-26-
Tobio, der endlich von seinem Termin nach Hause gekommen war, lief, fröhlich pfeifend, eine Einkaufstüte hin und her schlenkernd die Treppe zu Shoyos Zimmer hoch. „Ruhe!", kreischte die Stimme seiner Schwester und die Tür ihres Arbeitszimmers, welches neben dem von Shoyo lag wurde aufgerissen. Tobio stellte sein Pfeifen augenblicklich ein. „Ist ja schon gut, Diva.", besänftigte er die schwarzhaarige Schönheit. „Wenn du noch einen Mucks von dir gibst dann findet mein Fuß schneller in deine Weichteile als du gucken kannst." Tobio wich einen Schritt zurück. Unter anderen Umständen hätte es diesen Satz als einen Witz gesehen, doch er kannte seine Schwester besser als ihm lieb war. Sie wäre sofort im Stande dazu und würde nicht mit der Wimper zucken, wenn es darum ginge jemanden eine rein zu hauen. Ein Grund mehr, Angst vor seiner kleinen Schwester zu haben.
Er ersparte sich eine Antwort indem er zuschaute wie Kiyoko in ihr Zimmer zurück rauschte und die Tür ungehalten hinter sich zu schlug. „Aber selbst die Tür knallen!", rief Tobio amüsiert. „Wie war das?", kreischte seine Schwester durch die Tür. „Hab dich lieb!", antwortete der schwarzhaarige belustigt und trat an ihrem Zimmer vorbei. Breit grinsend klopfte er an Shoyos Tür. Als keiner aufmachte öffnete er vorsichtig selbst die Tür und erstarrte.
Shoyo saß, an der Glaswand gelehnt neben seinem Schrank, nur im Boxershorts und mit angezogenen Beinen. Seine Augen waren ebenso glasig wie die Wand neben ihm. Er schien raus in die dämmernde Nacht zu blicken. „Shoyo?", fragte Tobio unsicher. Angesprochener wandte sich zu Tobio um, der unsicher in der Tür stand und die Einkaufstüte auf Shoyos Schreibtisch abstellte. „Alles gut?" Shoyo nickte nur, rappelte sich auf und lief zu Tobio hinüber. Etwas überrumpelt hob Tobio die Brauen als ihm plötzlich etwas an Shoyos Hals auffiel. Erst bei näherem Hinsehen konnte man die roten Striemen sehen die von Shoyos Kiefer bis zu dessen Schultern reichten. „Was ist passiert?", fragte Tobio besorgt und nahm Shoyos Gesicht im die Hände. Er drehte dessen Kopf etwas zur Seite um besser die roten Striemen zu sehen. „Tobio.." „Hat Atsumu das gemacht?" Wut stieg in Tobio auf. Dieser Pisser konnte was erleben. „Tobio.", flüsterte Shoyo abermals, doch Tobio war viel zu beschäftigt damit Shoyos restlichen Körper nach weiteren Wunden abzusuchen. Sein Blick ruhte einige Sekunden länger auf dessen BoxerShorts als auf den Rest seines Körpers doch er fing sich schnell wieder. „Tobio.", sagte Shoyo nun mit fester Stimme. Erschrocken fuhr dieser hoch. „Was? Hast du was gesagt?" Shoyo blickte ihn durchdringend in die Augen ehe er weiter sprach.
„Du meintest vor einigen Tagen das ich zu dir kommen kann wenn irgendwas ist.." Tobio nickte ernst. „Was ist los?", fragte er ruhig und erwiderte Shoyos Blick. „Ich habe mich nicht gewehrt..", flüsterte Shoyo mit zittriger Stimme doch seine Augen strahlten kein Unbehagen aus. „Wie meinst du?", fragte Tobio, der nicht ganz verstand was Shoyo damit an zu deuten versuchte. „Ich hab es einfach über mich ergehen lassen.", sagte Shoyo monoton und starrte gradezu in Tobios Gesicht. „W-Was willst du damit sagen?", fragte Tobio unwissend doch er ahnte nichts gutes.
„Atsumu.." Shoyo deutete auf seinen Hals. „Und ich hab mich nicht gewehrt." „Warum?", fragte Tobio, der noch immer nicht verstand worauf Shoyo hinaus wollte. „Ganz ehrlich?" Tobio nickte, nicht wissend ob er die Wahrheit ertragen konnte. Konnte er nicht.
„Es war mir egal." Entsetzt rüttelte Tobio Shoyo an den Schultern. „Das darf es nicht, nie!" Shoyos Blick war noch immer ohne jegliche Gefühle auf Tobio gerichtet. „Ich dachte mir, wenn ich mich nicht wehre, würde es schneller vorbei gehen, also hab ich ihn einfach nur still angelächelt."
Ein Gefühl von Trauer und Entsetzen zugleich füllte Tobios Brust. „Shoyo.." „Weißt du worüber ich manchmal nachdenke?", fragte Shoyo in dessen Augen es mit einem Mal verräterisch glitzerte. „Worüber?", fragte Tobio unsicher. „Was wäre wenn ich niemals die Arbeit hier angenommen hätte?" Tobios Herz verkrampfte sich. „Dann würden wir uns nicht kennen..", flüsterte er mit einem Stechen im Brustbereich, doch im gleichem Moment schien er zu merken wie egoistisch dieser Gedanke war. Deshalb hing er noch schnell ein: „Aber du würdest natürlich Atsumu nicht kenne und nicht unter seinen Launen leiden." ran. Shoyo zuckte mit den Schultern. „Der einzige Gedanke der mir kam war das solch eine Frage nichts bringt." „Ohh Shoyo.", seufzte Tobio und zog den kleinen Butler in seine Arme.
„Soll ich mir Atsumu vor nehmen?", fragte er halb hoffend Shoyo würde ja sagen, halb in Sorge um den kleinen Butler. „Nein.", kam es dumpf aus Tobios Muskel-Shirt. „Warum nicht? Ich könnte ihm solange auf die Nase hauen bis er dich vergisst und in Ruhe lässt." Für einen Moment schwieg Shoyo und drückte seinen Körper noch enger an Tobios Brust. „Sowas hat selbst er nicht verdient." „Aber Shoyo, dieser Kerl hat dich unzählige Male missbraucht, angefasst, verletzt und benutzt!" Abermals schwieg Shoyo, als würde er sich Gedanken über Tobios Worte machen. Für einen Moment schien Shoyo sehr hin und her gerissen zu sein. „Aber trotzdem ist er bloß ein unbedeutender Mensch, solch einer, wie wir alle es sind."
Tobio lächelte, obwohl ihm nicht danach zu Mute war. „Da ist die Poetik wieder.", flüsterte er und von Shoyo kam ein ersticktes Lachen. Darauf folgte ein leises Schniefen. „Danke Tobio."
...
~~~~~~~
Kiyoko war eine Frau mit Kopf. Sie hörte eher auf Verstand als auf ihr Herz, beachtete aber stets jeden und dessen Gefühle. Immer darauf bedacht gerecht zu handeln und für andere mit Tipps da zu sein half sie ihren Freunden bei jeder Kleinigkeit aus der Patsche. Sie war die Art von Freundin, bei der man keine seelische Unterstützung bekam oder eine Schulter an der man sich ausweinen konnte aber sie war stets für Beseitigungen mancher Probleme und zum zuhören da. Ihre Freunde beschrieben sie als rebellisch, ruhig, meistens zurückhaltend und sehr hilfsbereit. Sie sagte wenn etwas ihr nicht passte und bemerkte die Trauer schneller, als die Menschen die davon betroffen waren. Sie analysierte und beobachtete die Menschen um ihr herum und konnte kleinste Veränderungen haargenau wiedergeben. So kam es, das sie auch beobachtete, wie ihr kleiner Butler von einem freundlichen, sozialen, gesunden und glücklichen Menschen zu einem traurigen, zurückhaltenden, mageren Haufen Elend wurde. Anders als bei anderen Fällen fiel es ihr schwer heraus zu finden, weshalb sich der kleine Butler so dermaßen ins schlechte entwickelt hatte. Natürlich bemerkte sie, welche Schmerzen Shoyo bei jeden seiner Bewegungen hatte, was sie darauf schließen lies das er Wunden am Körper hatte. Sein eingeknickter Gang zeigte ihr seine Unterwürfigkeit. Dazu kam noch das dauerhafte Entschuldigen, was auf seine Unsicherheit und die Angst etwas falsch zu machen zurück zu führen war. Doch warum alles in der Welt verhielt er sich so?
Sie wollte dem kleinen Mann mit den hübschen Lächeln und den glänzenden Locken helfen, doch das eine Lauschen an der Tür war zu viel...
„Stöhn für mich Shoyo~"
„I-ich bekomme keine Luft Atsumu...-"
Würgen.
„Das macht mich so an wenn du mich mit diesem Blick anschaust."
„Ahh~"
„Shoyo?"
„Atsumu.."
„Warum liegst du so still da? Gefällt es dir nicht?"
Ein weiteres Würgen.
Hecktisches Luft schnappen.
Das dunkele Raunen ihres Burders.
Und dann.. ein Stöhnen.
Kiyoko konnte ja nicht ahnen das Shoyo aus Schmerzen stöhnte...
Während sie zurück in ihr Arbeitszimmer schlich und ihren Pc startete, überlegte sie was das was sie da eben gehört hatte zu bedeuten hatte. Das einzige was diese Gespräch- Fetzen erklären konnte, war das Shoyo mit Atsumu geschlafen hatte und das wer weiß wie oft...
-1193 Wörter-
————
Das ist ein etwas anderes Chap Ende aber ich finde das eig. okay..
Also nicht so mega prickelnd aber es geht so zwischendurch ihr wisst schon was ich meine
Ich hab mich immer noch nicht getraut nach Wlan zu fragen und wir sind schon fast eine Woche hier (,:
Erzählt mal bisschen von euren Ferien!
OMG ICH HABE GRADE HOTSPOT KEINE AHNUNG VON WEM ABER I DONT GIVE A SHIT
Cu Dolora<3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro