-27-
Tobio verstand die Welt nicht mehr. Nein, er verstand sich selbst nicht. Shoyo hatte solche komischen Auswirkungen auf seine Stimmung und seinen Körper. Wenn Shoyo lächelte war Tobio maßlos glücklich, wenn er weinte schien es Tobio ebenso in die Tiefe zu ziehen. Wenn Atsumu sich an Shoyo vergriffen hatte war Tobio ungemein wütend und hielt sich nur zur Liebe seines kleinen Butlers zurück. Zur Liebe.. wiederholte Tobio seinen Gedankengang abermals. Er hatte sich nicht in Shoyo verliebt. Das konnte er nicht glauben..
Nachdenklich blickte er Shoyo an, wie dieser in eine schwarze Hose stieg und sich dann ein viel zu großes weißes Hemd überstreifte. Der Gedanke, das Tobio auf Jungs stehen könnte fand er gar nicht so verwerflich. Er war bisher nur ein einziges Mal in ein Mädchen verliebt und das war Jahre her.
Natürlich hatte er auch schon einmal mit einem Mädchen geschlafen, er hatte eine lange Zeit jedes Wochenende mindestens ein One Night stand in sein riesiges Haus geschleppt und es genossen, das seine Eltern so lange arbeiten mussten. Tobio musste etwas bei den Gedanken grinsen. Er war jung, dumm und naiv gewesen und hatte sich eingebildet, er wäre ein Frauenheld der kalt jede nach einer Nacht abblitzen ließ. Jetzt wusste er es besser.
Doch, war er wirklich in seinem Butler verliebt? Aus unerklärlichen Gründen konnte er sich das nicht vorstellen. Shoyo war doch wie ein kleiner Bruder für ihn, den er vor der Gewalt Atsumus beschützen wollte. Anders konnte er sich seinen aufwallenden Beschützer- Instinkt nicht erklären.
Verwirrt von seinen eigenen Gedanken schüttelte er seinen Kopf und merkte erst dann, das er Shoyo mit seinem Blick fast schon durchbohrte. „Alles gut?", fragte der kleine und musterte den schwarzhaarigen besorgt. „Ja.. ja alles gut.", antwortete dieser nach einem kurzen Zögern. Wieder bei Sinnen nahm Tobio die Einkaufstasche von Shoyos Schreibtisch und lief zu diesem hinüber, der sich inzwischen auf seinem Bett gemütlich gemacht hatte. „Ich hab dir was mitgebracht."
Überrascht nahm Shoyo die Tüte entgegen, während Tobio sich neben ihm aufs Bett fallen ließ. Shoyo lugte in die Tüte und musste unwillkürlich auflachen. „Dein Ernst?", fragte er Tobio, der so unschuldig wie ihm möglich die Schultern hob. „Was meinst du?", fragte er gespielt unwissend während Shoyo mit der Hand in die Tasche langte. Noch immer kichernd holte er einen kleinen Gegenstand, welcher in Plastik eingewickelt war aus der Tüte. Tobio beobachtete Shoyo, wie er glücklich den Gegenstand auswickelte und abermals los prustete. Er hatte Shoyo lange nicht mehr so glücklich gesehen und war froh, das sein strahlendes Lächeln niemanden anderen als ihm gilt.
Shoyo blickte auf die kleine Puppe, die grade mal in Shoyos Hand Platz fand und blickte dann ungläubig zu Tobio. „Sag mal wie kommst du auf so eine Idee?", fragte er und drückte der Puppe mitten in den Bauch. „Das soll gut gegen Stress sein.", erklärte Tobio grinsend. „Ach und weil ich so gestresst bin hast du mir eine Puppe geschenkt? Fehlt nur noch das ich zwei große Nadeln bekomme die ich in meinem rasenden Zorn in die Puppe steche.", witzelte er. Tobio grinste schief und zog aus seiner Jackentasche eben genannte Nadeln. Shoyo staunte nicht schlecht als er die Nadeln sah. „Tobio?", fragte er entgeistert. „Ich fand das einfach zu lustig und konnte nicht anders als sie zu kaufen und weil ich selbst keine brauche.." „Ach, aber ich brauche eine oder wie?", fragte Shoyo mit hochgezogenen Brauen. „Ich brauchte einfach einen Vorwand.", zuckte Tobio mit den Schultern. Er reichte Shoyo die Nadeln die diese bewundernd in den Händen drehte. „Die sind viel schwerer als sie aussehen." „Ach was.", tat Tobio erstaunt und blickte Shoyo dann trocken an. „Nun mach schon, Stich die Puppe ab." Entsetzt blickte Shoyo Tobio ins Gesicht und drückte die Puppe beschützend an seine Brust. „Spinnst du?", fragte er und blickte Tobio an, als hätte er behauptet er solle einen Menschen niederstechen. Verwirrt hob Tobio die Brauen. „Wie meinst du?", fragte er. „Ich könnte Gustaf nie ein Haar krümmen!"
Tobio prustete los. „Gustaf?", fragte er und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. „Ja, er heißt Gustaf.", beharrte Shoyo und tätschelte ,Gustaf' wie als eine Art Veranschaulichung den Kopf. „Vom allen Puppennamen die dir offen standen hast du dich für Gustaf entschieden?", fragte Tobio und hielt sich noch immer den Bauch. „Schlag doch was besseres vor.", giftete Shoyo eingeschnappt und zog eine Schnute.
Tobio fing sich wieder und tippte sich nachdenklich ans Kinn. „Wie wäre es mit..", er überlegte einen Moment. „Mura!" Shoyo erstarrte. Sein Lächeln war wie von seinem Gesicht weggewischt. „Wie war das?", fragte er zögerlich. Tobio blickte seinen Butler verwirrt an. „Mura.", wiederholte er unsicher. Shoyo setzte ein Lächeln auf und nickte. „Ein schöner Name, wie kommst du darauf?" Tobio zuckte mit den Schultern. „Mir ist als hätte ich es irgendwo mal gehört oder vielleicht hab ich's mal gelesen." Shoyo nickte. „Dann heißt Gustaf eben Mura." Für einen Moment war es still und keiner von ihnen wagte es auch nur sich zu bewegen. „Sag mal Shoyo, was verbindest du mit Mura?"
Shoyo zögerte. Er mied Tobios Blick und drehte die Puppe in den Händen. „Wie meinst du?" „Naja, du bist auf den Namen eben so angesprungen.", erklärte er und musterte Shoyos betrübtes Gesicht eindringlich. Der kleine Butler seufzte ehe er zu sprechen begann.
„Ich kenne tatsächlich einen Mura. Er ist mein bester Freund und arbeitet in einem Tattoo- Studio. Naja ich kenne ihn seit meiner Schulzeit und er hat mich..", Shoyo schluckte. Er war völlig in Gedanken versunken und merkte gar nicht wie Tobio mit einem neuen Gefühl der Eifersucht in Shoyos Augen blickte. „Ja?", fragte er vorsichtig und griff nach Shoyos Hand. Es war eine rein brüderliche Geste sagte Tobio sich während er Shoyos Hand ermutigend drückte. Shoyo mied weiterhin Tobios Blick ehe er mit wehmütiger Stimme weiter sprach. „Er hat mich kurzerhand um den Finger gewickelt."
Entgeistert blickte Tobio Seinen Butler auf. Sein Mund stand offen und er konnte kein erstauntes Keuchen unterdrücken. „Aber ich dachte du sagtest er wäre ein Junge.", murmelte er ungläubig. Shoyo entzog vorsichtig seine Hand aus die Tobios und lächelte leicht als er zu Tobio aufblickte.
„Ich bin schwul, Tobio."
-1020 Wörter-
—————
Ein etwas kürzeres Chap aber ich denke das sollte so gehen.
Tbh ich finde das Chap mega unnötig.. nur das Ende ist wichtig also.. ihr wisst?"
Wie gehts euch so?:3
Cu Dolora<3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro