiten. Dazu kamen noch diese kalten Augen, diese majestätische Haltung und das Selbstbewusstsein, welches Shoyo plötzlich ausstrahlte doch das was Atsumu auf merkwürdige Weise einen Schauder über den Rücken laufen ließ war dieser Zorn, der die Luft um Shoyo zu vereisen schien. Diese Präsenz hatte Atsumu noch nie bei Shoyo, nein, bei keinem mit dem er sich je gestritten hatte gesehen. Obwohl Shoyo fast zwei Köpfe kleiner als er war, war er merkwürdig beängstigend. Auch Tobio hatte Shoyo nur geschockt angestarrt. Er kannte Shoyo wohl besser als die meisten Anderen doch so hatte er ihn auch noch nie erlebt. Der Wunsch Atsumu eine zu scheuern, verflog und die pure Verwirrung trat stattdessen ein.
Shoyo stand noch immer vor Atsumu, der kurz die Augen zusammen kniff um seine Gedanken zu ordnen. Schön, dann hatte Shoyo ihn eben geschlagen und war merkwürdig selbstsicher aber ansonsten war er doch gleich geblieben.. oder? Tief in seinem Inneren schlummerte noch immer der zerbrechliche, weinende Shoyo mit den Wunden und dem viel zu guten Herz welches ihn alles bereuen ließ was jemanden auch nur ansatzweise verletzen könnte. Ja, so musste es sein. Atsumus Selbstsicherheit stieg wieder. Er erwartete schon das Shoyo von sich selbst erschrocken zu zittern begann und sich entschuldigte doch es kam anders.
„Weißt du, ich habe dir immer eine Chance gegeben deine Fehler einzugestehen und dich zu bessern. Ich wäre bereit dazu gewesen dir zu helfen und dir, und dazu werde ich nie wieder bereit sein, zu vergeben. Ich dachte, auch ein Mensch wie du, der sein eigenes belangloses Leben mit sadistischen Vergewaltigungen verdrängt könnte sich ändern. Du hattest recht." Shoyo hob den Kopf und Atsumus Selbstsicherheit sank mit einem Mal wieder. Dieser Blick. Diese toten Augen und der angewiderte Ausdruck auf seinem Gesicht, was war nur aus den freundlichen Butler geworden, der immer hilfsbereit und einfühlsam war?
„Ja, du hattest recht, ich neige dazu mir alles zu verschönern und sogar die Augen vor der Wahrheit zu verschließen aber die Wahrheit die ich jetzt klar und deutlich erkenne, zeigt mir nur wie erbärmlich du bist." Der herablassende Ton der mit diesen Worten mitschwang ließ Atsumus Herz auf merkwürdige Weise schneller schlagen. Hatte er.. Angst?
„Wie unzufrieden mit sich selbst muss man sein um anderen das Leben zur Hölle machen zu wollen? Ich habe lange gebraucht um hinter deine Beweggründe zu kommen doch ich weiß inzwischen das es lediglich ein verzweifelter Akt von Selbsthass ist und, ganz ehrlich, ich verstehe auch warum du dich selbst hasst.", fuhr Shoyo trocken fort während Tobio nur triumphierend zusah, wie sein kleiner Butler sich selbst zu verteidigen wusste. Er wusste, das wenn er jetzt einschreiten würde, alles zu Bruch gehen würde, was Shoyo sich grade aufbaute weshalb er sich im Hintergrund aufhielt und grinsend seinen Bruder zusah, dem merkwürdiger Weise die Beine zitterten. In Gedanken nahm sich Tobio aber vor, jeglichen Konflikten mit Shoyo aus dem Weg zu gehen denn dieser war teuflischer als er zu sein schien. Ein wahres Monster.
„Deine Eltern bevorzugen deine schöne Schwester mit ihrer bestimmenden Art und dem Durchsetzungsvermögen und deinen kleinen Bruder, der schon immer mit seinem charmanten, zuvorkommenden Verhalten der Lieblingssohn deiner Eltern war." Atsumus Atmung wurde schneller. Woher wusste Shoyo das? Atsumu wollte etwas schnippisches erwidern, etwas, was ihn aus dieser Lange befreien würde, doch sein Mund schien wie ausgetrocknet und seine Zunge klebte an seinem Gaumen. „Um ehrlich zu sein tust du mir leid. Du wurdest immer überboten, im Verhalten, Anerkennung und auch im Aussehen. Muss schwer für dich gewesen zu sein mit der Erkenntnis, deinen Geschwistern immer etwas hinterher zu hängen.", Shoyo redete noch immer ruhig, doch seine Worte waren so abwertend das Atsumu mit geweiteten Augen auf seinen Butler starrte.
„Und dann kam ich, ein unter den Durchschnitt kleiner Junge mit viel zu schmalen Hüften und viel zu wenig Selbstbewusstsein. Ich verstehe schon wie du dich plötzlich jemanden überlegen gefühlt hast." Shoyo trat nun so nah an Atsumu, das dieser die leichten Sommersprossen auf seinen Wangen zählen konnte. „Schließlich war ich so viel kleiner, unsicher, dauernd am stottern, entschuldigen und konnte mich ja nicht einmal verteidigen." Was wollte Shoyo damit bewirken? Atsumus Gedanken rasten, in der Hoffnung Shoyos Motiv dieses Vortrages zu kommen.
„Also fingst du an deine Machtspielchen an mir auszulassen und entwickeltest gradezu eine Sucht nach Unterdrückung meinerseits. Ich nehme an meine Wunden machten dich auch noch an?" Atsumus Beine zitterten inzwischen so stark, das er Mühe hatte aufrecht zu stehen. Shoyo sollte aufhören.. er sollte aufhören! „Und dann wurde ich Tobio, deinem kleinen, perfekten Bruder auch noch wichtig und du sahst einen Weg ihn durch mich zu verletzen." Atsumu wollte sich die Ohren zu halten, wegrennen, Shoyo anschreien, ihn schlagen aber Hauptsache irgendetwas tun. Stattdessen stand er wie gelähmt da und starrte den kleinen Butler panisch an, wie dieser ihn mit seinen Worten auf das Korn nahm.
„Ziemlich blöd als Spielzeug, gar Werkzeug benutzt zu werden, nur damit du deinem Bruder, auf den du so neidisch warst eins auszuwischen." Irrte sich Atsumu oder waren Shoyos Lippen noch schmaler geworden als zu Beginn seiner Rede? „Also fingst du an mich mit Gewalt und Sexuellen-Übergriffen zu benutzen und fandest immer mehr Gefallen daran Tobio und mich zu verletzen, schließlich war es das erste mal, das du ihm überlegen warst."
Nun war auch Tobios Interesse geweckt. Er hatte die ganze Rede mit Neugier beobachtet, er konnte gar nicht glauben was für ein Komplex sein Bruder hatte doch es passte zusammen. Also hatte Atsumu Shoyo nur als Waffe gegen ihn benutzt..? Gegen.. ihn? Weil er... neidisch auf sein Ansehen war?
„Aber weißt du was? Genauso wie du mich zu dem psychisch unstabilen, ängstlichen Jungen gemacht hast, hast du mich auch zu dem gemacht was ich jetzt bin. Wütend. Und wie wütend ich bin." Shoyo hob einen Arm. Die Kageyama Brüder erwarteten schon die nächste Backpfeife und Atsumu zuckte ängstlich zusammen doch Shoyos Hand legte sich zur Überraschung Atsumus auf dessen Schulter. „Du wirst nie wieder auf mich herab sehen.", stellte Shoyo mit schneidender Stimme klar und drückte Atsumu, dessen Beine mit einem Mal nachgaben, fast schon zärtlich in die Knie. „Ich drehe den Spieß mal um."
Shoyo lächelte auf Atsumu herab, der ihn geschockt anblickte. In seinen Augen schwammen Tränen als Shoyo seinen Griff in Atsumus Schulter verstärkte. Seine Spitzen Fingernägel bohrten sich in Atsumus Haut während Shoyo sich nur zu dem Blonden herunter beugte. Sein Grinsen wurde breiter und seine Augen schienen Funken zu sprühen.
„Jetzt liegt es an die, mich an zu flehen aufzuhören und weinend zu mir aufzublicken."
-1127 Wörter-
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Das chap ist eine 6/10 ig
Ich sollte eigentlich schlafen, da ich unter 6 Stunden wieder aufstehen muss aber ich wollte, bevor ich 3-4 Tage Auto fahre noch etwas hochladen
Hab euch lieb<3
Cu Dolora<3
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