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Das es ausgeartet war merkte Shoyo erst als es zu spät war. Tobios Lippen auf seiner Haut hatten sich so gut angefühlt das er einen Moment brauchte um zu bemerken das die besagten Lippen an seinem Hals herunter gewandert waren und kleine Blutergüsse zurück ließ. Etwas schade, da Shoyos Körper erst vor ein paar Tagen vollends geheilt war. Die dünnen und dicken, oberflächlichen und tiefen Narben zierten zwar noch immer seinen gesamten Oberkörper doch auch sie hatten sich schlussendlich geschlossen. Tobios Hände strichen Shoyos Brustkorb auf und ab und hinterließen ein wohliges Kribbeln. Shoyo, der während der Knutschflecken nur leise aufgeseufzt hatte presste seine Lippen, wie er es so häufig tat weil er Angst hatte zu stöhnen, was für ihn nämlich mehr als nur peinlich war, fest auf einander als Tobios kalte Finger über sein Becken strich. Die Kälte ließ ihn zusammenzucken und trotz seiner Bemühungen entfuhr ihn ein leises Stöhnen. Sein Gesicht wurde heiß und Seite Beine zitterten vor Anspannung. Kurz dachte Shoyo es wäre wegen einer nahenden Panikattacke doch er merkte schnell das es wegen der Gier war, die sich langsam aber sicher in seiner Brust ausbreitet. „To.. Tobio.", stöhnte Shoyo als Tobio wieder seine Lippen auf Shoyos Haut legte.
Diesmal, in seinem Nacken. Shoyo krallte sich in Tobios Arme als das Saugen an seinem Nacken zu schmerzen begann. Der Druck hörte mit einem Mal auf und Tobios Kopf löste sich wieder von Shoyo. Der kleine Butler nutzte die Gelegenheit um sich zu Tobio umzudrehen. Dieser musterte zufrieden Shoyos geschmückten Hals. „Sag mal Tobio.", flüsterte Shoyo, der durch sein Herzrasen wegen Tobios Aktion kaum noch sprechen konnte. „Warum magst du mich?" Überrumpelt lege Tobio den Kopf schief. Wie kam er auf so etwas wenn sie grade so intim wurden? Tobio setzte sich auf das Bett und überlegte. Shoyo, dem die Stille unbehaglich fühlen ließ fummelte nervös an seiner Hose herum. „V-vergiss es.", stotterte er. Man sah ihm an wie er sich fühlte. Betrübt wollte er sein Hemd vom Boden aufheben als Tobio ihn am Arm zu sich zog. Überrascht landete Shoyo auf dem Bett vor Tobio und blickte ihn etwas unsicher an. „Hör mal zu Kleiner.", lächelte Tobio und strich Shoyo eine Haarsträhne aus dem Gesicht, hinter welchem er sich zu verstecken versucht hatte. Der Butler hielt still, wandte aber seinen Blick ab. „Du schiebst hier mal wieder Minderwertigkeitskomplexe denn auch wenn du nicht der Meinung bist sehe ich dich als eine herzliche, selbstlose, hilfsbereite, gütige, fürsorgliche und freundliche Person mit wunderschönen braunen Augen und einem strahlenden Lächeln, süßen Sommersprossen und niedlichen verwuschelten Haaren." Tobio, der Shoyos bedrückte Miene richtig gedeutet hatte legte zwei Finger unter dessen Kinn. „Sieh mich an." Mit einem betrübten Ausdruck hob Shoyo seinen Kopf und erwiderte Tobios Blick. „Und bevor du jetzt wieder anfängst zu zweifeln, ja ich liebe deinen Körper. Mit all deinen Narben die ich wohlgemerkt nicht anwidern finde." Shoyos Augen hatten sich bei diesen Worten mit Tränen gefüllt.
„Deine Narben erzählen Gesichte. Geschichte von einem Jungen der tapferer als jeder andere Mensch ist den ich kenne und genauso gütig wie selbstlos war. Er entschied sich nicht die Person, die ihn so leiden ließ zur Rechenschaft zu ziehen und stellt das Wohlergehen aller anderen über seines obwohl er selbst derjenige war, der am meisten litt." Shoyos Brust bebte plötzlich und sein Atem ging unregelmäßig. „Und ich war für diesen Jungen lange nicht da um ihn zu beschützen oder wenigstens Unterstützung anzubieten und trotzdem hat er diese Hölle Tag für Tag überstanden und konnte mir sogar mit einem Lächeln auf den Lippen gegenüber treten obwohl ich ihn hängen gelassen hatte, in dieses Loch, in welches er vielleicht, wäre ich für ihn da gewesen wäre und mich nicht so feige verkrochen hätte, gar nicht erst hinein geraten wäre."
Tobios Blick trübte sich und für einen Moment konnte er nicht mehr fokussieren, so sehr war er von dieser Erinnerung gefangen. So merkte er auch nicht direkt das die erste Träne Shoyos Wange hinunter lief.
„Er war derjenige, der die Zähne zusammen biss und versuchte sich wieder normal zu ernähren. Er war derjenige, der sich trotz des Risikos zwischen meinem Bruder und mich stellte und unglaubliche Schmerzen erlitt, damit ich sie nicht ertragen musste." Mit dem Daumen strich Tobio über Shoyos tränennasse Wangen und umschloss mit den restlichen Fingern sein Gesicht. Sich in die zärtliche Berührung hinein lehnend schniefte Shoyo während ihm die Tränen von seinem Kimm tropften. „Und du hast dich bei all den Sachen die die widerfahren sind, kein einziges Mal beklagt. Du hast alles stumm ertragen und trotzdem weiter gemacht. Das bewundere ich so an dir Shoyo."
Der kleine Butler schluchzte erstickt auf während seine salzigen Tränen über seine Wangen auf Tobios Hand liefen und sich dann einen Weg zum Bettlaken bahnten. „D-danke.", presste Shoyo nach einiger Zeit heraus. „I-ich dachte keiner hätte das alles b-bemerkt oder zu-zumindest wahrgenommen." Er zog geräuschvoll die Nase hoch. „N-nicht das mir das wichtig gewesen wäre, ich kam m-mir nur so unbedeutend vor weil ich k-keinem zu interessieren sch-schien." Tobio strich weiter mit seinem Daumen über Shoyos Wange und lächelte traurig. „Das muss schlimm für dich gewesen sein..Und noch viel schlimmer ist, das ich gewusst habe wie sehr du leidest aber ein Feigling war, der Abstand gesucht hat." „D-du bist zu hart zu di-dir selbst."
Der kleine Butler wischte sich mit den Handrücken über das Gesicht und lächelte. Seine Augen waren noch immer rot, seine Wangen feucht und seine Wimpern verklebt doch er lächelte. „Für mich", fiel es Tobio auf einmal auf. „Er lächelt für mich, damit ich mich nicht schlecht fühle oder mir Sorgen mache." Bei dieser Erkenntnis kamen auch Tobio die Tränen doch er schaffte es sie zu unterdrücken.
„Nein, das ist nur die Wahrheit.", widersprach Tobio verbittert. „Ich bin ganz einfach nicht gut genug für dich." Die Wörte wollte er eigentlich denken, hatte sie aber vermutlich in seinem Laberfluss laut ausgesprochen. Nun war es Shoyo, der seine zittrigen Hände an Tobios Wangen legte. „Hör auf sowas zu denken.", sagte er und seine zuvor so zittrige Stimme verfestigte sich wieder. Die Tränen hatten aufgehört aus seinen Augen zu quollen und beendeten somit Hinatas Schwächemoment. „Du bist mehr als genug für mich." „Nein..", protestierte Tobio leise aber ehrlich. „Doch." Shoyos Stimme war nun endgültig wiederhergestellt und seine Miene verhärtete sich. „Ich verbiete dir solche Dinge über dich selbst auch nur zu denken." „Aber es stimmt doch.." Entschlossen schüttelte Shoyo den Kopf. „Aber.." „Pscht." „Shoyo ich.." Shoyo legte seine Zeigefinger auf Tobios Lippen doch auch dieser hielt ihn nicht vom Reden ab. „Du verdienst was besse-" Also ersetzte Shoyo ohne groß drüber nachzudenken seinen Finger mit seinen Lippen...
Der Kuss war zärtlich und drückte liebevolle Gefühle von Vergebung und Zuneigung aus. Es war der erste Kuss, bei welchem Shoyo nicht darauf achtete, wie perfekt ihre Lippen aufeinander passten oder wie Tobios kalte Hände auf seinem nackten Rücken lagen um ihn näher zu sich zu ziehen. Das was seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, waren die Akzeptanz, die von Tobio ausging, als hätte er endlich verstanden, das Shoyo ihn so mochte, wie er war.
-1190 Wörter-
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Ich mag das Kapitel nicht.
Es ist kitschig und ich hätte es besser schreiben können.. ich bin momentan irgendwie weniger ausführlich:/
Wie fandet ihr das Chap? Habt ihr bemerkt das ich irgendwie ungenauer schreibe und wenn ja war es drastisch und schlimm?
Ich hoffe ihr seid alle wohl auf!
Cu Dolora!<3
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